Mutter erbt 90t€ - Tagesgeld oder Geldmarkt ETF?

  • Hallo zusammen,

    Ja, eine Bank kann mehr Geld verleihen, als sie tatsächlich an Einlagen besitzt. Das liegt am Prinzip der Geldschöpfung durch Kreditvergabe, genauer: der Buchgeldschöpfung.

    Wie funktioniert das?

    Wenn du 1.000 € auf dein Konto bei einer Bank einzahlst, ist das zunächst ganz normales Guthaben für dich. Aus Sicht der Bank ist es eine Verbindlichkeit – sie schuldet dir das Geld. Gleichzeitig kann sie mit diesem Geld arbeiten.

    Das Entscheidende:
    Die Bank muss nur einen kleinen Teil dieses Geldes tatsächlich als Reserve halten – also physisch oder als Guthaben bei der Zentralbank vorhalten. Der Rest darf verliehen werden. In der Eurozone liegt diese Mindestreserve aktuell bei nur 1 %.

    Also:
    Du zahlst 1.000 € ein → Bank muss 10 € als Reserve behalten → 990 € dürfen theoretisch weiterverliehen werden. Der Kreditnehmer bekommt 990 €, zahlt sie vielleicht wieder bei einer anderen Bank ein – und das Spiel beginnt von vorn. So entsteht durch diesen Kreislauf neues Buchgeld, das es vorher nicht gab.

    Aber wie kann das sein?

    Das funktioniert, weil Geld heute nicht mehr durch Goldreserven gedeckt ist, sondern Vertrauen in das System die Basis ist. Wenn ein Kredit vergeben wird, schreibt die Bank den Betrag einfach dem Konto des Kreditnehmers gut. Dieses Geld ist nicht aus dem Tresor genommen, sondern wurde durch einen Buchungssatz neu geschaffen.

    Buchgeld = Geld, das nur digital existiert.
    Es entsteht durch Kreditvergabe, verschwindet aber auch wieder, wenn der Kredit zurückgezahlt wird.

    Was bedeutet das für dein Geld?

    • Dein Geld ist sicher – solange das System funktioniert.
      Das Vertrauen in die Bank und ins Finanzsystem ist entscheidend. Wenn zu viele Leute gleichzeitig ihr Geld abheben wollen (Bank Run), kann es eng werden. Deshalb gibt es Einlagensicherung: In Deutschland sind 100.000 € pro Person und Bank gesetzlich geschützt.
    • Geld ist nicht gleich Geld.
      Bargeld ist Zentralbankgeld. Dein Kontoguthaben ist Buchgeld – also eine Forderung gegen deine Bank. Im Alltag macht das keinen Unterschied, im Krisenfall aber schon.
    • Inflation und Geldmenge hängen zusammen.
      Wenn Banken viel Geld schöpfen und zu viele Kredite vergeben, kann das die Geldmenge stark erhöhen – was langfristig zu Inflation führen kann.
    • Geld entsteht durch Schulden.
      Jeder Euro, der als Kredit geschaffen wird, ist mit einer Schuld verbunden. Solange Schulden gemacht werden, wächst die Geldmenge – wenn Kredite zurückgezahlt werden, schrumpft sie.

    Also:

    • Banken schaffen Geld durch Kredite – mehr als sie „haben“.
    • Dein Guthaben ist nur sicher, weil es rechtlich abgesichert ist – nicht, weil es irgendwo liegt.
    • In einer Krise zählt Vertrauen mehr als Zahlen auf dem Kontoauszug.

      LG
  • Hallo zusammen,

    ich danke euch für Eure Zahlreichen Beiträge!!!Das Geld ist inzwischen auf dem Konto eingegangen.Sie soll und wird das Ganze erstmal sacken lassen und soll sich dann mal grundsätzlich Gedanken machen in welche Richtung Sie tendiert.Ich gehe mal davon aus das es ein Kombiprodukt werden wird.Sprich Tagesgeld,Festgeld…evtl auch nen kleinen Teil in einen Welt ETF…vielleicht will Sie auch einen Teil vorab an Ihre Enkel weitergeben…wir werden sehen Hauptsache es bleibt nicht auf dem Girokonto…

    Zum Thema Tagesgeld und dauerhaft gute Zinsen.Ich habe hier mein TG bei der Renault Bank da ich damals bewusst auf Aktuonszinsen verzichtet habe um mit die Hopperei zu sparen…die Zinsen sind hier zwar auch abgerutscht aber immerhin gibt es hier momentan immer noch dauerhaft 1,6%.

