Arbeitgeberwechsel + 60.000 € Abfindung – wie jetzt sinnvoll und möglichst sicher anlegen?

  • Hallo zusammen,

    ich wechsle demnächst den Arbeitgeber und erhalte im Zuge dessen eine Abfindung von ca. 60.000 €. Dieses Geld möchte ich sinnvoll und eher sicherheitsorientiert anlegen.

    Zu meiner bisherigen Situation:
    Ich habe über Trade Republic den FTSE All World per Sparplan bespart. Grundsätzlich hat das gut funktioniert, aber es fiel mir schwer, die Sparrate dauerhaft durchzuhalten. Deshalb suche ich jetzt eine langfristige, einfache Struktur, bei der ich nicht ständig nachjustieren muss.

    Mein bisheriger Gedanke:

    • Einen Notgroschen von ca. 15-20.000 € würde ich gerne auf dem Verrechnungskonto bzw. einem gut verzinsten Tagesgeldkonto belassen. Ich fühle mich mit einer größeren Liquiditätsreserve wohler.
    • Den restlichen Betrag möchte ich langfristig und eher risikoarm investieren. Maximale Rendite ist nicht mein Ziel – wichtiger sind mir Stabilität und einfache Abläufe.

    Unsicherheit beim Anlagehorizont:
    Ich ziehe bald ca. 450 km von meiner Familie weg und werde vermutlich 1–2 Mal im Monat mit dem Auto pendeln.
    Mein aktuelles Auto ist jedoch 16 Jahre alt. Trotz frischem TÜV weiß ich nicht, wie lange es noch zuverlässig fahren wird. Eine größere Reparatur oder ein Ersatzfahrzeug innerhalb der nächsten 1–2 Jahre ist also realistisch und beeinflusst meinen Planungshorizont.

    Überlegung zur Einfachheit:
    Ich spiele deshalb auch mit dem Gedanken, die komplette Abfindung zunächst nur auf dem Verrechnungskonto bzw. Tagesgeldkonto zu lassen, um nichts zu überstürzen und in Ruhe planen zu können.

    Zusätzlich verunsichert mich die aktuelle Marktstimmung etwas. Die Bewertungen wirken teils hoch, und ich bin unsicher, ob ein größerer Einmalbetrag aktuell sinnvoll ist oder ob eine Aufteilung in mehrere Tranchen geeigneter wäre.

    Meine Fragen an euch:

    • Wie würdet ihr 60.000 € anlegen, wenn Sicherheit und Flexibilität eine große Rolle spielen?
    • Wie viel Liquidität würdet ihr bei unsicherem Zeithorizont zurückhalten?
    • Wäre ein ETF-Einmalbetrag trotz möglicher Autokosten sinnvoll – oder besser gestaffelt investieren?
    • Und wäre es vernünftig, das Geld erstmal komplett auf Tagesgeld zu parken, bis sich die Gesamtsituation stabilisiert?

    Ich freue mich über eure Einschätzungen, vor allem von denen, die eine Abfindung mit ähnlichen Rahmenbedingungen angelegt haben.

    Vielen Dank!

  • Tagesgeld scheint für Dich(Sicherheit, Flexibilität) genau das Richtige zu sein.

    Die 2,9% von der Finanztip-Empfehlung Volkswagenbank sind doch ordentlich über der Inflationsrate. Nach Ablauf der 6 Monate findet sich bestimmt wieder etwas ähnlich Gutes.

    Hab letztes Wochenende online dort abgeschlossen, heute hatte ich die Zugangsdaten in der Post.

  • Meine Fragen an euch:

    • Wie würdet ihr 60.000 € anlegen, wenn Sicherheit und Flexibilität eine große Rolle spielen?

    Du solltest nicht davon ausgehen, so klingt dein Post, dass du auch 60.000 Euro ausbezahlt bekommst. Auch wenn eine Abfindung sozialversicherungsfrei ist, ist der Betrag zu versteuern.

