Geldmarkt Alternative mit stabiler Ausschüttung für 1000€ Freibetrag?

  • Hallo,

    ich suche für jemanden der sich mit Geld im Alltag nicht groß beschäftigen will eine Möglichkeit seinen 1000€ Steuer Freibetrag jedes Jahr recht gut und einigermaßen passend auszunutzen. Er will nicht viel Risiko eingehen, am besten keins, er meinte er will nicht sehen das es mal weniger wird.


    Bisher liegt das komplette Geld auf dem Girokonto mit praktisch 0% Verzinsung.
    Die Person ist jetzt bereit in einen Geldmarkt ETF zu investieren, thresaurierend da sonst zu viel ausgeschüttet werden würde und versteuert würde.
    Das wär schon mal ein großer Schritt für ihn und auch sicher.


    Bleibt aber das Problem das man Freibetrag ja auch nutzen sollte, bloß wie?

    Ein zusätzlicher, kleinerer, ausschüttender Geldmarkt ETF scheint mir ungeeignet da sich die Zinsen ja andauernd ändern und die Größe des ETF so ja dauerhaft angepasst werden müsste.

    Gibt es einen ETF mit einigermaßen stabiler /planbarer Ausschüttung der wie ein Geldmarkt nicht wirklich schwankt?
    Das wär dann ja ein eher spezielles Produkt, macht es hier vielleicht Sin etwas mit sehr hoher Ausschüttung zu haben, damit man im ETF nicht zu viel Vermögen rein muss? Sollte halt trotzdem sicherer und stabiler sein im Kursverlauf.

  • Er will nicht viel Risiko eingehen, am besten keins, er meinte er will nicht sehen das es mal weniger wird.

    Der erste Schritt sollte sein sich auf keinen Fall mit den Themen Inflation und Steuern auseinanderzusetzen. Jede Geldmarktanlage rentiert real negativ oder wie du es nennst ,,wird weniger". Wenn er oder sie das konsequent ausblendet wird es relativ einfach:

    Xtrackers II EUR Overnight Rate Swap UCITS ETF 1D | DBX0A2 | LU0335044896

    Damit ist man immer ,,im Plus".

  • seinen 1000€ Steuer Freibetrag jedes Jahr recht gut und einigermaßen passend

    Wieviel Geld hat er denn anzulegen? Und für wie lange? Muss er flexibel drankommen?

    Wenn es höher sechs- bis siebenstellig ist, dürfte "passend" (= "nicht zuviel" versteuern, aber den Freibetrag schon gut ausnutzen) nur funktionieren, wenn man sich auch damit beschäftigt, bzw. ggf. mit einem ETF auch gar nicht funktionieren, weil selbst ein Thesaurierer die Vorabpauschale versteuern muss.

    Vielleicht wären Bundesanleihen eine Option? Die dürften ziemlich sicher sein. Kursschwankungen gibt es, aber wenn er sie bis zum Ende hält, bekommt er den Nominalwert unabhängig vom Kurs zurück. Ähnlich wie Festgeld, aber flexibler (im Notfall kann man immer verkaufen). Ggf. lässt sich eine finden, die einen "passenden" Kupon hat, um den Freibetrag bestmöglich auszunutzen. Link zu aktuellen Renditen siehe hier: Rendite.pdf 

  • Sind sicher einige 100k.

    Er will und braucht es flexibel, muss immer ran können und will sich aber nicht groß damit beschäftigen, es einfach liegen lassen. (Raus bei Negativzins ist aber ok)

    Anleihen kennt er sich nicht aus und ich auch nicht, also schwierig.

    Und ja, es soll zumindest mal darum gehen das die Inflation nicht das Ersparte auffrisst.

  • Sind sicher einige 100k.

    Er will und braucht es flexibel, muss immer ran können und will sich aber nicht groß damit beschäftigen, es einfach liegen lassen. (Raus bei Negativzins ist aber ok)

    Anleihen kennt er sich nicht aus und ich auch nicht, also schwierig.

    Und ja, es soll zumindest mal darum gehen das die Inflation nicht das Ersparte auffrisst.

    Das ist unmöglich.

