Strategisches Vorgehen

  • Hallo,

    frage mich, welches strategisches Vorgehen in folgender Situation am sinnvollsten ist.

    Einkommen reicht aktuell sehr knapp oder gerade so nicht mehr zur Deckung des laufenden überschaubaren Bedarfs, wobei aktuell noch eine kleine 3-stellige Summe in einen ETF-Sparplan läuft. Das Einkommen durch Erwerbstätigkeit kann aktuell und im nächsten Jahr nicht gesteigert werden. Gewisse Rücklagen auf dem TG vorhanden zzgl. eines ETFs im 5-stelligen Bereich.

    Ist es sinnvoller die monatliche fehlende Summe aus dem TG- Ersparnis zu nehmen bzw. den kleinen Sparplan zum ETF einzustellen oder einen Teil der Erträge des ETF zu entnehmen?

    Vielen Dank.

  • Gewisse Rücklagen auf dem TG vorhanden zzgl. eines ETFs im 5-stelligen Bereich.

    Ist es sinnvoller die monatliche fehlende Summe aus dem TG- Ersparnis zu nehmen bzw. den kleinen Sparplan zum ETF einzustellen oder einen Teil der Erträge des ETF zu entnehmen?

    Zu dem Thema „Notgroschen“ gibt es hier einen Artikel, der die Problematik aufzeigt.

    Die Zahlen sind interessant.

    Wenn jemand wie du nicht genügend Einnahmen hat, um die Ausgaben zu decken, würde die Logik so sein:

    Können Ausgaben gesenkt werden ? Ist das alles wirklich notwendig und preislich optimiert ?


    „Eine kleine 3-stellige Summe“ kann dann eben nicht mehr in den Sparplan fließen.

    Tagesgeld/ Notgroschen verwenden.


    Was sind „gewisse Rücklagen“ ?

    Du drückst dich sehr zurückhaltend aus.

    Anspruch Wohngeld/Bürgergeld wurde schon geprüft ?

  • Wie geschrieben als erstes schauen wo und wie ich die kosten Gedrückt bekomme. Als ich 2014 in die Zeitarbeit wechseln musste (Firma war geschlossen worden) reduzierte sich mein Netto-Einkommen um 20%!

    Ich habe damals alles auf den Prüfstand gestellt: neuer Handy-Vertrag, neuer Stromanbieter, was kaufe ich wie und wo an Lebensmittel ein, "Fun"-Ausgaben musste ich radikal kürzen. Von meinen Sparbeiträgen blieben nur noch die Lebensversicherung (läuft Fondsgebunden seit 2001) und die bAV die ich übernehmen musste (in der Hoffnung das ein neuer AG die übernimmt) übrig.

    Solange du nicht weißt, wie lange du "weniger" Einkommen hast, musst du davon ausgehen das es von Dauer ist und deine Ausgaben entsprechend anpassen.

  • Danke! Interessant!!

    Kein Anspruch auf Sozialleistungen, so viel ich weiß.

  • Wie geschrieben als erstes schauen wo und wie ich die kosten Gedrückt bekomme. Als ich 2014 in die Zeitarbeit wechseln musste (Firma war geschlossen worden) reduzierte sich mein Netto-Einkommen um 20%!

    Ich habe damals alles auf den Prüfstand gestellt: neuer Handy-Vertrag, neuer Stromanbieter, was kaufe ich wie und wo an Lebensmittel ein, "Fun"-Ausgaben musste ich radikal kürzen. Von meinen Sparbeiträgen blieben nur noch die Lebensversicherung (läuft Fondsgebunden seit 2001) und die bAV die ich übernehmen musste (in der Hoffnung das ein neuer AG die übernimmt) übrig.

    Solange du nicht weißt, wie lange du "weniger" Einkommen hast, musst du davon ausgehen das es von Dauer ist und deine Ausgaben entsprechend anpassen.

    Danke für den Ergahrungsbericht!

    Bei mir ähnlich (-30% Einkommen). Das meiste ist schon sehr kostenoptimiert. Ich werde das jedoch nochmals unter die Lupe nehmen.

    Die größten Posten (Miete, Kinderbetreuung, PKV (die ich in meinem Beruf obligatorisch habe)), lassen sich erstmal nicht weiter reduzieren. Für „FUN“ kaum Ausgaben.

  • Ist es sinnvoller die monatliche fehlende Summe aus dem TG- Ersparnis zu nehmen bzw. den kleinen Sparplan zum ETF einzustellen oder einen Teil der Erträge des ETF zu entnehmen?

    Die einfache und für mich offensichtliche Methode ist, den Sparplan zu pausieren.

    Der Rest ist für mich viel Spekulation auf die eigene (bzw. hier natürlich Deine) Zukunft:

    • wie lange wird die finanzielle Situation vermutlich anhalten
    • wie lange würde eine Entnahme aus dem TG funktionieren
    • wie hoch ist das TG und wofür war/ist es ggf geplant (mein TG war nie als reiner Notgroschen geplant)
    • welche Auswirkungen hat es auf Dein zukünftiges Leben/Deine Planung, wenn der Sparplan ausgesetzt wird.

    Das ganze sieht mit 30 anders aus wie mit Mitte 50 und mit Familie anders wie als Single.

    Ich bin schon immer bei der Reihenflge von fabioso. Der Sparplan ist Luxus. Ausnahme sind nur Raten in Produkte, die ich nahezu zwingend weiter führen muss und deren Aussetzung höheren Aufwand und eine große Auswirkung auf meine Zukunft haben (meine LV von 1999). dazu zählen auch Versicherungen, die ich bei einer Arbeitslosigkeit nicht benötige, aber danach wieder (BU).

    Was nützt Dir die Finanzierung über den Notgroschen, wenn dieser ggf. aufgebraucht ist, bevor die Situation beendet ist und Du ihn für wirklich relevante Dinge benötigst? Niemand weiss, wie zu dem Zeitpunkt der ETF steht.

    Wenn andererseits die Rücklage auf dem TG nicht nur ein "klassischer" Notgroschen ist, sondern z.B. auch für den nächsten Urlaub angespart wurde, dann könnte man durchaus diesen Teil der Rücklage für den ETF-Sparplan nutzen. Insb., wenn dieser zu einem heute schon zwingned benötigten Endbetrag führen muss, um nicht in der Rente unterfinanziert zu sein.

  • Danke!!

    In der Tat ist mein TG nicht nur ein reiner Notgroschen. Und in der Tat bin ich in Sorge um meine Rente. ETF-Sparrate eh schon zu gering.

    Ich könnte also noch etwas in den ETF schieben, finde das aber aktuell aus mehreren Gründen nicht plausibel für mich (lasse mich gerne korrigieren):

    - Geld lieber jetzt nutzen zur Aufstockung des Einkommens

    - die ETF sind aktuell extrem hoch. Dieses Niveau wird ja nicht gehalten werden. Lieber auf andere Marktphase warten. (Ich weiß, dass man mit der Argumentation auch nie den richtigen Zeitpunkt finden wird, aber aktuell scheint mir das Niveau doch seeeehr hoch und damit der Ankauf teuer).