Rente mit 63 - Einige Fragen zu der zu erwartenden Höhe und den Beiträgen zur Vermeidung von Abschlägen

  • Ist es eine Alternative, dass du dir bis zum gesetzlichen Renteneintrittsalter eine Arbeitsstelle suchst?

    Absolut, das war ja der ursprüngliche Gedanke. Als ich dann aber die Option eines vorzeitig Renteneintritts angefangen habe zu durchdenken, fand ich diese Möglichkeit attraktiv (vor allem angesicht der immensen Steuern, die dadurch zu sparen wären). Aktuell denke ich, dass ich mir dem Kauf von Rentenpunkten mir die Möglichkeit eines vorzeitigen Ausscheidens aus dem Arbeitsleben steuergünstig erhalten könnte, ich mir aber auch durchaus die Option offenhalte, bis zur Regelaltergrenze zu arbeiten...

    Eines noch: die 4 Jahre früherer Eintritt würden auch den Anteil der später zu versteuernden Rente verringern (macht ca. 2 % aus).

  • Möchtest Du in einem Land leben, wo die jungen sich abarbeiten und exorbitant hohe Sozialbeiträge zahlen, während andere ehemalige Gutverdienende mit 63 oder noch früher in Rente gehen und auf Kreuzfahrtschiffen Ihre Martinis schlürfen?

    Wo die "Jungen" exorbitante Mieten in Häusern zahlen, die von Leuten mit heute hohen Renten, damals günstig erworben wurden?

    Nur mal so zur Info: Als 'alter weißer Mann' mit Mitte 50 zahle ich die gleichen exorbitant hohen Sozialbeiträge wie mein hypothetischer 25 jähriger Arbeitskollege. Hypothetisch, weil wir kaum junge Leute finden, die für das Geld bei uns arbeiten wollen (eher unterdurchschnittliches Lohnniveau, da im sozialen Bereich tätig).

    Und auch bei der Miete gibt es AFAIK keine Unterscheidung, ob ich 25 oder 65 bin. Einziger Vorteil ist wohlmöglich, dass ich als älterer Mensch wohlmöglich schon 30 Jahre in der Wohnung lebe und dadurch eine vergleichsweise günstige Miete habe.

  • scheers auch wenn es nicht zur Fragestellung des TE passt, würde ich mich gerne zu deinem umfangreichen Kommentar äußern. Ich berichte mal über meinen Fall, weil ich weiß, dass es auf sehr viele zutrifft. Ich werde nächstes Jahr mit 63 in Rente gehen, dann habe ich fast 47 Jahre Beiträge eingezahlt und für weitere 4 Jahre den Ausgleich bis 67 gezahlt. Ich fühle mich sehr gut dabei, Hauptgrund ist dafür, dass die am lautesten dagegen wettern, Abteilung work Life Balance, nicht annähernd auf meine Beitragsjahre kommen werden und hier ist wohl der entscheidende Punkt. Weiterhin hatten wir eine Wehrpflicht und auch hier ist der Aufschrei für eine Wiedereinführung deutlich zu hören, also Füße still halten und nachdenken, der momentane Wohlstand wurde von denen aufgebaut, die jetzt in der Kritik stehen.

  • scheers erstaunliche Reaktion, aber bedenkenswert. Ich stimme Dir zu, dass gesamtgesellschaftlich das Rentenalter steigen muss, wenn die Rentenzeiten selbst immer höher werden und die einzahlende Generation kleiner wird (vorausgesetzt die Produktivität steigt nicht erheblich).

    Allerdings gibt es abseits des Schaums vorm Mund einige Dinge zu bedenken:

