Kennt jemand "Rente mit Kopf"? Erfahrungen? Rückforderung Kapitallebensversicherung

  • Guten Tag liebe Mitglieder,

    ich bin gerade dabei meine Altersvorsorgen zu prüfen und musste leider (wie wahrscheinlich viele) feststellen, dass unterm Strich leider nichts dabei rauskommt. Unter anderem habe ich eine Kaptitallebensversicherung, welche seit 2004 besteht und ziemlich schlechte Zahlen bringt.

    Nun habe ich von der Möglichkeit der Rückforderung bei Kapitallebensversicherungen gehört und mich eingelesen. Dabei bin ich auf "Rente mit Kopf" (https://rentemitkopf.de/) gestoßen und habe dort ein kostenloses Beratungsgespräch gebucht. Der Eindruck war erstmal positiv.

    Ich dachte erst, es habe etwas mit "Versicherungen mit Kopf" zu tun. Hat es aber wohl nicht. Auch im Internet finde ich eher wenig über diese Firma.

    Daher meine Fragen:
    1. Kennt jemand "Rente mit Kopf"?
    2. Wie sind die Erfahrungen bzgl. Rückforderung (nicht Widerruf!) von Kapitallebensversicherungen?

    Ich freue mich auf Eure Antworten!

    Viele Grüße,

    Maike

  • Elena H. 19. September 2025 um 13:37

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Wenn sie seit 2004 besteht, hat sie ggf. einen nicht ganz so niedrigen Garantiezins und ist (bei vorliegen weiterer Bedingungen) bei Auszahlung steuerfrei. Das bei den Überlegungen nicht außer acht lassen.

    Wie lange läuft sie denn noch? Evtl. kann man es aussitzen, wenn sie nicht mehr all zu lang läuft. Weiter einzahlen oder evtl. beitragsfrei stellen.

    Was ist denn der Unterschied zwischen "Widerruf" und "Rückforderung"? Von letzterem hab ich noch nicht gehört.

    Was ich auf jeden Fall machen würde: Der (Beitrags-) Dynamik schnellstmöglich zu widersprechen, falls eine dabei ist, weil das jedesmal neue Abschlusskosten erzeugt.

  • Daher meine Fragen:
    1. Kennt jemand "Rente mit Kopf"?
    2. Wie sind die Erfahrungen bzgl. Rückforderung (nicht Widerruf!) von Kapitallebensversicherungen?

    Kenne ich nicht.
    Aber ich werde schon skeptisch, wenn ich eine Webseite aus der Firma heraus nicht aufrufen kann. Bleibt in unserem Webfilter hängen! :/
    Und der liegt eigentlich nur selten daneben.

    Hab mal kurz auf die Seite geschaut. So wie ich das sehe, geht es doch um den Widderruf des Versicherungsvertrags. Ich wüsste auch nicht, was unter Rückforderung' zu verstehen wäre? :/

    Richtig skeptisch werde ich dann, wenn von Geldanlagemöglichkeiten geschrieben wird. So wird u.a. mit 10% Rendite durch Anleihen geworben. Und da sollten alle Alarmglocken angehen.
    Mehr wie 2,5-2,8% 'sicher' sind aktuell einfach nicht drin. Wer mehr verspricht ist m.E. einfach nur unseriös oder es ist sehr risikoreich.

    PS: Lt. Xing ist der GF weiterhin als Finanzberater für die Swiss Life Select tätig. Auch eher ein Laden mit zweifelfhaftem Ruf.

  • Ich nehme an, dass es sich hier um eines dieser Unternehmen handelt, die Leuten ihre KLV abkaufen. Von solchen Angeboten würde ich Abstand nehmen. Diese Unternehmen wollen nun mal Geld verdienen und rate mal, wer dafür zahlt.

    Wenn die KLV 2004 abgeschlossen wurde, sollte der Garantiezins um die 3% liegen. Davon abzuziehen sind Verwaltungskosten von ca. 0,25%. Ggf. sind die Kapitalerträge steuerfrei, was die effektive Verzinsung noch erhöht in Richtung 4%. Für eine risikoarme Anlage heutzutage nicht das Schlechteste.

