Anschlussfinanzierung in 5 Jahren - wie Geld anlegen

  • Hallo zusammen,

    Unser Kredit läuft in 5 Jahren aus und aktuell sparen wir ca 1000€ im Monat, manchmal etwas mehr. Wir haben einen traumhaften Zinssatz von 0.52% weshalb eine Sondertilgung keinen Sinn ergibt. Ich möchte so viel Geld ansparen wie möglich, um die Ablöse und die damit verbunden Zinskosten zu reduzieren (Restmenge sind noch knapp 350 000€).


    Ich bin jetzt unschlüssig: wohin mit dem Geld?

    Ich konnte mir einiges an Festgeld sichern nur wird das aktuell immer unattraktiver mit 2.67% auf vier Jahre aktuell. Alles in ETFs kommt mir etwas riskant vor. Momentan geht es in ETFs da sie aktuell wieder etwas niedriger stehen. Wie würdet ihr vorgehen? Ich freue mich auf eure Inspiration. 😊

    Liebe Grüße

  • Kater.Ka 19. Juli 2025 um 08:34

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Unser Kredit läuft in 5 Jahren aus, und aktuell sparen wir ca 1000€ im Monat, manchmal etwas mehr. Wir haben einen traumhaften Zinssatz von 0.52%, weshalb eine Sondertilgung keinen Sinn ergibt. Ich möchte so viel Geld ansparen wie möglich, um die Ablöse und die damit verbunden Zinskosten zu reduzieren (Restmenge sind noch knapp 350.000€).

    Ich bin jetzt unschlüssig: wohin mit dem Geld?

    Dorthin, wo Du es bisher hingesteckt hast.

    Ich konnte mir einiges an Festgeld sichern, nur wird das aktuell immer unattraktiver mit 2,67% auf vier Jahre aktuell. Alles in ETFs kommt mir etwas riskant vor. Momentan geht es in ETFs, da sie aktuell wieder etwas niedriger stehen. Wie würdet ihr vorgehen? Ich freue mich auf eure Inspiration. 😊

    Die Anlagestrategie muß zum Anleger passen. Ich darf annehmen, daß Du eine Zinsbindung von 10 Jahren hattest, das Darlehen also bereits 5 Jahre läuft. Man hätte damals vermutlich für wenig Zins mehr auch eine längere Zinsbindungsfrist bekommen, das wolltest Du damals aber nicht. Wärest Du vor 5 Jahren renditebewußt und risikotolerant gewesen, hättest Du das Geld damals bereits in ETFs gesteckt. Das hast Du Dich damals mit einem Anlagehorizont von 10 Jahren nicht getraut, also wirst Du es Dich jetzt, bei 5 Jahren Anlagehorizont, auch nicht trauen.

    Da bleibt also nicht mehr als Dein heißgeliebtes Festgeld, auch wenn der Zins gerade in den Boden geht.

    Ich hätte das Geld auf eine so lange Sicht allemal in ETFs gesteckt.

  • Ich hätte das Geld auf eine so lange Sicht allemal in ETFs gesteckt.

    Das interessiert leider niemand und ist eine in Bezug auf den anfragenden Menschen überflüssige Information.


    Tip: Kaufe dir eine ordentliche Anleihe mit Restlaufzeit 5 Jahre.

    Du bekommst du derzeit eine Rendite zwischen 2,5 und 2,9 Prozent.

  • Rosanacht

    Sicherlich geht es um eine eigengenutzte Immobilie ... (?)


    Zu den sonstigen finanziellen Rahmenbedingungen hast Du nichts geschrieben (Höhe der Rücklage für Notfälle, Höhe der Rücklage für die Immobilie, sonstiges freies Vermögen, Sparquote in Prozent, aktueller Wert der Immobilie, Eigenkapitalanteil bei der Finanzierung, gewählte Anfangstilgung in der Annuität, Höhe Beleihungsauslauf bei Ablauf der Zinsfestschreibung, schon vorhandene Altersvorsorgeansprüche, Strategie für die Altersvorsorge insgesamt usw.).

    In dem Kontext (und ohne zur finanziellen Gesamtsituation etwas zu wissen; siehe oben):

    Wir haben einen traumhaften Zinssatz von 0.52% weshalb eine Sondertilgung keinen Sinn ergibt.