    • Es ist selbst bei gutem Willen nicht immer ganz einfach, auch jenseits der 50 oder gar der 60 noch eine Arbeitstelle zu finden.
    • Es sollte, wie monstermania richtig erwähnte, nicht vom Staat vorgeschrieben werden, wie lange jemand arbeitet, sondern jedem einzelnen obliegen, im Rahmen seiner finanziellen Möglichkeiten, diese Entscheidung selbst zu treffen. Es mag den ein oder anderen geben, der angesichts von hohen zu erwartenden Renten ein gewisses Maß an Neid entwickelt, in meinem Fall ist es allerdings so, dass meine Arbeitgeber und ich zusammen bis Ende letzten Jahre auch bereits 360.000 € in die Rentenkasse einbezahlt und damit eben den Anspruch auf die oben erwähnten Rentenpunkte erworben haben. Ich kann mich nicht daran erinnnern, dass sich in der Einzahlphase jemals jemand gemeldet hätte, um sich zu beschweren, dass diese Summe zu hoch gewesen wäre...
    • Die zu erwartende gesetzliche Rente ist in einer Höhe, dass ich vermutlich älter als 80 Jahre werden müsste, nur um die eingezahlten Beiträge wiederzubekommen. Auch hier wird sich vermutlich niemand beschweren, sollte ich vor diesem Alter ableben und die Restsumme dann der Allgemeinheit der Rentenempfänger zur Verfügung gestellt würde. Ich kann hier kein Ausnutzen oder gar Ausbeutung der Allgemeinheit erkennen.
    • Wenn jemand mit 67 oder auch mit 63 Jahren aufhört zu arbeiten, dann heißt das ja nicht, dass er nur noch auf seiner Privatyacht der Dekadenz frönt, es gibt durchaus sinnvollere Methoden, diese Zeit zu gestalten. Dazu könnte auch gehören, pflegebedürftige Eltern zu unterstützen respektive pflegen oder aber vielleicht auch sich um Enkel zu kümmern, damit die Kinder möglichst unbeschwert ihrem beruflichen Werdegang nachkommen können...
  • Um Rentenpunkte zu „kaufen“ hast du meines Wissens zwei Möglichkeiten. Entweder zum Ausgleich des vorzeitigen Renteneintritts oder als freiwillig Versicherter. Um den vorzeitigen Renteneintritt auszugleichen brauchst du zum Formular V0210 ein Schreiben deines Arbeitgebers wie viel du in der Zeit von 63-67 verdient hättest. Denn du kannst nur die Anzahl an Rentenpunkten kaufen, die du voraussichtlich nicht erarbeitest, plus etwas für den 14,4% Abschlag. Als Gutverdiener oberhalb der Beitragsbemessungsgrenze sind es ca. 2 pro Jahr + 1-1.5. Ich weiß nicht ob dein derzeitiger Arbeitgeber, angesichts der Kündigung, ein solches Schreiben noch erstellt. Ob du angesichts anderer Zahlungen (Arbeitsamt) auch noch zusätzlich freiwillig versichert sein kannst weiß ich nicht.

    Die freiwilligen Einzahlungen in die Rentenversicherung sind nur bis zu ca. 29T€ steuerbegünstigt. Bei Paaren entsprechend mehr. Davon sind allerdings die Rentenbeiträge, Riesterrente, private Rentenversicherung.. abzuziehen. Es macht also Sinn Rentenpunkte über mehrere Jahre gestreckt zu kaufen. Der Preis eines Rentenpunkte steigt regelmäßig an. Es sind wahrscheinlich ca. 1.5 Rentenpunkte pro Jahr die aus steuerlicher Sicht für einen Gutverdiener optimal sind.

    Ich habe mich entschieden ein paar Rentenpunkte zu kaufen. Meine Gründe: Niedriger Nettopreis aufgrund hoher Steuererstattung, steuerfreier Zuschuss zur PKV macht jeden Rentenpunkt noch wertvoller, Risikostreuung. Als alleinige Altersvorsorge würde ich das ehr nicht tun. Da aber ansonsten gut vorgesorgt ist, ist es für mich eine Geldanlage in eine andere Assetklasse. Diese ist auch nicht risikofrei ist, aber hat andere Risiken hat als z.B. ein ETFs.

    Sorry, aber im ersten Absatz ist mehr falsch als richtig!

    Da verbreitest Du (wahrscheinlich unbewusst) Falschinformationen. :(


  • Ja klar, aber man kann darauf hinweisen, dass man sich dem bewusst sein sollte und für nicht wenige ist es ein Problem nach der Rente, auch für die Beziehung.

  • Ich stimme Dir zu, dass gesamtgesellschaftlich das Rentenalter steigen muss, wenn die Rentenzeiten selbst immer höher werden und die einzahlende Generation kleiner wird (vorausgesetzt die Produktivität steigt nicht erheblich).

