Welche Ergänzung zum ACWI?

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  • Wahrscheinlich würde ein durch die Decke gehendes Schwellenland dann mit in den MSCI World eingehen, ebenso wie jetzige Industrieländer gekürzt oder ganz raus fliegen können. Nichts genaues weiß man nicht.

    Das würde aber m.E. nur funktionieren wenn der Aktienmarkt mit dem Bruttoinlandsprodukt einher geht und das macht es nicht. Nach meinem Verständnis könnte ein Land trotzdem Schwellenländer sein uch wenn die an der Börse gelisteten Unternehmen boomen.


    Oder habe ich einen Denkfehler?

  • Weil der MSCI World eben nur einen Teil des Aktienmarktes abbildet.

    Wobei Finanztip und andere auch sagen, dass dem eben nicht so sei, weil Unternehmen wie Apple oder Microsoft globale unternehmen sind. Ihre Ware weltweit verlaufen, aber auch in Schwellenländern produzieren. Weiß nur nicht, ob das schöngeredet ist.

  • Wahrscheinlich würde ein durch die Decke gehendes Schwellenland dann mit in den MSCI World eingehen, ebenso wie jetzige Industrieländer gekürzt oder ganz raus fliegen können. Nichts genaues weiß man nicht.

    So einfach ist es eben nicht. Der Status hängt viel mehr von Dingen wie Politik, Rechtssicherheit und freiem Zugang zum Kapitalmarkt ab, als nur an den reinen Wirtschaftszahlen.

    Südkorea ist ja so ein Beispiel. Zählt bei MSCI zu den Schwellenländern, bei FTSE zu den Industrieländern.

    Mit einem FTSE All World oder MSCI ACWI spielt es schlichtweg keine Rolle. Du hast jedes nennenswerte Land dabei.


    Aber wie bereits geschrieben. Wer jetzt seit 20 Jahren nur auf den MSCI World gesetzt hat, hat ja auch nix falsch gemacht. Seinerzeit gab es ja noch gar keine ETF auf einen ACWI oder FTSE All World. Nur warum sollte jemand, der jetzt bei '0' anfängt vor vornherein nur auf einen MSCI World setzten, wenn er für das gleiche Geld auch einen ACWI / FTSE All World bekommen kann? :/

  • Wobei Finanztip und andere auch sagen, dass dem eben nicht so sei, weil Unternehmen wie Apple oder Microsoft globale unternehmen sind. Ihre Ware weltweit verlaufen, aber auch in Schwellenländern produzieren. Weiß nur nicht, ob das schöngeredet ist.

    Ist doch auch alles richtig. JETZT ist das so. Ob das aber in 10, 20 oder 30 Jahren auch noch so sein wird?

    Insofern ist es eine Wette. Aber eine Wette, die mit aktuell 10% Anteil überschaubar ist. Das schöne ist, egal ob nun der Anteil der Industriestaaten oder der Anteil der Schwellenländer an der Marktkapitalisierung weiter wächst. Du bist dabei.

    Eben völlig prognosefrei, so wie er alle anderen Aktienmarktteilnehmer sehen.

  • Nur warum sollte jemand, der jetzt bei '0' anfängt vor vornherein nur auf einen MSCI World setzten, wenn er für das gleiche Geld auch einen ACWI / FTSE All World bekommen kann?

    Ich kann mich auch noch mal wiederholen: Warum nicht? Der Vorteil ist hypothetisch und ACWI (IMI) / FTSE All-World sind nicht so prognosefrei, wie sie immer tun. Zumindest nicht nach eurer Argumentation. Da ist doch noch mehr Wette drin als in einem SRI-World.

  • Ich kann mich auch noch mal wiederholen: Warum nicht? Der Vorteil ist hypothetisch und ACWI (IMI) / FTSE All-World sind nicht so prognosefrei, wie sie immer tun. Zumindest nicht nach eurer Argumentation. Da ist doch noch mehr Wette drin als in einem SRI-World.

    Wenn ich einen MSCI World nehme so wette ich gegen die Schwellenländer weil meine Prognose ist, dass die Industrieländer stets besser laufen werden als die Schwellenländer und somit auf die letztgenannten verzichte.


    Das mache ich mit einem all world aber nicht.

  • Ich kann mich auch noch mal wiederholen: Warum nicht? Der Vorteil ist hypothetisch und ACWI (IMI) / FTSE All-World sind nicht so prognosefrei, wie sie immer tun. Zumindest nicht nach eurer Argumentation. Da ist doch noch mehr Wette drin als in einem SRI-World.