    Es gibt zwar diese sog. 5er Regelung. Seit 2024 ist die aber nur noch nachgelagert. D.h. dein zukünftiger Ex-Arbeitgeber darf sie im Zuge der Auszahlung der Abfindung nicht mehr direkt anwenden. Du muss sie (leider erst) im Zuge der nächsten Steuererklärung für dich geltend machen.

  • Du solltest nicht davon ausgehen, so klingt dein Post, dass du auch 60.000 Euro ausbezahlt bekommst. Auch wenn eine Abfindung sozialversicherungsfrei ist, ist der Betrag zu versteuern.

    Es gibt zwar diese sog. 5er Regelung. Seit 2024 ist die aber nur noch nachgelagert. D.h. dein zukünftiger Ex-Arbeitgeber darf sie im Zuge der Auszahlung der Abfindung nicht mehr direkt anwenden. Du muss sie (leider erst) im Zuge der nächsten Steuererklärung für dich geltend machen.

    Danke für den Hinweis zur Besteuerung.

    In meinem Fall sieht es etwas anders aus:
    Ich erhalte 144.000 € brutto, und mein Steuerberater hat mir (ohne Anwendung der Fünftelregel, da ich im nächsten Jahr direkt weiterarbeite) eine Netto-Abfindung von ca. 78.000–82.000 € ausgerechnet.

    Deshalb gehe ich realistisch von etwa 60.000 €, die ich tatsächlich investieren kann, aus.

  • Auch wenn meine Meinung in diesem Forum unpopulär ist: Wenn du das Auto ersetzen möchtest/musst, dann schaue doch mal, was für Autos mit einem guten Leasingfaktor aktuell so erhältlich sind. Schont das Eigenkapital und wenn man an ein gutes Angebot gerät, kann es günstiger als ein Kauf sein.

  • Danke für den Hinweis zur Besteuerung.

    In meinem Fall sieht es etwas anders aus:
    Ich erhalte 144.000 € brutto, und mein Steuerberater hat mir (ohne Anwendung der Fünftelregel, da ich im nächsten Jahr direkt weiterarbeite) eine Netto-Abfindung von ca. 78.000–82.000 € ausgerechnet.

    Deshalb gehe ich realistisch von etwa 60.000 €, die ich tatsächlich investieren kann, aus.

    Diese Salami-Taktik im Hinblick auf die Bereitstellung von Informationen ist (hier) weit verbreitet. Zeigt einmal mehr, dass es oftmals vergebene Liebesmüh ist, sich hier Gedanken, für andere zu machen. Wenn sich hinterher doch vieles ganz anders darstellt.

    Bin dann raus.

  • Ich wechsle demnächst den Arbeitgeber und erhalte im Zuge dessen eine Abfindung von ca. 60.000 €. Dieses Geld möchte ich sinnvoll und eher sicherheitsorientiert anlegen.

    Für Sicherheitsanleger ist das gute, alte Sparbuch stets das Sicherste (vorausgesetzt, Du hast bei dieser Bank nicht mehr als 100 T€ angelegt).

    Ich habe über Trade Republic den FTSE All World per Sparplan bespart.

    Risiko! Für Sicherheitsanleger ist Trade Republic eher die falsche Depotbank. :(

    Einen Notgroschen von ca. 15-20.000 € würde ich gerne auf dem Verrechnungskonto bzw. einem gut verzinsten Tagesgeldkonto belassen. Ich fühle mich mit einer größeren Liquiditätsreserve wohler.

    Ein gut verzinstes Tagesgeldkonto ist so etwas Ähnliches wie ein weißer Rappe.

    Geh mal davon aus, daß von 60 T€ Abfindung erstmal maximal 40 T€ bei Dir ankommen. Du dürftest im Rahmen der Steuererklärung zwar eine nennenswerte Erstattung bekommen, aber das dauert ja ein knappes Jährchen (wenn nicht mehr).