    VG…Ich halte euch auf dem laufenden in welche Richtung Sie sich entscheidet….

  • Die bmw Bank bietet derzeit 1,65% aufs Tagesgeld (bis 50 000€)

    Die ist dann in Deutschland und nicht in Frankreich.

    Der Vorteil bei der Renault wäre tatsächlich das größere Limit in diesem Fall von bis 250 000€.


    Wenn Frankreich fällt hätte Europa größere Probleme als damals mit Griechenland, daher sehe ich die Sache weniger heiß wie andere Teilnehmer hier im Forum, solange man keine direkten staatsanleihen kauft…

  • Über Raisin kann man bei der CreditPlus Bank mit Sitz in Stuttgart 2,25% Zinsen bekommen (also deutsche Einlagensicherung). Allerdings nur wöchentlich verfügbar.

    Kein Aktions- sondern ein Standardangebot. Allerdings exklusiv bei Raisin. (Über das Wording gab es hier an anderer Stelle schon Diskussionen).

  • Renaultbank ist wegen der Ereignisse in Frankreich für mich keine gute Idee;).

    Danke für die Info!…habe extra geschaut wo diese Ihren Sitz hat…dachte dieser wäre in Deutschland…ist aber wohl eher eine Zweigniederlassung…als Tagesgeldkonto komme ich immer wieder auf das Verrechnungskonto von Scalable Capital🤔😊

  • Lieber Achim Weiss, warum stellen Sie jeden - wirklich jeden - Neuankömmling hier erstmal ins "Achtung" ? Begreifen Sie das Forum etwa als reinen Expertentreff wo Finanzneulinge eher unerwünscht sind ? Oder soll dieses Forum durchaus "divers" sein und finanz- interessierten Menschen jeder Coleur offen stehen ? Es ist sicherlich im Sinne der Erfinder neue interessierte Mitglieder zu gewinnen. Und ja, diese können durchaus von den alten Hasen provitieren und warum auch nicht. Auch das macht ein Forum aus. Der ein oder andere Neuling hier wurde inzwischen zum Finanztip-Unterstützer, manch eine/e sogar zum Profi. Also gilt doch:

    Newbies welcome :)

  • Es gibt halt solche und wieder andere Ältere was Online Banking an geht.

    Ich persönlich sage nachdem geschrieben wurde das sowieso die Mutter wenig davon braucht - 10 er aufs Tagesgeld und der Rest auf FG Konto 1-2-3-4-5 Jahre stückeln bei Raisin. Bin eher ein altmodischer aber mit 70 wenn man nix besonderes vor hat, aus meiner Sicht das beste.


    aber klar muss jeder für sich entscheiden

  • Lieber Achim Weiss, warum stellen Sie jeden - wirklich jeden - Neuankömmling hier erstmal ins "Achtung"? Begreifen Sie das Forum etwa als reinen Expertentreff wo Finanzneulinge eher unerwünscht sind?

    Schauen wir uns den Thread doch mal im Detail an:

    Der erste Antworter in der Sache war ich.

    Der Sohn wollte das Geld seiner Mutter flexibel anlegen, nämlich auf einem Verrechnungskonto bei Scalable Capital. Ich hielt das nicht für eine gute Idee.

    Man sollte Leute bei dem Umgang mit ihrem Geld da abholen, wo sie stehen. Das heißt für eine ältere Frau von 70, die bisher nichts anderes hat als ihr Girokonto, allenfalls eine festverzinsliche Anlage vorzugsweise bei der Bank, die sie bereits kennt.

    Alle Experimente mit höherem Zins und anderen Banken, namentlich Online-Banken, verbieten sich hier. Aktien und ETFs gehen in diesem Fall schon gleich garnicht.

    Daher habe ich dem TE zu einer Festgeldtreppe geraten, vorzugsweise bei der heimischen Bank. Ich habe ihn darauf hingewiesen, daß er auch bei der heimischen Bank aufpassen sollte, damit man dort der plötzlich etwas wohlhabend gewordenen Frau nichts Unpassendes andreht.

