Abschaffung Steuerklassen III/V

  • Vom Netto. (Welches aber von der Steuerklasse beeinflusst wird.)

    Ich habe hier im Forum letztens mit großem Erstaunen gelernt, dass das Elterngeld von Brutto berechnet wird. Aber dann in Abhängigkeit der Steuerklasse, was praktisch quasi das gleiche ist, als würde es vom netto berechnet werden.

  • Im DLF liefen mehrere Interviews mit Gesprächspartnern zu dem Thema.


    1) https://www.deutschlandfunk.de…tem-dlf-7e7af751-100.html


    2) https://www.deutschlandfunk.de…d-v-dlf-0a261531-100.html


    Es gab noch ein drittes Interview mit einer Frau vom Bund der Steuerzahler

    nämlich dieses hier (Erster Google-Treffer, nebenbei).


    Für mich sind diese Interviews nicht leicht auszuhalten, wie immer, wenn Leute gegen jede Vernunft auf Unsinn beharren: Die Angelegenheit ist völlig klar, sie ist auch rational, so daß für Emotionen an sich kein Platz ist. Und doch zeigen die Interviewer, daß dieser klare Sachverhalt einfach nicht in die Köpfe hineinwill und die Emotionen hochgehen.

    Alle drei Interviewten stellen den Sachverhalt sehr klar dar - und alle drei Interviewer stellen ihre Unkenntnis zur Schau. Die Frau vom Bund der Steuerzahler verweist an einer Stelle auf die hartnäckige Tendenz der Grünen, das Ehegattensplitting abschaffen zu wollen, was Christian Lindner in dem anderen Interview korrekt als verfassungswidrig bezeichnet.


    Der Stammtisch regiert, auch der grüne, feministische.


    Bin ich froh, daß ich kein Politiker bin!

  • Hallo Achim Weiss
    Danke!, dass Du den link gefunden hast. Ich habe innerhalb von deutschlandfunk.de gesucht (mit deren Suchfunktion auf der Hauptseite) und diesen Beitrag nicht gefunden. Vermutlich weil die Überschrift des Beitrags "Interview mit Daniela Karbe-Geßler, Bund der Steuerzahler" weder "Ehe", noch "Steuerklasse" enthält. Es wäre hilfreich, wenn der Deutschlandfunk bei seinen einzelnen Beiträgen gleich auf andere Beiträge verweisen würde, die zum selben Thema gehören ("weiter Beiträge zu diesem Thema").


    Das Thema "Lohnersatzleistungen" ist aber hier - in dieser Aufzeichnung - nicht vertieft worden.
    Meiner Meinung nach sollten Ehepaar, die einen Unterschied im Gehalt haben, dann tunlichst auch die Lohnsteuerklasse IV mit Faktor (und zwar korrekten/exakten Faktor) wählen, ansonsten verlieren sie ggf. Geld bei Lohnersatzleistungen.
    Es nützt ja dem Ehepaar m.E.n. nicht viel, wenn die Ehefrau (z.B.) trotz unterschiedlichem Einkommen gleich (also IV ohne Faktor) besteuert wird, damit das "Gefühl der Wertschätzung" besser ist, wenn dann im Falle von Arbeitslosigkeit des Hauptverdieners (Ehemann z.B.) das Gesamteinkommen der Familie geringer ist, als angemessen.

  • Danke!, dass Du den link gefunden hast. Ich habe innerhalb von deutschlandfunk.de gesucht (mit deren Suchfunktion auf der Hauptseite) und diesen Beitrag nicht gefunden. ... Es wäre hilfreich, wenn der Deutschlandfunk bei seinen einzelnen Beiträgen gleich auf andere Beiträge verweisen würde, die zum selben Thema gehören ("weiter Beiträge zu diesem Thema").

    Tja, das solltest wohl Du besser den Leuten vom Deutschlandfunk sagen und nicht uns. :)

    Das Thema "Lohnersatzleistungen" ist aber hier - in dieser Aufzeichnung - nicht vertieft worden.


    Meiner Meinung nach sollten Ehepaare, die einen Unterschied im Gehalt haben, dann tunlichst auch die Lohnsteuerklasse IV mit Faktor (und zwar korrekten/exakten Faktor) wählen, ansonsten verlieren sie ggf. Geld bei Lohnersatzleistungen.

