Depotbewertung und Tipps

  • Es geht hier um meine Schwiegereltern (72/70) die aktiv ihre Rente genießen. Sie baten mich ihnen bei der Optimierung ihrer Finanzen zu helfen und so wurde in der Zwischenzeit das Geld von Girokonto und schlecht verzinsten Sparkonten auf Tagesgeld und Festgeld umgestellt. D.h. sie haben im Moment ca. in 100.000€ sichere Anlagen (auf unterschiedliche Banken verteilt, also Einlagensicherung ist kein Thema) und können von ihrer Renten alle anfallenden Ausgaben decken.

    Nun zu meinen Anliegen, sie hatten in der Vergangenheit ein VZ Depot (hohe jährliche Verwaltungskosten) das 50% in Aktien und 50% in Anleihen investiert haben. Dieses aktive Depot wurde aufgelöst (im Juni 2025) und die Aktien zur ING übertragen. Die Anleihen nach Bedarf auf Tages- und Festgeld verteilt.

    Nun kommen wir zu dem Aktienteil, anbei die Aufstellung und ein Link einem Fondvergleich.


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    Meine Frage soll ich das Depot so wie es ist weiterlaufen lassen oder Anpassungen vornehmen?

    Am Anfang dachte ich alles zu verkaufen und in den FTSE ALL World zu investieren. Dabei wird aber die Steuer fällig und so bin ich gerade unschlüssig was ich meinen Schwiegereltern raten soll. Aktuell würde ich es einfach weiterlaufen lassen.

    Aber jetzt sein ihr dran. Danke euch für eure Unterstützung .

  • Der Depotwechsel und der Verkauf der Anleihen waren ja schon mal gute Schritte in die richtige Richtung.

    Hinsichtlich der möglichen Umstrukturierung des Aktien-ETF Portfolios wäre wichtig zu wissen, welche generelles Ziel beziehungsweise Lebensfinanzplanung dahinter steht. Soll dieses Vermögen

    A) innerhalb einer festgelegten Zeitraums (zum Beispiel 15 oder 20 Jahre) verbraucht oder

    B) vererbt werden?

    Soll eine Umstrukturierung dazu führen, dass man breiter diversifiziert oder stärker spezialisiert?

    Kurz gesagt: wenn man das Ziel nicht kennt, kann man auch nicht den Weg beschreiben wie man dorthin gelangt...

  • Am Anfang dachte ich alles zu verkaufen und in den FTSE ALL World zu investieren. Dabei wird aber die Steuer fällig und so bin ich gerade unschlüssig was ich meinen Schwiegereltern raten soll.

    Warum alles verkaufen ? Da ist knapp ein Drittel ein ETF auf den MSCI World von Xtrackers. Das ist doch schon mal eine solide Grundlage.

  • Meine Frage soll ich das Depot so wie es ist weiterlaufen lassen oder Anpassungen vornehmen?

    Ich hab das Depot nicht im Detail analysiert. Auf den ersten Blick ist es zwar unnötig kleinteilig, aber in Summe nicht schlecht. Vermutlich wird die Performance eines FTSE All-World nicht groß von der Performance dieser vielen Einzel-ETF in Summe abweichen. Das sieht man auch schön in deinem Fondsvergleich.

    Eine Umschichtung hingegen würde Transaktionskosten und Steuerzahlungen verursachen. Daher ist es eher eine Frage der Übersichtlichkeit und ggf. wie und wann aus diesem Portfolio entnommen werden soll. Wenn bspw. das Kapital im Ruhestand sukzessive verzehrt werden soll, würde ich es einfach so lassen und schrittweise die ETF einzeln verkaufen wie gerade Geld benötigt wird.

  • Ohne jetzt noch weiter ins Detail zu gehen, gehe ich davon aus, dass die normale Lebensführung durch die Renten gedeckt ist.

    Man sollte jetzt sich hinsetzen und das alles strukturiert vereinfachen.

    Am besten mit einem Punkte-Plan.




    1. Zielallokation festlegen
    Da Rente und Liquidität ausreichend sind, sollte das Depot vor allem ruhig und übersichtlich sein. Eine sinnvolle Zielgröße wären 60–70 % Aktien, 30–40 % sichere Anlagen, um Schwankungen zu reduzieren.


