Neuerungen in der privaten Krankenversicherung

  • Vermutlich würde Deutschland in wenigen Minuten untergehen, schaffte man die private Krankenversicherung ab und schickte alle Menschen in die gesetzliche Einheitskrankenkasse.

    Einspruch, Euer Ehren. Drei bis vier Wochen würde er sich schon hinziehen, dieser beschworene Untergang.

    Denn die Trennung in Privatkassen und GKV ist bekanntlich alternativlos (wie der Schlieffen-Plan und die Kriegserklärung an Frankreich und Russland 1914).

    Au, ein ganz großes Rad gedreht zwischen Sachen, die so viel miteinander zu tun haben wie die Lambdasonde mit dem Lambdazismus. Btw. der Schlieffen-Plan gehörte zwar in die Tonne, moralisch sowieso, aber auch militärisch, aber nun mal auf ihm herumgeritten, war der Angriff auf Frankreich zumindest konsequent. Russland gleichzeitig anzugreifen, dazu fehlten einfach die Mittel.

    Aber wie es sich zur damals so verstandenen "guten Erziehung" gehörte, erklärte man netterweise den Krieg in etwa nach dem gleichen Prinzip, wie man den Gegner vor dem Angriffszug auf seine (Schach-)Dame noch gewarnt hatte mit "Gardez! (la dame)"

    (Bin privat versichert und kenne die devoten Blicke der Sprechstundengehilfinnen..)

    Bin auch privat versichert, aber suche wohl die falschen Ärzte auf. Denn meine betreffenden Damen schauen zwar immer nett und höflich, aber nicht devot.

    Vielleicht verwechselst du da etwas, und sie senken zwar den Blick, wenn du kommst, aber doch nur, um deine handgenähten italienischen Schuhe mit Armani-Absätzen zu bewundern. 8)
    Wäre doch auch eine Art von Respekt, gegen den es nichts zu meckern gäbe.

    "Unhappy Wife - Unhappy Life!" Roger Murgatroyd, 1977

  • Sprechstundengehilfinnen

    Ich glaube nicht das diese Bezeichnung für diese Berufsgruppe richtig ist und ohne diese Berufsgruppe könnte wir alle ganz gleich welche Krnakenkasse wir haben vor verschlossenen Arztpraxen und Krankenhäusern auf Linderung hoffen.

    Das Devote im Blick ist auch schnell weg wenn diese Menschen mit „Gehilfinnen“ angesprochen werden….

  • Hm, ob man ein knappes und teures Gut ganz ohne ökonomisches Denken wirklich besser verteilt bekommt? Freiberuflich tätige Ärzte durch staatliche Gesundheitsämter zu ersetzen ist glaube ich nicht zielführend.

    Zugang zu medizinischer Betreuung könnte man auch als Menschenrecht definieren und nicht über einen Markt verteilen. Mit öffentlicher Ordnung funktioniert das ja auch in weiten Teilen.

    An Gesundheitsämter dachte ich da weniger, eher an MVZen. (In Hamburg gibt oder gab es doch ein Modell mit Gesundheitskiosken, falls ich mich da recht entsinne.)

    Dass der Arzt angestellt ist, statt selbständig tätig zu sein, wird der Behandlung kaum schaden.

  • Dass der Arzt angestellt ist, statt selbständig tätig zu sein, wird der Behandlung kaum schaden.

    Wie sieht's mit der Berufsfreiheit der Ärzte aus, Art. 12 GG?

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  • eher an MVZen

    Viele MVZs sind aber weniger als Wohltäter bekannt, eher als betriebswirtschaftlich optimierte Heuschrecken.

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  • Dass der Arzt angestellt ist, statt selbständig tätig zu sein, wird der Behandlung kaum schaden.

    Nunja, nunja, im Prinzip nicht, im beruflichen Alltag womöglich schon.

    Motivation, mglw. Müdigkeit durch Sichtdienste, Bürokratie, etc.

    Ich möchte zudem auch als Patient die Wahl haben, wann ich wo zu wem gehe.

    Und da kann es auch einen Unterschied machen, ob jemand „Angestellt“ ist und mglw. Gewissen Zwängen unterliegt oder selbstständig ist und (anderen) gewissen Zwängen unterliegt, oder?

  • Diese Punkte lassen sich bestimmt zum Wohle der Empfänger der Leistungen aus dem Gesundheitswesen regeln.

    Genauso wie der Wohnungsmarkt mit seinen starren Regeln- gerade in Berlin als Musterbeispiel dafür - super funktioniert. *scnr*

    Ich möchte zudem auch als Patient die Wahl haben, wann ich wo zu wem gehe.

