Machen Immobilien noch Sinn?

  • Versuch gelegentlich mal, Deutsch zu schreiben. Ich bin im Englischen zwar recht versiert, das mag aber nicht für alle Mitleser gelten. Oder ist Dein Leben etwa eine giving story?

    Märkte sind immer auf der Suche nach dem Gleichgewicht, das ist auch meine Meinung.

    Eben drum ist es das auch ein inhaltsleerer Spruch.

    CEO Vonovia erklärt dieses Jahr vermehrt, dass sich Neubau nicht rechnet.

    Wenn man einem CEO ein Mikrophon ins Gesicht hält, erwartet man von ihm, daß er was sagt. Wenn er aber aus guten Gründen nichts sagen möchte oder darf, dann läßt ihn der Interviewer doch nicht vom Haken, also macht er viele Worte um nichts, bis der Interviewer zufrieden ist.


    Im Durchschnitt rechnet sich Neubau, sonst wird nämlich nicht gebaut. Mag sein, daß aktuell eine gewisse Zurückhaltung herrscht; das wird aber nicht alle kommenden Jahre so bleiben.


    Ich wüßte übrigens nicht, wie das reine Bauen wieder billiger werden sollte. Bauen ist hoch lohnintensiv, und die Löhne werden angesichts des Fachkräftemangels nicht zurückgehen. Ein anderer großer Faktor ist der Bodenpreis - aber Boden läßt sich nicht vermehren.


    Und doch wird dieses Jahr gebaut werden, nächstes Jahr und übernächstes Jahr auch.

    Und mit Sicherheit werden sich diese Bauvorhaben rechnen, zumindest die meisten davon.

    Den Ausnahmetatbestand Eigenheim habe ich selbst genannt. Der Nutzer mit langer Refidauer ist auf der sicheren Seite, bei kurzen Refis von bis zu 5 Jahren kann es schwierig werden, da der Wert eher gesunken und der notwendige Kapitaldienst gestiegen ist - nicht jeder kann EK aufvalutieren.

    Du wolltest Zahlen nennen, daß die Mehrzahl der "Refis" 2024 erfolgt.


    Nimms mir bitte nicht für übel, daß ich keinen Geschäftsbericht von über 100 Seiten flöhe, ob ich darin eine Bestätigung des von Dir Behaupteten finde.

    Das Beispiel mit Faktor 40 führt zu der Cap Rate von 2,5

    Beispiel Faktor 20 führt zur Cap Rate von 5 und würde sich halbieren bei gleicher Miete.

    Tja, das ist wohl ein Truism.

    In Summe sollte man in der Wirtschaft Geld verdienen. Im Real Estate Bereich gehen Top Firmen wie Centrum aktuell bankrott, die von der Dynamik überrascht sind. Dies wollte ich hier nicht in den Vordergrund stellen.

    Wenn eine Firma wirklich top ist, sollte sie nicht pleitegehen. Geht eine Firma aber doch pleite, wird sie wohl nicht top gewesen sein.

    Dies ist nur meine Meinung und es gibt verschiedene Sichtweisen und Schwerpunkte. Mein View ist, dass der Markt aufgrund der Unsicherheiten weiter belastet ist - Zinsen, Politik, Dynamik … Nach Beruhigung und mehr Stabilität wird es wieder mehr Volumen geben, aber die lange Zeit der Zinssenkung hat erheblich zum Boom des letzten Jahrzehnts beigetragen, welches nicht so schnell in der Dimension wiederkommt.

    Warten wir es ab!


    Du solltest in die Politik gehen. Dort werden Leute gern gesehen, die schöne Reden schwingen können.

  • Zinsbindung nur 5 Jahre macht man eher, wenn das Zinsniveau als hoch empfunden wird, dies war 2019 eher nicht der Fall.

    Und selbst dann - nach 10 Jahren kann man so oder so kündigen, und der Aufschlag von 5 zu 10 Jahren ist meist nicht super hoch. Bei unserer Finanzierung (2020) waren 5 Jahre gar kein Thema, und alle, die ich kenne, die in der Zeit finanziert oder anschlussfinanziert haben, waren bei mindestens 10-15 Jahren, teils auch mehr bei hohem Volumen und niedriger Tilgung.