    Edit: Ah! Du hast Info nachgeschoben, während ich geschrieben habe. Warum nicht gleich? Die Situation ändert sich dadurch aber nicht entscheidend. Du wirst von Deinen 144 T€ Abfindung etwa die Hälfte ausgezahlt bekommen, also um die 70 T€. Da wird es mit der Einlagensicherung schon knapp! Vielleicht brauchst Du ein zweites Sparbuch bei einer anderen Bank.

    Den restlichen Betrag möchte ich langfristig und eher risikoarm investieren. Maximale Rendite ist nicht mein Ziel – wichtiger sind mir Stabilität und einfache Abläufe.

    Wie gesagt: Sparbuch ist für Sicherheitsanleger stets die erste Wahl.

    Ich ziehe bald ca. 450 km von meiner Familie weg und werde vermutlich 1–2 Mal im Monat mit dem Auto pendeln.
    Mein aktuelles Auto ist jedoch 16 Jahre alt. Trotz frischem TÜV weiß ich nicht, wie lange es noch zuverlässig fahren wird. Eine größere Reparatur oder ein Ersatzfahrzeug innerhalb der nächsten 1–2 Jahre ist also realistisch und beeinflusst meinen Planungshorizont.

    Man könnte erwägen, eine solche Strecke mit dem Zug zu fahren. Das könnte entspannter und auch billiger sein. Muß man im Einzelfall entscheiden. Ich kenne Leute, die in Stuttgart wohnen und in Düsseldorf arbeiten (und zwar schon viele Jahre).

    Wie würdet ihr 60.000 € anlegen, wenn Sicherheit und Flexibilität eine große Rolle spielen?

    Sparbuch. Wenn es um Sicherheit geht, gibt es kaum etwas Besseres.

    Man kann die Geldanlage nur nach 1 Kriterium optimieren. Wenn dieses allesüberwölbende Kriterium Sicherheit heißt, sind die allermeisten Ideen zur Geldanlage obsolet.

    Ich freue mich über eure Einschätzungen, vor allem von denen, die eine Abfindung mit ähnlichen Rahmenbedingungen angelegt haben

    ... und für die Sicherheit genauso wichtig ist wie für mich.

    Solange Du den Begriff Sicherheit nicht aus dem Kopf bekommst, brauchst Du Dir über Geldanlage eigentlich überhaupt keine Gedanken zu machen.

    :)

  • Diese Salami-Taktik im Hinblick auf die Bereitstellung von Informationen ist (hier) weit verbreitet. Zeigt einmal mehr, dass es oftmals vergebene Liebesmüh ist, sich hier Gedanken, für andere zu machen. Wenn sich hinterher doch vieles ganz anders darstellt.

    Bin dann raus.

    Reagierst ein bisschen über, ne?

    Der TO bittet um Überlegungen zu der Frage, wie er unter seinen Rahmenbedingungen 60.000 Euro anlegen könnte. Und genau das ist die relevante Frage, und nichts anderes, und ob es am Ende exakt 60.000 sind oder auch nur 57.000 oder sogar 73.000 ändert an den Antworten gar nichts!

    Wenn man Antworten auf nicht gestellte Fragen gibt, braucht man sich nicht wundern, wenn die nicht die mega Relevanz haben … und man muss daraufhin da auch nicht gleich motzig werden.


    Zum TO:

    Ja, Du wirst wohl der Typ sein, mit einem Löwenanteil in sowas wie Tagesgeld oder einen Geldmarltfonds zu gehen. Ich an Deiner Stelle würde trotzdem einen Teil in einen Aktien-ETF (den bereits besparten) bringen. Und ich würde raten, daran zu arbeiten, die Sparraten durchzuhalten.

  • Stefan, ist der "Notgroschen" fürs Auto gedacht, und falls ja, wird das reichen? Oder geht der fürs Auto eingeplante Betrag von den 60.000 auch noch runter? Dann wäre Festgeld eher nicht zu empfehlen, sondern Tagesgeld - aus leidvoller Erfahrung: ein energischer Marder reicht und plötzlich braucht man sehr schnell ein anderes Auto; eine Reparatur lohnt sich angesichts des Wagenalters dann vermutlich nicht.