    Und da kann es auch einen Unterschied machen, ob jemand „Angestellt“ ist und mglw. Gewissen Zwängen unterliegt oder selbstständig ist und (anderen) gewissen Zwängen unterliegt, oder?

    +1

    Taxation is not charity. It is not voluntary. As we shrink the state and make government smaller, we will find that more and more people are able to take care of themselves.

    Grover Norquist

  • Hier ist noch eine Meinung zur Frage pKV oder gKV:

    https://www.ihre-vorsorge.de/gesundheit/nac…des-lebens-mehr

    Danke für den Hinweis Referat Janders .

    Den Beitrag finde ich inhaltlich etwas tendenziös. So richtig überrascht das nicht, da er von der GRV als weiterem Teil der gesetzlichen Sozialversicherung stammt. Andererseits eine gute Vorlage, das Thema noch mal genauer darzustellen und die Inhalte dabei zu verarbeiten.

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  • Hallo zusammen,

    Das Ergebnis: „Wer sich in der PKV in einem Umfang versichert, der ungefähr dem Leistungsumfang der GKV entspricht, kann damit rechnen, dass sich die Beiträge im Schnitt in der Größenordnung der GKV-Höchstbeiträge entwickeln werden“, sagt Schwarz. Für den Vergleich hat die Studie den Standardtarif der PKVherangezogen, der laut PKV-Verband auf den gesetzlichen GKV-Höchstbeitrag gedeckelt ist, aber nur von 0,6 Prozent der Versicherten gewählt wird.

    Wer mehr Leistung will, muss auch mehr bezahlen. Für den durchschnittlich Versicherten wird die private Krankenversicherung in den nächsten 50 Jahren also teurer. Vor allem die Beiträge im höheren Alter fallen schwer ins Gewicht.“

    LG

  • adrianberg , wie viel zahlen Sie noch mal aktuell für Ihre einfache PKV bei der HUK, wie viel würden Sie aktuell in der GKV zahlen und wie viel haben Sie in der bisherigen Versicherungszeit bei ETF Anlage der Ersparnis mit konservativ 6% Rendite inkl. Zinseszins gespart? :)

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  • Eine Neuigkeit zur Rückkehr aus der PKV in die GKV: Mit dem Gesundheitsversorgungsstärkungsgesetz – GVSG soll laut Referentenentwurf vom 12.4.2024 die Gesetzeslücke geschlossen werden, die eine Rückkehr in die GKV über die Familienversicherung durch Absenken der Altersrente ermöglicht.

    Um auf #42 [vom 20.04.2024] zurückzukommen, das Lutschen des Drops scheint vor dem Abschluss zu stehen: [Bundestag beschließt Gesundheitsversorgungsstärkungsgesetz]

    Fragt sich, ob die von Herrn Dr. Schlemann genannte Passage in dem Gesetz noch drin ist. Die Pressemeldung des Gesundheitsministeriums geht darauf nicht ein. Dort steht nur: Es soll für gesetzlich Versicherte leichter werden, einen Arzttermin bekommen, weil der Arzt auch gegen Quartalsende die erbrachten Leistungen bezahlt bekommt. Das war vielfach bisher nicht der Fall.

    Könnte schon sein, daß ein Arzt Patiententermine anbietet, wenn er Geld dafür bekommt und nicht wie bisher Geld drauflegen muß.

    Könnte allerdings sein, daß das die Finanznot der Krankenkassen verschärft, wenn sie nun die mehr erbrachten Leistungen bezahlen müssen.

    Aber das ist ja primär eine Frage der GKV, gehört also streng genommen nicht in diesen Strang.

  • Fragt sich, ob die von Herrn Dr. Schlemann genannte Passage in dem Gesetz noch drin ist. Die Pressemeldung des Gesundheitsministeriums geht darauf nicht ein.

    Weiß man was von der Holland-Variante?

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    Grover Norquist

  • Stiftung Warentest hat mal wieder PKV Tarife "getestet". Die werden leider nicht schlauer, siehe u.a. https://www.procontra-online.de/krankenversich…st-aller-zeiten.

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  • Nee, is klar… Die Lobbyisten der PKV ärgern sich über den Test der Stiftung Warentest - vermutlich weil sich mit dem Ergebnis nicht so schönes Werbematerial erstellen lässt.

    Denn bislang hat das Stiftung Warentest Siegel immer Gefallen gefunden.

  • Denn bislang hat das Stiftung Warentest Siegel immer Gefallen gefunden.

    Schon klar, wer gelobt wird schmückt sich gerne damit. :) Das macht die Schwächen der Analyse aber nicht besser.

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