ETF-Duell der Giganten: Kommer-ETF vs. MSCI World – Mein Selbstversuch im Wochentakt

  • Täte man nicht glauben, dass hier Leute schreiben, von denen man Aktienmarkterfahrung erwarten würde, wenn hier Renditen von wenigen Monaten oder Jahren verglichen werden.

    Naja..irgend einen Inhalt kann ich da leider nicht erkennen.
    Schau mal den Threadtitel an. Wenn dir das Thema nicht gefällt, zwingt dich niemand hier zu posten.

  • Ich halte mich da gerne an den Grundsatz "when in doubt, zoom out".

    Jetzt gibt es den Kommer-ETF noch nicht so lange. Seit seiner Auflage im Juli 2023 läge man damit aber im Vergleich zum MSCI World 7,3% im Minus (+44,86% vs. +37,59%), und das in gerade mal gut zwei Jahren. Das muss der Kommer erstmal aufholen.

    Vergleicht man nur den MSCI World und den FTSE All World seit es beide gibt (2019), liegt der MSCI World ca. 10% vor dem FTSE All World, allerdings in immerhin gut sechs Jahren.

    Link zum ETF-Vergleich:

    ETF-Vergleich: Kosten, Wertentwicklung & mehr vergleichen

    Werden irgendwann die Emerging Markets wieder besser laufen und damit der Abstand zwischen einem bloßen Industrieländer-ETF wie dem MSCI World zu einem Weltweit-ETF wie dem FTSE All World wieder kleiner? Mit Sicherheit!

    Aber ich verstehe beim besten Willen nicht, woher die Vorstellung kommt, auf lange Sicht sei der MSCI World zwingend unterlegen und ein breiter Mischfonds wie der Kommer überlegen.

  • Vielen Dank 12345 !!

    Freut mich immer, deine profunden und sachlichen Analysen zu lesen.

    Ich sehe es so: wenn die berühmten paar Titel in den USA 20, 30 oder 50 % runter gehen, ist der Kommer-ETF auch dabei.

  • Aber ich verstehe beim besten Willen nicht, woher die Vorstellung kommt, auf lange Sicht sei der MSCI World zwingend unterlegen und ein breiter Mischfonds wie der Kommer überlegen.

    Kommer hat Multifaktor eingebaut, das soll eine Überrendite bringen...

    Vergleicht man nur den MSCI World und den FTSE All World seit es beide gibt (2019), liegt der MSCI World ca. 10% vor dem FTSE All World, allerdings in immerhin gut sechs Jahren.

    und der S&P500 noch besser und der Nasdaq nochmal besser und die US Top20 nochmal..

    Die letzten Jahre hat einfach US Big alles andere outperformed und die eh schon großen sind nochmal extrem gewachsen. Geht das immer so weiter bis NVIDIA, Amazon, Tesla, MS, Apple, Meta und Google gemeinsam die Weltherrschaft haben und 99% der MCAP abbilden? Die Historie zeigt, dass Unternehmen kommen und auch wieder gehen, warum es diesmal anders sein soll, weiß ich nicht. Wie lang das noch weitergeht und wie lange es dauert bis das nächste NVIDIA oder Apple kommt weiß keiner...

  • ...

    Aber ich verstehe beim besten Willen nicht, woher die Vorstellung kommt, auf lange Sicht sei der MSCI World zwingend unterlegen und ein breiter Mischfonds wie der Kommer überlegen.

    Der Kommer ETF ist kein Mischfonds. Und die Vorstellung kommt daher, dass der Kommer ETF (auch) gezielt in Risikofaktoren investiert. Das wirkt sich aber allenfalls langfristig aus. Kurz-und mittelfristig kann so etwas erheblich schlechter performen.

    Die restlichen Überlegungen:

    "Hilfe Hilfe, Klumpen!"

    oder

    "Jetzt ist so oft hintereinander "rot" gefallen, nun muss doch irgendwann "schwarz" kommen."

    ...sind Unsinn. Das wird wohl aus Markethinggründen so gemacht.