  • Oha, da hätte ich ja gerne einmal den Abwägungsprozess, der zu den 5 Jahren geführt hat, ausformuliert gesehen. =O

    Vor allem, wenn man das hier liest:

    der banker hat uns zwar gewarnt und ganz klar eine längere zinsbindung mit 20j+ empfohlen doch wir wollten es riskieren […] 20j hätte man uns für 1,09% effektiv angeboten und wir entschieden uns trotz dem für 0,52% für 5j.


    Aber ich glaube, das dürfte nur eine sehr kleine Minderheit sein, die so gezockt hat.

  • Hier ist mal einer!

    War ja nicht nur einer, sondern gleich mehrere, die sich mal so richtig ein Ei ins Nest gelegt haben. :/

    Wäre mal interessant zu erfahren, wie die jetzt beim aktuellen Zinssatz heulen. Wahrscheinlich sind Sie jetzt froh, dass Sie sich 2022 noch ein Forwarddarlehen gesichert haben und rechnen sich 'Ihre' Finanzierung jetzt wieder schön!

    Gibt zu diesem Thema gerade einen aktuellen Podcast beim Finanzrocker mit Immobilienmaklerin Laura Schick. Da ist von einem Chancenmarkt die Rede.

    Kommt auch auf den privaten und geschäftlichen Hintergrund an. Frau Schick ist ja neben Ihrem privaten Investment in Immobilien auch beruflich in der Branche tätig. Daher würde ich Ihr schon aus reinem Eigeninteresse eine Befangenheit unterstellen. Welcher Obsthändler würde seine pot. Kunden wohl bereits auf im Kern verdorbene Ware hinweisen?:/


    Grundsätzlich war das Interview aber schon Interessant. So z.B. die persönlichen Gefühle bei der Bewertung der Immobilie außen vor zu lassen, oder auch einfach mal ein unverschämtes Kaufangebot abzugeben.

    Am witzigsten fand ich jedoch die Stelle im Interview, als Frau Schick der Meinung war, dass man möglichst bereits mit Anfang 20 eine Immobilie kauft. Das notwendige EK dafür kommt dann schon irgendwo aus der Familie, da es ja für einen sinnvollen Zweck sei.

    Erinnert mich an eine Satire, die ich neulich gesehen hab. Wie wird man schnell reich? Einfach Erben natürlich!

  • Zitat


    Aber ich glaube, das dürfte nur eine sehr kleine Minderheit sein, die so gezockt hat.


    Besser gesagt, verzockt hat.

    Ich selbst habe vor 25 Jahren mit 6,35% und ohne Eigenkapital meine Immobilie finanzieren müssen.

    Wer da bei 1,09% noch zockt ist in meinen Augen selbst schuld.

  • Freitag 13.10.2023

    hallo liebe Forums Freunde,

    es ist immer wieder spannend, die Kommentare zu lesen.

    Gerade im Urlaub ist das für mich jeden Morgen eine lustige Angelegenheit.

    Ganz besonders natürlich, wenn es um Immobilien geht.

    Ich selbst habe ja in jungen Jahren mit Immobilien ein Vermögen aufgebaut, das ich später in Aktien anlegen konnte.

    Dazu gehörte aber nicht nur Mut, eine gute Bank, sondern auch viel Glück dazu.

    Bedenkenträger, also Menschen, die abgeraten haben, gibt es nicht nur heute, sondern auch damals.

    Oft waren das aber auch die sogenannten Besitzlosen.

    Ich habe daher immer versucht, mir an den erfolgreichen Menschen ein Beispiel zu nehmen, auch später bei meinen Aktienanlagen.

    Besonderes Kompliment hier latinohh für seine fast schon wissenschaftliche Analyse . Da habe selbst ich als alter Hase gestaunt und natürlich wie so oft an monstermania für den Weitblick vermutlich durch viel Lebenserfahrung

    Viele Grüße McProfit (Ü75)

  • Besser gesagt, verzockt hat.

    Ich selbst habe vor 25 Jahren mit 6,35% und ohne Eigenkapital meine Immobilie finanzieren müssen.

    Wer da bei 1,09% noch zockt ist in meinen Augen selbst schuld.

    Ist immer eine Frage der Perspektive und des aktuellen Marktumfeldes, was einem „viel“ oder „wenig“ vorkommt. Aber ja, wer 2019/2020 wusste, dass er nach 5-10 Jahren noch jede Menge Restschuld übrig hat und nicht die 20 Jahre+ wählte, war wirklich selbst schuld, im damaligen Zinsumfeld.


