Lebensversicherung beleihen

  • Hallo zusammen,

    ich kenne mich im Bereich der Kredite nicht so aus, hätte daher eine Frage.

    Ich komme in einen finanziellen Engpass, durch eine hohe Reparaturrechnung des vorhandenen PKW.

    Da allgemein Recht wenig Kapital besteht, und auch Rückzahlungsmöglichkeiten begrenzt sind, kam mir die Idee mit der Beleihung meiner Kapital-Lebensversicherung, die sowieso in 4 Jahren ablaufen würde. Diese hat also auch schon einen hohen Rückkaufswert.

    Jetzt gibt es da einen Anbieter, LV-Kredit, - den würde ich auch nehmen- der aber unter 5000 € die Lebensversicherung nicht beleiht!

    Das ist mir zu hoch-kurzfristig benötige ich nur einen Betrag in Höhe von 1500€.

    Welche Möglichkeiten gäbe es noch, aus der Lebensversicherung ein Darlehen herauszunehmen?

    oder Lebensversicherung als Sicherheit?

    Ich mache nicht gerne Schulden, durch eine LV-Beleihung wäre das Problem gelöst.

    Über eine Antwort würde ich mich freuen.

    Viele liebe Grüße

  • Hast du deine Lebensversicherung selbst schon gefragt? Stichwort "Policendarlehen".

    Du würdest im Fall des (Todes)Falles zwar Deine eigene Witwe anpumpen, aber dafür erbt sie das reparierte, fahrtüchtige Auto und nicht den immobilen Blechhaufen, der momentan in eurer Einfahrt steht. :S

    "Unhappy Wife - Unhappy Life!" Roger Murgatroyd, 1977

  • Ich komme in einen finanziellen Engpass durch eine hohe Reparaturrechnung des vorhandenen PKW.

    Jetzt wäre ein Notgroschen praktisch. Für solche Fälle sollte man einen haben.

    Da ... kam mir die Idee mit der Beleihung meiner Kapital-Lebensversicherung, die sowieso in 4 Jahren ablaufen würde. Diese hat also auch schon einen hohen Rückkaufswert. ...

    Welche Möglichkeiten gäbe es noch, aus der Lebensversicherung ein Darlehen herauszunehmen?

    Frag mal die Versicherungsgesellschaft nach einem Darlehen.

    Bevor Du die fast fällige Lebensversicherung allerdings knackst, bist Du selbst mit dem Dispo günstiger dran. Oder Du nimmst halt einen normalen Ratenkredit.

    Dein primäres Problem sind nicht die Schulden jetzt, sondern daß Du für Unvorhergesehenes wie die Autoreparatur keinen Notgroschen hast.

  • Bevor Du die fast fällige Lebensversicherung allerdings knackst, bist Du selbst mit dem Dispo günstiger dran. Oder Du nimmst halt einen normalen Ratenkredit.

    Er will sie ja nicht knacken, sondern nur beleihen. Und das ginge - ohne das jetzt beziffern zu können, dazu fehlen die nötigen Informationen - zu einem Drittel bis maximal der Hälfte des üblichen Dispo-Zinssatzes.

    Dass es überhaupt nötig ist, ein Policendarlehen oder einen Dispokredit für die Reparatur eines Autos zu bemühen, steht zwar auf einem anderen Blatt und war nicht die Frage, aber - da stimme ich Dir zu, Achim Weiss - genau da liegt der Joel999-Hase im Pfeffer.

    Andererseits wissen wir nicht, wie und warum er in diese Lage gekommen ist. Ich jedenfalls werde dazu nicht spekulieren. Er soll zusehen, dass die Karre wieder flott gemacht wird, darauf kommt es jetzt als nächstes an.

    "Unhappy Wife - Unhappy Life!" Roger Murgatroyd, 1977

  • Ich habe mal interessehalber versucht, eine Lebensversicherung zu beleihen. Die Gesellschaft hat sich geziert ohne Ende, und bis ich ein Angebot auf dem Tisch hatte, hat es erheblich gedauert. Das mag mein Einzelfall gewesen sein.

    Das Auto des TE ist kaputt, aus einer offiziellen Werkstatt bekommt er es ohne Bezahlung nicht wieder.