  • aber logischerweise viel weniger, weil diese Titel ganz anders gewichtet sind...

    Ja, aber vorher war er eben auch beim Aufstieg weniger dabei.

    Ich will gar nicht ausschließen, dass auf sehr lange Sicht der Gerd-Kommer-ETF (oder irgendein anderer Multifaktor-ETF) besser performt als ein MSCI World oder ein FTSE All World.

    Aber das macht einen MSCI World oder einen FTSE All World noch lange nicht zu einer schlechten Wahl, und in den letzten 1-2 Jahren gibt es zunehmend Artikel, die das suggerieren ("Hat der MSCI World ausgedient?", "Klumpenrisiko - reicht ein Welt-ETF noch aus?", "MSCI World - Wann platz die US-Tech-Blase?"). Ich weiß nicht, ob es die vorgenannten Titel exakt so gibt, aber in diese Richtung gab und gibt es schon einige Artikel.

    Ich finde das ehrlich gesagt schade, weil es möglicherweise Leute abschreckt, die vielleicht das erste Mal ein Depot eröffnen und als Selbermacher investieren wollten, weil sie dachten, es gibt da jetzt eine einfache, unkomplizierte, "anerkannte" Möglichkeit mit dem MSCI World. Die werden durch solche Überschriften verunsichert und legen am Ende gar nicht an (oder landen doch bei der Sparkasse oder einem teuren Robo-Advisor).

  • "Jetzt ist so oft hintereinander "rot" gefallen, nun muss doch irgendwann "schwarz" kommen."

    es ist schade (oder letztlich evtl. auch logisch), dass Du den Unterschied zwischen Casino und Aktienmarkt nicht verstehst.

    Evtl. überlegst Du mal, ob im Casino die Spieler das Ergebnis Rot/Schwarz durch Ihre Hoffnung auf das für sie richtige/gewünschte Ergebnis beeinflussen können oder nicht...und wie das im Gegensatz dazu am Aktienmarkt ist.

    Aber das macht einen MSCI World oder einen FTSE All World noch lange nicht zu einer schlechten Wahl

    nein, natürlich nicht, das ist immer noch keine schlechte Wahl (meiner Tochter (19) mit Ihrem Sparplan habe ich selber den FTSE All World ins Depot gelegt, die wird in Ihrem Leben noch mehrfach miterleben, wie sich die größten Firmen der Welt ändern). Aber es ist ganz einfach so, dass Diversifikation nicht nur von der Anzahl der Titel abhängt, sondern auch von deren Anteil am Portfolio. Ich habs schon oft gesagt, gerne nochmal, weil es das Beispiel am besten klarmacht.

    Man kann sich auch mit 30 oder von mir aus auch 50 Einzeltitel ein sehr gut diversifiziertes Welt-Portfolio zusammenbauen, mit dem man sehr nah an die durchschnittliche Rendite rankommt, vorausgesetzt man deckt alle Branchen und alle Regionen vernünftig und ausgewogen ab. Aber natürlich nur, wenn man nicht in einen Titel 100 oder gar 1000 mal soviel investiert wie in einen anderen. Niemand käme auf die Idee, so ein Portfolio beim Aufbau rein nach MCAP zu gewichten.

    Beim World hat man erst mal 1300 Titel (früher waren es mal 1600, allein 300 sind inzwischen allein durch die Konzentration schon mal rausgefallen und haben die Großen allein dadruch noch größer gemacht), aber weniger als 50 davon machen schon 50% vom Ganzen aus und das auch noch ganz überwiegend aus einer Region aus einer Branche.

    Durch solche Konzentrationen nimmt einfach die Diversifikation ab...die ist immer noch gut und natürlich viel besser als "5 Einzelaktien aus dem DAX, ggf noch aus der Automobil und Zulieferer Branche" zu haben, aber je mehr sich der Anteil auf immer weniger Titel/Regionen/Branchen verschiebt, desto mehr sinkt die Diversifikation und das ist bekanntlich der einzige free lunch. Hohe Konzentrationen sind schlicht unsystematische und damit unnötige Risiken, die man wegdiversifizieren kann.

