Beiträge von LebenimSueden

    Kann man aus den Zahlen berechnen, ob das aus unserer Sicht eine Überlegung Wert wäre?

    Kommt drauf an, wo du wohnst. Es gibt Gegenden, da ist der Kaufpreisfaktor üblich. Und anderswo ist das jenseits von Gut und Böse.

    Größter Vorteil ist, dass ihr die Wohnung seit mehreren Jahren kennt und nicht mit versteckten Mängeln rechnen müsst. Ihr kennt die Nachbarschaft und wisst, wer laute Partys feiert oder auch nicht. Ein Vorteil ist auch, dass die Wohnung relativ neu ist, d.h. mit teuren Sonderumlagen zur Sanierung ist nicht zu rechnen.

    Aktuell haben viele Völker mit einer Überalterung Ihrer Gesellschaft zu kämpfen. Ein Problem, dass sich in wenigen Dekaden auf ganz natürliche Weise lösen wird.

    Achtung vor zu viel Optimismus. Solange wir Geburtenraten von 1,5 haben und die Kinder weiter erst mit Ende 30 in die Welt setzen, wird sich die Überalterung nicht von alleine lösen. Es wird nur die absolute Anzahl Menschen sinken.

    Es hängt davon ab, in welcher Grössenordnung man für den Begriff "Solidargemeinschaft" denkt.

    Solange wir keine Weltregierung mit entsprechender Weltrente haben, macht das einen Unterschied. Deshalb ist der Verweis auf die Mackenroth-These zwar zulässig, aber in der Praxis kein zwingendes Limit, solange man ein einzelnes Land betrachtet.

    Man kann das natürlich als Ausbeutung oder Kolonisierung betrachten.

    Microsoft ist halt im Business extrem groß und kaum wegzudenken, das ist echt kein Vergleich zu Nokia.

    Wie alt bist du?

    In meiner Jugend (kurz vor den ersten Smartphones) war Nokia die Handyfirma schlechthin. Deutlich dominanter als Apple heute. Keiner hätte gedacht, dass die Firma in weniger als 10 Jahren quasi komplett vom Markt verschwindet. Too big to fail gibt es höchsten für Banken.

    Auch Microsoft war schon mehrfach auf dem sinkenden Ast, da sich die Geschäfte vom PC weg auf Mobilgeräte bzw. die Cloud verlagert haben.

    Ist das echt so unrealistisch? Klar komplett spekulativ aber wenn man sich die letzten Jahre anschaut wär das mit Glück durchaus drin. Mit Pech natürlich nicht, klar

    Das Problem ist: woher wusstest du anno 2010, dass Apple und Amazon das nächste große Ding sind? Und woher weißt du heute, was bis 2033 die tolle Performance erreichen wird?

    Genauso gut könntest du auch in ein solides Unternehmen wie Bayer investiert haben.

    Eine Volkswirtschaft (oder ein Versicherungskollektiv) kann nicht sparen, es sei denn im Sinne vom Aufbau einer langfristig haltenden Infrastruktur.

    Die Sollbruchstelle hier ist halt, dass ein staatliches Rentensystem auf ein Land beschränkt ist, während Kapitaldeckung international sein kann. Und da wir weltweit sehr unterschiedliche Dynamik haben, macht es Sinn, seine Altersvorsorge nicht nur auf Deutschland zu beschränken. Das ist jedem hier klar, schließlich investieren wir international. Wenn es für die Einzelperson gilt, muss man fragen, warum das für die Gesellschaft nicht gelten soll.