    Bei einem eher knappen Budget beispielsweise hätte ich - ganz persönlich - bei einem solchen Projekt (eigengenutzte Immobilie) eher eine längere Zinsbindung als die (vermutlichen) 10 Jahre empfohlen. Zu jener (vermutlichen) Zeit (2020) konnten nämlich auch 15 oder 20 Jahre Zinsfestschreibung zu absoluten Schnäppchen-Konditionen eingekauft werden ...

    Dies insbesondere auch vor dem Hintergrund des einseitigen Sonderkündigungsrechts des Darlehensnehmers nach 10 Jahren (plus 6 Monate Kündigungsfrist) - und das ohne jede VFE (Vorfälligkeitsentschädigung) des §489 BGB.

    Restmenge sind noch knapp 350 000€

    Das ist - für Otto Normalverbraucher jedenfalls - nicht ganz wenig (ohne den aktuellen Wert der Immobilie zu kennen; Stichwort Beleihungsauslauf).

    Alles in ETFs kommt mir etwas riskant vor.

    Das würde ich auch so sehen. Zumal es um einen - in dem Zusammenhang - eher kurzen Zeitraum geht.

    Ich bin jetzt unschlüssig: wohin mit dem Geld?

    Halbwegs valide Aussagen zur Zinsentwicklung (im Allgemeinen und bei Immobiliendarlehen im Speziellen) sind eventuell über einige Wochen, Monate und vielleicht auch noch über zwei, drei oder vier Quartale hinweg möglich. Nicht aber über ein halbes Jahrzehnt hinweg (siehe beispielsweise die jüngst Zeit um 2022/23 ff).

    Zudem hängt der Zins für Immobiliendarlehen über die Pfandbriefrendite an dem Zins der 10-jährigen Bundesanleihen. Auf diesen Zins können alle möglichen Faktoren einwirken (Inflationserwartungen, wirtschaftliche Entwicklung, politische Ereignisse, geopolitische Unsicherheiten, Verschuldung Deutschlands, Risikoneigung der Investoren etc. pp.). Prognosen deutlich in die Zukunft voraus sind daher mehr als schwierig.

    Für den "Durchschnittsfall" dürfte - aus meiner Sicht - das Motto "Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste" vermutlich die beste Lösung sein (sprich Festgeld mit Blick auf den Ablauf der Zinsbindung). Insbesondere, wenn die Restschuld in 5 Jahren keine ganz kleine ist. Das ist aber nur meine ganz persönliche Sicht.


    Gute Gedanken und ebensolche Finanz-Entscheidungen wünsche ich !

  • Ich möchte so viel Geld ansparen wie möglich, um die Ablöse und die damit verbunden Zinskosten zu reduzieren (Restmenge sind noch knapp 350 000€).

    Die Hinweise mit längerer Zinsbindung sind natürlich wenig hilfreich. Hast du mal mit einem Zinsrechner gerechnet, was dann bei z.B. 3,5% Zinsen an Rate, Laufzeit und Gesamtzinszahlung etwa auf euch zukommen dürfte?


    Finde den trotz aller Bugs ganz brauchbar:


    Bis dahin bleibt euch mit einem sicheren Zinsdifferenzgeschäft eigentlich nicht viel ausser Festgeld/Tagesgeld, Einzelanleihen oder Anleihe-ETFs mit ganz kurzer Anleihelaufzeit oder eben die neuen Anleihe-ETFs, die dann pünktlich zu eurer Fälligkeit auslaufen. Ausfallrisiken von Einzelanleihen würde ich auch bedenken.

    Im Ergebnis sollten sich diese vergleichsweise sicheren Anlageformen bis zur Kreditfälligkeit hinsichtlich der Zinsen aber nicht viel nehmen! Ich würde mir daher nicht unbedingt den Kopf wegen zerbrechen oder unnötig viel Arbeit reinstecken wollen…

    Seht je nach absehbarem „Zinsschock“ in 5 Jahren dann lieber zu, dass ihr bis dahin sie Sparquote hochhaltet, damit ihr so wenig wie möglich zu vermutlich höheren Zinsen prolongieren müsst!

