Neuerungen in der gesetzlichen Krankenversicherung

  • Die Intention meines Beitrages war es aufzuzeigen, dass die PKV auch kein Paradies ist; gerade wenn auch PKV Mitglieder zurückwechseln wollen, obwohl sie dies finanziell nicht müssten.

    Warum sollten PKV Versicherte (Mitglieder passt da nicht ganz) denn zurückwechseln wollen, obwohl sie dies finanziell nicht müssten?


    Möchten Sie uns mal erklären, weshalb Sie selbst und "alle meine Bekannten, die in der PKV sind" (von wie vielen sprechen wir denn hier?) "sehr viel geben würden, um aus der PKV wieder in die GKV wechseln zu dürfen"?


    Einen Weg zurück gibt es häufig. Wie viel ist denn "sehr viel geben"? Dann lasse ich mir für Sie gerne etwas einfallen. :)

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  • Möchten Sie uns mal erklären, weshalb Sie selbst und "alle meine Bekannten, die in der PKV sind" (von wie vielen sprechen wir denn hier?) "sehr viel geben würden, um aus der PKV wieder in die GKV wechseln zu dürfen"?


    Einen Weg zurück gibt es häufig. Wie viel ist denn "sehr viel geben"?

    Wahrscheinlich geht es um den Eintritt in die gesetzliche KVdR, die langjährigen PKVlern verwehrt bleibt. Und damit verbunden die restlebenslängliche Verbeitragung von Kapitaleinkünften in der "freiwilligen" GKV.

  • Ich hätte eine Frage - wenn der Arzt mich krankschreibt - heuer hatte ich ein “gelbe Schein“ erhalten.


    Ich habe dann die „gelbescheine“ an die Krankenkasse und Arbeitgeber geschickt.


    Nun wenn ich eine Krankschreibung bekomme, bekomme ich 2x A4 Ausdrücke.


    Hat mein Arbeitgeber und Krankenkasse elektronisch erhalten oder muss ich die Krankmeldungen per Post schicken?

  • Ich selber und alle meine Bekannten, die in der PKV sind (und das sind fast alle), würden sehr viel geben, um aus der PKV wieder in die GKV wechseln zu dürfen.

    Dem kann ich leider nur beipflichten.


    Ich selbst bin als Arzt bewusst NICHT in der PKV, weil ich darin deutlich mehr Nach- als Vorteile sehen. Und diese Ansicht wird mir regelmäßig von privat versicherten Patienten in meiner Sprechstunde bestätigt, die über exorbitante Beiträge (im Alter) klagen. Oder im Extremfall aufgrund eines beruflichen Rückschlags als ehemals Selbstständige in eine Basisversorgung fallen, die Leistungen weit unter dem GKV-Niveau leistet.


    Extrembeispiel aus meiner Sprechstunde: älteres Ehepaar (beide 70+), ehem. Selbstständige (Gastronomie), er war dann wegen einer OP und schwerem Diabetes jahrelang arbeitsunfähig, beide rutschten in einen miserablen PKV-Basistarif, als Rentner beide knapp 2000€ Nettoeinkommen zusammen, er hat aber über bereits >800€ monatliche Beitragskosten und Zuzahlungen für Medikamente, sodass er mich bittet nur die günstigen Blutdrucksenker und Insuline zu rezeptieren…


    Klassischer Fall wie die PKV-Lüge verfängt und das angepriesene Paradies auf Erden eben nicht für alle gilt ?


    Wenn man einigermaßen gesund bleibt und bis zur Rente (sehr) gut verdient, mag einem sowas erspart bleiben. Wenn man aber doch einen Schicksalsschlag erleidet, schnappt die Armutsfalle schneller zu als man PKV sagen kann.

  • Die Intention meines Beitrages war es aufzuzeigen, dass die PKV auch kein Paradies ist; gerade wenn auch PKV Mitglieder zurückwechseln wollen, obwohl sie dies finanziell nicht müssten.


    Aha, und mit welcher "Argumentation" wolltest du das aufzeigen? Mal abgesehen davon wäre es nun interessant zu erfahren, warum die PKV kein Paradies ist, wenn Geld keine Rolle spielt.

  • Aha, und mit welcher "Argumentation" wolltest du das aufzeigen? Mal abgesehen davon wäre es nun interessant zu erfahren, warum die PKV kein Paradies ist, wenn Geld keine Rolle spielt.

    Warum soll ich Argumente bringen, wenn hier der mittelbar Werbetreibende pauschal vorschlägt, in die PKV zu wechseln wegen potentiell steigender Beiträge der GKV?


    Es sind die Erfahrungen meines Bekanntenkreises und meiner Wenigkeit nach 20 Jahren PKV.

    Daneben besteht der (nähere) Familien- und Bekanntenkreis zu geschätzten 70% aus Ärzten, eine gewisse Systemexpertise ist also vorhanden.