    Was ist, wenn er die gewünschten 1500 € bis dahin nicht aufgetrieben hat?

    Er könnte in der Verzweiflung (oder Wut) auf den Gedanken kommen, die Lebensversicherung zu kündigen ("Mit diesem Sauladen will ich nie wieder etwas zu tun haben!"). Das wäre vermutlich eine schlechte Entscheidung, demgegenüber wäre selbst der Dispo günstiger.

    Keine Schulden machen zu wollen ist ja ein guter Vorsatz. Aber woher sollte er die 1500 € nehmen?

    Ich halte es für den besseren Ansatz, jetzt Schulden zu machen (Das Policendarlehen würde schließlich auch Geld kosten!), sich aber gleich eine erfolgreiche Strategie zu überlegen, wie er die 1500 € abbezahlt und dann sinnvollerweise gleich weiterspart, damit er sich einen Puffer aufbaut.

  • Ich habe mal interessehalber versucht, eine Lebensversicherung zu beleihen. Die Gesellschaft hat sich geziert ohne Ende, und bis ich ein Angebot auf dem Tisch hatte, hat es erheblich gedauert. Das mag mein Einzelfall gewesen sein.

    Kann natürlich sein, dass das Anpumpen der eigenen Witwe heutzutage Restriktionen unterliegt, die es im letzten Jahrtausend noch nicht gegeben hat, und Du hast die austesten dürfen.

    Aber warten wir ab, was Joel999 dazu zu erzählen hat. Vielleicht hat seine Witwe ja ihr Veto eingelegt. Ihm gegenüber natürlich, nicht gegenüber der Lebensversicherung.

    "Unhappy Wife - Unhappy Life!" Roger Murgatroyd, 1977

  • Da allgemein Recht wenig Kapital besteht, und auch Rückzahlungsmöglichkeiten begrenzt sind, kam mir die Idee mit der Beleihung meiner Kapital-Lebensversicherung, die sowieso in 4 Jahren ablaufen würde. Diese hat also auch schon einen hohen Rückkaufswert.

    Weiter 2 Möglichkeiten :
    -Liquidität schaffen durch Beitragsfreistellung. Es werden doch noch Prämien in die LV gezahlt?

    - Widerruf: Wann wurde den der Vertrag abgeschlossen? Welche LV?

  • Vielleicht ist es möglich, deinen Arbeitgeber um das Darlehen zu bitten (sofern du fest angestellt bist). Sicher benötigst du das Auto, um zur Arbeit zu kommen, vielleicht hat der AG also ein Interesse daran?

    Oft hilft es auch, die Hosen herunterzulassen und einmal Bekannte darauf anzusprechen. Ich habe in meiner Jugend einmal 500 DM (aus Ferienjobs) einer Freundin geliehen, das Geld kam promt zurück. Sie brauchte es für Interrail, ich wäre selbst gern mit gereist, aber ich durfte nicht.

    Und mit Mitte 30 einem Freund 3000 EUR verliehen. Es war zwar schwieriger, das Geld zurückzubekommen, aber es funktionierte dann doch. Ich bin halt eine Spartante und hatte immer Notgroschen.

  • Weiter 2 Möglichkeiten :
    -Liquidität schaffen durch Beitragsfreistellung. Es werden doch noch Prämien in die LV gezahlt?

    - Widerruf: Wann wurde den der Vertrag abgeschlossen? Welche LV?

    Danke für die vielen Antworten! Es ist leider nichts Neues dabei, was ich mir schon selber auch überlegt hatte. Das soll kein Vorwurf sein, aber wahrscheinlich gibt es auch keine andere Lösungen. Ich dachte es gibt evtl. noch andere Lösungen.

    Es handelt sich um eine alte, lukrative Kapitallebensversicherung aus dem Jahre 1987, also auch steuerfrei.

    1. Diese umzuwandeln, in eine beitragsfreie Lebensversicherung wäre (in 4 Jahren ist der Ablauf) mit hohen Verlusten behaftet.

    Es wäre hier sinnvolle,r die vier Jahre weiterhin durchzuhalten.

