GRV ungleich Investment

  • Die 45 Jahre werden ja gerne als Definition für ein volles Arbeitsleben genutzt, z.B. bei der Rente mit 63. Tendenziell dürfte das eher zu viel sein, besonders wenn man berücksichtigt, dass Angestellte über der Bemessungsgrenze normalerweise studiert haben dürften. Dann ist man 25 bis zum Berufseinstieg (eher mehr sogar, denn früher war Abi nach 13 Jahren und dann mussten Männer noch zum Bund/Zivildienst) und wäre nach 45 Jahren 70...

  • Das Handelsblatt berichtet über eine HDI-Umfrage zur Altersvorsorge. Hier ein paar Zitate:

    Demnach ist vier von zehn Befragten „die Geldanlage in Aktien zu riskant, um darin mein Geld anzulegen“, oder „zu kompliziert“.

    Die Skepsis der Deutschen gegenüber Aktienanlagen zeigt sich auch darin, dass nur jeder fünfte Berufstätige (21 Prozent) in den kommenden Jahren keinen nachhaltigen Crash an den Aktienbörsen erwartet. Dabei blicken die Befragten umso pessimistischer auf die Börse, je niedriger das Einkommen ist.

    Besonders beliebt als Altersvorsorge sind dagegen Immobilien. 47 Prozent der Befragten nannten auf die Frage „Zu welcher Möglichkeit, für das Alter vorzusorgen, haben Sie das größte Vertrauen?“ das Eigenheim. Die gesetzliche Rente liegt mit 18 Prozent abgeschlagen auf Rang sechs.

    In diesem Ranking fördert die HDI-Umfrage zur Altersvorsorge auch ein gespaltenes Bild zutage. Denn auch wenn 40 Prozent Aktienanlagen skeptisch gegenüberstehen: 25 Prozent sehen in Wertpapieren wie Aktien oder Fonds die beste Form der Altersvorsorge. Sie belegen damit Rang zwei im HDI-Ranking.

  • hab irgendwo gelesen dass man mehr rentenpunkte bekommt falls man mehr geld übrig hätte ...

    Wer eine Sonderzahlung in die Rentenkasse einzahlt, kann beispielsweise die Abschläge bei einer vorgezogenen Rente ausgleichen. Im Jahr 2022 lohnen sich die Einzahlungen besonders. Die vorgezogene Rente ist eine Möglichkeit, vorzeitig aus dem Berufsleben auszuscheiden.

    https://www.besser-leben-service.de/warum-sich-son…sonders-lohnen/

  • Okay, dann scheiden laufende Beiträge schon einmal aus. Abschläge lassen sich auch nicht ausgleichen. Oder geschieden?

    Ansonsten bleibt die Nachzahlung von Beiträgen. Ob das geht und wenn ja wieviel, würde ich ungern verallgemeinern.

    Wenn wir unterstellen, dass für 12 Monate nachgezahlt werden kann, reden wir von einer Spanne von ca. 1.000 bis 15.000 Euro, die man einzahlen könnte.

    Es gibt da aber keinen akuten Zeitdruck, die Zahlung in 2022 macht aus steuerlichen Gründen wahrscheinlich sogar weniger Sinn als die Zahlung in 2023.

    Ich würde empfehlen, telefonisch einen Beratungstermin bei einer Auskunfts- und Beratungsstelle der Deutschen Rentenversicherung zu vereinbaren, Zweck "Kontenklärung und Nachzahlung". Das ganze wird etwas dauern, aber am Ende würden einem die Informationen gegeben werden, die man für eine Entscheidung benötigt. Kostet alles kein Geld, nur etwas Zeit und ist für einen selbst in keinster Weise bindend.

  • Soso, man ist skeptisch.

    " 'Diese Konstellation ist verbunden mit dauerhaften Mehrausgaben für die Rentenversicherung', erklärte der Vorstandsvorsitzende." Das wird schon stimmen, aber ist sie nicht genauso mit dauerhaften Mehreinnahmen für die Rentenversicherung verbunden?

    Rührt die Skepsis vor allem daher, dass "es" für die Rentenversicherung schwieriger zu planen sein wird, weil sich Änderungen am Umfeld wesentlich dynamischer auf Zuarbeit und Renteneintrittsalter auswirken? Die Regelung, dass die Rente immer nur steigen kann (und nach einem festgelegten Schema auch muss) und nie sinken darf, wird unter den Bedingungen potentiell auch stressiger.