    Dachten die Leute echt, sie würden über die nächsten 20 Jahre alle fünf Jahre wieder für 0,5% anschlussfinanzieren können?


    Aber ja, in einigen Foren wurde durchaus recht offensiv vertreten, die Zinsen „könnten gar nicht steigen, weil dann sofort alle südlichen EU-Länder pleite wären.“ Tja, konnten sie doch, wie man sieht.

  • Wahrscheinlich sind Sie jetzt froh, dass Sie sich 2022 noch ein Forwarddarlehen gesichert haben und rechnen sich 'Ihre' Finanzierung jetzt wieder schön

    Na ja, ein Forwarddarlehen auf 20 Jahre für 2,x% ist ja im Vergleich zur aktuellen Lage durchaus günstig und mit einem blauen Auge davongekommen. Derzeit kostet das z.B. bei der ING 4,5-5%, je nach Beleihungswert.


    In echten Zahlen:

    2020: 350.000 zu 0,5% Zinsen mit 2% Tilgung: ca. 730 EUR Rate


    2025: 315.000 Restschuld anschlussfinanziert

    Variante A: zu 4,5 - 5% mit 2% Tilgung: ca.1.700 - 1.840 EUR Rate

    Variante B (Forward): zu 2 - 2,5% mit 2% Tilgung: ca. 1.180 EUR Rate


    Klar, Variante B ist deutlich schlechter als die 1,09% von Anfang an, aber wahrscheinlich immer noch sehr viel leichter zu stemmen als das jetzige Zinsniveau.

  • Aber ja, wer 2019/2020 wusste, dass er nach 5-10 Jahren noch jede Menge Restschuld übrig hat und nicht die 20 Jahre+ wählte, war wirklich selbst schuld, im damaligen Zinsumfeld.

    Ich gebe zu, ich gehöre zu denjenigen. Im Jahr 2020 finanziert, aber nur mit zehn Jahren Laufzeit. Das war weder Absicht, Unwissenheit, noch "Zocken", sondern einfach eher dem Zeitdruck und vielleicht etwas mangelnder Sorgfalt geschuldet.


    Für die Wohnung, die wir letztendlich gekauft haben, gab es zum Schluss noch einen anderen Interessenten (mit gleichem Gebot) und die Verkäuferin hat den Zugschlag davon abhängig gemacht, wer am schnellsten eine Finanzierungszusage bringen kann.

    Die Finanzierungsanfrage basierte quasi auf dem "Standard", 10 Jahre Dauer, 3 % Tilgung...

    Es kam mir, auch wegen der Euphorie dass geklappt hat, gar nicht mehr in den Sinn, nochmal nachzuhaken wie denn die Konditionen bei längeren Laufzeiten gewesen wären.

  • Vor allem, wenn man das hier liest:

    der banker hat uns zwar gewarnt und ganz klar eine längere zinsbindung mit 20j+ empfohlen doch wir wollten es riskieren […] 20j hätte man uns für 1,09% effektiv angeboten und wir entschieden uns trotz dem für 0,52% für 5j.


    Aber ich glaube, das dürfte nur eine sehr kleine Minderheit sein, die so gezockt hat.

    Die Entscheidung für eine bestimmte Zinsbindung ist halt ein Rechenexempel und eine Spekulation.


    Im genannten Fall hat der Darlehensnehmer für 5 Jahre 0,52% bekommen, wohingegen er für eine 20jährige Zinsbindung 1,09% hätte zahlen müssen. Da wird jetzt natürlich wieder einer kommen und sagen: "Das ist ja mehr als der doppelte Zins!" Stimmt natürlich rein arithmetisch, und doch muß man den Zins als Teil der Annuität sehen und Zins und Tilgung ins Verhältnis setzen. Bei gleicher Annuität ist derjenige, der sich für die kurze Zinsfestschreibung entschließt, gegenüber dem mit der langen Zinsfestschreibung nach 5 Jahren um 2,5% vorn, denn 5 mal 0,5% der Schuld sind mehr in die Tilgung gegangen als bei dem 20jährigen Darlehen.


