Ist mein ETF-Plan fürs Alter realistisch oder "zu viel des guten"?

  • "So ein richtiger Schuh wird aus dem ganzen Kram erst dann, wenn Einkünfte, Aufwendungen und das Nettovermögen in Jahresvorschauen (SOLL-Werte) aufgedröselt werden und dann Jahr für Jahr die IST-Werte nachgetragen werden."

    Dafür hatte ich hier mal ein kleines Programm empfohlen, für das ich sehr angegiftet wurde. Ist ja nicht viel Arbeit, das machen die Pros hier nebenbei mit Stift und Papier in der Frühstückspause.

  • Ich würde bei all der Sparer- und Investiererei nicht das aktuelle Leben vergessen.

    Ich kann mich an einen Thread hier erinnern, bei dem der Ersteller auch das 'Problem' hatte irgendwann mal vom Sparen/Investieren 'umzuschalten' und sich auch mal was gönnen zu können.

    Ich versuche die für mich beste Balance zwischen sparen und investieren zu finden. Auch aus der Sorge heraus im Worst Case kurz vor oder nach Beginn der Entnahmephase zu erkranken oder gar zu sterben.

    Und damit meine ich nicht, dass man wie blödsinnig konsumieren soll, sondern auch eine vorzeitige Reduktion der Arbeitszeit ein Studium oder eine ehrenamtliche Tätigkeit/Hobby können eine positive Erfüllung im Leben sein. Ein Freund von uns hat mit 55 seine Arbeitszeit reduziert und hat mit der Malerei begonnen. Leben hat viele Aspekte.

  • Ich dachte mir, wie von verschiedensten Quellen immer wieder gesagt wurde, dass man auf keinen Fall "voreilig" verkaufen soll - auch nicht bei länger anhaltenden fallenden Kursen.

    Ursprünglich kam diese 'Aussage' von den Bankstern! Diesen tat es nämlich in der Geldbörse weh, wenn Anleger ihre Depots - wenn auch nur teils - liquidierten (Managementgebühren etc. wären dann weggebrochen ;)).

    Bei dir - als Sparer-Investor - ist es nicht ganz so tragisch... weil du mehr oder minder zu Durchschnittskursen kaufst.

    Bei Sektorenwetten würde ich dennoch auf die Zeichen der Zeit achten...

    P.S.: Du erinnerst dich sicherlich an die Renditen deiner Fonds im letzten Dreijahreszeitraum, den ich gewählt habe, weil da Corinna zugeschlagen hatte. Mein bescheidenes, tech-lastiges Nicht-Buy-And-Hold-Depot hat in diesem Zeitraum rund 150% (netto) zugelegt.

  • ...und Du steinreich!

    Und das ohne eigenes Geld riskieren zu müssen! Ääääh... funcen so oder so ähnlich nicht (fast) alle Fonds? Natürlich nicht mit dem Abschöpfen einer gewissen Überrendite... sondern immer, egal wie die Kurse laufen.

    Ich kann dich aber beruhigen. Mein Ziel ist es nicht und war es nicht, einmal 'steinreich' zu werden. Mir reicht mein bescheidenes, relativ solide überdimensioniertes Depot, das mit eigener Kohle, begrenzter Gier und einem oftmals 'glücklichen Händchen' einfach ein bischen fetter geworden ist, als ich mir das in den Zeiten als blutiger Anfänger vorgestellt hatte.

  • Gut, wenn noch 9 Leute mit jeweils 5M dazu kommen, dann mache ich vielleicht 'nen geschlossenen Aktienfonds auf... mit Mangementgebühren und allem, was dazu gehört ;)

    Ich wollte ja heute Abend schon den JDS-ETF vorschlagen. Damit können wir dann schön Buy and Hold betreiben und trotzdem vom Trading profitieren ;)

  • Kurz nochmal zu den Kommentaren, dass der MSCI Information ETF eher nicht so gut geeignet ist.

    Ich weiss, diversifiziert ist das nicht gerade :)

    Allerdings denke ich durchaus, dass die IT-Branche in den nächsten Jahren und Jahrzehnten noch einmal einen riesen Sprung machen wird. Künstliche Intelligenz, Roboter, VR etc., autonomes Fahren.