    Das halte ich nach wie vor für einen guten und sinnvollen Rat. Immerhin 4 Mitforisten hat dieser mein Vorschlag offensichtlich gefallen.

    Das war das Posting #6 in diesem Thread - also ganz am Anfang.

    Die Mehrzahl der Poster hat in der Folge meine Sicht bestätigt, nämlich, daß der TE eine einfache Lösung wählen möge, die seine Mutter selbst überblickt. Manche haben meinen Vorschlag wiederholt, es sind auch ähnliche gute Vorschläge gekommen (etwa der Auszahlplan).

    Einmal hat der TE sich noch gemeldet. "Es wird wohl ein Kombiprodukt werden aus Tagesgeld, Festgeld und einem kleinen Teil Welt ETF". Mit keinem Wort geht er auf die Bedenken etlicher Mitforisten ein, daß er damit seine Mutter überfordert und ihr ihre finanzielle Selbständigkeit nimmt. "Hauptsache, das Geld bleibt nicht auf dem Girokonto!"

    Das halte ich für eine schlechte Lösung, die ich meiner Mutter nie angedient hätte. Es ist äußerst unwahrscheinlich, daß eine Bank vor Ort ihr das bietet und mit einem Online-Zugang dürfte sie überfordert sein. Wenn er das umsetzt, nimmt er seiner Mutter die Selbständigkeit bezüglich ihrer Finanzen. Auf die Bedenken mehrerer Foristen, daß er die Mutter nicht allein in die Bank gehen lassen sollte, geht er nicht ein. Ich habe insgesamt nicht den Eindruck, daß der Sohn große Erfahrung mit der Geldanlage hat.

    Letztlich ist bei diesem Thread in meinen Augen nichts für die Mutter Sinnvolles herausgekommen.

    Oder besser: Herausgekommen ist schon etwas Sinnvolles, aber es ist halt möglicherweise nicht beim TE angekommen.

    Das liegt nicht etwa daran, daß der böse Weiss mal wieder einen Neuankömmling "ins Achtung gestellt" hat, was er angeblich immer tue, sondern primär daran, daß sich der TE nicht konstruktiv an der Diskussion beteiligt hat, so daß die notwendige Vertiefung meines guten Vorschlags und der anderen guten Vorschläge nicht erfolgen konnte. Zum Helfen gehören immer zwei: Einer, der helfen will, und ein zweiter, der bereit dazu ist, sich helfen zu lassen.

    Niemand hat die Pflicht, sich an einer von ihm selbst angestoßenen Diskussion zu beteiligen. Aber wenn er es nicht tut, nicht selber bei der Lösung seines Problems mithilft, signalisiert er damit allen Mitforisten, daß ihm die Sache wohl nicht so wichtig ist.


    Nun zu Deinem Rant: Zur Sache hast Du nichts beizutragen, Dein Posting ist nichts als ein Angriff auf meine Person. Da es beliebt ist in diesem Forum, auf diesem Weiss verbal herumzutreten, erntest Du für Deine Attacke den Applaus der üblichen Verdächtigen.

    Hieß es nicht, in diesem Forum seien Höflichkeit und Respekt stets erwünscht? Dein Posting läßt beides vermissen.

    Wer wohl hilft einem Anfrager eher weiter? Derjenige, der ihm eine Antwort in der Sache schreibt oder der, der ausruft "Newbies welcome"?


    Die Redensart "ins Achtung stellen" kannte ich übrigens nicht. Auch die einschlägigen Wörterbücher (namentlich Röhrich und Küpper) führen sie nicht. Also mußte Google helfen:

    Zitat

    Die Redensart "ins Achtung stellen" bedeutet, jemanden oder etwas zur Kenntnis zu bringen, um Respekt und Anerkennung zu erhalten oder um eine Person oder Sache hervorzuheben und als wichtig oder beachtenswert zu kennzeichnen. Es ist eine Form der Wertschätzung und des Respekts, die darauf abzielt, die Aufmerksamkeit auf etwas oder jemanden zu lenken und eine positive Bewertung auszudrücken

    Ja. Stimmt.

    Ohne Zweifel ist es eine Frage des Respekts, den man einem Anfrager zollt, wenn man sich Mühe macht mit seinem Problem und ihm eine gute und ausführliche Antwort schreibt.

    Ob der Anfrager diese Mühe dann aber achtet, steht freilich auf einem anderen Blatt.