BSV oder SoTi?

  • Guten Morgen Mitstreiter,

    bei uns sind vor kurzem 30.000 Euro freigeworden. Die Göttergattin und ich sind uns einig, dass das Geld verwendet werden soll, um die Immobilienfinanzierung zu reduzieren.

    Für mich war bisher klar: Normale SoTi, fertig. Jetzt kam die Gattin allerdings mit der Idee BSV um die Ecke.

    Ich habe meinen Walz gelesen und weiß, dass sich das im Regelfall nicht lohnt. Also bastle ich eine Exceltabelle, um der Frau das klar vorzurechnen und... Überraschung.


    Kann mal jemand drüberschauen, ob ich da irgendwo einen Denkfehler drin habe? Oder ist das tatsächlich einer der seltenen Fälle, in der sich der BSV rentiert?

    BSV wäre der Schwäbisch Hall FuchsImmo XS. (1,6% Abschlussgebühr, 0,2% Zinsen in der Anschlussphase, 1,4% Zins fürs Bauspardarlehen)

    Derzeitiges Darlehen sind 1,85%, Zinsbindung bis 30.11.30, Sondertilgung 23.500 Euro im Jahr möglich.

    Anschlussfinanzierung habe ich einfach mal 3,5% angesetzt.

  • Ich verstehe leider Deine Tabelle nicht so richtig und auch nicht, was Du da vorhast.

    Wollt ihr Geld, das ihr jetzt habt, in einen Bausparvertrag einzahlen (in Raten?), um dann ab Ende 2030 mit dem Bausparvertrag Teile der noch offenen Restschuld abzuzahlen? Wie hoch ist die Bausparsumme? 60.000 EUR? Wie sicher ist es, dass der Bausparvertrag pünktlich zum 30.11.2030 zuteilungsreif ist? Welchen Einfluss hat das auf eure Rate? Wie lange läuft das Bauspardarlehen?

    Mal ganz grob gerechnet: Sondertilgung in Höhe von 30.000 EUR jetzt sofort spart euch 3.133,04 EUR bis 30.11.2030 (und zwar steuerfrei). https://www.zinsen-berechnen.de/zinsrechner.php?paramid=oopa33wxb0

    Der Bausparvertrag kostet 480 EUR. Das heißt also, die Variante Bausparen müsste 3.613,04 EUR günstiger sein als die angenommene Anschlussfinanzierung.

  • Ich verstehe leider Deine Tabelle nicht so richtig und auch nicht, was Du da vorhast.

    Auf der linken Seite ist die Variante mit der Sondertilgung, rechts die Variante, das Geld in den BSV zu legen.

    Wir wollen die 30.000 Euro entweder in zwei Tranchen (23.500 und 6.500) zur Sondertilgung verwenden oder in den BSV legen.


    Wollt ihr Geld, das ihr jetzt habt, in einen Bausparvertrag einzahlen (in Raten?), um dann ab Ende 2030 mit dem Bausparvertrag Teile der noch offenen Restschuld abzuzahlen?

    Genau, das wäre die Variante mit dem BSV (linke Seite der Tabelle).

    Wie hoch ist die Bausparsumme? 60.000 EUR?

    Genau, 30.000 Kapital und 30.000 Euro Darlehen.


    Wie sicher ist es, dass der Bausparvertrag pünktlich zum 30.11.2030 zuteilungsreif ist?

    Meine Frau (gelernte Bankkauffrau) vertritt da die Aufassung, sie hätte noch nie erlebt, dass verspätet zugeteilt wurde. Ich kenne das Beispiel von Prof. Walz, möchte Sie aber nicht hören....

    Welchen Einfluss hat das auf eure Rate?

    Mit der BSV-Variante wäre die Rate ca. 470 Euro höher. Das wäre für uns aber möglich.


    Mal ganz grob gerechnet: Sondertilgung in Höhe von 30.000 EUR jetzt sofort spart euch 3.133,04 EUR bis 30.11.2030 (und zwar steuerfrei).

    Wir müssten das leider auf zwei Tranchen machen, weil wir maximal 23.500 Euro sondertilgen dürfen. Aber auf die Größenordnung bin ich ca. auch gekommen.


    Der Bausparvertrag kostet 480 EUR. Das heißt also, die Variante Bausparen müsste 3.613,04 EUR günstiger sein als die angenommene Anschlussfinanzierung.