  • Diese Salami-Taktik im Hinblick auf die Bereitstellung von Informationen ist (hier) weit verbreitet. Zeigt einmal mehr, dass es oftmals vergebene Liebesmüh ist, sich hier Gedanken, für andere zu machen. Wenn sich hinterher doch vieles ganz anders darstellt.

    Bin dann raus.

    Ich verstehe deinen Punkt, aber in diesem Fall erschließt sich mir die Kritik ehrlich gesagt nicht ganz.

    Ich habe von Anfang an gefragt, wie man 60.000 € sinnvoll anlegt.
    Die Information zur Brutto-Abfindung und dem Netto-Betrag habe ich nur ergänzt, weil du auf die Steuerproblematik hingewiesen hast. An meiner eigentlichen Fragestellung ändert sich dadurch aber nichts.

    Was genau „stellt sich hier ganz anders dar“?
    Und warum wäre für die Fragestellung — Anlage von ca. 60.000 € — mehr Vorab-Detail notwendig gewesen?

    Mir geht es konkret darum, wie man den Betrag sicherheitsorientiert und flexibel anlegt. Die genaue steuerliche Berechnung beeinflusst das ja nur insofern, dass der investierbare Betrag ungefähr feststeht.


  • Zu Trade Republic:
    Ich habe die Berichte über Probleme dort auch schon gelesen, bisher aber persönlich nur gute Erfahrungen gemacht. TR hat inzwischen ja extrem viele Kunden, weshalb die Kritik einzelner Nutzer naturgemäß sichtbarer ist als bei kleineren Anbietern. Trotzdem bin ich offen für Alternativen – würdest du mir einen anderen Broker empfehlen, der aus deiner Sicht für sicherheitsorientierte Anleger besser geeignet ist?

    Zum Thema Pendeln:
    Wie oben geschrieben gibt es zwar eine Zugverbindung, allerdings passt sie zeitlich nicht zu meinen Arbeitszeiten. Daher bleibt das Auto für mich die realistischere Lösung, selbst wenn es auf Dauer teurer sein sollte.

    Ich würde der Einfachheit halber gerne alles auf dem Verrechnungskonto parken und dann regelmäßig einen festen Betrag in einen ETF einzahlen, bis eine bestimmte Summe erreicht ist.

  • Reagierst ein bisschen über, ne?

    Der TO bittet um Überlegungen zu der Frage, wie er unter seinen Rahmenbedingungen 60.000 Euro anlegen könnte. Und genau das ist die relevante Frage, und nichts anderes, und ob es am Ende exakt 60.000 sind oder auch nur 57.000 oder sogar 73.000 ändert an den Antworten gar nichts!

    Wenn man Antworten auf nicht gestellte Fragen gibt, braucht man sich nicht wundern, wenn die nicht die mega Relevanz haben … und man muss daraufhin da auch nicht gleich motzig werden.


    Zum TO:

    Ja, Du wirst wohl der Typ sein, mit einem Löwenanteil in sowas wie Tagesgeld oder einen Geldmarltfonds zu gehen. Ich an Deiner Stelle würde trotzdem einen Teil in einen Aktien-ETF (den bereits besparten) bringen. Und ich würde raten, daran zu arbeiten, die Sparraten durchzuhalten.

    Danke dir für deine Einschätzung.

    Wie würdest du persönlich es denn an meiner Stelle konkret machen?
    Also mit ca. 60.000 € investierbarem Betrag, einem größeren Sicherheitsbedürfnis und der Idee, einen Teil über einen ETF (z. B. den FTSE All-World) laufen zu lassen – aber gleichzeitig trotzdem flexibel zu bleiben?