  • Die Person ist jetzt bereit in einen Geldmarkt ETF zu investieren, thresaurierend da sonst zu viel ausgeschüttet werden würde und versteuert würde.
    Das wär schon mal ein großer Schritt für ihn und auch sicher.


    Bleibt aber das Problem das man Freibetrag ja auch nutzen sollte, bloß wie?

    Sind sicher einige 100k.

    Vielleicht verstehe ich das Problem gerade nicht. Aber wenn er einige 100k in einen Geldmarkt ETF investiert, dann wird sein Freibetrag durch die Vorabpauschale sicher ausgenutzt.

  • Die nicht existierende eierlegende Wollmilchsau, also

    Naja, ich wollte nicht auch noch hohe Rendite ;)

    Vielleicht verstehe ich das Problem gerade nicht. Aber wenn er einige 100k in einen Geldmarkt ETF investiert, dann wird sein Freibetrag durch die Vorabpauschale sicher ausgenutzt

    Weis nicht, ist das so? Gibt’s die auch beim Geldmarkt? Wie viel bräuchte man dann da grob um den Freibetrag auszunutzen? Aber würde ja trotzdem jedes Jahr deutlich schwanken.

  • Bisher liegt das komplette Geld auf dem Girokonto mit praktisch 0% Verzinsung.

    Sind sicher einige 100k.

    Mehrere 100k auf dem Girokonto=O ?

    Dann ist ein Geldmarkt-ETF auf jeden Fall besser. Wenn die Hauptkriterien nominal (!) sicher und absolut flexibel sind. Auch wenn er damit wahrscheinlich nicht die Inflation ausgleichen kann.

    Auch wenn ich keine Zahlen dazu kenne, denke ich, dass bei mehreren 100k die Vorabpauschale (nicht die daraus resultierende Steuer) den Freibetrag von 1000€ sinnvoll nutzt. Vielleicht nicht ausnutzt, aber die paar verschenken Euro sind winzig klein im Vergleich zu den bisher liegengelassenen Zinsen.

    Steuerersparnis durch Freibetrag: 250-300€ Kapitalertagssteuer, je nachdem ob Kirche oder nicht

    Zinsen: 1% von 100k sind 1000€, mehr Geld oder höhere Zinsen entsprechend mehr

    Genauere Zahlen könnten sicher Experten wie Achim Weiss beisteuern

  • Ob es bei mehreren 100k € auf dem Girokonto wirklich darauf ankommt den 1.000€ Freibetrag jährlich möglichst genau auszunutzen? Das macht ~250€ aus.

    Da würde ich auch entweder einfach mit der Vorabpauschale im thes. Geldmarkt ETF arbeiten oder eben den passenden Ausschütter nehmen und mit einem gewissen Puffer arbeiten, falls die Zinsen noch weiter runter gingen. Kann man ja grob im Blick behalten.

  • Ich halte eine Aufteilung in Geldmarktfond und einen Anteil nach persönlicher Tragfähigkeit im Welt ETF für am Besten. Wenn der Geldmarktfond abnimmt, kann man umschichten. Der Gedanke den Sparerpauschbetrag ausreizen zu wollen, verdrängt die Opportunitätskosten einer Nichtanlage in einen Welt ETF.

    Das Szenario kann man ja mal durchdenken. Die Angst vor nem Welt ETF scheint mir nicht rational zu sein. Wenn man trotzdem nicht in einen Welt ETF investieren möchte, ist das ja in Ordnung.


    Bei der Vorstellung von mehreren 100k aufm Giro schüttelt es mich ehrlich gesagt.

  • Ich verstehe euch da vollkommen.

    Das Ding ist halt das er zum einen krank ist und man nicht weis wie es sich entwickelt.

    Er will aber auch so flexibel bleiben und sich nicht binden, vielleicht auch mal ein Haus / Wohnung kaufen und umziehen. Er weis es nicht.

    Welt-ETF ist da halt schwierig. Dann noch eher ein kleiner Anteil 1-Jahr Festgeld, aber weis nicht ob das überhaupt was bringt / lohnt im Vergleich zum Geldmarkt.