    Also kommst du zum gleichen Ergebnis. Das beruhigt mich schon mal...

    Taxation is not charity. It is not voluntary. As we shrink the state and make government smaller, we will find that more and more people are able to take care of themselves.

    Grover Norquist

  • Auf der linken Seite ist die Variante mit der Sondertilgung, rechts die Variante, das Geld in den BSV zu legen.

    Ja, soweit bin ich noch gekommen. Aber was sind die einzelnen Spalten?

    Spalte C und N = Restschuld des Immobiliendarlehens, richtig?

    Spalte D und O sind ein Fragezeichen bei mir.

    Spalte R genauso.

    Mit der BSV-Variante wäre die Rate ca. 470 Euro höher. Das wäre für uns aber möglich.

    Wäre es dann nicht konsequent, auch beim Immobiliendarlehen mit entsprechend höherer Rate (wenn die Rate fix ist alternativ Sondertilgungen in entsprechender Höhe) zu rechnen? Sonst vergleichst Du ja Äpfel und Birnen...

    Wir müssten das leider auf zwei Tranchen machen, weil wir maximal 23.500 Euro sondertilgen dürfen. Aber auf die Größenordnung bin ich ca. auch gekommen.

    Laut Tabelle (Spalte C / Zeile 12 und 24) jeweils im Januar 2026 und 2027, richtig? Warum erst im Januar 2026, warum 23.500 EUR schon in diesem Jahr, und den Rest Anfang 2026? Oder dürft ihr nur zum Jahresanfang sondertilgen und/oder habt dieses Jahr schon das Maximum getilgt?

  • Anschlussfinanzierung habe ich einfach mal 3,5% angesetzt.

    Ich würde mal sagen, dass hier das "Problem" liegt.
    So wie sich die Zinsen aktuell entwickeln, können in 5 Jahren auch gut und gerne wieder 2% möglich sein und die Rechnung sieht anders aus. Man weiß es halt nicht.

    Davon ab hast du in der BSV Variante die Guthabenzinsen mit 2% anstatt mit 0,2% gerechnet. Und auch nur für Ende 2025. Macht den Kohl am Ende nicht fett. Aber m.E. ein kleiner Fehler.

  • BSV wäre der Schwäbisch Hall FuchsImmo XS. (1,6% Abschlussgebühr, 0,2% Zinsen in der Anschlussphase, 1,4% Zins fürs Bauspardarlehen)

    Ist die Bausparsumme denn 30.000 oder 60.000€?
    Da 60.000 getilgt werden bei Ablösung, müssten es ja 60.000 sein.
    Dann sind Kosten des Vertrages aber auch mit 60.000x0,016 anstatt 30.000x0,016 zu rechnen. Auch kein großer Punkt. Aber immerhin.

  • Und ich sehe auch nirgendwo die zweite Tranche von 6,5k Sondertilgung.
    Anscheinend werden jedes Jahr im Januar sowieso 2.k sondergetilgt.
    Jan2026 sieht man die 23.500.
    Jan27 sind es aber nur 3.500.

    Da müssten doch eigentlich die fehlenden 6.500 + die üblichen 2.000 + die im Januar 2026 nicht wie üblich gezahlten 2.000 rein. Also 10.500. in jan27.

  • Der Bausparvertrag kostet 480 EUR.

    Wieso kostet der nur € 480,00?
    Bei einer Bausparsumme von € 30.000,00 ist das richtig - aber was willst du mit einem Vertrag über € 30.000,00 anfangen, wenn du da gleich die gesamte Summe einbringst?

    Die Vertragssumme muss doch mindestens bei € 60.000,00 liegen - Kosten liegend dann bei € 960,00
    Nächste Frage ist, ob die Bausparkasse die einmalige Einzahlung in Höhe von € 30.000 akzeptiert - das war in der Vergangenheit häufig nicht der Fall.

  • Spalte C und N = Restschuld des Immobiliendarlehens, richtig?

    Richtig. D und O ist der Zinsanteil an der Annuität. Spalte R ist das Bausparguthaben bzw. später das Bauspardarlehen, S ist dann der Zinsanteil an der Bauspardarlehensrate.


    Wäre es dann nicht konsequent, auch beim Immobiliendarlehen mit entsprechend höherer Rate (wenn die Rate fix ist alternativ Sondertilgungen in entsprechender Höhe) zu rechnen? Sonst vergleichst Du ja Äpfel und Birnen...