    Wenn Du Dich für einen MSCI World entscheidest, gehst Du eine bewusste Prognose ein. Du gehst davon aus, dass die Industriestaaten dauerhaft die Weltwirtschaft bestimmen, wie in den letzten 50 Jahren.

    Mit einem All World Index bildest Du die Aktienmarktkapitalisierung so ab, wie es der Durchschnitt aller Aktienmarktanleger dieser Welt sieht. Nicht mehr und nicht weniger.

    Was dann letztlich besser in Form von Rendite oder Sicherheit gewesen sein wird, wissen wir heute nicht.

    Und natürlich steht es jedem Anleger frei eine Prognose einzugehen.

    Ich habe selbst 5 Jahre lang die EM stärker gewichtet als es Ihrer Marktkapitalisierung entsprach und habe das auch heute noch so. Es wächst halt langsam raus, je größer der Anteil des ACWI in meinem Depot wird.

    Aktuell geht der Trend mehr in Richtung Europa. All das bildet ein All World Index ab.


    Und ja auch die SRI/ESG werden abgebildet. Eben so wie der Durchschnitt ist.


    Wenn ich einen MSCI World nehme so wette ich gegen die Schwellenländer weil meine Prognose ist, dass die Industrieländer stets besser laufen werden als die Schwellenländer und somit auf die letztgenannten verzichte.

    Es muss ja nicht unbedingt um das 'besser laufen' = höhere Rendite gehen. Es kann bei der Entscheidung ja auch um ein bewusstes 'weniger Risiko' gehen.

    Schwellenländer waren in der Vergangenheit einfach volatiler.

  • Wenn ich einen MSCI World nehme so wette ich gegen die Schwellenländer weil meine Prognose ist, dass die Industrieländer stets besser laufen werden als die Schwellenländer und somit auf die letztgenannten verzichte.


    Das mache ich mit einem all world aber nicht.

    Fair enough. Die nachhaltigen All-Worlds schummeln mir alle noch zu viel, aber vielleicht bin ich auch irgendwann dabei ;)

  • Wenn Du Dich für einen MSCI


    Es muss ja nicht unbedingt um das 'besser laufen' = höhere Rendite gehen. Es kann bei der Entscheidung ja auch um ein bewusstes 'weniger Risiko' gehen.

    Schwellenländer waren in der Vergangenheit einfach volatiler.

    Zustimmung.


    Und ja, in dem Punkt hätte ich nicht so flappsig sein dürfen....

  • Ich verstehe auch nicht, warum man den MSCI World ACWI nimmt, wenn man für das gleichen (minimal unterschiedliche TER) fast einen ETF mit dem FTSE All World bekommt, der fast doppelt so viele Positionen hat.

  • Ich verstehe auch nicht, warum man den MSCI World ACWI nimmt, wenn man für das gleichen (minimal unterschiedliche TER) fast einen ETF mit dem FTSE All World bekommt, der fast doppelt so viele Positionen hat.

    Muss man ja auch nicht verstehen. ;)

    Nur sollte man auch verstehen, dass diese doppelt so vielen Positionen gerade mal 5% der gesamten Allokation im Index ausmachen (85% vs. 90% der weltweiten Marktkapitalisierung). Der Unterschied (Rendite/Volatilität) zwischen diesen beiden Indizes wird also niemals sonderlich groß sein.

    Und diese 5% machen ja auch nicht die großen Positionen aus, sondern das ist der Rattenschwanz am Ende.


    Und welcher Schwanz wedelt schon mit dem Hund. ;)

  • Nur sollte man auch verstehen, dass diese doppelt so vielen Positionen gerade mal 5% der gesamten Allokation im Index ausmachen (85% vs. 90% der weltweiten Marktkapitalisierung). Der Unterschied (Rendite/Volatilität) zwischen diesen beiden Indizes wird also niemals sonderlich groß sein.

    Wie viel deckt denn der MSCI World ab?

  • Vielen Dank! Ich werden in einer ruhigen Minute mal zu überschlagen versuchen, wie viel mein gefiltertes Portfolio abdeckt.

    Lt. diversen Studien kann man schon ab 30 Aktien ein ausreichend diversifiziertes Portfolio aufbauen. Dann dürfte die Abbildung der Aktienmarktkapitalisierung allerhöchstens bei 10-20 Prozent liegen. :/

    Irgendwo ist halt der Grenznutzen erreicht. Ich ziehe immer den Vergleich zum Pareto-Prinzip. 80% sind einfach zu erreichen. Für 100% braucht es dann i.d.R. einen ungleich höheren Aufwand.