  • Für mich ist das Hauptproblem der PKV Versicherten, dass keine privaten Rücklagen gebildet werden (können), wenn dann die Rente kommt und mit dem älter werden die Wehwehchen zunehmen, die Kosten die Einnahmen übersteigen. Dann ist das Geschrei zur Rückkehr in die GKV groß. Meines Erachtens fehlt hier die genaue Information der Berater was Verkäufer sind, beim Abschluss. Auch ich habe im Bekanntenkreis einige die den Abschluss einer PKV sehr bereuen.

  • Ich selber und alle meine Bekannten, die in der PKV sind (und das sind fast alle), würden sehr viel geben, um aus der PKV wieder in die GKV wechseln zu dürfen.


    Und da ist keiner dabei, der zu wenig Geld hat.

    Dabei ist der Weg in die GKV zurück doch so einfach und es gibt so viele verschiedene Wege dafür.


    Ein Partner muss eben Teilzeit oder ein Sabbatical machen. Sobald ein Partner in der GKV ist, kann der andere unbezahlten Sonderurlaub machen.


    Sind die ganzen Bekannten alle auf den Kopf gefallen oder scheitert es doch am Geld? GKV und SPV kosten nach den ganzen Reformen bald locker 1200 Euro im Monat.

  • Klassischer Fall wie die PKV-Lüge verfängt und das angepriesene Paradies auf Erden eben nicht für alle gilt ?


    Wenn man einigermaßen gesund bleibt und bis zur Rente (sehr) gut verdient, mag einem sowas erspart bleiben. Wenn man aber doch einen Schicksalsschlag erleidet, schnappt die Armutsfalle schneller zu als man PKV sagen kann.

    1. Fehlerhafte Finanzplanung und fehlende Altersvorsorge.

    2. Selber schuld. Es gibt genug Wege mithilfe von anderen EU-Ländern in die GKV zu wechseln. Man ist nicht gezwungen seinen private Krankenversicherungvertrag zu behalten, wenn man in einem EU-Land mit steuerfinanzierter gesetzlichen Krankenversicherung wohnt und nach gewissen Fristen wieder umzieht und hoppla der deutsche Staat steckt einen dann wieder in die gesetzliche KV. :S

  • Ich selber und alle meine Bekannten, die in der PKV sind (und das sind fast alle), würden sehr viel geben, um aus der PKV wieder in die GKV wechseln zu dürfen.


    Und da ist keiner dabei, der zu wenig Geld hat.

    Ich selber interessanterweise habe in meinem Familienkreis einige Personen, die in der PKV sind, mittlerweile an die 80 Jahre, und damit sehr gut fahren und nicht zurück in die GKV möchten.


    Es kommt wohl auf das jeweilige Unternehmen an...

  • Dabei ist der Weg in die GKV zurück doch so einfach und es gibt so viele verschiedene Wege dafür.


    Ein Partner muss eben Teilzeit oder ein Sabbatical machen. Sobald ein Partner in der GKV ist, kann der andere unbezahlten Sonderurlaub machen.


    Sind die ganzen Bekannten alle auf den Kopf gefallen oder scheitert es doch am Geld? GKV und SPV kosten nach den ganzen Reformen bald locker 1200 Euro im Monat.

    Einfach oder praktikabel würde ich nicht sagen wollen.

    Vielleicht kann man sich das nicht vorstellen, aber es gibt Leute, die arbeiten wollen.


    Daneben die finanzielle Seite.

    Warum soll man brutto auf Umsätze von 500k€ p.a. (oder auch die Hälfte, wenn Teilzeit) verzichten wollen, nur um in die GKV zu kommen? Ich habe gesagt, man würde vieles machen, aber halt nicht alles, es muß eine rationale Entscheidung bleiben. Deswegen sind die Bekannten ja auch fast alle noch in der PKV. Daraus e contrario abzuleiten, dass es am Geld scheitern sollte, kann ich nicht nachvollziehen.

  • Ich dachte immer, dass verbeamtete Lehrer müssen in die PKV


    Ist das nicht der Fall?

    Nein, es gibt keine PKV-Pflicht in Deutschland. Die meisten (verbeamteten!) Lehrer sind in der PKV, weil es für sie durch die Zuzahlung der Beihilfe wesentlich günstiger ist (auch mit Kindern), als in der GKV versichert zu sein. Aber es gibt bestimmt auch Ausnahmen. Und einige Bundesländer meine ich, darunter Hamburg, wollen ja die GKV genauso attraktiv machen bzw. haben es bereits umgesetzt.

  • Warum soll ich Argumente bringen, wenn hier der mittelbar Werbetreibende pauschal vorschlägt, in die PKV zu wechseln wegen potentiell steigender Beiträge der GKV?



