auf Dividende setzen

  • Sie sollten die Worte "staatliche Unterstützung" nicht zu negativ sehen. Ich möchte auch kein Geld vom Staat haben.

    Wenn wir Steuern sparen (z. B. durch Absetzbarkeit von Ausgaben) als Form der staatlichen Unterstützung ansehen, dann setzt oftmals gefühlt der Verstand aus, wenn es um dieses Thema geht.


    ("Tausche 100 Euro Beitrag gegen 42 Euro Steuerersparnis.") ;)

  • Wenn wir Steuern sparen (z. B. durch Absetzbarkeit von Ausgaben) als Form der staatlichen Unterstützung ansehen, dann setzt oftmals gefühlt der Verstand aus, wenn es um dieses Thema geht.


    ("Tausche 100 Euro Beitrag gegen 42 Euro Steuerersparnis.") ;)

    Das ist wohl war8o:thumbup:

  • Sobald der Begriff staatliche Unterstützung aufkommt, setzt beim Durchschnittsdeutschen das Denkvermögen aus.

    Ich gehe mal davon aus, dass damit ich gemeint bin und Sie nicht sich selbst meinen. Wer ist schon gerne Durchschnitt? :)

    Sie sollten die Worte "staatliche Unterstützung" nicht zu negativ sehen. Ich möchte auch kein Geld vom Staat haben. Aber das 401(k)-Depot stellt auch eine Form der staatlichen Unterstützung dar. Hätten wir so etwas auch in Deutschland, fände ich das sehr gut.

    Ich hatte keinen der hier Anwesenden im Blick, es steht aber selbstverständlich jedem frei, sich diesen Schuh anzuziehen, wenn er ihm paßt.

    Staatliche Unterstützung ist natürlich nicht per se schlecht. Schlecht ist es, unreflektiert darauf einzugehen (Siehe etwa Riester oder Sonderabschreibung Ost). Wenn eine staatliche Subventionierung ins Konzept paßt, nimmt man die sinnvollerweise mit - aber halt überlegt und nicht unüberlegt.

  • Der Nachteil der ausschüttenden Fonds ist halt, dass 70% der Ausschüttung steuerpflichtig ist.

    Verkauft man dagegen Fondsanteile, ist nur 70% der Differenz zwischen Kaufpreis und Verkaufspreis steuerpflichtig. Zumindest in den ersten Jahrzehnten ist damit die Nicht-Ausschüttung steuerlich günstiger, wenn man kurzfristig an sein Geld muß.


    Am besten ist natürlich, man hat beides, und kann im Bedarfsfall entscheiden, von welchem Fondstyp man Geld abzieht.

  • Der Nachteil der ausschüttenden Fonds ist halt, dass 70% der Ausschüttung steuerpflichtig ist.

    Verkauft man dagegen Fondsanteile, ist nur 70% der Differenz zwischen Kaufpreis und Verkaufspreis steuerpflichtig. Zumindest in den ersten Jahrzehnten ist damit die Nicht-Ausschüttung steuerlich günstiger, wenn man kurzfristig an sein Geld muß.


    Am besten ist natürlich, man hat beides, und kann im Bedarfsfall entscheiden, von welchem Fondstyp man Geld abzieht.

    Man muß sich im Einzelfall ausrechnen, was das ausmacht. In letzter Konsequenz kommt man an der Steuer nur vorbei, wenn der Sensenmann vorbeikommt. Dann zahlen die Erben die Steuer, sogar auf die unrealisierten Gewinne.


    Wenn man einen Ausschütter im Depot hat, schüttet der aus, ob man das nun will oder nicht. Insoweit hat man als Anleger die Wahl nicht, die Du oben andeutest.


    Ich bin nicht eben ein leidenschaftlicher Steuerzahler. Und doch: Wenn ich viel Steuern zu zahlen habe, bedeutet das, daß ich viel Gewinn gemacht habe. Das ist besser für mich als keine Steuern und kein Gewinn. :)

  • Sofern es überhaupt noch eine staatliche Unterstützung für Kleinanleger/ETF-Jünger geben wird, wird diese meiner Meinung nach in einer irgendwie ausgestalteten steuerlichen Begünstigung von Teilverkäufen ab einem gewissen Alter (z.B. ab dem 62. Lebensjahr) bestehen. In diesem Fall wären thesaurierende Fonds auf jeden Fall besser geeignet.