    Du kannst die KLV selbst zurückkaufen, weniger als von diesen Aufkäufern wirst du nicht bekommen.

  • Wenn die KLV 2004 abgeschlossen wurde, sollte der Garantiezins um die 3% liegen. Davon abzuziehen sind Verwaltungskosten von ca. 0,25%. Ggf. sind die Kapitalerträge steuerfrei, was die effektive Verzinsung noch erhöht in Richtung 4%. Für eine risikoarme Anlage heutzutage nicht das Schlechteste.

    Bei Abschluss 2004 lag der Garantiezins bei 2,75% p.a.
    Und ob die Kosten nur bei 0,25% liegen, wage ich mal zu bezweifeln. :/ Ich sehe da häufiger eher Kostenquoten von 0,6-0,9%.

    Bei Abschluss 2004 ist der Vertrag steuerfrei. Lohnt aber als sicherer Vermögensteil auch nur, wenn die effektive Rendite > der langfristigen Inflationsrate liegt. Wie immer sollte man einfach mal nachrechnen.
    mbohne78
    Gib mal die Daten Deiner letzten Standmeldung in diesen Rechner ein: https://www.zinsen-berechnen.de/kapitallebensversicherung.php

    Dann kann man mal abschätzen, wie schlecht/gut der Vertrag ist.

  • Kenne ich nicht, aber laut deren Website:

    Welche Wiederanlage-Optionen stehen mir nach der Rückabwicklung offen?
    Nach der Rückabwicklung beraten wir Sie gerne zu verschiedenen Wiederanlage-Optionen wie Anleihen mit 10 % Rendite, Immobilien und Edelmetallen, um Ihr Kapital langfristig zu sichern und zu vermehren.

    Da kriege ich Gänsehaut :). In Richtung Aktien oder ETFs wird da eher nicht beraten. Auch die "transparenten Kosten" zweifle ich eher an.

    Ich würde erstmal die Rendite deiner Lebensversicherung ermittlen (mit dem verlinkten Rechner), danach kannst Du immer noch entscheiden, ob Du die Versicherung als sicheren Baustein halten willst (Steuerfreiheit ist hierbei ja durchaus ein Thema, da Abschluss vor 2005). Wenn nicht, solltest Du Dich schlau machen, ob Du die Versicherung widerrufen kannst und ob Du dazu "Rente mit Kopf" brauchst oder lieber eine Verbraucherschutzzentrale aufsuchst oder einen Anwalt. Die Neuanlage des freigesetzten Kapitals würde ich aber auf keinen Fall über "Rente mit Kopf" machen, da droht eher der nächste Fehler.

    .....

    Frage aber an Dich, wie alt bist Du denn und wann planst Du die Rente? Wann zahlt die Kapitallebensversicherung aus und was für eine Rendite hast du ausgerechnet?

  • Ich ... habe ... eine Kapitallebensversicherung, welche seit 2004 besteht und ziemlich schlechte Zahlen bringt.

    Nun habe ich von der Möglichkeit der Rückforderung bei Kapitallebensversicherungen gehört und mich eingelesen. Dabei bin ich auf "Rente mit Kopf" (https://rentemitkopf.de/) gestoßen und habe dort ein kostenloses Beratungsgespräch gebucht. Der Eindruck war erstmal positiv.

    1. Kennt jemand "Rente mit Kopf"?
    2. Wie sind die Erfahrungen bzgl. Rückforderung (nicht Widerruf!) von Kapitallebensversicherungen?

    Ich kenne diese Firma nicht, weiß aber, daß niemand umsonst arbeiten möchte. An "kostenlosen Beratungen" hängt oft ein Pferdefuß. Ein oberflächlicher Blick auf die Webseite zeigt, daß die Leute dort Finanzprodukteverkäufer sind. Wie er damit umgeht, muß jeder selber wissen, ich jedenfalls halte mich von Finanzprodukteverkäufern fern.