    Man könnte grundsätzlich die Option Faktor vorsehen und die Steuerklassen I und IV auch zusammenführen. Die beiden Steuerklassen sind ja identisch, Steuerklasse IV kodiert lediglich einen Verheirateten. Ein Lediger hätte bei zusammengeführten Steuerklassen dann den Faktor 1,0, der als Multiplikator herausfällt. Die Steuerklasse II ist in meinen Augen auch überflüssig, sie könnte problemlos allein mit einem Steuerfreibetrag dargestellt werden. Neben der allgemeinen Steuerklasse (mit Berücksichtigung von Grundfreibetrag und zusätzlichen individuellen Freibeträgen und ggf. einem Faktor) hätte man nur noch die Steuerklasse VI (für Nebenjobs).


    Würde man das dergestalt vereinfachen, wäre das elende Gezeter um die Steuerklassen Vergangenheit.


    Eheleute hätten die Option, ihre Steuerlast unterjährig mit einem Faktor anzupassen. Ich bin überzeugt davon, daß längst nicht alle Ehepaare diese Option ziehen würden. Verblüffend vielen Leuten dürfte es lieber sein, Monat für Monat mehr Steuer als nötig abgezogen zu bekommen. Das vermeintliche Geschenk der Steuerrückzahlung (vom eigenen Geld) im Zuge der Steuererklärung ist ihnen lieber als eine angepaßte monatliche Steuer.


    Ich halte es für sachlich unangemessen, bestimmte Lohnersatzleistungen am Nettoeinkommen zu bemessen, wenn das zugrundeliegende Steuervorabzugssystem verkorkst ist. Man könnte das Defizit übrigens heute schon beheben, indem man sagt: Lohnersatzleistungen werden nach dem Nettolohn bemessen unter Berücksichtigung der Steuerklasse I/IV.

  • Ich habe hier im Forum letztens mit großem Erstaunen gelernt, dass das Elterngeld von Brutto berechnet wird. Aber dann in Abhängigkeit der Steuerklasse, was praktisch quasi das gleiche ist, als würde es vom netto berechnet werden.

    Das Elterngeld bildet hier aber die einzige Ausnahme. Aber du hast Recht, beim Elterngeld wird ein extra "Elterngeld-Netto" gerechnet.

  • Ich habe nur den Anfang des Artikels überflogen, aber ganz Unrecht hat sie nicht (und ich bin bestimmt kein Fan der Grünen). Es ist schon so, dass verheiratete Eltern einen Steuervorteile gegenüber unverheirateten haben.


    Bei einem unverheitrateten Paar mit einem Kind, kein Zusatzbeitrag und 40k + 20k liegt das zu versteuernden Einkommen bei 31.534 + 14.974. Ein verheiratete Paar hat ein zu versteuerndes Einkommen von 46.508, also bisher noch alles gleich.

    Bei der Steuer sind es aber 4.881 + 571 = 5.452 im ersten Fall und 5.188 im zweiten Fall. Durch die Progression wird das unverheiratete Paar also mit 264 Euro mehr belastet.


    Hier wäre es eine Möglichkeit, das Splitting schon abzuschaffen und im Gegenzug höhere Freibeträge für Kinder einzuführen. Wenn keine Kinder da sind, dann sehe ich keinen wirklichen Grund, wieso das Splitting angewandt werden soll, da das Splitting ja den geringeren Verdienst des Partners ausgleichen soll, der sich um die Kinderbetreuung kümmert.

    Aber das ist lediglich meine persönliche Meinung!

  • Nunja, als Familienförderung ist das Splitting tatsächlich ziemlich ungeeignet und ein Familiensplitting o.ä. wäre deutlich hilfreicher.

    Solange sich Paus drum kümmert, braucht man sich aber wohl keine Sorgen machen. Das Projekt wir sicherlich angegangen, sobald klar ist, wofür die ganzen Milliarden der Kindergrundsicherung eigentlich sein sollen ;)

  • Ich habe nur den Anfang des Artikels überflogen, aber ganz Unrecht hat sie nicht (und ich bin bestimmt kein Fan der Grünen). Es ist schon so, dass verheiratete Eltern einen Steuervorteile gegenüber unverheirateten haben.

    Der sich aus Art. 6 GG ergibt.



    Solange sich Paus drum kümmert, braucht man sich aber wohl keine Sorgen machen. Das Projekt wir sicherlich angegangen, sobald klar ist, wofür die ganzen Milliarden der Kindergrundsicherung eigentlich sein sollen

    Made my Day :D

    Taxation is not charity. It is not voluntary. As we shrink the state and make government smaller, we will find that more and more people are able to take care of themselves.