    2. Ein Widerspruch ist wohl kaum mehr möglich.

    3. Eine der sinnvollsten Überlegungen wäre, das war auch meine Überlegung:

    Bei der Versicherungsgesellschaft nachfragen ob ein Darlehen über die Lebensversicherungsgesellschaft möglich wäre.. oder

    4 Jahre noch mit Schulden durchziehen, das ist locker möglich und dann die Lebensversicherung einsetzen für Tilgung der Schulden.

    Die Lebensversicherung wurde schon mal beleiht (4000€). Damals waren noch mit geringen Beiträgen eine Beleihung möglich. Jetzt geht das nur noch ab 5000€ (die günstigste Beleihung mit Zinsen).

    Vielen Dank für die Antworten.

    Viele liebe Grüße

  • 1. Diese umzuwandeln, in eine beitragsfreie Lebensversicherung wäre (in 4 Jahren ist der Ablauf) mit hohen Verlusten behaftet.

    Würdest du mir das erklären? Ich habe eine Rentenversicherung ab Oktober beitragsfrei stellen lassen und die Versicherung rückt nicht damit heraus, was dies für Nachteile für mich beinhaltet. Weder schriftlich noch telefonisch. Es steht nur so schwammig im Schreiben: reduzierte Versicherungsleistungen.

    Sollte ich doch davon abrücken? Die Continentale ist von 1998.

  • Würdest du mir das erklären? Ich habe eine Rentenversicherung ab Oktober beitragsfrei stellen lassen und die Versicherung rückt nicht damit heraus, was dies für Nachteile für mich beinhaltet. Weder schriftlich noch telefonisch. Es steht nur so schwammig im Schreiben: reduzierte Versicherungsleistungen.

    Sollte ich doch davon abrücken? Die Continentale ist von 1998.

    Im Grunde genommen ist das ja klar:

    Wenn Du eine Versicherung beitragsfrei stellen möchtest, so reduziert sich ja auch die Ablaufleistung. Du bist Deinen vertraglichen Verpflichtungen somit nicht mehr nachgekommen, somit reduziert die Versicherungsgesellschaft auch die Ablaufleistung, und hier gilt es nachzurechnen.

    Nehme ich einen Kredit aus einer Versicherung (Policendarlehen), dann zahle ich monatliche Zinsen.

    So oder so zahlt man da drauf.

    Aber o.k., das Leben verläuft nicht immer glatt. 1987 dachte ich auch noch nicht, das die Lebenshaltungskosten so in die Höhe schnellen werden (Miete, Lebensmittel, Versicherungen), und ich kenne niemanden der bei einem mittleren Verdienst heutzutage keine finanziellen Engässe hat.

    Unverschuldet!

    Ich denke da ziemlich (zu) vernünftig:

    Das Geld wäre locker da, ich könnte locker, ohne Nachweise, 10.000 € Schulden machen. Gute Bonität ist da. Das ist aber Quatsch.

    Im Grunde genommen machen es einem die Banken zu leicht, das ist einfacher wie jedes andere Policendarlehen, Aber: wie ich das jemals zurückzahlen würde oder könnte, ist denen anscheinend egal.

  • Wenn Du eine Versicherung beitragsfrei stellen möchtest, so reduziert sich ja auch die Ablaufleistung. Du bist Deinen vertraglichen Verpflichtungen somit nicht mehr nachgekommen, somit reduziert die Versicherungsgesellschaft auch die Ablaufleistung, und hier gilt es nachzurechnen.

    Ja, das war mir klar, ich dachte, es sei noch womöglich Weiteres zu berücksichtigen. Die Berechnung habe ich gesehen, sie ist natürlich schmaler, als wenn ich noch weiter einzahle. Aber so viel erhalte ich dort ohnehin nicht heraus (ca. 50k, sollte ich die nächsten Jahre noch einzahlen). Wenn nicht, stand dort ca. 40K. Aber die weiteren Einzahlungen wären dann in den nächsten Jahren auch rd. 8500. Und ich muss ohnehin noch einmal einzahlen in 3 Jahren, sonst wird das Teil geschlossen. Ich habe den Vertrag einem Makler vorgelegt, der prüft mal. Vielleicht bezahle ich doch weiter.