    Neubauten sind ja von der Mietpreisbremse ausgenommen. Da ist es aber in der Tat so, dass unter 20€/qm praktisch kein Geld mehr zu verdienen ist. Ein Problem sind die hohen Baukosten, wobei Wärmedämmung ehrlich gesagt nur eine geringe Rolle spielt. Wohnungsbau läuft fast ausschließlich mit WDVS und ob man jetzt 12cm oder 16cm Dämmung vor die Betonwand klebt, ist die gleiche Arbeit und nur ein bisschen mehr Materialkosten. Das gibt es nicht für umsonst, kostet aber auch nicht die Welt. Ein schlimmerer Preistreiber sind die sonstigen Auflagen: Aufzug, Tiefgarage, Kinderspielplatz,... dazu natürlich noch bei den Baukosten solche Dinge wie die Entsorgung von Aushub oder auch schlicht und einfach die Anfahrt von Schotter. Wie immer will jeder bauen und günstigen Wohnraum, aber niemand das Kieswerk in der Nähe haben. Und dann sind da natürlich die Grundstückspreise, die in Ballungsräumen jenseits von gut und böse sind.


    Etwas anderes ist der Bestandsmarkt. Hier sind die Kaufpreise in den meisten Gegenden einfach immer noch viel zu hoch. Wenn man ehrlich berücksichtigt, was man in so ein unsaniertes 70er-Jahre EFH reinstecken muss, kann man fast auch schon neu bauen (das liegt natürlich daran, dass man bei der Bestandsimmobilie sich die Sanierungskosten so schön kleinrechnen kann). Und dann ist man halt wieder bei dem Problem, dass die Mietrendite nur mit entsprechenden Preisen zu erzielen ist, die man bei Mietpreisbremsen nicht bekommt. Und in vielen Gegenden auch ohne Bremse nicht.

    Bin heute auch mal wieder froh, dass ich im Eigenheim sitze und nicht bei Vermietern betteln muss, eine Wohnung zu bekommen. Mal abgesehen davon, dass die Behauptungen nicht stimmen. Bei Beschädigungen bleibt der Mieter haftbar, ein Auszug ändert da auch nichts dran. Und die städtischen Wohnungsbaugesellschaften, die ich kenne, haben alle niedrigere Mieten als der Markt und entsprechend lange Wartelisten ;)

    Aber für genau diese Leute gibt es Härtefallregelungen. Wer in einem heißen Wohnungsmarkt nichts findet, wird nicht einfach von zwei kräftigen Typen auf die Straße befördert. Tatsächlich schaut in solchen Fällen meist der Eigentümer in die Röhre und muss mit seinem eigenen Bedarf warten.

    Selbst in kapitalgedeckten Systemen arbeitet nicht das Geld selbst, sondern es findet die klassische Faktorkombination (Arbeit, Boden, Kapital) statt.

    Es ist doch immer die aktuell arbeitende Bevölkerung, die die nicht arbeitende Bevölkerung (z. B. zu jung oder zu alt zum Arbeiten) unterhält.

    Wobei halt Arbeit als demographieabhängiger Faktor nur einer von drei ist, während es in der GRV den einzigen darstellt. Die letzten Jahrzehnte wurden hohe Produktivitätsgewinne durch den Einsatz von Maschinen und Digitalisierung erzielt (=Kapital), durch globale Konkurrenz kommt davon aber eher wenig beim Arbeitnehmer an. Dazu lässt sich Kapital auch leicht außerhalb von Deutschland anlegen, Arbeit im Ausland ist dagegen nicht mehr für die GRV relevant.

    Stimmt, andererseits gibt es vielleicht auch Ausgaben, die dadurch wegfallen oder weniger werden (z.B. Mittagessen bei der Arbeit, Pendeln, Berufskleidung, günstigere Urlaube weil keine Bindung mehr an Schulferien oder Abstimmung mit Kollegen bei der Urlaubsplanung...).

    Das hat man natürlich, wobei man viele Kosten hier auch von der Steuer absetzen kann. Und man tendiert dazu, sich da zu verschätzen. Einmal Kaffee trinken gehen kostet fast so viel wie ein Kantinenessen. Ich sehe auch bei meinen Eltern wie die Lifestyle-Inflation zuschlägt, seit man nicht mehr 3 Kinder mitfinanzieren muss. Statt Autofahrt und Ferienwohnung mit selbst kochen, geht es jetzt ins Hotel oder auf Kreuzfahrt. Es sei ihnen gegönnt, gespart ist da aber natürlich nichts ;)

    Vorallem darf man die Inflation bei der ganzen Geschichte nicht vergessen.