    Ich weiß, was ein Widerruf einer Lebensversicherung ist. Aber was ist eine Rückforderung?

  • Wenn sie seit 2004 besteht, hat sie ggf. einen nicht ganz so niedrigen Garantiezins und ist (bei vorliegen weiterer Bedingungen) bei Auszahlung steuerfrei. Das bei den Überlegungen nicht außer acht lassen.

    Wie lange läuft sie denn noch? Evtl. kann man es aussitzen, wenn sie nicht mehr all zu lang läuft. Weiter einzahlen oder evtl. beitragsfrei stellen.

    Was ist denn der Unterschied zwischen "Widerruf" und "Rückforderung"? Von letzterem hab ich noch nicht gehört.

    Was ich auf jeden Fall machen würde: Der (Beitrags-) Dynamik schnellstmöglich zu widersprechen, falls eine dabei ist, weil das jedesmal neue Abschlusskosten erzeugt.

    Ist denn die Auszahlung erst zum Renteneintritt steuerfrei oder auch schon jetzt, wenn ich z.B. kündige?

    Laufzeit ist bis 2046

    Die Dynamik habe ich schon lange beendet.

    Zum Unterschied zwischen Widerruf uns Rückforderung würde ich die Seite mal hier verlinken. Ich hoffe das ist ok?

    Kündigen, verkaufen oder widerrufen? So maximieren Sie den Wert Ihrer Rentenversicherung - Rente mit Kopf
    In einer Welt voller Unsicherheiten setzen viele Menschen auf ihre Lebens- oder Rentenversicherung als zentrale Säule ihrer Altersvorsorge. Doch oft endet…
    rentemitkopf.de

    Grob geht es darum, dass bei Widerruf die Grundlage eine fehlerhafte Widerrufsbelehrung zum Zeitpunkt des Abschlusses ist.
    Bei Rückforderung werden noch andere Dinge geltend gemacht (u.a. Wucher, Verbrauchertäuschung etc. da geht es um nicht oder fehlerhaft angelegte Beiträge) und so höhere Rückzahlungen erzielt.

  • Wenn ich beitragsfrei stelle ergibt sich eine Rendite von 1,965% zum Ablaufdatum.:(
    und wenn ich unverändert weiter zahle von 1,695%.

  • Ich bin 46 Jahre, Renteneintritt wäre mit 67. Also noch 21 Jahre Laufzeit.

    Rendite der Restlaufzeit bei Beitragsfreistellung: 1,965%

    Rendite der Restlaufzeit bei unveränderter Fortführung: 1,695%

    Die Steuerfreiheit würde es etwas abpuffern.
    Derzeit tendiere ich zu Beitragsfreistellung und Anlage des monatl. Beitrags in einen ETF-Sparplan.
    Habe mal mit 5% Rendite des ETF-Sparplans gerechnet. Dann sollte nach Steuerabzug unterm Strich zusammen mit der Einmalzahlung der LV nach Beitragsfreistellung mehr rauskommen als bei Fortführung der LV.

    Haltet ihr das für realistisch?

  • Ich kenne diese Firma nicht, weiß aber, daß niemand umsonst arbeiten möchte. An "kostenlosen Beratungen" hängt oft ein Pferdefuß. Ein oberflächlicher Blick auf die Webseite zeigt, daß die Leute dort Finanzprodukteverkäufer sind. Wie er damit umgeht, muß jeder selber wissen, ich jedenfalls halte mich von Finanzprodukteverkäufern fern.

    Ich weiß, was ein Widerruf einer Lebensversicherung ist. Aber was ist eine Rückforderung?

    Grob geht es darum, dass bei Widerruf die Grundlage eine fehlerhafte Widerrufsbelehrung zum Zeitpunkt des Abschlusses ist.
    Bei Rückforderung werden noch andere Dinge geltend gemacht (u.a. Wucher, Verbrauchertäuschung etc. da geht es um nicht oder fehlerhaft angelegte Beiträge) und so höhere Rückzahlungen erzielt.

