massive Erhöhung der PKV Beiträge

  • Guten Abend,

    habe eben im Postfach die Beitragsanpassung der BBKK für das Jahr 2026 gelesen und zahle nun , statt 540 € plus 1600 Selbstbehalt, 797 € plus 1600 Selbstbehalt , dh 257 € mehr/ Monat .... Hatte vor 1,5 Jahren den Tarif bereits gewechselt, war wohl sinnlos. Bin seit über 35 Jahren bei der BBKK und verrentet, "leisten" kann ich mir diesen Beitrag nicht mehr ....und ja, ich weiß, ich war dumm und habe mit damals die PKV aufschwatzen lassen, weil ich gut versorgt sein wollte ( es ging NIE darum, Geld zu sparen )

    Schönen Abend

    Lilly

  • Das macht mich nun nachdenklich. Ich bin ebenfalls in dem Tarif mit 400€ Selbstbehalt. Ich zahle abzüglich Krankentagegeld, gesetzlicher Zuschlag und Risikozuschlag ca. 750€. Ich bin allerdings erst seit 2 Jahren privat versichert und wäre jetzt davon ausgegangen, dass jemand mit über 35 Jahren auf dem Buckel dank der Alterungsrückstellungen wesentlich weniger zahlt.

  • Hallo, ja es ist der GesundheitVario1600...

    Der GesundheitVario ist ein Unisextarif, d.h. da kann man nicht, wenn‘s eng wird, in den Standardtarif wechseln. Meinem Mann, zuvor CompactPrivatOptimal, hatten sie ihn auch vorgeschlagen, das gefiel uns aber nicht. Mein Mann ist stattdessen zum 01.01.25 in den GesundheitComfort in der Bisex-Variante gewechselt, den ich selbst auch seit fast 15 Jahren habe. Noch haben wir unser Erhöhungsschreiben nicht bekommen, ich werde dann berichten.

  • Das macht mich nun nachdenklich. Ich bin ebenfalls in dem Tarif mit 400€ Selbstbehalt. Ich zahle abzüglich Krankentagegeld, gesetzlicher Zuschlag und Risikozuschlag ca. 750€. Ich bin allerdings erst seit 2 Jahren privat versichert und wäre jetzt davon ausgegangen, dass jemand mit über 35 Jahren auf dem Buckel dank der Alterungsrückstellungen wesentlich weniger zahlt.

    Die Altersrückstellungen sind für die extrem hohen Kosten im Alter gedacht. Wie man da auf die Idee kommt das man weniger zahlt???? Weniger vielleicht als jemand der im gleichen Alter neu in die PKV kommt…. Aber ganz sicher wird es nicht günstiger und das erwartet auch keiner.

  • Die Altersrückstellungen sind für die extrem hohen Kosten im Alter gedacht. Wie man da auf die Idee kommt das man weniger zahlt???? Weniger vielleicht als jemand der im gleichen Alter neu in die PKV kommt…. Aber ganz sicher wird es nicht günstiger und das erwartet auch keiner.

    Dieser Einwand ist richtig, man hätte das aber auch höflicher/freundlicher sagen können.

  • Die Altersrückstellungen sind für die extrem hohen Kosten im Alter gedacht. Wie man da auf die Idee kommt das man weniger zahlt???? Weniger vielleicht als jemand der im gleichen Alter neu in die PKV kommt…. Aber ganz sicher wird es nicht günstiger und das erwartet auch keiner.

    Ich bin jetzt davon ausgegangen, dass die Beiträge im Rentenalter langsamer steigen als im Erwerbsleben.

  • Ich bin jetzt davon ausgegangen, dass die Beiträge im Rentenalter langsamer steigen als im Erwerbsleben.

    Nein, sie dürften eher schneller steigen.

    Mit jeder Beitragserhöhung (Inflation) muss im Prinzip (vereinfacht) der hinzukommende Teil des Beitrags nach dem aktuellen Lebensalter berechnet werden.

    Das ist wie ein kleiner Neuabschluss zum aktuellen Alter und umso teurer je älter man ist. Die Altersrückstellungen waren ja nur für den bisherigen Beitragsteil berechnet…

  • Nein, sie dürften eher schneller steigen.

    Mit jeder Beitragserhöhung (Inflation) muss im Prinzip (vereinfacht) der hinzukommende Teil des Beitrags nach dem aktuellen Lebensalter berechnet werden.