  • Stefan, ist der "Notgroschen" fürs Auto gedacht, und falls ja, wird das reichen? Oder geht der fürs Auto eingeplante Betrag von den 60.000 auch noch runter? Dann wäre Festgeld eher nicht zu empfehlen, sondern Tagesgeld - aus leidvoller Erfahrung: ein energischer Marder reicht und plötzlich braucht man sehr schnell ein anderes Auto; eine Reparatur lohnt sich angesichts des Wagenalters dann vermutlich nicht.

    Danke dir für den Hinweis.

    Der Notgroschen ist nicht ausschließlich fürs Auto gedacht, aber das Thema spielt natürlich mit rein. Ich plane trotzdem, die vollen 60.000 € als investierbaren Betrag zu sehen – der Notgroschen von ca. 20.000 € bleibt separat als Puffer liegen. Wenn das Auto also irgendwann unerwartet ausfällt, würde das aus diesem Puffer kommen und nicht aus dem Investitionsbetrag.

    Festgeld wäre genau aus dem Grund für mich eher schwierig, weil ich flexibel bleiben möchte. Deshalb tendiere ich aktuell auch eher zu Tagesgeld + ETF-Sparrate.

  • Naja, wenn der Notgroschen in absehbarer Zeit fürs Auto draufgeht, hast Du keinen mehr, wenn irgendwas anderes passiert. Und ein Umzug bringt manchmal unerwartete Folgekosten mit sich.
    Ich würde vermutlich 20.000 als Tagesgeld fürs Auto einplanen und 20.000 als Notgroschen für "shit happens" und 20.000 in einen AllWorld-ETF stecken, evtl. häppchenweise, wenn Dir dabei wohler ist.

    Die 20.000 für "shit happens" könnten teilweise (Hälfte?) in Festgeld gesteckt werden, denn Du wirst vermutlich nicht alles auf einmal brauchen.

  • Naja, wenn der Notgroschen in absehbarer Zeit fürs Auto draufgeht, hast Du keinen mehr, wenn irgendwas anderes passiert. Und ein Umzug bringt manchmal unerwartete Folgekosten mit sich.
    Ich würde vermutlich 20.000 als Tagesgeld fürs Auto einplanen und 20.000 als Notgroschen für "shit happens" und 20.000 in einen AllWorld-ETF stecken, evtl. häppchenweise, wenn Dir dabei wohler ist.

    Die 20.000 für "shit happens" könnten teilweise (Hälfte?) in Festgeld gesteckt werden, denn Du wirst vermutlich nicht alles auf einmal brauchen.

    Kann ich aktuell schwer abschätzen – im besten Fall hält das Auto noch bis zum nächsten TÜV in zwei Jahren. Deshalb finde ich deinen Vorschlag mit der Teilung ganz interessant.

    Wie würdest du diese „Häppchen-Einzahlung“ in den All-World konkret gestalten? Also eher monatlich, quartalsweise oder in 2–3 größeren Tranchen?

  • Ich habe von Anfang an gefragt, wie man 60.000 € sinnvoll anlegt.
    Die Information zur Brutto-Abfindung und dem Netto-Betrag habe ich nur ergänzt, weil du auf die Steuerproblematik hingewiesen hast. An meiner eigentlichen Fragestellung ändert sich dadurch aber nichts.

    Ja, das habe ich auch gedacht, das war übertrieben. Vielleicht sollte Balu es mal mit Gemütlichkeit probieren.

  • Unabhängig, ob für den Fragenden ( Stefan91) in seiner Konstellation ein Tagesgeld die "individuell passende" Lösung ist ... und zudem "die" allgemein gültige Inflationsrate für alle nicht existiert, sondern nur individuelle Inflationsraten, je nach persönlichen Rahmenbedingungen ...

    Die 2,9% von der Finanztip-Empfehlung Volkswagenbank sind doch ordentlich über der Inflationsrate.