    Ich hätte das vermutlich nicht gemacht, ich hätte in einer Zeit mit historisch niedrigen Zinsen die längere Zinsfestschreibung gewählt. Und wenn ich später mit mehr Geld ein Zinsdifferenzgeschäft eingegangen wäre, sprich: nicht sondergetilgt, sondern überschüssiges Geld im Verlauf dieser 20 Jahre alternativ angelegt hätte. Gut möglich, daß ich mich dann damit besser gestellt hätte als einer, der wegen 0,5%-Punkten Zinsvorteil nur einen Teil der Finanzierungslaufzeit abdeckt.


    Vermutlich hätte ich auch als gewerblicher Immobilienanleger die längere Zinsfestschreibung genommen, selbst wenn mich das aktuell 0,5%-Punkte mehr Zins gekostet hätte. Es war bei der Geldpolitik der europäischen Regierungen zu erwarten, daß der Zins irgendwann mal wieder steigt, und 20 Jahre sind eine lange Zeit.

  • Besonderes Kompliment hier latinohh für seine fast schon wissenschaftliche Analyse .

    Ich bin nicht der Meinung, daß sein Beitrag eine "fast wissenschaftliche Analyse" ist. Ich halte seinen Beitrag für Marketinggeklingel. Das übliche Business-Denglisch, von dem man sich nicht ins Bockshorn jagen lassen sollte.


    Ich bin gespannt, ob zu seiner Behauptung noch etwas kommt, daß die Mehrzahl der Immobilienfinanzierungen kurzfristig erfolgt sein sollen.


    Die Intuition steht jedenfalls dagegen.

  • Hallo Achim,


    Versuch gelegentlich mal, Deutsch zu schreiben. Ich bin im Englischen zwar recht versiert, das mag aber nicht für alle Mitleser gelten. Oder ist Dein Leben etwa eine giving story?


    Auf der einen Seite generell eine gute Sichtweise, da viele und ich leider auch, schnell dazu neigen, zu viel einzudeutschen. Im allgemeinen sollte meiner Meinung nach aber jeder so zu akzeptiert werden, wie er schreibt, unabhängig von Grammatik, Wortschatz, Fremdwörter und ähnlichem, so lange es keine persönlichen Themen werden.


    Deine Kritik an dem Artikel zu dem Vonovia Chef teile ich nicht. Auf Deiner Seite haben Personen in der Stellung eine hohe Reichweite und sind sich dessen insbesondere in Ihrem professionellen Umfeld bewusst oder es sollte Ihnen bewusst sein. Gerade die Botschaft, dass die aktuellen Kosten nicht im Verhältnis zu den zu erwarteten Mieten in der Breite stehen, war keine spontane Botschaft, sondern eine Geschichte, die konstant seit längerem von Ihm erzählt wird.


    Das Ziel der Bundesregierung waren 400.000 neuen Wohnungen in diesem und auch in den Folgejahren in Deutschland zu haben. Dieses Ziel schein eindeutig verfehlt zu werden. Wären die Rahmenbedingung so, dass viele Unternehmer glauben, hier gutes Geld zu verdienen zu können, würde mehr gebaut werden. Somit ist hier das Gleichgewicht noch nicht gefunden.


    Es geht also um das Verhältnis von zu erwartenden Einnahmen zu den Ausgaben. Um dieses zu verbessern, gibt es auf beiden Seite gerade viele spannende Diskussion. Der zu geringe Bestand an den gewünschten Lage wird schein unstrittig. (Themen hier zum Beispiel bei Sagner in Form einer Kurzstudie - Mismatch im Wohnungsmarkt - Institut der deutschen Wirtschaft (IW) (iwkoeln.de)). Das Ziel sollte daher die Schaffung von neuem Wohnungen sein. Die aktuellen Rahmenbedingungen sind zumindest so schwerwiegend, dass es hierüber auch in der Politik mehr Aufmerksamkeit gibt.


    Du wolltest Zahlen nennen, daß die Mehrzahl der "Refis" 2024 erfolgt.

    Du wolltest Zahlen nennen, daß die Mehrzahl der "Refis" 2024 erfolgt.


    Nimms mir bitte nicht für übel, daß ich keinen Geschäftsbericht von über 100 Seiten flöhe, ob ich darin eine Bestätigung des von Dir Behaupteten finde.


    Die Stimmung der refinanzierenden Banken ist aktuell weiter schlecht und die Refinanzierungsbedingungen sind schwerer als 2019. Ein möglicher Nachweis ist die Difi - DIFI122022.pdf (zew.de).