    Grover Norquist

  • Mal abgesehen von § 6 GG sehe ich eine besondere Förderung (auch finanzieller Art) von Familien (ja, damit sind wohl verheiratete Lebenspartnerschaften gemeint) für angezeigt, da diese ja im Krisenfall auch gezwungen sind, nicht nur finanziell füreinander einzustehen, bevor die Allgemeinheit zur Kasse gebeten werden kann.


    So ist das Ehegattensplitting nicht etwa ein Ausgleich oder Förderung für Kinder, sondern tatsächlich ein Bonus, der der Tatsache geschuldet ist, dass man als gesetzlich eingetragene Lebensgemeinschaft füreinander aufzukommen und sich gegenseiting zu unterstüzten hat.


    Wenn zwei nicht verheiratete Eltern keinen Bock mehr aufeinander haben, können sie sich relativ problemlos voneinander trennen.

  • Wenn zwei nicht verheiratete Eltern keinen Bock mehr aufeinander haben, können sie sich relativ problemlos voneinander trennen.

    Schon mal das Thema durchdacht? Sobald Kinder im Spiel sind, ist nichts mehr mit "problemlos trennen". In der Hinsicht sind kinderlose Paare deutlich im Vorteil gegenüber Familien. Und die Frage, wie kompliziert eine Trennung bei kinderlosen Paaren ist, hängt weniger davon ab, ob man verheiratet ist, sondern vor allem von der Frage, ob man die Gelegenheit der Scheidung nutzt, um schmutzige Wäsche zu waschen und dem anderen eins reinzuwürgen.


    Im Ehesplitting als Familienförderung sind zwei implizite Annahmen: Erstens, dass Heirat der Normalfall ist und zweitens, dass ein Paar automatisch Kinder bekommt. Beide Annahmen haben vor Jahrzehnten mal gegolten, mittlerweile tun sie es nicht mehr. Und bei homosexuellen Paaren ist die zweite Annahme schon eine biologische Unmöglichkeit. Das Splitting in seiner aktuellen Form hält sich nur durch Gewohnheitsrecht. Hätte man keines, würde man es garantiert nicht in der Form neu einführen.

  • Der sich aus Art. 6 GG ergibt.

    Also ich lese in Art. 6 GG nichts davon, dass eine Ehe steuerlich besser gestellt werden muss. Zumal demnach auch die Familie geschützt ist und 2 Erwachsene + eigene Kinder sind wohl unbestritten auch eine Familie, unabhängig von Ehestatus.

    Außerdem geht es in dem Artikel viel mehr um die freie Entscheidung zu Ehe (inkl. dem Partner) und der Gründung einer Familie.


    Wenn zwei nicht verheiratete Eltern keinen Bock mehr aufeinander haben, können sie sich relativ problemlos voneinander trennen.

    Naja, problemlos trennen ist auch für Verheiratete ganz einfach möglich. Nennt sich Scheidung!

    Kompliziert wird es erst, wenn Kinder mit im Spiel sind und das dann sowohl bei Verheirateten, als auch bei Unverheirateten.


    Und bei homosexuellen Paaren ist die zweite Annahme schon eine biologische Unmöglichkeit.

    Also gleichgeschlechtliche, weibliche Paare können durchaus leibliche Kinder bekommen (zumindest zu 50%), bei männlichen Paaren ist es theoretisch auch möglich, aber nur außerhalb der legalen Grenzen (Leihmutter).

    Ansonsten gelten aber auch Adoptivkinder als eigene Kinder, weshalb auch homosexuelle Paare Kinder haben können. Gleiche Regelung gilt schließlich auch für heterosexuelle Paare, welche aus biologischen Gründen keine Kinder bekommen können.


    Das Splitting in seiner aktuellen Form hält sich nur durch Gewohnheitsrecht. Hätte man keines, würde man es garantiert nicht in der Form neu einführen.

    Das sehe ich auch so. Es ist halt noch aus der Zeit, wo das klassische Rollenbild vorherrschte, nachdem aus einer Ehe Kinder hervor gehen, die Mutter sich um Haushalt und Kinder kümmert und der Vater das Geld nach Hause bringt. Dieses Rollenbild ist mittlerweile aber ganz klar überholt.