    Das sehe ich ganz genau so!
    Daher bin ich für eine Berücksichtigung der geleisteten Lebensarbeitszeit beim Renteneintrittsalter.
    Diejenigen die lange eingezahlt haben, dürfen dann wenn die Beitragszeit voll ist in eine ungekürzte Rente gehen. Und zwar unabhängig vom Lebensalter.
    Kann man gern darüber Diskutieren, ob das nach 45, 47 oder gar erst 49 Jahren der Fall ist. Dann gilt das aber für alle!
    Und wenn jemand auf Grund seines Studiums erst mit 25 oder gar 30 anfängt einzuzahlen, muss man halt bis 67, 70 oder gar 75 arbeiten bis man den Anspruch auf eine Vollrente erhält. Wer dann früher gehen will, kann das tun, wenn entsprechende Rentenabschläge in Kauf genommen werden.

  • Ich meine heute ist das Renteneintrittsalter schon viel zu niedrig, und jetzt wird hier teilweise empfohlen maximal die Arbeitslosenhilfe zu schröpfen, dann möglichst früh ohne Abschlag auf Kosten der Allgemeinheit in Rente zu gehen.

    Im Gegensatz zu sehr vielen, die nicht arbeiten, obwohl sie es könnten und die Mittel aus dem System beziehen, ohne jemals auch nur einen Cent eingezahlt zu haben, habe ich viele Jahrzehnte gearbeitet und Höchstbeträge an Steuern und Sozialabgaben gezahlt. Aus welchem Grund sollte ich nicht ausnutzen, was gesetzlich erlaubt ist? Bis zum Umfallen arbeiten, um diesen Staat noch großzügiger zu finanzieren, damit er das Geld mit vollen Händen in die ganze Welt verteilen kann?

    Ich habe mit 57 aufgehört zu arbeiten, also knapp 10 Jahre vor dem eigentlichen Renteneintrittsalter. Interessanterweise geht es uns finanziell besser als zu Zeiten, in denen ich noch berufstätig war. Und man muss auch nicht der immer wieder gern genannte Dachdecker gewesen sein, um von einem frühen Austritt aus dem Berufsleben zu profitieren. Spätestens ab 60 merkt man, dass man eben keine 20 mehr ist. Wenn man nicht mehr arbeiten muss, kann man genügend Zeit in den Erhalt seiner Gesundheit investieren.

    Daher meine Empfehlung: jeder, der die Möglichkeit hat und es sich leisten kann und will, sollte so früh wie möglich aus dem Erwerbsleben ausscheiden. Wer allerdings sich dabei gut fühlt, bis 67 oder noch länger zu arbeiten, um den Staat maximal zu alimentieren, mag dies tun. Dank, von wem auch immer, darf er dafür jedoch nicht erwarten.

  • Ich gebe die Frage mal weiter an Referat Janders ;)

    Die spezielle Auskunft (als Eintrittskarte für die Einzahlung) beantragt man mit dem Formular V0210. Mit dem Vordruck V0211 kann der Arbeitgeber die Verdienste der jüngsten Vergangenheit (laufender Verdienst, ergänzt um das Vorjahr) bescheinigen. Damit wird hochgerechnet, aus wie vielen Entgeltpunkten die vorgezogene Rente errechnet wird. Zusammen mit dem Abschlag ergeben sich die maximal auffüllbaren Entgeltpunkte und in der Folge der Höchstbetrag der Einzahlungen.

    Man kann nur den (versicherungsmathematischen) Abschlag vorzahlen. Die fehlenden Beiträge ab Rentenbeginn kann man erst hinterher ausgleichen (durch Weiterarbeit oder freiwillige Einzahlungen).

  • sehr spannende Diskussion....

    Noch einen Hinweis für madize - wenn du wirklich im Jahr der Auszahlung der Abfindung wieder richtig arbeiten möchtest, dann schau dir vorher ganz genau an, was von deinem Arbeitsgehalt am Jahresende nach Steuer netto übrig bleibt. Ich habe das getan und es wären ca. 4 % gewesen.....

  • Ja natürlich wurde in die Rente und Arbeitslosenhilfe eingezahlt und der Herr hat gut verdient, aber wir alle wissen, dass die Rente für die Allgemeinheit ein Verlustgeschäft ist - über 140.232.205.000 € sind 2026 im Bundeshaushalt (~26,95% der gesamten Bundesausgaben) nur für die Rente vorgesehen, Tendenz massiv steigend - und das Problem sind nicht die Leute mit der kleinen Rente sind sondern die hohen Renten.