    Einen Überblick zu den gesamten Finanzierungsvolumina habe ich im letzten Post gemacht.

    Als ein Beispiel aus dem Geschäftsbericht der DZ HYP die Restlaufzeit der bestehenden Forderungen an Kunden. Wobei die DZ Hyp als konservative Pfandbriefbank eher am langfristigen Ende unterwegs ist und viele andere Banken sich schwer tun, lange Laufzeit selber auf die Bilanz zu nehmen.


    Forderungen an Kunden
    - bis drei Monate 1.518.458 1.394.265
    - mehr als drei Monate bis ein Jahr 5.662.768 5.322.809
    - mehr als ein Jahr bis fünf Jahre 23.820.765 22.901.639
    - mehr als fünf Jahre 36.857.554 37.487.733
    68.103.592 67.352.43

    Weiterhin erschwert das Thema der Nachhaltigkeit gerade älteren Immobilien die Refinanzierung. Zum Beispiel ab Seite 32 nachzulesen. die-wohnungswirtschaft-ausgabe-12022-wohnungswirtschaft-558660.pdf (haufe.de)


    In der Summe stehen auch Fälligkeiten im Bereich von 30 Milliarden Euro zur Refinanzierung jeweils 2024, 2025 und 2026 aus dem Bondbereich für diesen Sektor an.


    Commerzreal gab auf der Expo folgendes Zitat:


    “The markets will start slowly kicking off again in the second half of 2024, with some investment activity because the pressure is so high on developers, funds that need to raise liquidity or the listed companies with bonds expiring next year,” according to Commerz Real’s Koch. “There is pressure on the different vendors on the refinancing side. Even if you are already insolvent, you need to find agreements with your lenders. You will need to find a purchaser and you can always find one at a certain level. The opportunistic funds are ready. They’re already queuing up and waiting.”


    Frei selber übersetzt:


    "Die Märkte werden in der zweiten Jahreshälfte 2024 langsam wieder in Gang kommen, mit einer gewissen Investitionstätigkeit, weil der Druck auf Entwickler, Fonds, die Liquidität aufnehmen müssen, oder börsennotierte Unternehmen, deren Anleihen nächstes Jahr auslaufen, so hoch ist", so Koch von Commerz Real. "Es gibt einen Druck auf die verschiedenen Anbieter auf der Refinanzierungsseite. Selbst wenn Sie bereits insolvent sind, müssen Sie Vereinbarungen mit Ihren Kreditgebern treffen. Sie müssen einen Käufer finden, und Sie können immer einen auf einem bestimmten Niveau finden. Die opportunistischen Fonds sind bereit. Sie stehen bereits Schlange und warten."


    Achim Weiss Deine Behauptung, dass gute Firmen nicht Pleite gehen, kann ich nicht nachvollziehen. Gibt es hierfür eine Evidenz? Wenn die Rahmenbedingungen sich viel schneller ändern, als es möglich ist zu reagieren, kann es viele und auch gute Firmen meiner Meinung nach treffen. Ausser es ist eher Phrase in Richtung von Survivor Bias.


    Und der Hinweis, dass ich in die Politik gehen sollte, nehme ich als Kompliment. Allerdings ist das nicht meine erste Wahl, für meine Bedürfnisse, fühle ich mich in der freien Wirtschaft am wohlsten.

  • Ich bin nicht der Meinung, daß sein Beitrag eine "fast wissenschaftliche Analyse" ist. Ich halte seinen Beitrag für Marketinggeklingel. Das übliche Business-Denglisch, von dem man sich nicht ins Bockshorn jagen lassen sollte.


    Ich bin gespannt, ob zu seiner Behauptung noch etwas kommt, daß die Mehrzahl der Immobilienfinanzierungen kurzfristig erfolgt sein sollen.


    Die Intuition steht jedenfalls dagegen.

    Hallo Achim, selbst wenn meine Meinung falsch wäre oder auch nur Marketing, ist dass doch hier ein gutes Forum bei dem wir die Themen austauschen und besprechen können auf einer fairen Ebene. Das Ziel hier einen guten Meinungsaustausch zu haben, kann dann noch weitere motivieren, hier aktiv zu werden. Das wäre ein Gewinn für uns alle, zumindest für die Mehrheit.