  • Die Ehe enthält auch die "Verpflichtung", gegenseitig füreinander finanziell einzustehen.

    Siehe u.a. https://de.m.wikipedia.org/wiki/Versorgungsausgleich im Falle einer Scheidung.

    Insofern ist es m.E.n. fair, wenn man diese "Einheit" auch steuerlich anerkennt.

    Bei Firmen kann auch intern untereinander verrechnet werden (noch viel mehr als in der Ehe möglich ist).

    Das https://de.m.wikipedia.org/wiki/Ehegattensplitting wird übrigens auch für eingetragene Lebenspartnerschaften angewendet.

  • 2 Erwachsene + eigene Kinder sind wohl unbestritten auch eine Familie, unabhängig von Ehestatus.

    Laut Bundesverfassungsgericht: "Vereinigung eines Mannes mit einer Frau zu einer auf Dauer angelegten Lebensgemeinschaft, in der sie als gleichberechtigte Partner ihr Zusammenleben frei ausgestalten können"

    Es ist halt noch aus der Zeit, wo das klassische Rollenbild vorherrschte, nachdem aus einer Ehe Kinder hervor gehen, die Mutter sich um Haushalt und Kinder kümmert und der Vater das Geld nach Hause bringt. Dieses Rollenbild ist mittlerweile aber ganz klar überholt.

    Du kannst ja mal fragen, bei wie vielen Menschen in deinem Bekanntenkreis dieses Modell gelebt wird. Aber Vorsicht, die Realität könnte anders sein als du denkst.

    Taxation is not charity. It is not voluntary. As we shrink the state and make government smaller, we will find that more and more people are able to take care of themselves.


    Grover Norquist

  • Laut Bundesverfassungsgericht: "Vereinigung eines Mannes mit einer Frau zu einer auf Dauer angelegten Lebensgemeinschaft, in der sie als gleichberechtigte Partner ihr Zusammenleben frei ausgestalten können"

    Ich gehe davon aus, dass es die Definition zu "Familie" sein soll.

    Wo steht da also was von Ehe? Eine "auf Dauer angelegte Lebensgemeinschaft" muss keine Ehe und auch keine eingetragene Lebensgemeinschaft sein. Und gemeinsame Kinder sind wohl durchaus ein Zeichen von "auf Dauer angelegter Lebensgemeinschaft".

    Von daher sehe ich das sogar als Bestätigung meiner Aussage, dass zwei Personen mit eigenen Kindern als Familie gelten (unabhängig vom Ehestatus). Wo ist also dein Kritikpunkt (außer vielleicht, dass demnach homosexuelle Paare mit adoptieren oder leiblichen Kindern eines Partners nicht als Familie gelten).


    Du kannst ja mal fragen, bei wie vielen Menschen in deinem Bekanntenkreis dieses Modell gelebt wird. Aber Vorsicht, die Realität könnte anders sein als du denkst.

    Du meinst das Modell, dass der Mann das Geld verdient und die Frau zu Hause Kind und Herd hütet? Wenn ich von den "temporären" Fallen (die eigentlich berufstätige Mutter befindet sich aktuell in Elternzeit und wird wieder Teilzeit arbeiten, sobald das Kind in der Betreuung ist) absehe, ist es genau 1 Paar.

    Oder gilt für dich auch schon das klassische Rollenmodell, wenn ein Partner voll verdient und der andere 30 - 50% Teilzeit macht? Das wäre wohl zum Zeitpunkt der Gesetzgebung bei vielen Männern undenkbar gewesen. Nur als Erinnerung: Noch bis 1977 musste laut Gesetz die Arbeit der Frau mit "ihren Pflichten in Ehe und Familie vereinbar" sein.

  • Das sehe ich auch so. Es ist halt noch aus der Zeit, wo das klassische Rollenbild vorherrschte, nachdem aus einer Ehe Kinder hervor gehen, die Mutter sich um Haushalt und Kinder kümmert und der Vater das Geld nach Hause bringt. Dieses Rollenbild ist mittlerweile aber ganz klar überholt.

    Ich denke, dass es in der Mehrheit der Fälle immer noch so ist. Vielleicht nicht mehr so deutlich wie früher, aber dennoch deutlich überwiegend.

    Ich sehe hier (Neubausiedlung) zu 99% genau dies. Die Frau geht dann irgendwann teilzeit auch wieder arbeiten, wenn die Kinder in die KiTa können.