  • Wenn die Person keine Ahnung von Geldanlage hat und auch nicht haben möchte, sollte die Anlage vor allem übersichtlich, leicht verständlich und leicht bedienbar sein.

    Ich würde nicht das letzte Zehntelprozent Rendite rauskitzeln, nicht jeden Cent Steuern sparen wollen. Solche Optmierungen halte ich für kontraproduktiv.

    Jede solide Anlage ist besser als der Ist-Zustand.

    Ich würde die Person darauf hinweisen, dass ein Gelmarktfonds o.ä. lediglich den nominalen Wert erhält, nicht jedoch die Inflation ausgleicht. Trotzdem kann 100% sichere Anlagen der persönlichen Risikotragfähigkeit entsprechen. Auch wenn das der Grundhaltung hier im Forum ( ohne Welt-ETF wird es schwer) widerspricht.

  • Ein zusätzlicher, kleinerer, ausschüttender Geldmarkt ETF scheint mir ungeeignet da sich die Zinsen ja andauernd ändern und die Größe des ETF so ja dauerhaft angepasst werden müsste.

    Du schriebst, er wolle den Freibetrag so gut wie möglich ausschöpfen. Das geht meiner Meinung nach tatsächlich am besten mit einem Geldmarktfonds.

    Gibt es einen ETF mit einigermaßen stabiler /planbarer Ausschüttung der wie ein Geldmarkt nicht wirklich schwankt?

    Das wurde ja schon mit Nein beantwortet. Hier beißt sich die Katze in den Schwanz: "Ein ETF mit einigermaßen stabiler /planbarer Ausschüttung der wie ein Geldmarkt nicht wirklich schwankt" ist m.E. ein Geldmarkt-(oder Staatsanleihen-)ETF.

  • Verstehe ich es richtig, dass man auch nicht zu viel Kapitalertrag haben möchte? Denn ansonsten verstehe ich das "Problem" immer noch nicht. Bei mehreren 100k Euro (also mind. 200k) erreicht man den Freibetrag selbst dann noch, wenn die Zinsen auf 0,5% sinken.

    Und sollte es tatsächlich so sein, dass man den Freibetrag erreichen, aber wenn möglich nicht überschreiten möchte, dann hier eine kurze Frage:

    Was ist besser:

    a) Ich lege 100.000 zu 1% an. Erhalte damit steuerfrei 1000€ Zinsen, weil komplett vom Freibetrag gedeckt.

    b) Ich lege 100.000 zu 2% an. Damit überschreite ich den Freibetrag, zahle also ~250€ Steuern und habe nach Steuern einen Zinsertrag von 1750€

  • In Anbetracht der Gesamtsituation Geldmarkt ETF und ein bisschen cash aufm Giro. Die Ausschöpfung des Sparerpauschbetrages erscheint mir da als ein unnötiges Ziel, dessen Effekte überschaubar sind. Da die Vorabpauschale schwankt, würde ich in einen ausschüttenden Geldmarktfonds investieren. Dann muss man sich auch keine Gedanken um eine zu zahlende Vorabpauschale machen. Die Ausschüttung kann man dann einmal im Jahr reinvestieren und gut ist.

  • Das mit dem Freibetrag kommt von mir, will halt nicht das er ihn komplett verschenkt beim thesaurierenden Geltmarkt ETF. Aber wenn das mit der Vorabsteuerpauschale klappt, perfekt.

    Den Geldmarkt komplett ausschüttend wär zu viel, da muss er zu viel versteuern, das halte ich für kontraproduktiv.

  • Den Geldmarkt komplett ausschüttend wär zu viel, da muss er zu viel versteuern, das halte ich für kontraproduktiv.

    Meiner Meinung nach macht es (aktuell) keinen Unterschied ob ausschüttend oder thesaurierend.

    Der Basiszins liegt für die nächste Vorabpauschale bei 2,53%. Die Rendite des Geldmarkt ETF wird eher bei 2% liegen auf Jahressicht. Also versteuert man beim Ausschütter die 2% und bei Thesaurierer liegt der Wertzuwachs und damit die Vorabpauschale dann ebenfalls bei 2%.