    Auf jeden Fall finde ich aus Sicht der Nutzer gut, dass damit die unlogische Regelung entfällt, nach der sich Nebenjobs zwar für fitte Frührenter nicht lohnen, sie aber einige Jahre später ab Regelrenteneintrittalsalter hinzuverdienen könnten bis der Arzt kommt.

  • " 'Diese Konstellation ist verbunden mit dauerhaften Mehrausgaben für die Rentenversicherung', erklärte der Vorstandsvorsitzende." Das wird schon stimmen, aber ist sie nicht genauso mit dauerhaften Mehreinnahmen für die Rentenversicherung verbunden?

    Rührt die Skepsis vor allem daher, dass "es" für die Rentenversicherung schwieriger zu planen sein wird, weil sich Änderungen am Umfeld wesentlich dynamischer auf Zuarbeit und Renteneintrittsalter auswirken? Die Regelung, dass die Rente immer nur steigen kann (und nach einem festgelegten Schema auch muss) und nie sinken darf, wird unter den Bedingungen potentiell auch stressiger.

    Auf jeden Fall finde ich aus Sicht der Nutzer gut, dass damit die unlogische Regelung entfällt, nach der sich Nebenjobs zwar für fitte Frührenter nicht lohnen, sie aber einige Jahre später ab Regelrenteneintrittalsalter hinzuverdienen könnten bis der Arzt kommt.

    Kommt jetzt darauf an, ob man unterstellt, dass die Leute gleich lang arbeiten, aber früher parallel in Rente gehen oder dass sie zum gleichen Zeitpunkt in Rente gehen, aber parallel noch weiterarbeiten.

    Die Wahrheit wird, wie so oft, irgendwo in der Mitte liegen.

    Ich bin mal gespannt, inwieweit sich die neue Regelung auf die Anzahl der Altersteilzeitverträge auswirkt. Rentenbezug neben Altersteilzeit funktioniert nämlich nicht. :huh:

  • Alle, die noch können, sollen gerne wieder vermehrt dürfen. Die nicht mehr wollen, müssen aber weiterhin nicht. Es sei denn, sie müssen. Das machen die dann aber freiwillig.

    Die ersten beiden Sätze unterschreibe ich so. :thumbup:

    Die beiden anderen Sätze erinnern mich zu sehr an einen Mitschüler, der im Sportunterricht gesagt hat, dass er nicht immer Freiwilliger sein wolle. ?(

  • Spannend ist ja, dass Scholz jetzt die Erwerbstätigkeit bei Ü60 wieder steigern will, obwohl es doch ausgerechnet seine Partei war, die immer dagegen gearbeitet hat ;)

    Ganz einfach die Rente weiter kürzen. Dann wird Ü60 vermehrt gearbeitet werden müssen. Wird schon ...

    Wie will man eigentlich das Problem lösen, dass Menschen erst mit 30+ zu uns kommen und/oder spät anfangen zu arbeiten? Da wird es mit einer Rente, von der man Leben kann, wohl nichts werden.

  • Wie will man eigentlich das Problem lösen, dass Menschen erst mit 30+ zu uns kommen und/oder spät anfangen zu arbeiten? Da wird es mit einer Rente, von der man Leben kann, wohl nichts werden.

    Im Moment leben die Spätanfänger oder Frühaufhörer oder Geringeinzahler entweder von zusätzlich privat Angespartem, oder einfach sparsam, von ergänzenden Sozialleistungen, unterstützt vom Partner mit höherer Rente, haben geerbt, verdienen sich was dazu usw. Das Leben ist bunt...

    Deine Überlegung könnte darauf hinauslaufen, bei zu geringer erwarteter Rentenhöhe rechtzeitig Sondereinzahlungen zu fordern, um die Rente ausreichend über Sozialhilfeniveau zu bringen. Das klingt im ersten Ansatz nicht schlecht, hätte aber diverse Tücken. In der jüngeren Vergangenheit versucht man es viel mit Information. Ich fände etwas mehr Nudging für viele (gerade auch die Nicht-Finanztip-Leser) nicht verkehrt, aber das beißt sich auch für viele schnell mit der empfundenen oder tatsächlichen Freiheit.

  • Jahrelang wäre doch gar nicht so schlimm. Bei den Vorlaufzeiten müssten schon Jahrzehnte von Untätigkeit vorangegangen sein, um plötzlich und unerwartet vor dem Problem zu stehen. Befassung mit dem Thema gab es in der Zeit immer wieder und es wurde auch einiges herumgeschraubt. Manches ging total in die Hose, anderes fand ich durchaus geglückt. Aber egal was Du an den Schalthebeln machst, die fette Schlagzeile auf der Bild am nächsten Tag ist Dir sicher.