    All das wird ja erst in 10-20 Jahren so richtig losgehen und anschließend irgendwann alltagstauglich.

    Natürlich kann es auch ganz anders kommen und die IT stürzt ins Chaos.

    Aber ich denke, selbst dann ist es relativ gut absehbar und ich kann noch rechtzeitig verkaufen.

    in Panik bzw. zum jetzigen Zeitpunkt umstellen macht keinen Sinn, oder was meint ihr?

  • toho86

    Und warum bist Du der Ansicht, dass der 'Sprung' der IT nicht schon in den aktuellen Kursen eingepreist ist? Verfügst Du über andere Informationen wie andere Marktteilnehmer? :/

    M.E. ist Tesla ein sehr gutes Beispiel für 'Zukunftsvisionen'. Ist Tesla als Unternehmen den aktuellen Aktienkurs wirklich Wert? Wann schafft es Tesla ein wirklich autonom fahrendes Fahrzeug anzubieten und vor Allem schafft es Tesla das vor einem der Mitbewerber zu realisieren?

  • Und wollen die Menschen überhaupt Autonom fahren? Haben wir genügend Energie um den ganzen Menschentransport aufrecht zu erhalten?

    Nichts ist so unsicher wie die Zukunft, aber der Mensch probiert schon immer mit Prognosen diese Zukunft zu planen. Kann klappen muss aber nicht. Das zeigt die Vergangenheit aber die ist nicht mehr planbar.....

  • Und wollen die Menschen überhaupt Autonom fahren?

    Hat m.E. nur wenig mit 'wollen' zu tun. Eher mit müssen, wenn man mal realistisch in die Zukunft schaut und auch die Demografie berücksichtigt.

    Nehmen wir mal den allgemeinen Güterverkehr. Da fehlen unserer Wirtschaft in einigen Jahren schlichtweg die nötigen Kraftfahrer.

    In HH haben wir den Betrieb von MOIA: https://de.wikipedia.org/wiki/MOIA

    Auch hier führt für einen großflächigen, günstigen Einsatz kein Weg an einem autonomen Fahren vorbei.

    Mit dem individuellen PKW auf der Straße: Für mich eindeutig JA!, wobei ich ehrlicherweise auf einen eigenen PKW verzichten könnte, wenn es nur ein flächendeckendes Angebot von MOIA oder ähnlichen Diensten geben würde. Ein großer begrenzender Faktor und natürlich auch Kostenfaktor ist halt aktuell der Fahrer, der in dem Fahrzeug sitzen muss.

  • Allerdings denke ich durchaus, dass die IT-Branche in den nächsten Jahren und Jahrzehnten noch einmal einen riesen Sprung machen wird. Künstliche Intelligenz, Roboter, VR etc., autonomes Fahren.

    All das wird ja erst in 10-20 Jahren so richtig losgehen und anschließend irgendwann alltagstauglich

    Deshalb tummeln sich in diesem Sektor auch jede Menge Unternehmen, die bisher vor allem Investorengelder verbrennen. Trotzdem sind diese Unternehmen Milliarden wert, eben weil die möglichen Gewinne der Zukunft bereits eingepreist sind.

    Aber ich denke, selbst dann ist es relativ gut absehbar und ich kann noch rechtzeitig verkaufen.

    Und das halte ich für ausgemachten Selbstbetrug. Bei Wachstumsunternehmen können die Kurse auch mal ganz schnell abwärts gehen, schau dir mal Facebook an. Einmal schlechte Quartalszahlen und über 20% sind weg.

    Was autonomes Fahren anbelangt, ist das nicht nur ein technisches Problem, sondern auch ein rechtliches und ethisches. Wie viele Tote durch Maschinenfehler sind wir bereit zu akzeptieren? Wer übernimmt die Verantwortung dafür? In Deutschland haben wir pro Tag etwa 8 Verkehrstote, wie viel besser muss autonomes Fahren sein, damit es akzeptiert wird?