    Nun mag es sicherlich auch daran liegen, dass so eine Naubausiedlung eben die junge Familie nach klassichem Rollenbild anzieht. Wozu sollte sich auch ein (unverheiratetes) Paar ohne Kinder(wunsch) ein Haus kaufen?!


    In meinem Bekanntenkreis gibt es genau eine Familie, bei der die Frau schnell wieder Richtung vollzeit ging und der Mann im Job kürzer getreten ist. Allerdings allein aus dem Grund, dass sie mehr verdient hat als er.

  • Wozu sollte sich auch ein (unverheiratetes) Paar ohne Kinder(wunsch) ein Haus kaufen?!

    Aus den gleichen Gründen, wie andere auch. Stadtleben ist nicht für alle attraktiv, Kinder hin oder her.


    Ansonsten gilt, dass ab Mittelschicht aufwärts die Berufstätigkeit von Müttern mittlerweile ziemlich normal ist. Vielleicht nicht unbedingt in Vollzeit, aber das ist in keinem Fall mehr vergleichbar mit der Generation meiner Eltern. Aber wir schweifen vom eigentlichen Problem ab, nämlich dass etwas als Familenförderung verkauft wird, was nicht an die Existenz einer Familie im Sinne von Kindern geknüpft ist, sondern an die davon vollkommen unabhängige Heirat.

  • Ich sehe hier (Neubausiedlung) zu 99% genau dies. Die Frau geht dann irgendwann teilzeit auch wieder arbeiten, wenn die Kinder in die KiTa können.

    Aber ist das wirklich das klassische Rollenbild? Ich versteh unter dem klassischen Rollenbild eher die alte Kampfparole "Die Frau gehört an den Herd", sprich diese hat kein eigenes Einkommen. Das was du hier aufzeigst ist das heute eher übliche Rollenbild, wo auch der Vater (wahrscheinlich) mehr Aufgaben in Haushalt und Kindererziehung übernimmt.


    In meinem Bekanntenkreis gibt es genau eine Familie, bei der die Frau schnell wieder Richtung vollzeit ging und der Mann im Job kürzer getreten ist. Allerdings allein aus dem Grund, dass sie mehr verdient hat als er.

    Ob jetzt Mutter oder Vater vollzeit arbeitet, spielt für mich erstmal keine Rolle. Daher ist es nahezu der gleiche Fall wie bei Mutter Teilzeit, Vater Vollzeit.




    Aber vielleicht hier nochmal zur Klarstellung. Mir geht es nicht darum, steuerliche Vorteile für Familien mit Kindern wegzureden. Ganz im Gegenteil, ich bin der festen Meinung, dass gerade diese Gruppe von Steuerzahlern entsprechend gefördert werden muss. Nur diese "Förderung" gibt es aktuell eben nur mit Trauschein (und nicht bei einer "wilden Ehe" mit Kindern). Und dann kann diese "Förderung" jeder mit Trauschein nutzen, unabhängig ob es Kinder gibt oder nicht.

  • Über die Gerechtigkeit vom Ehegattensplitting zu diskutieren ist ziemlich schwierig.


    Für mich ist es schwer nachzuvollziehen, warum man verheiratet besser gestellt sein soll, als unverheiratet.


    Auf der anderen Seite ist es schon richtig, dass wenn beide Partner je 50% arbeiten, diese steuerlich nicht besser gestellt sind, als eine Familie bei der ein Partner 100% arbeitet und der andere 0%. (Angenommen gleiches Grundgehalt)


    Die Diskussion führt dann zwangsweise zu einer Grundsatzdiskussion über das Ansetzen von progressiven Steuersätzen. Die sind ja eigentlich die Grundlage des Problems. Und vielleicht kann mir mal jemand erklären, warum ich (als jemand der lange studiert hat und jetzt ein gutes Einkommen habe) mehr Steuern zahlen, als jemand der sein Einkommen auf eine längere Zeit streckt.


    Bitte nicht falsch verstehen, ich bin damit persönlich zufrieden. Wir diskutieren hier nur Fragen von Verteilungsgerechtigkeit auf die es keine eindeutige Antwort gibt.

  • Aber ist das wirklich das klassische Rollenbild?

    In meiner Welt schon.
    Ich kenne es von meiner Mutter und allen anderen Müttern von damals nicht anders.

    Die Mütter sind alle einem "Minijob" oder eben Teilzeitjob nachgegangen während die Kinder im Kindergarten / in der Grundschule waren.