    Das ist wie ein kleiner Neuabschluss zum aktuellen Alter und umso teurer je älter man ist. Die Altersrückstellungen waren ja nur für den bisherigen Beitragsteil berechnet…

    Wie ist dann aber diese Grafik zu interpretieren:


  • Durschnittsbeitrag - es fällt beim Renteneintritt der gesetzliche Zuschlag weg (je nachdem wann man in Rente geht daher sinken über mehrere Jahre) und dann steigt es wieder. Ich interpretiere es so dass es rein am Zuschlag liegt, der eigentliche Tarif aber nicht sinkt sondern steigt.

  • Wie ist dann aber diese Grafik zu interpretieren:


    Diese Statistik beantwortet nicht die Frage, wie schnell die Beiträge in demselben PKV-Tarif steigen.

    Sie beantwortet nur die Frage, welche Beiträge Menschen, die (noch) in irgendeinem (!) Tarif versichert sind, durchschnittlich zahlen.

    Beihilfeberechtigte müssen sich im Alter zB nur noch zu 30% versichern statt vorher 50%. Außerdem fällt der gesetzliche Zuschlag weg.

    Nicht Beihilfeberechtigte kündigen mit Renteneintritt das Krankentagegeld. Der gesetzliche Zuschlag fällt weg. Wenn dann größere Beitragssprünge kommen, kündigen sie oft die Wahlleistungen im Krankenhaus, wechseln in schlechtere Tarife oder vereinbaren hohe Selbstbehalte (zB 3.000 EUR statt 300 EUR) Oder wechseln sogar in einen Sozialtarif. Das steht dann aber nicht in dieser Statistik der PKV…

    Sie zahlen dann vielleicht genauso hohe Beiträge wie jüngere, sind aber nur noch mit viel schwächeren Leistungen versichert - weil es sonst für sie zu teuer würde.

  • Wie ist dann aber diese Grafik zu interpretieren:


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    Die Grafik wird von manchen Menschen falsch interpretiert und die Überschrift "PKV-Beiträge bleiben im Alter stabil" suggeriert auch leider falsche Hoffnungen, denn die Überschrift ist irreführend.

    Die Grafik ist eine Querschnittsbetrachtung der Durchschnittsbeiträge aller Versicherten im Jahr 2024. Mit jeder Beitragserhöhung, die in den nachfolgenden Jahren kommt, wandert das Chart auf der y-Achse weiter nach oben. Und wenn du dich dort wiederfinden willst, dann musst du von Jahr zu Jahr auf der x-Achse ein Jahr weiter nach rechts gehen.

    Du kannst z. B. aus dem Chart folgende Aussage treffen: Im Jahr 2024 zahlte ein 85-jähriger Nicht-Beihilfeberechtigter im Durchschnitt so viel wie ein 60-jähriger. Wenn du aber 85 Jahre alt sein wirst, wirst du bedeutend mehr zahlen als du mit 60 Jahren bezahlt hast.

    Um zu sehen, wie die Beitragsentwicklung eines Versicherten sich im Laufe der Jahre verändert, braucht man eine Längsbetrachtung der Beitragsentwicklung seiner Tarife.

    Und ja, es stimmt auch, dass die Beitragssteigerungen aus versicherungsmathematischer Sicht mit zunehmendem Alter immer größer werden. Ab einem Alter von 65 werden aber erstmal die angesparten Mittel aus dem Gesetzlichen Beitragszuschlag sowie aus den Überzinsen aufgebraucht, falls Beitragssteigerungen anstehen. Da die Versicherer aber schon seit einigen Jahren nur noch sehr geringe bis keine Überzinsen erwirtschaften, darf man sich von den angesparten Mitteln aus den Überzinsen nicht viel erhoffen.

    Der Versicherer hat aber auch noch die Möglichkeit durch Verwendung von Mitteln aus der RfB Beitragssteigerungen zu limitieren.

    Generell sollte man nach dem Verbrauch der o.g. angesparten Mittel im Rentenalter mit Beitragssteigerungen rechnen, die zum Teil auch hoch ausfallen können. Siehe das Beispiel der BBKK im Beitrag von Lilly Marlene.

  • und ja, ich weiß, ich war dumm und habe mit damals die PKV aufschwatzen lassen, weil ich gut versorgt sein wollte ( es ging NIE darum, Geld zu sparen )

    Das Thema hatten wir hier in der Community ja schon öfters. Der Fehler im Konzept war glaube ich die - möglicherweise aus falsch verstandener Sparsamkeit? - zu niedrig abgeschlossene Berufsunfähigkeitsversicherung. Richtig?

