Schenkung kurz vor Immobilienkauf

  • Hallo,

    wir wollen nächstes Jahr eine Immobilie kaufen, erwarten aber einen Monat vor dem geplanten Kauf noch eine Schenkung. Wie geht man in diesem Fall mit dem Kredit um? Das Geld aus der Schenkung werden wir von der Bank ja nicht brauchen. Aber da ist es halt auch noch nicht. Müssen wir jetzt den Kredit so auslegen als würde die Schenkung nicht kommen? Oder können wir den kurzfristig auch nochmal ändern? Oder sollten wir lieber mit dem Kreditvertrag einfach warten, bis die Schenkung durch ist auf die Gefahr hin, dass die Zinsen bis dahin steigen?

  • Kater.Ka 12. September 2025 um 09:36

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Nichtabnahmeentschädigung wird hier evtl. auch ein Thema mit der Bank sein. Erfolgt das Darlehen über einen Vermittler (Dr. Klein, Interhyp, ...) würde ich dort nachfragen.

    Arg sicher scheinst Du Dir mit der Schenkung ja nicht zu sein, sonst würdest Du die ja auch einplanen? Lässt sich die Schenkung vorverlegen? Um welche Summe geht es denn?

  • Du solltest für dich erstmal ein paar Fragen klären:

    • Wie sicher ist die Schenkung? Könnte da noch was schiefgehen?
    • Welche Größenordnung hat die Schenkung?
    • Könnte man die Schenkung ggf. vorziehen?
    • Neubau oder Altbau?
    • Welche Kosten habt ihr außer Kaufpreis inkl. Nebenkosten? Renovierung, Möbel, Garten...


    Wenn die Schenkung größer ist (50k, 100k oder ...) hat sie einen nennenswerten Einfluss auf den Beleihungsauslauf und damit den Zinssatz.

    Handelt es sich eher um 10k bis 20k, wären das für mich "Umzugskosten". Dann würde ich von eurem Eigenkapital weniger für Möbel etc. zurückhalten. Falls bei der Schenkung etwas schiefgeht bzw. Sich verzögert, müsst ihr halt das alte Sofa mitnehmen, den Garten später machen... Aber der eigentliche Hauskauf ist nicht in Gefahr.

    Auch bei einem gebrauchten Haus mit Sanierungsbedarf kann man überlegen, welche Sanierungen man schieben oder ggf. komplett streichen kann.

  • Ist der Kredit schon beantragt und bestätigt, oder steht ihr noch am Anfang. Wenn noch am Anfang gibt man den Betrag der Schenkung einfach als Eigenkapital an, sollte die Bank da genau hinschauen, müsste der Schenker eine Erklärung abgeben. Alles natürlich unter der Bedingung, dass die Schenkung tatsächlich vollzogen wird.

  • Hui, danke für die vielen schnellen Antworten. Dass die Schenkung kommt, ist sehr sicher. Vorverlegen lässt sie sich aber leider nicht, weil das Geld noch in einer Wohnung steckt, die erst kurz vor unserem Hauskauf aus der Spekulationsfrist fällt. Es handelt sich bei der Schenkung um 50k, also schon deutlich über den Umzugskosten, das würden wir auf jeden Fall gerne einbringen. Kredit ist noch nicht beantragt. Daher die Frage: warten / beantragen als ob die Schenkung nicht käme / beantragen als hätte man das Geld schon?

    sollte die Bank da genau hinschauen

    Das werden die wahrscheinlich schon tun, oder etwa nicht?

  • Dass die Schenkung kommt, ist sehr sicher. Vorverlegen lässt sie sich aber leider nicht, weil das Geld noch in einer Wohnung steckt, die erst kurz vor unserem Hauskauf aus der Spekulationsfrist fällt. Es handelt sich bei der Schenkung um 50k, also schon deutlich über den Umzugskosten, das würden wir auf jeden Fall gerne einbringen. Kredit ist noch nicht beantragt. Daher die Frage: warten / beantragen als ob die Schenkung nicht käme / beantragen als hätte man das Geld schon?

    Das werden die wahrscheinlich schon tun, oder etwa nicht?

    Ich persönlich(!!!) hätte Bedenken, dass sich beim Wohnungsverkauf irgendwas verzögert. Gibt es schon einen Käufer/Kaufvertrag inkl. Zahlungsbedingungen? Oder ist bis jetzt der Verkauf lediglich angedacht?

    Vielleicht besser als Sondertilgung nutzen? Üblich sind 5% der Darlehenssumme pro Jahr, die ohne Strafgebühr (Vorfälligkeitsenzschädigung) möglich sind. Auf entsprechende Konditionen im Vertrag achten.

    Andererseits sind 50k so viel, dass sie den Darlehenszins durch den niedrigeren Beleihungsauslauf spürbar reduzieren. Es sei denn, ihr müsst eh nur 60% finanzieren.

  • Also bei "nur" 50.000 € würde ich das nicht direkt in die Finanzierung mit einrechnen und tatsächlich lieber in die Sondertilgung geben. Oftmals ist nach dem Kauf (oder speziell beim Umbau/Sanierung) irgendein teures Problem zu lösen, oder man wünscht sich doch ein Extra (bessere Terrasse, Holzofen, neue Küche ....) und da sind 50.000 € schnell weg.

    Je nach Kreditgröße wären 50.000 € vermutlich 2-3 Sondertilgungen.

    Aber es kommt natürlich darauf an, ob da eine Zinsersparnis dabei rauskommen würde (durch höheres Eigenkapital), aber Du hast natürlich das Risiko der steigenden Zinsen bis dahin. Übrigens meine Erfahrungen mit einem geschenkten Grundstück waren ernüchternd, da die Bank (ING) hier wohl meinte, dass in deren Score das mit einfließt und dadurch 0,10 % mehr Zinsen fällig werden (konsprich geschenktes Grundstück ist in deren Augen nicht so viel wert, oder lässt Zweifel an meiner Kreditwürdigkeit aufkommen) ... damals für mich ein Aufreger, heute lache ich drüber angesichts der aktuellen Bauzinsen.

  • Hui, danke für die vielen schnellen Antworten. Dass die Schenkung kommt, ist sehr sicher.

    "Sehr" lese ich in diesem Fall eher als Einschränkung, nicht als Bekräftigung von "sicher".

    Vorverlegen lässt sie sich aber leider nicht, weil das Geld noch in einer Wohnung steckt, die erst kurz vor unserem Hauskauf aus der Spekulationsfrist fällt.

    Noch ungelegte Eier soll man besser nicht in die Pfanne hauen, und wenn die auch noch so erhitzt ist. Nur mit bereits gelegten Eiern lassen sich die Spiegeleier genießen - vorzugsweise mit Schnittlauch.

    Also besser jetzt mit bereits gelegten und auch schon aufgeschlagenen Eiern backen und servieren. Und wenn auch die fraglichen Eier dann gelegt sind, gern auch nochmal eine Runde Spiegeleier. Sollte sich beim Legen aber ein unerwartetes Problem ergeben - ich verweise da gern auf Robert Gernhardt* - lässt sich mit dem Schnittlauch auch was Anderers verfeinern.:)

    *
    Siehst du da die Meise.
    Trinkt sie, baut sie Scheiße.
    Nun legt sie schon das dritte Ei
    voll an ihrem Nest vorbei.
    Robert Gernhardt, 1939-2006

    Auch das kleinere von zwei Übeln kann ein größeres sein.