    2. Depot vereinfachen
    Das jetzige Depot ist sehr kleinteilig und enthält viele Überschneidungen. Für den Ruhestand ist eine klare Struktur wichtiger als maximale Detailoptimierung. Sinnvoll wäre eine Reduktion auf 2–3 große, breit gestreute ETFs (z. B. MSCI World + EM oder Europa).
    3. Gewinne geordnet realisieren (steuerlich sinnvoll)
    Einige Positionen haben hohe Gewinne. Diese kann man schrittweise realisieren und dabei den Sparerpauschbetrag von 1.000 € pro Person bzw. 2.000 € für Ehepaare jährlich bewusst nutzen. Das erleichtert die Umstellung und senkt das Risiko.

    Ich gehe allerdings mal davon aus, dass durch die Termin Geldanlagen der Sparerfreibetrag wahrscheinlich schon ausgeschöpft ist.
    Trotzdem halte ich einen Anteil von 20 % in einem ETF auf den S&P500 für zu hoch. Der Gewinn liegt bei 119 %.
    Hier kann man auch mal Gewinne realisieren und die 30-prozentige Teil-Freistellung ausnutzen.

    Hier gilt dann wirklich: an Gewinnmitnahmen ist noch niemand gestorben.

    4. Umstellung auf ausschüttende ETFs erwägen
    Falls später regelmäßig etwas aus dem Depot fließen soll, kann eine Umschichtung auf 1–2 ausschüttende Welt- oder Europa-ETFs sinnvoll sein. Dadurch entsteht ein kleiner, automatischer Cashflow – ohne dass Verkäufe nötig sind.

  • Ich gebe ehrlich zu, da gibt es tatsächlich keine konkreten Ziele. Tendenziell würde ich mal von Verbrauch in 10-15 Jahren ausgehen.

  • Ich hab das Depot nicht im Detail analysiert. Auf den ersten Blick ist es zwar unnötig kleinteilig, aber in Summe nicht schlecht. Vermutlich wird die Performance eines FTSE All-World nicht groß von der Performance dieser vielen Einzel-ETF in Summe abweichen. Das sieht man auch schön in deinem Fondsvergleich.

    Eine Umschichtung hingegen würde Transaktionskosten und Steuerzahlungen verursachen. Daher ist es eher eine Frage der Übersichtlichkeit und ggf. wie und wann aus diesem Portfolio entnommen werden soll. Wenn bspw. das Kapital im Ruhestand sukzessive verzehrt werden soll, würde ich es einfach so lassen und schrittweise die ETF einzeln verkaufen wie gerade Geld benötigt wird.

    die Kleinteiligkeit ist das Ergebnis von dem VZ-Depot Anbieter. Aber vielen Dank für deine Gedanken

  • ...

    Nun kommen wir zu dem Aktienteil, anbei die Aufstellung und ein Link einem Fondvergleich.

    Diagnose: Diversifizierungsrinderwahn!

    Vorsicht: Ansteckungsgefahr!


    ... Dabei wird aber die Steuer fällig und so bin ich gerade unschlüssig was ich meinen Schwiegereltern raten soll.

    Zu gar nichts sollst Du raten!

    Entweder hat man Ahnung und kann einen Ratschlag geben, oder man muss selbst um Rat fragen, dann hat man keine Ahnung. In dem Fall soll man niemanden beraten.

  • die Kleinteiligkeit ist das Ergebnis von dem VZ-Depot Anbieter

    Ja, die machen es eben gerne kompliziert ;) Diese Kleinteiligkeit ist aber nicht unbedingt ein Problem. Alle diese ETF investieren ja letztlich in die gleichen Unternehmen wie ein FTSE-All World. Du hast somit nur im Depot eine Vielzahl an ETFs statt bspw. eines einzigen. Natürlich mit etwas anderen Gewichtungen der jeweiligen Länder und Regionen, das wäre aber mühselig zu analysieren. Ich denke aber (ohne es analysiert zu haben), dass diese sich nicht wesentlich unterscheiden. Und ob zum Vor- oder Nachteil weiss auch niemand.

  • Danke für deine Rückmeldung, die Kleinteiligkeit ist dem ehemaligen Anbieter VZ zu "verdanken" daher auch meine anfängliche Idee auf z.B. FTSE ALL World zu wechseln. Natürlich kam auch schon der Hinweis den MSCI World zu lassen. Aber das Geld wird aktuell nicht benötigt, vielleicht erst in 10-15 Jahren tatsächlich gebraucht.