    Und wieder diese falschen Behauptungen. Aber du weißt ja immer alles besser, oder?
    Hol dir doch erst einmal die richtigen Informationen und reagiere dann.
    Wenn Steuergelder zugeschossen werden, sind das keine "Almosen zur Unterstützung der Rentenversicherung", sondern ein Ausgleich für die Rentengeschenke der Politik der letzten 40 Jahre, die mit dem ursprünglichen Rentensystem nichts zu tun haben.

  • Danke, Referat Janders , das ist glaube ich genau die Aussage, nach der ich gesucht habe...

    Patrick44 möchtest Du mir sagen, dass nach Auszahlung einer hohen Abfindung das dann noch zusätzlich verdiente Gehalt mit 96 % durch Steuern und Abgaben belastet wurde? Ich glaube kaum, dass dies noch verfassungsrechtlich durchginge - oder habe ich Dich falsch verstanden?

    Abfindungen wegen eines Arbeitsplatzverlusts sind ja bekanntlich nicht sozialversicherungspflichtig, müssen allerdings versteuert werden. D. h. die Sozialversicherungspflicht auf Dein Arbeitseinkommen besteht ja so, als ob Du keine Abfindung bekommen würdest. Zusätzlich kommt die Steuerbelastung hinzu, die maximal bei 42 % liegt - wenn Du superhohe Einkommen hast (oder mit der Abfindung zusammen über die magische Grenze von 250 k kommst), dann sind's halt 45 %. Wie soll ich da auf eine Reduktion auf 4 % kommen?

  • Hallo Madize,

    durch die Progression auf die Abfindung.... Ich hatte 300k Abfindung. Davon wurden rund 110k Steuer abgezogen und rund 190k ausgezahlt (Stkl. 3). Ich kaufe dieses Jahr für knapp 30k Rentenpunkte und bezahle gut 3k für KV und PV. Weiteres Einkommen außer Minijob habe nicht, meine Frau hat max. 15 k dieses Jahr.

    2026 wird mit der Einkommenssteuererklärung die Fünftelregelung angewendet, was dazu führen sollte, dass ich bei obiger Konstruktion rund 70k Steuern zurückbekommen werde. Macht dann rund 40k Steuerbelastung für die 300k Abfindung.

    Würde ich dieses Jahr 60k brutto verdienen, würde das bei ansonsten gleichen Parametern zu einer Steuerbelastung (inkl. Soli) von 103k für 2025 führen. Gegenrechnen kann man lediglich die 3k für KV/PV. Das heißt, dass unterm Strich das gesamte Bruttogehalt (von dem man ja auch noch Sozialversicherung bezahlt) 1:1 an das Finanzamt gehen würde. Solidarität in allen Ehren - aber zu diesen Konditionen gehe zumindest ich lieber nicht arbeiten. (Quelle für die Berechnung der Abfindungsrechner auf der Seite "Der Privatier").

    Das Ergebnis variiert, je nachdem wie hoch das erarbeitete Bruttogehalt ist. Je niedriger, umso mehr bleibt übrig....

    Gruß

    Patrick

  • Ich verstehe: die Fünftelregelung macht den Unterschied...wenn Du ansonsten nichts verdienst und auch das Gehalt Deiner Frau recht gering ist, dann schlägt die (die Fünftelregelung, nicht die Frau :D) natürlich voll zu Buche...das ist ein valider Punkt, muss ich mir mal durchrechnen.

    Allerdings musst Du in diesem Jahr natürlich dann von ALG 1 plus vermutlich Teile Deiner Abfindung leben, während mir diese - ordentliches Gehalt vorausgesetzt - erhalten bleiben würde...

    Ein paar weitere Bemerkungen: mit einem Jahresbrutto von 60 k und eine Abfindung von 300 k hast Du aber extremst gut verhandelt...das sieht bei mir etwas anders aus...

    Ist natürlich auch eine Frage, wie Dein Marktwert nach einem Jahr der Untätigkeit aussieht. Mit meinen 57 Jahren hoffe ich, aktuell noch gut vermittelbar zu sein (mit dem Spezialwissen, welches ich mitbringe) - offiziell bin ich ja auch noch angestellt, bewerbe mich also aus einem bestehenden Arbeitsverhältnis heraus...