  • Ich bin 46 Jahre, Renteneintritt wäre mit 67. Also noch 21 Jahre Laufzeit.

    Rendite der Restlaufzeit bei Beitragsfreistellung: 1,965%

    Rendite der Restlaufzeit bei unveränderter Fortführung: 1,695%

    Die Steuerfreiheit würde es etwas abpuffern.
    Derzeit tendiere ich zu Beitragsfreistellung und Anlage des monatl. Beitrags in einen ETF-Sparplan.
    Habe mal mit 5% Rendite des ETF-Sparplans gerechnet. Dann sollte nach Steuerabzug unterm Strich zusammen mit der Einmalzahlung der LV nach Beitragsfreistellung mehr rauskommen als bei Fortführung der LV.

    Haltet ihr das für realistisch?

    M.E. solltest Du anders an die Sache heran gehen.

    • Benötigst Du bzw. Deine Angehörigen die Leistungen aus Deiner Versicherung (z.B. Todesfallschutz)? Kann die ggf. benötige Versicherungsleistung auch durch eine reine Risikoversicherung erbracht werden?
    • Bei der Versicherung handelt es sich um eine 'sichere' Geldanlage. Ist Dir klar, dass es sich bei einer Aktienanlage (ETF) um ein Risikoinvestment handelt und das Beides überhaupt nicht miteinander vergleichbar ist? Kommst Du damit klar, wenn das Depot zeitweise auch mal 50% an Wert verliert?
    • Es spielt keine Rolle, mit welcher Rendite Du rechnest! Du brauchts über die nächsten 21 Jahre mit einer alternativen Geldanlage eine Rendite von 2,2 bzw. 2,7% p.a. um nach Steuern eine höhere Rendite zu erzielen als mit Deiner Versicherung.

    Darauf würde ich meine Planung aufbauen.
    Es gibt neben 100% Aktien-ETF auch Multi-Asset-ETF wie einen Vanguard Life Strategy 80 oder LS 60. Das macht dann weniger Risiko als 100% Aktien bei immer noch guten Renditeaussichten. Damit solltest Du auf jedem Fall über 21 Jahre eine Rendite oberhalb der Rendite Deiner Versicherung erzielen.

    Und die 100€ für die Verbraucherzentrale HH zur Prüfung ob überhaupt eine Widerrufsmöglichkeit bei Deiner Versicherung gegeben ist, sind auf jedem Fall gut investiertes Geld. Wenn Du da Klarheit hast kannst Du weiter sehen.

    Persönliche Anmerkung: Ich würde bei einer Restlaufzeit von 21 Jahren die Versicherung nicht beitragsfrei stellen, sondern zusehen, dass ich mein gesamtes Kapital renditestärker Anlege!
    Ich habe meine alte Versicherung behalten. Aber das war noch ein Vertrag mit 3,5% Garantiezins und meine Restlaufzeit lag zum Zeitpunkt der Entscheidung bei 12 Jahren.

  • Grob geht es darum, dass bei Widerruf die Grundlage eine fehlerhafte Widerrufsbelehrung zum Zeitpunkt des Abschlusses ist.
    Bei Rückforderung werden noch andere Dinge geltend gemacht (u.a. Wucher, Verbrauchertäuschung etc. da geht es um nicht oder fehlerhaft angelegte Beiträge) und so höhere Rückzahlungen erzielt.

    Mir ist bekannt, daß Widerruf von Lebensversicherungen (nach 20 Jahren Vertragslaufzeit ...) zu den besonderen Steckenpferden dieses Forums gehört.

    Von Rückforderung höre ich jetzt das erste Mal.

    Gibt es denn so etwas wie eine Statistik, wie hoch die Erfolgswahrscheinlichkeit von derlei Initiativen ist - oder jagt man damit etwa nur einem Trugbild nach?