    D.h. bei Verkäufen wird die Steuer fällig und ZinsesZins ist auch unterbrochen. Aber zum Schluß bleibt die Frage, was mache ich dann mit dem frischen Geld.

  • Eigentlich reicht ein breitstreuender Aktien ETF als Renditemotor.

    Einen Anleihen-ETF mit kurzläufern zur Streuung.

    Tagesgeld als Notgroschen.

    ETFs würde ich ausschüttend wählen.

    Die Festgelder sind doof, weil sie halt fest sind. Der Mikrozinsvorsprung durch das Unflexibele wird nicht durch die etwas höheren Zinsen aufgewogen.


    So einfach wie eben möglich würde ich es machen. Siehe oben. Und diese kleinteiligen Fonds die nur vierstellig sind würde ich ausmisten.
    Ich bin da auch rigoros und würde nicht auf irgendwelche Steuern achten, weil die müssen sowieso irgendwann bezahlt werden.

    Aber du machst das schon.

  • Diagnose: Diversifizierungsrinderwahn!

    Vorsicht: Ansteckungsgefahr!


    Zu gar nichts sollst Du raten!

    Entweder hat man Ahnung und kann einen Ratschlag geben, oder man muss selbst um Rat fragen, dann hat man keine Ahnung. In dem Fall soll man niemanden beraten.

    Ich zitiere das mal.

    Das nenne ich kontraproduktiv in der Wortwahl.

  • Tomarcy
    20. November 2025 um 15:25

    Sehe ich genauso und daher hatte ich das auch als beleidigend gemeldet. Ich lese seit langem in diesem Forum und bin finanztechnisch gut ausgebildet.

    Bei diesem Fall wollte ich eure Sichtweise auf dieses Thema hören.

    Auf jeden Fall, danke an Alle die konstruktive Idee darlegen.

  • Bei diesem Fall wollte ich eure Sichtweise auf dieses Thema hören.

    Auf jeden Fall, danke an Alle die konstruktive Idee darlegen.

    Danke. Es ist doch selbstverständlich, dass man sich hier freundlich und respektvoll über sachliche und fachliche Themen austauschen kann.

    Was gar nicht geht, ist dieses dauernde zwischenrein und inhaltslose Rumgemache.

    Danke auf jeden Fall, dass du mal ein Depot aus der Realität hier vorgestellt hast.

  • Es geht hier um meine Schwiegereltern (72/70) die aktiv ihre Rente genießen.

    Sie baten mich ihnen bei der Optimierung ihrer Finanzen zu helfen und so wurde in der Zwischenzeit das Geld von Girokonto und schlecht verzinsten Sparkonten auf Tagesgeld und Festgeld umgestellt.

    D.h. sie haben im Moment ca. in 100.000€ sichere Anlagen (auf unterschiedliche Banken verteilt, also Einlagensicherung ist kein Thema) und können von ihre[n] Renten alle anfallenden Ausgaben decken.

    Das kann man machen: Geld von Giro- und Sparkonten auf Tages- und Festgeldkonten übertragen, wobei man allerdings prüfen sollte, wie hoch die Prämie einer Festlegung ist. Sehe ich beispielsweise mein aktuelles "Tagesgeldkonto" bei der BBVA mit 3% auf 6 Monate (bei mir sind es noch 12, aber das gibt es nicht mehr), so muß man das mit einem Festgeld erstmal schlagen.

    Sie hatten in der Vergangenheit ein VZ-Depot (hohe jährliche Verwaltungskosten), das 50% in Aktien und 50% in Anleihen investiert [war]. Dieses aktive Depot wurde aufgelöst (im Juni 2025) und die Aktien zur ING übertragen. Die Anleihen nach Bedarf auf Tages- und Festgeld verteilt.

    Beim Umschichten fallen immer Spesen und Steuern an. Anleihen zählen zur gleichen Anlageklasse wie Festgelder, haben denen gegenüber sogar den Vorteil, daß man sie jederzeit liquidieren kann, ein Festgeld aber nicht. Man sollte somit einen guten Grund haben, bevor man Anleihen in Festgelder umschichtet.

    Was war Dein guter Grund, weswegen Du das getan hast?

    Nun kommen wir zu dem Aktienteil, anbei die Aufstellung und ein Link einem Fondsvergleich.