    Es sind die Erfahrungen meines Bekanntenkreises und meiner Wenigkeit nach 20 Jahren PKV.

    Daneben besteht der (nähere) Familien- und Bekanntenkreis zu geschätzten 70% aus Ärzten, eine gewisse Systemexpertise ist also vorhanden.


    1. Weil das Forum nicht nur aus mittelbar Werbetreibenden besteht.

    2. Ansonsten ist die "Systemexpertise" von Ärzten zumindest mal anzuzweifeln, da sie pauschale Rechnungen schreiben und die genauen Tarife bzw. die private Situation der Patienten nicht kennen. Ich frage ja auch nicht den Arbeiter auf der Baustelle nach der Verfassung von Hochtief.


    Ansonsten ist das, was Thomaner schreibt mal wieder typisch. Da hat das arme Ehepaar über Jahrzehnte an Beiträgen gespart (als Selbstständige sogar die Hälfte) aber das wird dann im Alter konsequent ignoriert und die Schuld dann dem System zugeschoben.

  • Nein, es gibt keine PKV-Pflicht in Deutschland. Die meisten (verbeamteten!) Lehrer sind in der PKV, weil es für sie durch die Zuzahlung der Beihilfe wesentlich günstiger ist (auch mit Kindern), als in der GKV versichert zu sein. Aber es gibt bestimmt auch Ausnahmen. Und einige Bundesländer meine ich, darunter Hamburg, wollen ja die GKV genauso attraktiv machen bzw. haben es bereits umgesetzt.

    So ist es. Der Beamte in der AOK ist denkbar, kommt in der freien Wildbahn eher selten vor.


    Wir sind aktuell bei 6 Bundesländern, die pauschale Beihilfe anbieten bzw. daran arbeiten.

    Aber solange der Bund das nicht anbietet, wird es wohl weiter unbekannt bleiben.

  • Daneben die finanzielle Seite.

    Warum soll man brutto auf Umsätze von 500k€ p.a. (oder auch die Hälfte, wenn Teilzeit) verzichten wollen, nur um in die GKV zu kommen?

    Als Selbständiger mit hohem Einkommen macht ein Wechsel in die GKV gar keinen Sinn.

    Weder günstiger noch besser. Macht es noch mysteriöser was die Bekannten da gezwickt hat.

  • Manche Beiträge hier müssen - nach meinem Dafürhalten jedenfalls - überraschen und auch erstaunen (siehe z. B. von Anleger2023 (Nr. 435) und Thomaner (Nr. 445)).


    Obwohl ich zu diesem speziellen Thema ("GKV versus PKV") über nahezu keine Expertise verfüge - so reichen doch einfache Grundkenntnisse und minimales Basiswissen bereits aus, um die Thematik wenigstens rudimentär zu verstehen und für sich selbst in der Abwägung dann auch eine passende und vernünftige Entscheidung zu treffen (soweit natürlich überhaupt Entscheidungsspielraum besteht ...); und sich dann auch gemäß den zu erwartenden Folgen zu verhalten bzw. aufzustellen (insbesondere auch im Alter bzw. Ruhestand). Das Thema (KV bzw. GKV und PKV) ist zwar etwas komplexer aber schließlich auch keine Raketenwissenschaft. So viel Interesse und Eigeninitiative bei einem wichtigen Thema (wie der "Krankenversicherung") sollte beim "mündigen Verbraucher und Bürger" vorhanden sein. Zudem kann man sich im Notfall und/oder Zweifel auch professionellen und unabhängigen Rat einholen.


    In dem Kontext verweise ich auf zwei Beiträge von mir (Nr. 20 und Nr. 160) in dem Strang "Wechsel GKV in PKV" (gestartet von Atohm am 26. 01. 2023). Zugegebenermaßen nur aus der Sicht des interessierten Laien geschrieben aber meines Erachtens doch halbwegs zielführend.


    Wenn schon eines meiner Patenkinder (nach eigener kurzer Recherche !) den folgenden Ausspruch tätigt:


    "Die nunmehr als PKV-Versicherte gegenüber der GKV gesparten Beträge werde ich über die kommenden Jahrzehnte in einen separaten ETF-Sparplan investieren, um im Alter auch da keine Probleme zu bekommen. Wobei die Kostensteigerungen sowohl bei der PKV als auch der GKV schon wegen der Demographie und dem medizinischen Fortschritt aber - die GKV betreffend - auch dem Verhältnis Leistungsbezieher zu tatsächlichen Beitragszahlern auch künftig deutlich über der offiziellen Inflationsrate liegen dürften und damit auch die Beitragssteigerungen - aber mir kommt es auf eine bestmögliche medizinische Versorgung an" ...


    ... kann es so schwer doch eigentlich nicht sein (die junge Dame ist erst Anfang 30 und hat zudem keine besondere Affinität zu Versicherungs- und Finanzthemen).