Geldanlage nach Volker Looman / Das stabile Depot für halbe Millionäre

  • Was ich mich allerdings schonmal gefragt hatte, ob es eigentlich schlau wäre, alle paar Jahre einen neuen ETF zu besparen (gleicher Index, gleiche Zusammensetzung, nur anderer Anbieter), um bei der Entnahme - Stichwort FIFO - entscheiden zu können, wieviel Gewinn man versteuern möchte. Also z.B. nicht von der ersten "Charge" entnehmen, wo 80% des aktuellen Werts Gewinn wären, sondern von einer späteren "Charge", wo es nur 40% wären.

    Das ist genau das, was ich mit Steueroptimierung meinte. Und das ist zum einen deutlich ertragreicher als die Suche nach der perfekten Allokation und zum anderen mit einfachen Depots deutlich leichter

  • Als Lektüre zum Thema eignet sich auch noch "Global Asset Allocation" von Meb Faber (gibt es im Kindle Unlimited und über seine Webseite nach Registrierung kostenlos). Der vergleicht diverse Portfolios über längere Zeiträume und am Ende kommt im Prinzip alles bei 4-5% realer Rendite raus.

  • Was ich mich allerdings schonmal gefragt hatte, ob es eigentlich schlau wäre, alle paar Jahre einen neuen ETF zu besparen (gleicher Index, gleiche Zusammensetzung, nur anderer Anbieter), um bei der Entnahme - Stichwort FIFO - entscheiden zu können, wieviel Gewinn man versteuern möchte. Also z.B. nicht von der ersten Charge entnehmen, wo 80% des aktuellen Werts Gewinn wären, sondern von einer späteren Charge, wo es nur 40% wären.

    Kann man machen. Jedem Tierchen sein Pläsierchen.


    Dafür brauchst Du aber nicht den ETF wechseln. Du kannst auch den Teil des Vermögens, den Du erstmal behalten willst, auf ein anderes Depot transferieren. Auch dabei gilt ja das FIFO-Prinzip, bei dem Du die ältesten Anteile überträgst. Die neuesten Anteile bleiben im alten Depot und können dort selektiv verkauft werden, so Du das wünschst.

  • Kann man machen. Jedem Tierchen sein Pläsierchen.


    Dafür brauchst Du aber nicht den ETF wechseln. Du kannst auch den Teil des Vermögens, den Du erstmal behalten willst, auf ein anderes Depot transferieren. Auch dabei gilt ja das FIFO-Prinzip, bei dem Du die ältesten Anteile überträgst. Die neuesten Anteile bleiben im alten Depot und können dort selektiv verkauft werden, so Du das wünschst.

    Das ist korrekt, so kann man es nachträglich genau so zerlegen, wie man es dann braucht.


    Nachteil ist halt, man braucht Depotüberträge, die oft lange brauchen und leider auch nicht immer perfekt funktionieren (bzgl. Einstandskurse). Daher bevorzuge ich nach deutlichen Kursbewegungen einen anderen ETF. Bisher waren die dann auch immer billiger (TER), als meine alten ETFs.

  • Was ich mich allerdings schonmal gefragt hatte, ob es eigentlich schlau wäre, alle paar Jahre einen neuen ETF zu besparen (gleicher Index, gleiche Zusammensetzung, nur anderer Anbieter), um bei der Entnahme - Stichwort FIFO - entscheiden zu können, wieviel Gewinn man versteuern möchte. Also z.B. nicht von der ersten "Charge" entnehmen, wo 80% des aktuellen Werts Gewinn wären, sondern von einer späteren "Charge", wo es nur 40% wären.

    Ich mache das auch so. Ich habe z.B. ab Mitte 2022 einen 2. MSCI World ETF bespart. Dieses Jahr werde ich dann Anteile aus diesem ETF verkaufen um meinen Freistellungsauftrag auszunutzen. Die Anteile im 1. World ETF mit den hohen Gewinnanteilen bleiben so stehen.

    Wer weiß, evtl. brauche ich die Gewinne daraus um nach einem Crash in 5 oder 8 Jahren dann meinen FSA ausnutzen zu können.

    Ist zwar Alles nur (steuerliches) Kleinvieh, macht mir aber auch Spaß.

  • Ich mache das auch so. Ich habe z.B. ab Mitte 2022 einen 2. MSCI World ETF bespart. Dieses Jahr werde ich dann Anteile aus diesem ETF verkaufen um meinen Freistellungsauftrag auszunutzen. Die Anteile im 1. World ETF mit den hohen Gewinnanteilen bleiben so stehen.

    Wer weiß, evtl. brauche ich die Gewinne daraus um nach einem Crash in 5 oder 8 Jahren dann meinen FSA ausnutzen zu können.

    Ist zwar Alles nur (steuerliches) Kleinvieh, macht mir aber auch Spaß.

    Derzeit (und mindestens die nächsten 12 Jahre) bringt uns das nicht viel. Über den Freibetrag sind wir so oder so drüber. Aber wie das irgendwann mal steuerlich aussieht, wenn wir tatsächlich mit der Entnahme starten wollen (und dann vielleicht auch anderes / kein Arbeitseinkommen mehr haben), ist ein anderes Thema. Sowohl die Frage, wie es bei uns dann finanziell aussieht, als auch die Frage, wie bis dahin die Steuergesetzgebung aussieht, beides sind bisher unbekannte Variablen. Insofern fände ich es ganz charmant, zumindest die Option dafür zu schaffen, Gewinne in der Höhe "dosiert" zu entnehmen. Und ja, für mich persönlich wäre ein Switch alle paar Jahre auf einen neuen, aber inhaltlich vergleichbaren ETF eine unkompliziertere Lösung als immer neue Depots zu eröffnen.

  • Bei der ING, wo ich bin, kann man übrigens auch mindestens mal ein zweites (ebenfalls kostenloses) Depot eröffnen, habe ich gerade festgestellt. Ob auch mehr als zwei Depots gehen bzw. welche Obergrenze es gibt, weiß ich aber nicht. Insofern werde ich mal schauen, ob ich ggf. auch erst ohne ETF-Wechsel die separaten Depots bei der ING ausreize, so viele wie eben möglich sind.

  • Bei der ING kann man übrigens auch mindestens mal ein zweites ... Depot eröffnen. Ob auch mehr als zwei Depots gehen ..., weiß ich aber nicht.

    Für den geplanten selektiven Verkauf braucht man nicht mehr als zwei Depots.


    Mit zwei Depots kann man einen Depotposten in einen älteren und einen neueren Teilposten aufteilen. Vom neueren Teil kann man dann die relativ ältesten Teile selektiv verkaufen. Somit kann man mit zwei Depots (idealerweise bei der gleichen Bank) aus einem Gesamtposten jede beliebige Teiltranche herausoperieren, wenn man das denn unbedingt möchte.


    Je nu.


    Wer schon zu Lebzeiten die Steuer auf den Aktiengewinn zahlt, reduziert die Erbschaftsteuer.

  • Heute gab es in der FAZ Volker Looman's letzte Kolumn.


    Ich habe sehr viel von ihm (und seine professoral Gegährtin aus dem Holsteinischen) gelernt.


    Für alle Frauen - wichtig ist zu wissen, dass Männer keine Altersvorsorgung sind.


    Ich wünsche VL alles Gute für die Rühestand.