    Stimmt... Das dürfte mein Denkfehler sein...


    Laut Tabelle (Spalte C / Zeile 12 und 24) jeweils im Januar 2026 und 2027, richtig? Warum erst im Januar 2026, warum 23.500 EUR schon in diesem Jahr, und den Rest Anfang 2026? Oder dürft ihr nur zum Jahresanfang sondertilgen und/oder habt dieses Jahr schon das Maximum getilgt?

    Richtig, die SoTi für 2025 ist ausgeschöpft.


    Ich würde mal sagen, dass hier das "Problem" liegt.
    So wie sich die Zinsen aktuell entwickeln, können in 5 Jahren auch gut und gerne wieder 2% möglich sein und die Rechnung sieht anders aus. Man weiß es halt nicht.

    Klar, aber mit irgendwas muss ich ja rechnen, und da hat sich das aktuelle Niveau einfach angeboten.

    Davon ab hast du in der BSV Variante die Guthabenzinsen mit 2% anstatt mit 0,2% gerechnet. Und auch nur für Ende 2025. Macht den Kohl am Ende nicht fett. Aber m.E. ein kleiner Fehler.

    Stimmt, danke :)


    Ich habe noch einen gravierenderen Fehler in einer Formel entdeckt... Ich rechne jetzt nochmal richtig und gebe Bescheid...

    Taxation is not charity. It is not voluntary. As we shrink the state and make government smaller, we will find that more and more people are able to take care of themselves.

    Grover Norquist

  • Die Vertragssumme muss doch mindestens bei € 60.000,00 liegen - Kosten liegend dann bei € 960,00

    Auch das stimmt... Ist entsprechend geändert...

    Nächste Frage ist, ob die Bausparkasse die einmalige Einzahlung in Höhe von € 30.000 akzeptiert - das war in der Vergangenheit häufig nicht der Fall.

    Das weiß ich auch nicht, aber ich wollte das einfach irgendwie abbilden... Bei 0,2% Zinsen dürfte der Effekt ja zu vernachlässigen sein.

    Taxation is not charity. It is not voluntary. As we shrink the state and make government smaller, we will find that more and more people are able to take care of themselves.

    Grover Norquist

  • Spalte R ist das Bausparguthaben bzw. später das Bauspardarlehen

    Das sind erst 29.520 EUR (vermutlich 30.000 EUR abzüglich Kosten?), dann springt es auf 30.110,40 EUR. Da rechnest Du anscheinend (?) 2% Guthabenzinsen drauf, es gibt aber nur 0,2%!

    Die Guthabenzinsen rechnest Du auch nur einmal Ende 2025 drauf, in den Folgejahren nicht mehr.

    Und ab Ende 2030, wenn (vorbehaltlich Zuteilung...) der Switch von der Ansparphase zur Darlehensphase kommt, bleibt der Gesamtbetrag bei 30.000 EUR. Das Bauspardarlehen sind aber doch 60.000 EUR!

  • Das sind erst 29.520 EUR (vermutlich 30.000 EUR abzüglich Kosten?), dann springt es auf 30.110,40 EUR. Da rechnest Du anscheinend (?) 2% Guthabenzinsen drauf, es gibt aber nur 0,2%!

    Ist mittlerweile korrigiert.


    Die Guthabenzinsen rechnest Du auch nur einmal Ende 2025 drauf, in den Folgejahren nicht mehr.

    Richtig. Der Denkfehler war, dass ich von sofortiger Zuteilung ausgegangen bin, danach gibts ja keine Zinsen mehr. Der Effekt ist aber dermaßen überschaubar, dass ich da nicht mehr rangegangen bin.


    Und ab Ende 2030, wenn (vorbehaltlich Zuteilung...) der Switch von der Ansparphase zur Darlehensphase kommt, bleibt der Gesamtbetrag bei 30.000 EUR. Das Bauspardarlehen sind aber doch 60.000 EUR!

    Das Bausparguthaben habe ich in der Darlehenssumme zum 01.12.2030 schon abgezogen, das Darlehen selbst sind ja nur 30.000.


    Wenn die Bausparkasse die Einmalzahlung zu Beginn nicht akzeptiert, landet ihr bei 10 Jahren Ansparphase bis zur Zuteilung,

    Müsste bei uns nicht die 5/5 gelten?

