Depot für absolute Anfänger - sinnvoll?

  • Hallo zusammen,

    Ich benötige eure Erfahrung / Einschätzung. Ich habe in den letzten Monaten unsere Finanzen durchleuchtet und festgestellt, dass meine Frau definitiv zu wenig für Ihre Altersvorsorge macht :).

    Ich habe für mich seit kurzem einen ETF Sparplan. Soweit so gut.

    Meine Frau hat eine betriebliche Rentenversicherung, die ich noch genauer durchleuchten muss, und ich habe ihr gesagt, dass es das Beste sei, wenn auch sie ein Depot eröffnet und einen monatlichen Sparplan ausführt. Jetzt hat sie überhaupt kein Wissensstand über ETFs was wie und man irgendwann machen sollte und tut sich auch sehr schwer mit der Materie.

    Es geht auch nicht um das Anlegen eines Sparplans, sondern eher darum wie sie später an das Geld kommt und was sie beachten muss.

    Was sollten wir machen? Eher eine Direktbank auswählen, weil man da evtl. doch noch einen Ansprechpartner hat?

    Depot bei der Hausbank? Ist super teuer 🙈

    Oder es komplett lassen?

    Könnt ihr mir helfen?

    Zu uns, 2 Vollverdiener, keine Kinder 40 und 47 Jahre alt.

    Danke 😊

  • Ich habe meine Frau vor 10 Jahren kennengelernt und damals hatte sie all ihre Ersparnisse bei der Sparkasse auf dem Girokonto und dem Sparbuch.

    Im ersten Schritt habe ich sie davon überzeugt, zu einer günstigeren Bank zu gehen. Wir haben eine Direktbank gewählt.

    Im zweiten Schritt habe ich ihr dann erläutert, warum es schlecht ist, sein Geld langfristig auf einem Sparbuch (gilt aber auch für Tagesgeld) liegen zu lassen (Inflation) und warum ETF langfristig gesehen die bessere Anlageform sind. Ich konnte sie dann überzeugen, einen kleinen Sparplan anzulegen, um sie an das Thema heranzuführen. Von Anfang an, habe ich sie das selbst machen lassen und ich saß nur "beratend" daneben. Weil sie sollte ja im Zweifelsfall auch ohne meine Hilfe damit klarkommen. Den Sparplan hat sie dann im Laufe der Zeit selbst immer weiter erhöht, nachdem sie mehr Vertrauen in den Aktienmarkt aufgebaut hatte.

  • Ich benötige eure DErfahrung / Einschätzung. Ich habe in den letzten Monaten unsere Finanzen durchleuchtet und festgestellt, dass meine Frau definitiv zu wenig für ihre Altersvorsorge macht :).

    Ich habe für mich seit kurzem einen ETF Sparplan. Soweit so gut.

    Meine Frau hat eine betriebliche Rentenversicherung, die ich noch genauer durchleuchten muss, und ich habe ihr gesagt, dass es das Beste sei, wenn auch sie ein Depot eröffnet und einen monatlichen Sparplan ausführt. Jetzt hat sie überhaupt kein Wissensstand über ETFs was wie und man irgendwann machen sollte und tut sich auch sehr schwer mit der Materie.

    Ich habe fast den Eindruck, daß auch Du diesbezüglich erst am Anfang stehst. Da ist ein gutes Anfängerbuch vermutlich eine gute Idee, etwa dieses hier: Hartmut Walz - Ihre Finanzen fest im Griff: Vermögen aufbauen, statt Geld verschenken. Das Büchlein kostet gerade mal 11,99 € und bietet einen guten Überblick. Das könnt Ihr vermutlich beide gut brauchen, also kostet es rechnerisch nur 6 € pro Leser (Lesender/m? Leseperson? Lesy?)

    Im Internet gibt es gute Seiten, aber sie sind halt weit verstreut, und die jeweiligen Artikel behandeln jeweils nur einen Einzelaspekt. Deswegen halte ich gerade am Anfang ein Buch für besser, in dem man (fast) alles an einer Stelle beieinander hat.

    PS: Laß Deine Frau am besten selber machen, sie kommt vermutlich schon selber drauf, daß ihre betriebliche Altersversorgung vermutlich eine betrübliche solche ist. So manche Frau von heute hält nichts von Mansplaining.

    :)

  • Ich kann Dich ganz gut verstehen.

    Meine Frau kümmert sich da auch nicht darum und sparte (wenn überhaupt) auf dem Girokonto/Tagesgeldkonto. Jedoch ist sie seit dem ersten Gehalt bei der ING, nach der Geburt der Kinder habe ich Ihr über Raisin/Weltsparen einen Riester-Fondsparplan empfohlen und erklärt, dass Sie Zulagen vom Staat bekommt und nur wenig selbst da reinsparen muss. Da laufen gerade trotzdem 50 € monatlich drauf

    Ich habe ihr dann 10.000 € geschenkt (kleiner Ausgleich für Kindererziehungszeiten und Teilzeit), mit der Bedingung davon mindestens die Hälfte in einen weltweiten ETF zu investieren. Also schnell über die ING App das Depot eröffnet und ihr dann ganz vereinfacht erklärt was ein ETF ist, irgendwann habe ich ihr dann noch nahegelegt, dass einen Sparplan mit 50 € auflegen soll.

    Wir haben allerdings auch unser gemeinsames Konto (läuft alles drüber), Baufinanzierung und mein Depot bei der ING.

    Meine Frau hat immer noch kein Interesse an ihren Finanzen, aber lässt sich brav alles erklären und nickt es dann meistens ab, wenn sie es verstanden hat. Nicht ideal, aber ... naja. Ohne Mansplaining wäre vermutlich immer noch nichts passiert.