    Mit einer BU Rente in Höhe Ihres Nettoeinkommens hätten Sie normalerweise genügend Rücklagen fürs Alter aufbauen können, so dass der PKV Beitrag auch jetzt nach der turnusmäßigen Beitragsanpassung bezahlbar wäre. In absoluten Zahlen ist die Höhe weiterhin eher günstig, bei knapper Altersvorsorge aber natürlich ein Problem.

    Daher für alle Mitleser noch mal die dringende Empfehlung: Keine PKV ohne ausreichend hohe Berufsunfähigkeitsversicherung!

    Dr. Schlemann unabhängige Finanzberatung GmbH
    Von Finanztip empfohlene Spezialisten für Berufsunfähigkeit und private Krankenversicherung | Angaben gem. § 11 VersVermV, § 12 FinVermV: https://schlemann.com/erstinformationen | Beiträge in der Finanztip Community erstelle ich mit größtmöglicher Sorgfalt, jedoch ohne Gewähr für Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität. Deren Nutzung erfolgt auf eigene Gefahr.

  • Das Thema hatten wir hier in der Community ja schon öfters. Der Fehler im Konzept war glaube ich die - möglicherweise aus falsch verstandener Sparsamkeit? - zu niedrig abgeschlossene Berufsunfähigkeitsversicherung.

    Na ja, eine Erhöhung des Beitrags auf bereits ordentlichem Niveau um 50% ist schon ein Brett. Da gibt es kein Vertun. Und das mag nicht das Ende der Fahnenstange sein.

    Die TE hat BU-Schutz und Altersvorsorge ziemlich auf Lücke gesetzt und hat jetzt halt den Salat.

  • Das Thema hatten wir hier in der Community ja schon öfters. Der Fehler im Konzept war glaube ich die - möglicherweise aus falsch verstandener Sparsamkeit? - zu niedrig abgeschlossene Berufsunfähigkeitsversicherung. Richtig?

    Mit einer BU Rente in Höhe Ihres Nettoeinkommens hätten Sie normalerweise genügend Rücklagen fürs Alter aufbauen können, so dass der PKV Beitrag auch jetzt nach der turnusmäßigen Beitragsanpassung bezahlbar wäre. In absoluten Zahlen ist die Höhe weiterhin eher günstig, bei knapper Altersvorsorge aber natürlich ein Problem.

    Daher für alle Mitleser noch mal die dringende Empfehlung: Keine PKV ohne ausreichend hohe Berufsunfähigkeitsversicherung!

    Das verstehe ich nicht. Die TE hat doch nicht geschrieben, dass sie berufsunfähig sei. Ich war immer der Meinung, dass ein BU-Versicherung im Falle einer festgestellten BU eine entsprechend vereinbarte monatliche Zahlung leistet, die in der Regel mit Renteneintritt endet.

    Oder gibt es inzwischen Kombi-Produkte, die eine Altersrente unabhängig von einer BU zahlen? In Höhe des Nettoeinkommens? Da dürfte der Versicherungsbeitrag kaum leistbar sein.

  • Das verstehe ich nicht. Die TE hat doch nicht geschrieben, dass sie berufsunfähig sei.

    Die TE beklagt hier in der Community seit Jahren Fehler im PKV-System (gerne mal nachlesen), für die letztlich aber die PKV nichts kann. Sie wurde berufsunfähig und hatte keine ausreichende BU Absicherung.

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  • Na ja, eine Erhöhung des Beitrags auf bereits ordentlichem Niveau um 50% ist schon ein Brett.

    Stimmt, aber in fortgeschrittenem Alter ist ein PKV Beitrag von 797 EUR plus SB immer noch moderat - gerade auch im Vergleich zum GKV Höchstbeitrag, den ein Mitglied im Versorgungswerk wie die TE ansonsten häufig zahlen würde.

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  • Stimmt, aber in fortgeschrittenem Alter ist ein PKV Beitrag von 797 EUR plus SB immer noch moderat - gerade auch im Vergleich zum GKV Höchstbeitrag, den ein Mitglied im Versorgungswerk wie die TE ansonsten häufig zahlen würde.

    Ja, ja, der Dr. Schlemann ist ja der festen Überzeugung, daß Versorgungswerksrenten zwangsläufig über der Beitragsbemessungsgrenze lägen. Der Blick in seine eigene Renteninfo könnte ihn eines Besseren belehren.

    :)