  • Danke euch allen für eure Meinungen und Einschätzungen.

    Natürlich hätten wir uns damals eine längere Laufzeit sichern können nur war die damalige Empfehlung 10 Jahre. Wir waren damals noch bei einem Finanzberater, da es der Anfang unserer Reise in die finanzielle Bildung war (entsprechend Lehrgeld haben wir auch bezahlt). Hinterher ist man bekanntlich klüger und einiges hätten wir anders gemacht 😉

    Immobilie nutzen wir selbst, Altersvorsorge ist ebenfalls bedacht. Zur Zeit wird mehr Geld frei durch den Jobwechsel von meinem Mann (damals konnte man Firmenaktien bekommen und das haben wir genutzt, jetzt ist entsprechend mehr Cash da).

    Dann werde ich wohl weiterhin zurückhaltend bleiben und mir die vorgeschlagenen Optionen anschauen. Danke!

  • Alles in ETFs kommt mir etwas riskant vor. Momentan geht es in ETFs da sie aktuell wieder etwas niedriger stehen. Wie würdet ihr vorgehen?

    Wir haben einen ähnlichen Zinssatz, allerdings noch um die 10 Jahre Zinsbindung übrig und so geplant, dass wir nach dann 15 Jahren insgesamt zu Ende der Zinsbindung alles abbezahlt haben. Wir machen nicht nur keine Sondertilgung, sondern haben sogar unsere Rate reduziert und legen schon seit 2022 die Differenz in Festgeld bzw. (kündbaren) Sparplänen an. Hätten wir von Anfang an alles in ETFs gesteckt, wäre das Stand heute deutlich mehr geworden. Aber das war uns schlicht zu heiß, wir wollen bei der selbstgenutzte Immobilie nichts riskieren.

    Ihr seid da offenbar risikoaffiner. Die Frage ist, wie sehr seid ihr darauf angewiesen, dass mindestens der angesparte Betrag verfügbar ist, um die Restschuld bis in 5 Jahren möglichst weit zu reduzieren? Wäre es nur ärgerlich und ein schlechtes Geschäft für euch, wenn die ETFs zum Stichtag 50% im Minus stehen, oder ein finanzielles Problem?

    Bis wann habt ihr denn vor, die Immobilie insgesamt abzuzahlen? Wenn nach 10 Jahren noch 350.000 EUR übrig sind, war es entweder ziemlich viel Kredit oder eine ziemlich niedrige Rate. Wenn ihr in weiteren 15 Jahren (dann insgesamt 25 Jahre) durch sein wollt, kommt bei z.B. 4% Zinsen eine Rate von knapp 2.600 EUR im Monat auf euch zu.

    Oder sind es jetzt noch 350.000 EUR und bis in 5 Jahren deutlich weniger? Ich würde an eurer Stelle mal die Anschlussfinanzierung in unterschiedlichen Varianten durchrechnen, in Abhängigkeit von der Höhe der Restschuld, gewünschter Laufzeit bis vollständiger Tilgung und unterschiedlichen Zinssätzen, und davon die Entscheidung abhängig machen, wieviel Risiki ihr fahren wollt.

  • Wichtig ist, dass ihr damit gut schlafen könnt!!!!

    Einen ETF würde ich nicht empfehlen, wenn ihr in 5 Jahren die Summe verwenden wollt.

    Ihr könntet aber eine kleinere Summe per ETF anlegen, z.B. eine Summe, womit ihr drei Jahre Sondertilgungen machen könntet. Dann könnt ihr die Summe immer noch für den Kredit verwenden, aber macht euch ein bisschen unabhängiger wie die Börsen an Tag X steht. Die Sonderzahlungen könntet ihr im Jahr 5 / 6 / 7 machen und dadurch die Zinslast, durch einen neuen höheren Zins, direkt reduzieren.

  • 0,52 % zu 2,67 % ist doch ein tolles Zinsdifferenzgeschäft ... nur nicht gierig werden :)

    Bei Abschluss des Kreditvertrages hätte sich ein Sparplan in einen ETF sicher gelohnt, aber jetzt wohl für diesen Anlass zu spät.