    *Ironie an* Mein Tipp, schenke ihr viel Geld und bitte Sie, das zu 75 % ins Depot zu legen, 20 % in Festgeld und 5 % für neue Klamotten, Handtasche oder das berühmte Cabriolet.

  • Ich habe ihr dann 10.000 € geschenkt (kleiner Ausgleich für Kindererziehungszeiten und Teilzeit)

    Hast Du das mal nachgerechnet, also hat das irgendetwas mit realen Einbußen zu tun? Ich vermute mal, Deine Frau wird auf DEUTLICH mehr verzichten als 10.000 EUR.

    Wir haben allerdings auch unser gemeinsames Konto (läuft alles drüber), Baufinanzierung und mein Depot bei der ING.

    Aber das Depot ist nur deins? Wenn Deine Frau sich um die Kinder kümmert und vermutlich mit Teilzeit auf eine Karriere verzichtet hat bzw. Dir den Rücken freihält, fände ich es nur fair, wenn die monatliche Sparrate in ihr Depot genauso hoch wäre wie in Deines.

  • Oder es komplett lassen?

    Das wäre schade. :)

    Ganz grundsätzlich sollte Deine Frau sich schon auch selbst damit befassen und in der Lage sein, ihr Geld selbst zu verwalten.

    Dieser Artikel von Finanztip ist ein guter Ausgangspunkt: Sicher Geld anlegen: Dein Geldanlage-Plan für 2025

    Zu uns, 2 Vollverdiener, keine Kinder 40 und 47 Jahre alt.

    Wie habt ihr denn sonst eure gemeinsamen Finanzen geregelt? Habt ihr (gemeinsames?) Wohneigentum, wohnt ihr zur Miete? Wohnt ihr überhaupt zusammen? Verdient ihr ähnlich viel oder sehr unterschiedlich? Wie habt ihr im Alltag die Kosten verteilt? Jeder zahlt alles 50/50, oder abhängig vom jeweiligen Einkommen? Oder alles in einen Topf und ihr wirtschaftet gemeinsam? Oder habt ihr komplett getrennte Kassen und Konten?

    Ich habe in den letzten Monaten unsere Finanzen durchleuchtet und festgestellt, dass meine Frau definitiv zu wenig für Ihre Altersvorsorge macht

    Woher kommt das? Hat sie zu wenig Geld übrig (wenn ja, ist das weil sie zu wenig verdient oder gerne Geld ausgibt)? Oder hat sie genug Geld übrig, parkt es aber bisher auf dem Tagesgeld oder Girokonto und weiß nicht recht, was sie damit machen soll? Was hat sie selbst für eine Vorstellung von Altersvorsorge? Oder verdrängt und ignoriert sie das Thema komplett?

  • Danke für deine Antwort. Informiert sie sich weiterhin aktiv, über Finanztip oder so?

    Nein das macht sie nicht. Sie hat einen Sparplan auf den Vanguard FTSE All World. Sie weiß, dass das ein ETF ist, der Aktien aus der ganzen Welt enthält und dass sie diesen wenn möglich bis zur Rente weiter besparen sollte.

    Mehr wird sie sich mit dem Thema Finanzen nicht mehr beschäftigen fürchte ich :)
    Vielleicht ist es auch gut, dass sie sich nicht weiter damit beschäftigt, denn dann geht nur das "optimieren" los (vielleicht doch ein zweiter ETF? Vielleicht einer mit weniger TER? vielleicht eine andere Gewichtung...).

  • Nein das macht sie nicht. Sie hat einen Sparplan auf den Vanguard FTSE All World. Sie weiß, dass das ein ETF ist, der Aktien aus der ganzen Welt enthält und dass sie diesen wenn möglich bis zur Rente weiter besparen sollte.

    Mehr wird sie sich mit dem Thema Finanzen nicht mehr beschäftigen fürchte ich

    Vielleicht ist es auch gut, dass sie sich nicht weiter damit beschäftigt, denn dann geht nur das "optimieren" los (vielleicht doch ein zweiter ETF? Vielleicht einer mit weniger TER? vielleicht eine andere Gewichtung...).

    Eben. Ich finde das gar nicht so verkehrt, einfach einen Sparplan einzurichten und fertig. Keep it simple, stupid! Auf jeden Fall sinnvoller als die Leute, die hier mit einem Plan für ein feinziseliertes Depot mit 17 Positionen von Bitcoin über KI-ETF bis Rheinmetall-Aktie aufschlagen. ^^

  • 12345

    Wie habt ihr denn sonst eure gemeinsamen Finanzen geregelt? Habt ihr (gemeinsames?) Wohneigentum, wohnt ihr zur Miete? Wohnt ihr überhaupt zusammen? Verdient ihr ähnlich viel oder sehr unterschiedlich? Wie habt ihr im Alltag die Kosten verteilt? Jeder zahlt alles 50/50, oder abhängig vom jeweiligen Einkommen? Oder alles in einen Topf und ihr wirtschaftet gemeinsam? Oder habt ihr komplett getrennte Kassen und Konten?

    Wir haben ein noch nicht ganz abbezahltes Haus und sonst verteilen wir die Kosten 50:50. Das was übrig bleibt geht auf ein Tagesgeldkonto. Mittlerweile aber auch nur noch 0.65% Zinsen.

    Sie spart halt viel zu viel auf das klassische Sparbuch als es sinnvoll anzulegen. Aus den o.g. Gründen.

    Ich bin ja auch der Meinung, dass sich jeder generell um seine Finanzen kümmern sollte nur dem einen fällt es leichter und der andere tut sich schwer und steigt dann ganz schnell aus.

    Deshalb versuche ich das ganze jetzt mal wieder in die richtigen jnd sinnvollen Bahnen zu lenken 😊