    Taxation is not charity. It is not voluntary. As we shrink the state and make government smaller, we will find that more and more people are able to take care of themselves.

    Grover Norquist

  • Ich sehe immer noch nicht wo der Rest der 30.000 Sonterlilgung eingesetzt wird.

    Jan 2026 sind es 23.500. Wo sind die restlichen 6.500? Siehe auch meine Frage

    WerAuchImmer
    25. Juni 2025 um 09:17

    Und ab Ende 2030, wenn (vorbehaltlich Zuteilung...) der Switch von der Ansparphase zur Darlehensphase kommt, bleibt der Gesamtbetrag bei 30.000 EUR. Das Bauspardarlehen sind aber doch 60.000 EUR!

    Nein. Die Bausparsumme sind 60.000.
    Das Darlehen wird ja nur in Höhe der Differenz von Guthaben zu Bausparsumme gewährt.

  • Meine Frau (gelernte Bankkauffrau) vertritt da die Aufassung, sie hätte noch nie erlebt, dass verspätet zugeteilt wurde.

    Sorry, das ich da deiner Frau mal so ganz direkt widersprechen muss.

    In den letzten Jahren haben die Bausparkassen alles unternommen, um die "lästigen" hochverzinslichen Verträge loszuwerden, weil niemand mit der Bausparkasse finanzieren wollte (...kein Wunder bei den damaligen Zinsen...)

    Es gab aber auch schon andere Zeiten, nämlich, als die Immobilienzinsen ziemlich weit oben waren und Bausparverträge hatten günstige Darlehenszinsen.
    Da konnte man sich nicht drauf verlassen, dass man mit der Mindestansparsumme bereits einen (realistischen) Darlehensanspruch hatte.

    Die Bewertungszahl, die für die Zuteilung notwendig war, wurde von Zuteilungstermin zu Zuteilungstermin immer ein bisschen höher gesetzt.
    Aber dem Kunden wurde mit teuren Zwischenfinanzierungen geholfen, um die Zeit des Wartens zu überbrücken.
    Es wurde da der Spruch geprägt: "Bauen Heißt Warten"

    Ich selber habe im letzten Jahr meinen "letzten" Vertrag erst zurückbekommen, nachdem ich ca. 60% der Vertragssumme als Eigenleistung erbracht habe.

    Bausparverträge taugen aus meiner Sicht nur unter ganz bestimmten Bedingungen etwas, die dann auch noch zeitgenau zusammentreffen müssen.

  • Ich möchte mal mit einer ganz anderen Idee ums Eck kommen ... :)

    Ich habe auch einen Hauskredit mit Sondertilgungsmöglichkeit (Zinssatz 1,05% - Zinsbindung bis 2034)

    Da aktuell die Zinsen auf Tages-/Festgeld höher sind als der Kreditzins sehe ich keinen Vorteil in einer Sondertilgung. Freies Guthaben geht bei mir eher in Tagesgeld und wird, erst wenn dort der Zins unter 1,05% fällt, zur Sondertilgung verwendet.

    Für deinen Fall:
    Hättest du nicht mehr davon die 30.000 EUR in Festgeld bei ca. 2,5% zu stecken bis es gebraucht wird?

  • Ich möchte mal mit einer ganz anderen Idee ums Eck kommen ... :)

    Ich habe auch einen Hauskredit mit Sondertilgungsmöglichkeit (Zinssatz 1,05% - Zinsbindung bis 2034)

    Da aktuell die Zinsen auf Tages-/Festgeld höher sind als der Kreditzins sehe ich keinen Vorteil in einer Sondertilgung. Freies Guthaben geht bei mir eher in Tagesgeld und wird, erst wenn dort der Zins unter 1,05% fällt, zur Sondertilgung verwendet.

    Für deinen Fall:
    Hättest du nicht mehr davon die 30.000 EUR in Festgeld bei ca. 2,5% zu stecken bis es gebraucht wird?

    Die Idee macht natürlich nur Sinn, wenn man am Ende mehr Zinsen rein kommen als raus gehen.

    Das ist bei 1,05% Darlehenszins wie bei dir der Fall.
    Bei 1,8% zu 2,5% VOR STEUERN, macht es nicht wirklich Sinn, da das ca. +/- 0 auskommt.