    Hast Du für Deine Intuition weitere Daten, dann schauen wir uns diese auch gerne an. Und ich bin auch nicht beleidigt oder verärgert, wenn meine Meinung nicht stimmt, dann nehme einen Erkenntnisgewinn mit und freue mich auf die nächste Diskussion.

  • Ich kann nur über die Intensität Eures Meinungsaustausch staunen.

    Habe alles mit Begeisterung gelesen.

    Ich war am Ende, aber so schlau wie vorher.

    Das ist fast wie bei einer abendlichen fernseh/ Talkshow. Da hat jeder irgendwie auch recht

    Viele Grüße von einem entspannten McProfit

  • Versuch gelegentlich mal, Deutsch zu schreiben.

    viele und ich leider auch, [neigen schnell dazu], zu viel einzudeutschen.

    Wäre es so, wäre mir Dein Denglisch mit vielen unnötigen Anglizsmen nicht aufgefallen, hätte ich nicht eingehakt.

    Deine Kritik an dem Artikel zu dem Vonovia Chef teile ich nicht. Auf Deiner Seite haben Personen in der Stellung eine hohe Reichweite und sind sich dessen insbesondere in Ihrem professionellen Umfeld bewusst oder es sollte Ihnen bewusst sein. Gerade die Botschaft, dass die aktuellen Kosten nicht im Verhältnis zu den zu erwarteten Mieten in der Breite stehen, war keine spontane Botschaft, sondern eine Geschichte, die konstant seit längerem von Ihm erzählt wird.

    Kein Immobilieneigentümer hat je etwas anderes erzählt und wird je etwas anderes erzählen.


    Es ist bekannt, daß Bauen teuer ist (weil lohnintensiv, ich hatte es erwähnt). Es ist auch bekannt, daß die verlangten Baustandards in Deutschland besonders hoch sind. Ich erinnere in diesem Zusammenhang an die Diskussion um das Wärmegesetz. Es ist weiterhin bekannt, daß gerade von der Politik in Deutschland sehr ungern gerechnet wird und so die Leute, die auf der einen Seite die Baustardards unaufhörlich in die Höhe schrauben, beklagen, daß die Mieten zu hoch seien. Daß beides miteinander direkt verknüpft ist, ignorieren sie.

    Das Ziel der Bundesregierung war, in diesem und auch in den Folgejahren 400.000 neue Wohnungen in Deutschland zu haben. Dieses Ziel scheint eindeutig verfehlt zu werden. Wären die Rahmenbedingung so, dass viele Unternehmer glauben, hier gutes Geld zu verdienen zu können, würde mehr gebaut werden. Somit ist hier das Gleichgewicht noch nicht gefunden.

    Kein Markt ist je im Gleichgewicht. Man hat immer entweder einen Überhang der Nachfrage oder einen Überhang des Angebots.


    Daß die ungesteuerte Zuwanderung mächtig auf den Wohnungsmarkt drückt, liegt nahe. Ein Mittel dagegen hat die Bundesrgierung nicht, also kommuniziert sie halt ihre Wunschvorstellung über den Neubau von Wohnungen, die dann andere erfüllen sollen. So funktioniert das aber nicht,


    Häuslebauer kann die Regierung damit verschärften Bauvorschriften gängeln. Die wollen ihre Immobilie unbedingt, koste sie, was sie wolle. Ihr Kriterium ist nicht die Rentabilität, sondern die Frage, ob sie die Immobilie irgendwie erschwingen können. Gewerbliche Bauherrn rechnen anders und müssen das auch, diese müssen zumindest auf lange Sicht eine Rendite sehen. Und wenn sie keine Möglichkeit erkennen können, Geld zu verdienen, investieren sie halt nicht.

    Du wolltest Zahlen nennen, daß die Mehrzahl der "Refis" 2024 erfolgt.

    Die Stimmung der refinanzierenden Banken ist aktuell weiter schlecht und die Refinanzierungsbedingungen sind schwerer als 2019. Ein möglicher Nachweis ist die Difi - DIFI122022.pdf (zew.de).

    Du kannst die Behauptung also auf Nachfrage nicht belegen.

    Deine Behauptung, dass gute Firmen nicht pleite gehen, kann ich nicht nachvollziehen. Gibt es hierfür eine Evidenz?

    Diese meine Bemerkung ist doch im Wortsinne evident.

    Und der Hinweis, dass ich in die Politik gehen sollte, nehme ich als Kompliment.

    So war der Hinweis sicherlich nicht gemeint.