    Inflation ist nochmal eine extra Geschichte. Mir ging es vor allem um die naive Gleichsetzung von aktuellem und zukünftigem Bedarf. Ich gehe jedenfalls fest davon aus, dass ich die ersten Jahre der Rente eher mehr Geld brauche als im Arbeitsleben.

    Bei Fondsauflage 2008 lag der Kurs bei 133,49€, 2012 bis 2016 bei 135€, nach der Ausschüttung 2016 dann nur noch 130€. Danach kontinuierlich gefallen bis auf 126€ im letzten Jahr.


    Wenn das kein Zinsänderungsrisiko ist?

    Das dürfte weniger der Kursverlust durch steigende Zinsen (dagegen ist man durch die extrem kurze Laufzeit quasi immun) und viel mehr die lange Periode mit Negativzinsen sein. Am kurzen Ende gab es halt auch bei bester Bonität weniger als Null

    Du musst erst das Ziel festlegen, dann kannst du die passende Lösung suchen. Grundsätzlich ist mittelfristig aber die schwierigste Kategorie, da der Anlagehorizont eigentlich zu kurz für Aktien ist und eigentlich zu lang für Tagesgeld unterhalb der Inflation. Die Entscheidung musst du dann treffen.


    Was den Steuerfreibetrag anbelangt...den kann man auch gut mit Thesaurierern ausreizen, indem man die Anteile rollt. Wobei auf absehbare Zeit ohnehin die Vorabpauschale den Freibetrag zu größeren Teilen ausreizen wird. Dividenden-ETF erzeugen keinen höheren Cashflow als Thesaurierer mit Entnahme. Insofern würde ich - wenn du zu Aktien tendierst - einfach den FTSE All-World stärker besparen

    Dauerhaft auf dem Kreuzfahrtschiff leben ist sicherlich eher was für die Millionärsfraktion. Und damit meine ich nicht die Leute, die vor 40 Jahren mal eine Wohnung in München gekauft haben, die jetzt an der Million kratzt.

    Auswandern ist ja auch mehr als nur eine finanzielle Frage. Was ist mit dem Umfeld? Möchte man die Enkel wirklich nur zweimal im Jahr sehen? Wie wohl fühlt man sich irgendwo anders, wo man keinen kennt und die Sprache nicht spricht? Mancher wird in einer Rentnersiedlung glücklich werden, manche nicht. Man muss sich auch im Klaren darüber sein, dass man im Ausland nicht zwingend die niedrigen Lebenshaltungskosten hat. Wer in Thailand ein Haus bauen lässt, wird in der Regel nicht direkt eine Thai-Firma beauftragen, sondern das über einen deutschen Mittelsmann machen. Der hält dann natürlich auch kräftig die Hand auf

    Wer mit Emotionen in Verhandlungen geht, bringt sich selbst in Nachteil. Ich halte zwar für unsereinen als Kleinsparer diesen Thread für völlig unrealistisch. Wenn mir andererseits irgendeiner erst auf Nachfragen einen Sonderpreis anbietet, warum sollte ich den nicht annehmen, wenn ich durch meine einschlägige Vorinformation weiß, daß er günstig für mich ist?

    Wenn du weißt, dass du einen besseren Preis als woanders bekommst...

    In der Praxis ist doch aber das mit dem Nachschlag meist der Teil mit den Emotionen. Wenn dann die Hausbank beim Immobilienkredit sich noch ein oder zwei Zehntel "runterhandeln" lässt und der Kunde denkt, jetzt hat er ein Geschäft gemacht. Dummerweise hätte er woanders fast immer ein besseres Angebot bekommen. Beim Tagesgeld kann ich mir auch nicht vorstellen, dass eine Bank sich bei 10 oder 20k tatsächlich ernsthaft hochhandeln lässt