    Aber wie man's macht, macht man's verkehrt...

    Danke für Dein Feedback!

  • Vor ein paar Jahren wurde in einer Betriebsversammlung in meiner Firma gefragt wie viele Mitarbeiter bis zum gesetzliche Rentenalter momentan arbeiten würden. Es waren laut Sprecher 20! Zwanzig von damals ca 5500 Mitarbeiter. Die 20 machen es womöglich auch nur aus versehen. Alle anderen gehen lieber in Altersteilzeit und goldenem Handschlag. Branche: Pharmaindustrie. Und das wird sich auch nicht mit dem lächerlichen "2000€-Steuerfrei"-Programm ändern. Im Gegenteil: Bei uns wird man alles in der Macht tun, die alten die hohe Gehälter und Besonderheit unseres Werkes: im für die Firma kostspieligeren Tarifvertrag stecken. Alle die nach 2009 in die Firma gekommen sind, haben den deutlich schlechteren bayerischen Tarifvertrag im vergleich zu den "alten" mit dem Baden-Württemberger Chemietarifvertrag. ... Also ich mach mir da persönlich mal so gar keine Sorgen, dass man mich irgendwann gerne mit Geld beworfen los werden will.

  • Den Abgang mit 63 Jahre will und muss man sich leisten können. Es sind, wie oben beschrieben, schon erhebliche Abschläge, die man natürlich im Falle einer Abfindung durch Kauf von Rentepunkten abmildern kann (ich sage bewusst "abmildern", weil ja immer noch die fehlenden 4 Jahre Zahlung von Rentenbeiträgen zur Reduktion der zu erwartenden Rente führen).

    Die Pharmaindustrie bezahlt erfahrungsgemäß sehr ordentliche Löhne, das erklärt sicher die niedrige Zahl derer, die bis zur regulären Rentengrenze bleiben wollen. Wenn man die Umfrage im Friseurhandwerk durchführen würde, sähe das Ergebnis sicher anders aus (wobei es da auch noch die Option der Schwarzarbeit gäbe, sehr ungebräuchlich in der Pharmaindustrie - Breaking Bad lässt grüßen :S).

    Dass die beschlossene Aktivrente Empfänger von hohen Einkünften zur längeren Arbeit motiviert, sehe ich ebenfalls als zweifelhaft an. Da ist dann der "Gap" zwischen 63 und 67 doch zu hoch. Aber für geringer verdienende (bitte kommt mir jetzt nicht wieder mit dem Dachdecker) ist das eine tolle Option, sein Gehalt steuerfrei aufpimpen zu können...könnte helfen, die Altersarmut zu reduzieren. Mal sehen, wie es angenommen werden wird.

  • und das Problem sind nicht die Leute mit der kleinen Rente sind sondern die hohen Renten.

    und genau dieses Problem würdest du ja verstärken, wenn sich alle mit den hohen Renten (das sind meist auch die mit den hohen Gehältern) entscheiden immer weiter zu arbeiten. das bedingt dann nämlich auch eine höhere Rentenzahlung.


    und bis mindestens zum Renteneintrittsalter von 67 zu arbeiten.

    als jemand der schon mit 60 die Tastatur abgegeben hat, sich aber spasseshalber immer wieder mal auf passende Angebote bewirbt, kann ich dir mitteilen: dich will (ab ca 55?) keiner mehr, bzw will niemand dein senioriges Gehalt bezahlen.

    Und nachdem ich das zusätzliche Geld nicht brauche, ist es doch besser die Stelle wird von einem jüngeren Menschen besetzt und ich gebe mein Erspartes aus und treibe damit das BIP und mit 63 beginnt dann halt eine niedrigere Rente (als die, die ich mit 67 bekommen hätte)


    Davon unabhängig macht es sicher Sinn den Renteneintritt an die steigende Lebenserwartung zu koppeln. In der SZ.de gab es kürzlich ein Interview mit einem deutschen Solzialversicherungsexperten, der hier tatsächlich die USA lobte, die schon 1980 auf den Boomereffekt reagiert haben und Rentenbeiträge angespart haben um einen Puffer aufzubauen. Für DE allerdings keine Lösung mehr. Von daher fände ich einen Boomer-Soli (bei sinnvoller Ausgestaltung) nicht vollkommen sinnfrei (allerdings politisch hoch explosiv)