  • Ja, das war mir klar, ich dachte, es sei noch womöglich Weiteres zu berücksichtigen. Die Berechnung habe ich gesehen, sie ist natürlich schmaler, als wenn ich noch weiter einzahle. Aber so viel erhalte ich dort ohnehin nicht heraus (ca. 50k, sollte ich die nächsten Jahre noch einzahlen). Wenn nicht, stand dort ca. 40K. Aber die weiteren Einzahlungen wären dann in den nächsten Jahren auch rd. 8500. Und ich muss ohnehin noch einmal einzahlen in 3 Jahren, sonst wird das Teil geschlossen. Ich habe den Vertrag einem Makler vorgelegt, der prüft mal. Vielleicht bezahle ich doch weiter.

    Manchmal lohnt sich das nachrechnen. So viel Unterschied wäre es bei mir auch nicht, wenn ich meine Lebensversicherung jetzt kündigen würde, anstatt noch vier Jahre abzuwarten. Aber Vorsicht: das sind Lockangebote der Versicherungsgesellschaft um Prämien bei Ablauf nicht zahlen zu müssen. Daher wäre eine Kündigung die allerschlechteste Option.

    Eine Versicherung will immer auch an Dir verdienen!

    Vielen Dank für Eure Beiträge und der Hilfe!

    Viele Grüße

  • Die Lebensversicherung wurde schon mal beleiht (4000€). Damals waren noch mit geringen Beiträgen eine Beleihung möglich. Jetzt geht das nur noch ab 5000€ (die günstigste Beleihung mit Zinsen).

    Dann eben mit 5000€ . Ist sicher der einfachste und günstigste Weg.

    Welche Gesellschaft ist es?

  • Die Lebensversicherung wurde schon mal [beliehen] (4000€). Damals waren noch mit geringen Beiträgen eine Beleihung möglich. Jetzt geht das nur noch ab 5000€ (die günstigste Beleihung mit Zinsen).

    Dann eben mit 5000€. Ist sicher der einfachste und günstigste Weg.

    Eher nicht. Wie kommst Du darauf?

    Der TE muß einen übersichtlichen Betrag von 1500 € finanzieren. Das läßt sich als Kredit von der Bank schlecht darstellen, weil die Bewertung und Genehmigung und das sonstige bürokratische Drumherum einen festen Kostensockel darstellt. Von der Tendenz her wird ein so kleiner Kredit daher teuer.

    Ein dreimal so großer Kredit könnte vom reinen Zinssatz her billiger sein, letztlich zählt aber die Zinssumme, und die ist auch bei niedrigerem Zinssatz aufgrund des dreifachen Volumens höher.

    Das primäre Problem des TE ist ohnehin ein anderes: Er hat keinerlei finanzielle Reserven, auch eine kleine unvorhergesehene Ausgabe wie diese wirft ihn um. Das läßt den Schluß zu, daß der TE nicht mit Geld umgehen kann. Mal angenommen, er geht den von Dir vorgeschlagenen (letztlich teureren) Weg eines Policendarlehens über 5000 €: Bist Du Dir sicher, daß dies dann nicht den Dammbruch darstellt? Schließlich liegen nach Bezahlung der Autoreparatur (für den TE) ungewöhnlich viele 3500 € auf dem Girokonto herum, die ständig flüstern: "Gib mich aus! Gib mich aus!"

    Für Beträge dieser Größenordnung (Vergleich zum Monatseinkommen!) ist regelmäßig die Inanspruchnahme des Dispo-Kredits die finanziell günstige Möglichkeit, weil jede Gehaltszahlung unmittelbar die Schulden und somit auch die Zinsen reduziert. Allerdings erfordert es sehr viel Disziplin, einen Dispo zurückzuführen, weil ein Girokonto naturgemäß schwankt, somit die Rückführung des Kredits nicht augenscheinlich ist.

    Von diesem Aspekt her ist ein separater Ratenkredit günstiger: Man bezahlt seine monatliche Rate und hat damit seine Pflicht für diesen Monat erledigt. Beim Girokonto muß man nur darauf achten, daß es nicht in die Miesen gerät.

    Das Verfahren könnte man auch mit einem Girokonto umsetzen, müßte sich dann aber jeden Monat eine individuelle Wasserlinie festsetzen. Das überfordert regelmäßig Leute, die nicht mit Geld umgehen können.

    :)