  • Hallo,


    ich komme immer vom Ziel her, wenn man das Ziel hat möglichst den gesamten Aktienmarkt nach Marktkapitalisierung abzubilden, steht man vor diesen Märkten:


    1. Industrieländer (Large-, Mid- und Small Caps) 85-90% Marktkapitalisierung


    2. Schwellenländer (Large-, Mid- und Small Caps) 10-15% Marktkapitalisierung


    3. Frontier-Markets 1% Marktkapitalisierung


    Die Small Caps machen ca. 20% der jeweiligen Marktkapitalisierung aus. Also in den Industrieländer 15-20%, Schwellenländer 2-3%.


    Nun gibt es die Möglichkeit dies nach Keep it Simple mit zwei ETFs (IMI+ Frontier) abzubilden.


    Danach stellt sich die Frage nach relevanten Positionsgrößen. Für mich heißt dies keine Position unter 5-10% und nicht kleiner als 25-50 EUR/Rate.


    Damit fällt dann der Frontier ETF auch spätestens wieder raus und ich bin dann bei einem IMI.


    Wenn ich wie der TO nun „nur“ einen ACWI habe und jetzt die Small Caps noch aufnehmen möchte, um dem eingangs erwähntem Ziel zu folgen, würde ich die 2-3% der Small Caps in den Schwellenländern aus dem Weg gehen und nur die Small Caps der Industrieländer aufnehmen. Vorraussetzungen wäre natürlich eine entsprechende Sparrate auf diesen Teil des Portfolios.


    Identisch würde ich vorgehen, wenn das Ziel ist, die Streuung über verschiedene Anlageklassen im risikoreichen Teil zu erreichen.


    Bei den meisten Menschen spielt die eigene Sparrate dann ihre Stärke aus, die ist nämlich bei durchschnittlich 200-250 Euro.


    Damit erübrigen sich für die meisten privaten Anleger eigentlich Fragen nach extremen Portfolios…wir schaffen es aber natürlich trotzdem 20 ETF und 40 Einzelaktien „sinnvoll“ zu besparen, geht ja ab 1 EUR bei den Neo-Brokern ;)


    Das Thema maximale Rendite kann auch ein Ziel sein, dann ist aber natürlich, wie von monstermania ausgeführt, Konzentration zu suchen.


    fabioso ist glaube ich ein Fan von echten nachhaltigen Produkten. Seine Portfolio sieht dann auch wieder anders aus.


    Auch Dividendenfans bauen sich eine andere Produktpalette. Dies gilt auch für Fondskonzepte (z.B. Arero, Global Portfolio One), die für manche Anleger sehr interessant sein können.


    Dies sind folglich alles Lösungen die individuell zum jeweiligen Anleger passen, daher plädiere ich dafür zuerst sein Ziel festzulegen.


    Beim TO habe ich zwar Diversifikation gelesen aber eigentlich fehlt tatsächlich noch die Erklärung was er damit meint.


    Abraten möchte ich nur davon, die besten Aktienideen der Finanzmagazine oder die TOP-Trading Ideen als eine glorreiche Anlagestrategie zu verfolgen. Man muss einfach nicht jeden Trend mitmachen :thumbup:





  • ACWI ist für mich der logischste Welt-ETF. Wenn man an das Grundprinzip glaubt, der IMI überzieht es für mich.

    Warum ausgerechnet so ein Mittelding "logischer" sein soll, verstehe ich nicht. Der Wert von Diversifikation ("only free lunch") ist in vielen Studien bestätigt. "Logisch" wäre für mich das Produkt mit der besten Diversifikation, derzeit also ein ACWI IMI.


    Hinzu kommt, dass für SC eine positive Faktorprämie ermittelt wurde. Unter Renditegesichtspunkten würde also sogar eine Übergewichtung der kleinen Werte Sinn ergeben.


    Das schließt natürlich nicht aus, dass man aus praktischen Gründen doch einen ACWI nimmt, denn groß kann der Unterschied nicht sein.

    Genau, wer weiß das schon, mein Reden.

    Völlig unabhängig davon ist die Frage, welcher Index in den nächsten 10-20 Jahren am besten läuft. Diese Frage lässt sich eben erst in 10-20 Jahren beantworten.

    weil Unternehmen wie Apple oder Microsoft globale unternehmen sind.

    Das ist die Begründung, warum US-Aktien nicht nur den US-Markt abbilden. Die Umkehrung gilt nicht. Die Apple-Aktie ist keine gute Abdeckung des weltweiten Aktienmarktes.