    Wobei auch das technische Problem größer ist als die Meisten denken. In der IT gibt es ein paar Daumenregeln wie 80/20 Projekte oder auch, dass eine Lösung auf neue Probleme stößt, wenn man sie um den Faktor 10 hochskaliert. Es ist eine Sache, ein Auto im sonnigen Kalifornien über die Autobahn fahren zu lassen. Und eine vollkommen andere, wenn dieses Auto bei Nacht und Schneetreiben über kleine Dorfstraßen fahren soll.

  • Bei Wachstumsunternehmen können die Kurse auch mal ganz schnell abwärts gehen, schau dir mal Facebook an. Einmal schlechte Quartalszahlen und über 20% sind weg.

    Bei Meta fehlt nach Meinung vieler Investoren anscheinend die Zukunftsperspektive. Ob sich das 'Metaverse' als neue Geldruckmaschine erweisen wird ist zumindest aus heutiger Sicht fraglich.

    Was autonomes Fahren anbelangt, ist das nicht nur ein technisches Problem, sondern auch ein rechtliches und ethisches. Wie viele Tote durch Maschinenfehler sind wir bereit zu akzeptieren? Wer übernimmt die Verantwortung dafür? In Deutschland haben wir pro Tag etwa 8 Verkehrstote, wie viel besser muss autonomes Fahren sein, damit es akzeptiert wird?

    Da werden wir uns mit ganz anderen Fragen der Ethik beschäftigen müssen, da ein autonomes Fahrzeug viel 'rationaler' reagieren kann als ein Mensch. Das Thema geht weit über die reine Zahl der möglichen Verkehrstoten hinaus: https://www.autohaus.de/nachrichten/au…hr-wert-2716268

  • Bei Meta fehlt nach Meinung vieler Investoren anscheinend die Zukunftsperspektive. Ob sich das 'Metaverse' als neue Geldruckmaschine erweisen wird ist zumindest aus heutiger Sicht fraglich.

    Ja klar. Aber bis zu dem Zeitpunkt war Facebook sehr hoch bewertet. Obwohl die grundlegende Wachstumsperspektive und deren Fehlen bekannt war, haben nur wenige ernsthaft darauf reagiert. Warum redet sich der TE ein, er könnte besser sein?

    Da werden wir uns mit ganz anderen Fragen der Ethik beschäftigen müssen, da ein autonomes Fahrzeug viel 'rationaler' reagieren kann als ein Mensch. Das Thema geht weit über die reine Zahl der möglichen Verkehrstoten hinaus: https://www.autohaus.de/nachrichten/au…hr-wert-2716268

    Die Diskussion kenne ich, in der Praxis wird die meiner Meinung nach nicht besonders relevant sein. Zum einen hat der Schutz der eigenen Insassen immer Priorität. Beim menschlichen Fahrer ist das nicht anders und entsprechend kann ich mir nicht vorstellen, dass ein Auto sich verkauft, das absichtlich gegen die Wand fährt.

    Zum anderen ist das Szenario sehr konstruiert. Mal ehrlich, wie viele Menschen kennst du (gerne auch Bekannte eines Bekannten oder aus der Regionalzeitung), die vor der Wahl standen sich oder jemand anders zu opfern? Mit dem sicheren Tod für einen von beiden, trotz angepasster Fahrweise?

    Ein angepasst fahrendes Auto wird in der Realität praktisch nie in diese Situation kommen. Viel relevanter sind die möglichen Fehlfunktionen. Wir haben in Deutschland knapp unter 50 Millionen Autos und ca. 650 Milliarden Kilometer, die damit gefahren werden. Die Anzahl Autos mag sich etwas verringern, die Kilometer werden sicherlich noch steigen. Jetzt kann sich jeder ausrechnen, wie viel besser als 99,999% richtig so ein autonomes Auto sein muss. Insbesondere wenn man bedenkt, dass nicht nur die Software Fehler haben kann, sondern auch Sensoren über Jahre kaputtgehen werden oder schlicht und einfach verschmutzt sein können. Als Software Entwickler bin ich mir absolut sicher, dass Bugs und Fehlinformationen von Sensoren um mehrere Größenordnungen wichtiger sein werden als die "korrekte" Lösung des Trolley-Problems.