    (Nachträglich gefettet von mir)


    Heute in der Presse:

    Inflation im Euroraum steigt unerwartet

    Wie das europäische Statistikamt Eurostat am Dienstag nach einer ersten Schätzung mitteilte, ist die Inflationsrate im Vergleich zum Vormonat Oktober gestiegen auf demnach im November 2,2% Prozent.

    Es wird daher im Auge des Betrachters liegen, ob 2,9% - nach Inflation und (ggf.) Steuern wohlgemerkt - "ordentlich über der Inflationsrate" sind.


    Das in dem Kontext "offizielle Inflationsrate" und deren Zustandekommen nur am Rande:

    Ohne dabei auf jetzt auf das generelle Thema der "offiziellen" Inflationsmessung überhaupt einzugehen (Zusammenstellung des Warenkorbs, Erfindung einer sog. Kerninflationsrate, Hedonistische Methode, Substitutionsmethode, Weglassen und/oder nur geringer Einbezug von Vermögenpreisen (Immobilien))

  • Hi Stefan91,

    erstmal Glückwunsch zur neuen beruflichen Perspektive und danke für die ausführliche Beschreibung – das hilft enorm, die Situation ganzheitlich zu betrachten.

    1. Gesamtsituation prüfen
    Bevor du die 60.000 € anlegst, lohnt sich ein Blick auf alle Bausteine:

    • Welche Rücklagen hast du bereits?
    • Welche festen Ausgaben sind absehbar (z. B. Auto, Umzugskosten)?
    • Wie hoch sollte dein kurzfristiger Puffer sein, damit du dich wohlfühlst?

    Dein Gedanke, 15–20.000 € als Notgroschen auf einem Tagesgeldkonto zu halten, ist absolut sinnvoll. Das gibt dir Flexibilität und Sicherheit.

    2. Langfristige Anlage und Risikoempfinden
    Für den Restbetrag kannst du überlegen, wie viel Schwankung du aushältst. Mir persönlich hat es geholfen, die maximalen Verluste bei langer Haltedauer zu betrachten – das macht es leichter, eine höhere Aktienquote zu akzeptieren. Aber das muss zu deinem Profil passen: Wenn Stabilität wichtiger ist, kann ein konservativeres Portfolio mit Anleihen, Gold oder Mischfonds sinnvoll sein.

    3. Umsetzungsmöglichkeiten
    Ich persönlich nutze ein günstiges Depot und setze alles selbst um. Wenn du eine einfache Lösung suchst, gibt es Plattformen wie Weltsparen, wo du ein ETF-Portfolio passend zu deiner Risikoneigung wählen kannst – auch mit Optionen wie Goldanteil oder defensiver Aufteilung. Hier erfolgt die Investition und Rebalancing dann gegen eine Gebühr für Dich.

    4. Gedanken zur Abfindung
    Manchmal lohnt es sich, die steuerliche Seite zu prüfen: Teile der Abfindung können in eine Rürup-Rente, freiwillige Einzahlungen in die gesetzliche Rentenversicherung oder andere Vorsorgeformen fließen. Das kann steuerlich attraktiv sein und deine Altersvorsorge stärken.

    Fazit:

    • Notgroschen zuerst sichern
    • Restbetrag je nach Risikoempfinden und Planungshorizont investieren
    • Bei Unsicherheit lieber gestaffelt oder zunächst auf Tagesgeld parken
    • Steuerliche Gestaltungsmöglichkeiten prüfen
  • Wie würdest du diese „Häppchen-Einzahlung“ in den All-World konkret gestalten? Also eher monatlich, quartalsweise oder in 2–3 größeren Tranchen?

    Keine Ahnung, das Problem lös ich, wenn ich es mal habe. Es wird ja immer geraten, alles auf einmal reinzuhauen, aber ob ich dafür den Nerv hätte ... erstmal ausgiebig drüber schlafen. Aber schlaf nicht zu lange drüber, denn eh man sich's versieht, sind ein paar Wochen um und man hat immer noch nichts gemacht.