    [Blockierte Grafik: https://hartmutwalz.de/wp-content/uploads/2025/01/MSCI-World-ex-USA-praemierte-und-unpraemierte-Risiken.png]

    Ist ein S&P500 für Dich eine ausreichende Diversifikation bzw. ist der eine schlechte Wahl? Für zig Mio Amerikaner nicht sondern das Standardinvest (und die sind viele Jahrzehnte damit besser als der World gefahren), aber rational ist das eben auch eine Konzentration (eben nur noch höher als im World) die nicht sinnvoll ist (bzw. nicht sinnvoll sein sollte, machen trotzdem viele auch hier, aber rational ist es nicht).

    Und der World nähert sich dem S&P500 immer mehr an...

  • ...

    Man kann sich auch mit 30 oder von mir aus auch 50 Einzeltitel ein sehr gut diversifiziertes Welt-Portfolio zusammenbauen, mit dem man sehr nah an die durchschnittliche Rendite rankommt, vorausgesetzt man deckt alle Branchen und alle Regionen vernünftig und ausgewogen ab. Aber natürlich nur, wenn man nicht in einen Titel 100 oder gar 1000 mal soviel investiert wie in einen anderen. Niemand käme auf die Idee, so ein Portfolio beim Aufbau rein nach MCAP zu gewichten.

    Die Anleger dieser Welt sind unabhängig voneinander auf diese Idee gekommen und haben es gemacht. Im übrigen nähert sich solch ein Portfolio im Laufe der Zeit automatisch an die Marktkapitalisierung, wenn man es laufen lässt.

    Es käme hingegen niemand auf die Idee, die enthaltenen Werte stets im Gleichgewicht zu halten.

    Beim World hat man erst mal 1300 Titel (früher waren es mal 1600, allein 300 sind inzwischen allein durch die Konzentration schon mal rausgefallen und haben die Großen allein dadruch noch größer gemacht), aber weniger als 50 davon machen schon 50% vom Ganzen aus und das auch noch ganz überwiegend aus einer Region aus einer Branche.

    Gruselig!=O

    Das sehe ich aber anders. Es ist geradezu kennzeichnend für einen funktionierenden Markt, dass einige Werte in ungeahnte Höhe laufen, während andere das nicht tun. Das ist nun einmal der Markt. Das ist systemimanentes Risiko. Mithin das Risiko, welches nun einmal im Markt steckt. Du wirst es auch nur los, wenn Du andere Risiken eingehst.

  • Schau mal den Threadtitel an. Wenn dir das Thema nicht gefällt, zwingt dich niemand hier zu posten.

    Unabhängig von Threadtitel: Erkläre mir doch bitte mal, was eine Über- oder Unterperformance für willkürlich ausgewählte Zeiträume von 3 oder 6 oder 12 Monaten bedeuten oder aussagen sollen? Und was man daraus ableiten kann?

  • Unabhängig von Threadtitel: Erkläre mir doch bitte mal, was eine Über- oder Unterperformance für willkürlich ausgewählte Zeiträume von 3 oder 6 oder 12 Monaten bedeuten oder aussagen sollen? Und was man daraus ableiten kann?

    Oder, hilfsweise, wenn Du es nicht kannst: Lass‘ es gerne Deine Frau erklären, von der Du behauptetest, sie sei vom Fach.

  • Das sehe ich aber anders

    Dann hast Du halt den Unterschied zwischen unsystematischen und systematischen Risiken nicht verstanden. Unsystematische betreffen immer ein Objekt und nicht das ganze Portfolio.

    Hier mal in Kurzform:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Unsystema…20Kostensenkung.


    Daraus:

    Das unsystematische Risiko kann durch Risikodiversifizierung vollständig beseitigt werden. Diese erfolgt durch Streuung im Portfolio etwa nach Anlageklassen, Bonität, Branchen(Branchenmix), Fremdwährungen, Kreditnehmern, Laufzeiten, Regionen, Risikoklassen oder Staaten sowie der Vermeidung/Beseitigung von Klumpenrisiko oder Verringerung der Kredithöhe.