In meiner Welt schon.
Ich kenne es von meiner Mutter und allen anderen Müttern von damals nicht anders.Die Mütter sind alle einem "Minijob" oder eben Teilzeitjob nachgegangen während die Kinder im Kindergarten / in der Grundschule waren.
Darf ich nach deinem Jahrgang fragen? Oder eher dir Jahrgänge deiner Eltern?
Auch bei mir (Jahrgang 1986) war es so, dass ca. 1/3 der Mütter in Teilzeit gearbeitet haben. Das Ehegattensplitting wurde aber 1958 eingeführt, also zu einer Zeit, wo Frauen nicht ohne Zustimmung des Ehemannes arbeiten durften. Zu der Zeit war das gängige Rollenbild daher noch, dass es nur einen Erwerbstätigen gibt. Und das ist für mich auch das klassische Rollenbild, welches dem Ehegattensplitting zu Grunde liegt. Dieses ist heutzutage aber überholt, da mittlerweile oftmals beide Partner arbeiten gehen, wenn auch unterschiedlich viel. Dieser Unterschied resultiert aber auch wieder daraus, dass sich ein Partner um die Kinder kümmert.
Daher würde ich es persönlich begrüßen, wenn der Steuervorteile weg von einem reinen "verheiratet ja / nein" geht und hin zu einem kinderorientierten Ansatz.
Bei der Sozialversicherung (Stichwort Pflegeversicherung) geht es ja schließlich auch.
Um nochmal auf mein Beispiel mit den verheirateten und den unverheiratete Eltern zu kommen. Jetzt sind in beiden Fällen keine Kinder da - womit ist es zu begründen, dass ein verheiratete Paar weniger Steuern zu zahlen hat?
Und falls jetzt jemand mit dem Bürgergeld und Unterhaltsverpflichtungen kommt: Auch unverheiratete Paare gelten als Bedarfsgemeinschaft!