    Im ersten Bild steht: Gesamtwert 17.704,90 €. Wenn ich die Zahlen im zweiten Bild zusammenrechne, komme ich auf 49.882,49 €.

    Wie erklärt sich der Unterschied?

    Ich sehe reichlich gebrochene Anteile, Zeichen dafür, daß diese Fonds per Sparplan gekauft wurden.

    Wie hast Du gebrochene Anteile übertragen bekommen?

    Mir kommt der Depotbestand als ziemliches Sammelsurium vor. Da hat sich offenbar einer ausgetobt. Wer war das? Was planst Du mit diesem Depot?

    Ich gestehe, daß mir etwas der Überblick über die Assets Deiner Schwiegerleute fehlt. Wie will man ohne Überblick eine Aufteilung festlegen? Auch über die Ziele und die Anlagementalität Deiner Schwiegerleute schreibst Du nichts. Das macht es schwer, einen Rat zu geben.

    Soll ich das Depot so wie es ist weiterlaufen lassen oder Anpassungen vornehmen?

    Am Anfang dachte ich alles zu verkaufen und in den FTSE ALL World zu investieren. Dabei wird aber die Steuer fällig und so bin ich gerade unschlüssig was ich meinen Schwiegereltern raten soll.

    Ich gebe ehrlich zu, da gibt es tatsächlich keine konkreten Ziele. Tendenziell würde ich mal von Verbrauch in 10-15 Jahren ausgehen.

    [Ich bin] gerade unschlüssig, was ich meinen Schwiegereltern raten soll.

    Entweder hat man Ahnung und kann einen Ratschlag geben, oder man muss selbst um Rat fragen, dann hat man keine Ahnung. In dem Fall soll man niemanden beraten.

    Es ist keine gute Voraussetzung für eine Ratgeberei, wenn man selbst nicht weiß, was die zu Beratenden wollen, was man diesen anderen somit angedeihen lassen soll.

    Was Du bisher getan hast (Anleihen in Festgeld umschichten), scheint mir mit allem Vorbehalt nicht besonders durchdacht gewesen sein. Genau beurteilen kann ich das nicht, weil Du nur andeutest und nicht ausführst, was Du da getan hast.

    Wie legst Du eigentlich Dein eigenes Geld an? Du schreibst von Dir ja, Du seiest in der Geldanlage erfahren.

    Wenn jemand von Fremden einen Geldanlagerat haben will, funktioniert das nicht, ohne daß man die Karten auf den Tisch legt. Irgendwelche Andeutungen reichen da leider nicht.

    Mir fallen hier leider die unangenehmen und harten Kommentare von „Schwachzocker“ auf.

    Wäre schön, wenn man sensibler kommunizieren könnte.

    Sehe ich genauso und daher hatte ich das auch als beleidigend gemeldet. Ich lese seit langem in diesem Forum und bin finanztechnisch gut ausgebildet.

    Mit allem Verlaub: Ich habe nicht den Eindruck, daß Du finanztechnisch gut ausgebildet bist. Wärest Du es, würdest Du hier nicht fragen, vor allem nicht so, wie Du es tust.

    Mir fällt beispielsweise auf (auch in alten Postings), daß Du durchgehend Fond statt Fonds schreibst.

    Schwachzocker drückt sich öfters sehr deutlich aus. Im vorliegenden Fall habe ich den Eindruck, daß er in der Sache recht hat.

    Ich erlebe hier im Forum immer wieder, daß Anfrager die Threads, die sie initiiert haben, steuern wollen. Sie würden am liebsten all die Meinungsäußerungen unterdrücken, die sie nicht gern lesen wollen. Pluralismus geht aber anders, Demokratie geht anders. Demokratie heißt nämlich wesentlich: Die von der eigenen abweichende Meinung anderer aushalten, ohne daß man gleich zum Moderator saust und petzt.

    :(

  • ...

    Mit allem Verlaub: Ich habe nicht den Eindruck, daß Du finanztechnisch gut ausgebildet bist. Wärest Du es, würdest Du hier nicht fragen, vor allem nicht so, wie Du es tust.

    Mir fällt beispielsweise auf (auch in alten Postings), daß Du durchgehend Fond statt Fonds schreibst.

    Du meinst, dass der finanztechnisch gut ausgebildete User Suppen kaufen will?