    PS: ich denke nicht, dass in dieser Legislaturperiode noch viel zu erwarten sein wird. HIerfür sind die Ansichten über den Kapitalmarkt in der Koaltion einfach zu verschieden.

    Ich würde nicht darauf hoffen. In D ist die Versicherungslobby viel zu stark.

    Ich würde sogar eher damit rechnen, dass irgendwann eine Versteuerung nicht mehr pauschal per Kapitalertragssteuer, sondern mit der persönlichen Steuersatz erfolgt.

    Im Schnitt gibt es so alle 10 Jahre eine Steuerreform. ;)

  • Da der Finanzbedarf im Alter recht unterschiedlich ausfällt, ist für mich der Dividenden ETF ungeeignet, wenn ich gerade kein Geld brauche, schüttet der trotzdem aus und unser Finanzamt reibt sich die Hände, abgesehen davon das die Gesamtrendite meistens tiefer liegt als beim Thesaurierenden MSCI World. Da verkaufe ich lieber Anteile wenn es knapp wird.

  • Ich würde nicht darauf hoffen. In D ist die Versicherungslobby viel zu stark.

    Ich würde sogar eher damit rechnen, dass irgendwann eine Versteuerung nicht mehr pauschal per Kapitalertragssteuer, sondern mit der persönlichen Steuersatz erfolgt.

    Im Schnitt gibt es so alle 10 Jahre eine Steuerreform. ;)

    Ich würde eher darauf tippen, dass die GKV-Lobby von den Kapitalerträge aller Versicherten ihren Anteil einbehalten möchte. Und natürlich auch die zahlungskräftige PKV-Klientel gleich mit übernehmen möchte.

  • Was jetzt plötzlich die KV (egal ob G oder P) mit Kapitalerträgen zu haben soll erschließt sich mir jetzt nicht direkt.

    Erstmal geht es um die Besteuerung von Kapitalerträgen. Und da sehe ich von der einen Seite des politischen Spektrums eine starke Tendenz die 'Reichen' stärker zur Kasse zu bitten. Und nichts wäre einfacher als die Versteuerung von Kapitalerträgen (mal wieder) zu ändern, wenn man denn die Regierung stellt.

    Von Seiten der Versicherungslobby sehe ich die Tendenz gegenüber der Politik private AV 'steuerlich' gegenüber dem reinen Vermögensaufbau zu begünstigen.

  • Was jetzt plötzlich die KV (egal ob G oder P) mit Kapitalerträgen zu haben soll erschließt sich mir jetzt nicht direkt.

    Forderung regierender Parteien, Kapitalerträge auch zu den Sozialabgaben heranzuziehen. Stichwort keine Privilegierung bestimmter Einkunftsarten.

  • Forderung regierender Parteien, Kapitalerträge auch zu den Sozialabgaben heranzuziehen. Stichwort keine Privilegierung bestimmter Einkunftsarten.

    Für "freiwillig" versicherte GKV-Mitglieder ohne Arbeitslohn gilt das schon heute. Ohne Hoffung auf den späteren Wechsel in die KV der Rentner tut sich das auch niemand freiwillig an.

  • Von Seiten der Versicherungslobby sehe ich die Tendenz gegenüber der Politik private AV 'steuerlich' gegenüber dem reinen Vermögensaufbau zu begünstigen.

    Ich glaube auch, dass es in diese Richtung gehen könnte. Abwarten, welche Ergebnisse die Fokusgruppe private Altersvorsorge im Sommer präsentieren wird.

  • @TamInvest

    Um nochmal auf deine Ausgangsfrage einzugehen:

    Ich setze ganz klar auf Dividenden-ETFs, weil

    - es eine sehr bequeme Form des passiven Einkommens ist

    - minimaler Aufwand (die Ausschüttungen vom Depot aufs Girokonto überweisen!)

    - der regelmäßige Cash-Flow immer wieder motiviert

    - das Risiko, das an einer Einzelaktie haftet, massiv reduziert wird

    - das Risiko, dass die Ausschüttung stark reduziert wird (siehe AT&T 2018?) oder sogar ganz ausfällt (siehe Conti 2020), ebenfalls massiv gemindert wird

    - Market-Timing ist nicht nötig wie beim Verkauf von Thesaurierer-Anteilen

    - ein Crash kann locker ausgesessen werden, da keine ETF-Anteile unter Wert verkauft werden müssen

    - die Substanz an ETF-Anteilen bleibt erhalten und wächst (auch wenn die Gesamtrendite in der Regel mit Thesaurierern nicht mithalten kann)

    - durch geschicktes Kombinieren von bestimmten Dividenden-ETFs können MONATLICHE Einnahmen generiert werden

    - der Sparerfreibetrag kann voll ausgeschöpft werden

    - im absoluten Notfall können natürlich auch ETF-Anteile verkauft werden


    Nachteile von Dividenden-ETFs sind ganz klar die meist deutlich schlechtere Gesamtrendite, eine meist deutlich geringere Diversifizierung, eine in der Regel höhere TER, eine meist geringere Dividendenrendite im Vergleich zu Dividenden-Einzelaktien sowie steuerliche Nachteile im Vergleich zu Thesaurierern.


    Dennoch: Diese Nachteile nehme ich bewusst in Kauf, da ich die oben gelisteten Vorteile habe. Ich kann aber auch jeden verstehen, der lieber mit Thesaurierern oder mit Dividenden-Einzeltiteln seine Finanzen steuert.

  • Nein, habe ich in der Vergangenheit nicht und plane ich auch nicht für die Zukunft.

    Magst du sagen warum nicht?

    Ich nutze die Übersicht auf extraetf und angeblich zeigen sie dort die Ausschüttungsangaben inkl. Kurzuwachszahlen an. Ich habe mich über die „Renditen“ zwischen 1-2% gewundert, die derzeit auch von den großen USA ETFs gezahlt werden.


    Die Aristokraten habe ich auch gesehen, erschienen mir aber recht teuer mit durchschnittler Performance, es kann aber sein, dass wir unterschiedliche meinen.


    Wisdom Tree klingt tatsächlich spannend.

    Mir scheint, Dir fehlen noch ein paar Grundlagen. Bei einem Festgeld - bei dem die Zinsen ausbezahlt werden - hast Du den fix bleibenden Geldbetrag X, den Du angelegt hast, plus die ausbezahlten Zinserträge. Bei Aktien oder Aktienfonds bzw. -ETFs hast Du neben den Dividenden / Ausschüttungen hoffentlich auch Kursgewinne.



    Alternativ, nimm‘ einfach einen Ausschütter auf den MSCI World oder den FTSE AllWorld oder dergleichen.

    Siehe eben die Antwort an RNowotny. Ja, einen Msci haben wir schon, wir fanden die Idee charmant einfach schon jetzt etwas von Aktien zu haben, ohne Anteile verkaufen zu müssen.


    Bitcoins finde ich auch spannend, aber wirklich undurchsichtig und natürlich sehr teuer.

  • Noch ein kleiner Vorteil von Dividenden:

    Die Ausschüttung ist spesenfrei, während der Verkauf von Thesaurierern in der Regel Provision und Spread kostet. Wenn es dann noch eine Mindestprovision gibt, ist die monatliche Entnahme möglicherweise nicht mehr so günstig.

  • GoldGaleone

    Um mal den Finanzwesir zu zitieren: "Das Ziel ist nicht Arm zu sterben".

    Viele Wege führen zu diesem Ziel. Das entschiedene ist auf dem Weg zu bleiben und das Ziel nicht aus den Augen zu verlieren auch wenn es mal etwas holprig wird.

    Auch wenn ich selbst der 'thesaurierer Fraktion' angehöre, kann ich Deine Argumentation sehr gut nachvollziehen.

    Und wenn Du mit Deiner Vorgehensweise 'Deine' Strategie gefunden hast und konsequent durchziehst hast Du auf jedem Fall schon mal gewonnen.:thumbup: