Absoluter Finanzanfänger will vorsorgen

  • Johnny1982fd

    Nur eine Verständnisfrage

    Wenn Du einerseits (was ja durchaus sinnvoll ist bzw. ein kann) dem Fragenden empfiehlst

    du solltest erstmal deinen Notgroschen aufbauen. Zwischen 3-6 Monatsgehältern sollten es sein.

    eine Rücklage in Höhe von 3-6 Monatsgehältern als liquide Rücklage zu halten aber Du selbst andererseits nach der Devise hier verfährst (kann auch durchaus ein sinnvoller Ansatz sein):

    Wichtig ist, dass du dabei bleibst und keine Panikverkäufe tätigst wenn es mal richtig bergab geht. Ich selbst werde solche Phasen nutzen um günstig nachzukaufen. (Ich selbst habe mir -20% gesetzt um Zustzkäufe zu tätigen).

    dann stellen sich mir zwei einfache Fragen zum Verständnis:

    * Aus was tätigt man die "günstigen Nachkäufe" - bei nur 3-6 Monatsgehältern Rücklage ?

    * Wieso genau -20% als Benchmark für Nachkäufe (kann auch -50% o. mehr runtergehen) ?

  • ich erlaube mir mal meine Einschätzung:

    dass man 3-6 Monatsgehälter Rücklage hat, heisst ja nicht dass man ansonsten "pleite" bzw nicht flüssig ist.

    die Rücklage bleibt unangetastet, weil man ja nicht jeden Monat auf 0 herunterlebt und somit auch noch einen Überschuss "anhäuft" den man dann für sowas ausgeben kann.

    der Plan wird nicht monatlich sein

    Gehalt - Fixkosten - etf - variable Lebenshaltungskosten = 0€ Rest

    sondern eher

    Gehalt - Fixkosten - etf - variable Lebenshaltungskosten = xxx€ Rest den man aber nicht weiter(da man ja schon 6 Monate Rücklage hat) auf sein Tagesgeldkonto verschiebt und dort behält sondern man damit _was auch immer_(u.a. Depot aufstocken, sich Luxusgegenstände(whatever) gönnt) anstellt.

  • * Aus was tätigt man die "günstigen Nachkäufe" - bei nur 3-6 Monatsgehältern Rücklage ?

    Hi,

    Ich spare zusätzlich einen Betrag monatlich für evtl. "günstige" Nachkäufe. Diese tätige ich nicht aus meinem Notgroschen heraus. Definition "meines" Notgroschens ist bspw. wenn die Waschmaschine kaputt geht und eine neue her muss.

    * Wieso genau -20% als Benchmark für Nachkäufe (kann auch -50% o. mehr runtergehen) ?

    Das ist nur meine eigene Überlegung.

  • Zusatz:

    Ich habe bspw. mir angeeignet, dass ich alle "Sonderausgaben" die im Jahr anfallen, addiere und durch 12 teile, damit die Mittel im kommenden Jahr "zur Verfügung" stehen.

    Diesen Betrag überweise ich mir monatlich auf mein Tagesgeld unter dem Verwendungszweck "Jahrenausgaben".

    Bsp:

    Autoversicherung

    KFZ-Steuer

    Rechtsschutz

    Haurat

    Haftpflicht

    Private Zusatzversicherung

    Strom

    ...

    Wenn mich das alles im Jahr 3600 EUR kosten würden, überweise ich mir monatlich 300 EUR. Im kommenden Jahr sehe ich diesen Ausgaben entspannt entgegen, da ich sie mir bei Fälligkeit dann immer auf das Girkonto überweise.

    Ich habe die Erfahrung gemacht, dass das einen ernorm positiven psychischen Effekt hat.

    PS: Alle Zahlungen tätige ich jährlich, damit man noch einige Prozent sparen kann (da jährliche Zahlung)

  • die Rücklage bleibt unangetastet,

    Davon wäre ich jetzt auch mal ausgegangen

    dass man 3-6 Monatsgehälter Rücklage hat, heisst ja nicht dass man ansonsten "pleite" bzw nicht flüssig ist.

    Schon klar.

    Bedeutet aber doch, daß man a) entweder Aktien (in eine Baisse hinein sprich "ungünstig) verkauft, nur um andere Aktien "günstig nachzukaufen" oder b) aus dem sog. "sicheren" bzw. "risikoarmen" Anteil (so denn zusätzlich zur "Rücklage für Notfälle überhaupt vorhanden) Mittel für diese Aktienkäufe entnimmt. Was auf jeden Fall die ursprünglich gewählte Asset-Allocation verschiebt. So ganz einfach und unproblematisch ist das Thema daher nicht.

    Zum Verständnis: Die Thematik (u. a. Nachkäufe) finde ich interessant, da ich mich diesbezüglich in den 80er und 90er Jahren mehrfach mit meinen "Bankberatern" und "Bankberaterinnen" (heute würde man von Bankprodukte-Verkäufern und - Verkäuferinnen sprechen ...) "gestritten" habe, weil ich stets eine ziemliche Liquidität vorgehalten hatte. Zum einen um immer finanziell möglichst flexibel zu sein, zum anderen aber auch für Nachkäufe (Aktien) sowie für sich ggf. bietende Gelegenheiten (Immobilien, aber auch andere Dinge). Das war eine Art Diskussion-Dauerthema, weil der bankseitige Tenor war, daß sich das nicht lohnt (Opportunitätskosten).

  • Davon wäre ich jetzt auch mal ausgegangen

    Schon klar.

    Bedeutet aber doch, daß man a) entweder Aktien (in eine Baisse hinein sprich "ungünstig) verkauft, nur um andere Aktien "günstig nachzukaufen" oder b) aus dem sog. "sicheren" bzw. "risikoarmen" Anteil (so denn zusätzlich zur "Rücklage für Notfälle überhaupt vorhanden) Mittel für diese Aktienkäufe entnimmt. Was auf jeden Fall die ursprünglich gewählte Asset-Allocation verschiebt. So ganz einfach und unproblematisch ist das Thema daher nicht.

    Zum Verständnis: Die Thematik (u. a. Nachkäufe) finde ich interessant, da ich mich diesbezüglich in den 80er und 90er Jahren mehrfach mit meinen "Bankberatern" und "Bankberaterinnen" (heute würde man von Bankprodukte-Verkäufern und - Verkäuferinnen sprechen ...) "gestritten" habe, weil ich stets eine ziemliche Liquidität vorgehalten hatte. Zum einen um immer finanziell möglichst flexibel zu sein, zum anderen aber auch für Nachkäufe (Aktien) sowie für sich ggf. bietende Gelegenheiten (Immobilien, aber auch andere Dinge). Das war eine Art Diskussion-Dauerthema, weil der bankseitige Tenor war, daß sich das nicht lohnt (Opportunitätskosten).

    sie hätten dir aber sicher liebendgern bohrinseln als geldanlage mit 70 jahren laufzeit empfohlen :D

  • Johnny1982fd

    Das Thema interessiert mich generell und persönlich (siehe auch schon Nr. 27 letzter Absatz).

    Ich spare zusätzlich einen Betrag monatlich für evtl. "günstige" Nachkäufe.

    Verstehe. Das heißt aber dann doch, daß für solche Nachkäufe nix aus der Rücklage und nix aus anderen Töpfen (wie beispielsweise dem risikoarmen Anteil in der AA) entnommen bzw. liquidiert wird ... ?!

    Sprich Du hast dann dafür einen eigenen Topf. Womit man schnell wieder zu den Opportunitätskosten kommt (siehe schon Nr. 27 letzter Absatz).

    Das ist nur meine eigene Überlegung.

    Mit diesen Benchmarks samt Timing-Gedanken habe ich gemischte Erfahrungen gemacht. Viele dachte beispielsweise, es wäre jetzt ein guter Zeitpunkt - und dann ging es nochmal kräftig runter (und das manchmal auch für längere Zeit). Oder manche wollten beispielsweise noch ein bißchen warten, weil es fundamental nur noch weiter runter kann - dann ging es aber einfach wieder hoch sprich zurück zu den letzten Höchstkursen. Irgendwann habe ich mich dann von dem Ansatz "Timing" (was die Märkte betrifft) mehr oder weniger (eher mehr bis vollständig) verabschiedet.

  • sie hätten dir aber sicher liebendgern bohrinseln als geldanlage mit 70 jahren laufzeit empfohlen :D

    Die haben mir damals Fonds der assoziierten Fondsgesellschaft der jeweiligen Bank (mit im 1. Jahr > 7% Kosten bzw. Gebühren) und auch geschlossene Fonds (20% oder mehr "weiche" Kosten) empfohlen. Das war schon schlimm genug ... Habe ich mich aber von fern gehalten. Ist aber ein anderes Thema.

    Die Sache mit dem Einstellen und Vorhalten einer bestimmten Liquidität (aus welchen Gründen auch immer) ist ein ziemlich komplexes und wohl auch sehr individuelles Thema. Pauschale Empfehlungen und Regeln sind da wahrscheinlich - wie so oft - eher nicht zielführend. Das gilt ja schon für eine so profane Sache wie die "Rücklage für Notfälle": Angefangen von der individuell adäquaten Höhe bis zu der persönlichen Einstellung (kenne Leute, die sagen das brauche ich nicht, denn ich habe nur ein (ganzheitliches) Vermögen sprich bei kleineren Sachen kann mein monatlicher Cashflow herhalten (notfalls via temporär sparsamerer Lebensführung) und bei größeren Sachen verkaufe ich halt was (aus meinem Depot) oder nutze meinen Dispo. Andere wiederum halten diese Töpfe gedanklich aber auch in praxi strikt getrennt).

  • Verstehe. Das heißt aber dann doch, daß für solche Nachkäufe nix aus der Rücklage und nix aus anderen Töpfen (wie beispielsweise dem risikoarmen Anteil in der AA) entnommen bzw. liquidiert wird ... ?!

    Genauso ist es.

    Die Sache mit dem Einstellen und Vorhalten einer bestimmten Liquidität (aus welchen Gründen auch immer) ist ein ziemlich komplexes und wohl auch sehr individuelles Thema. Pauschale Empfehlungen und Regeln sind da wahrscheinlich - wie so oft - eher nicht zielführend. Das gilt ja schon für eine so profane Sache wie die "Rücklage für Notfälle": Angefangen von der individuell adäquaten Höhe bis zu der persönlichen Einstellung (kenne Leute, die sagen das brauche ich nicht, denn ich habe nur ein (ganzheitliches) Vermögen sprich bei kleineren Sachen kann mein monatlicher Cashflow herhalten (notfalls via temporär sparsamerer Lebensführung) und bei größeren Sachen verkaufe ich halt was (aus meinem Depot) oder nutze meinen Dispo. Andere wiederum halten diese Töpfe gedanklich aber auch in praxi strikt getrennt).

    Das sehe ich genauso. Es ist eine persönliche Entscheidung. Ich habe mir lange überlegt wie ich es mache und so wie es bei mir ist fühle ich mich sehr wohl.

  • Mit deinem ETF bist du gut aufgestellt, jetzt mal ein paar Jahre einzahlen. Dann wirst du sehen was passiert und wie du damit umgehst. Von dem ganzen kaufen und verkaufen geht nur Geld verloren….

    Die Einzelaktien hätten am Anfang noch nicht sein müssen….

  • Hi,


    Ich spare zusätzlich einen Betrag monatlich für evtl. "günstige" Nachkäufe. Diese tätige ich nicht aus meinem Notgroschen heraus. Definition "meines" Notgroschens ist bspw. wenn die Waschmaschine kaputt geht und eine neue her muss.

    Dafür muss man wissen wann der richtige Zeitpunkt ist, da ich mich dazu nicht in der Lage fühle, gingen überschüssige Gelder immer sofort in meinen ETF. Letzte gute Möglichkeit für so eine Einzahlung war der Stand nach dem Kursrutsch während Corona. Wer hatte da den Mut einzuzahlen? Wie bei jeder Krise gab es zwei Möglichkeiten, nach oben wie erlebt, weiter nach unten weil? Fakt ist nach jedem Höchststand kam immer der Nächste, nur waren die Abstände höchst unterschiedlich. Viele Anleger haben durch abwarten viel liegen gelassen. Um die Sache mal an Deutschland fest zu machen, dieses Jahr wurde das Wirtschaftswachstum mehrfach nach unten korrigiert, der DAX hat aber einen neuen Höchststand erreicht. So läuft das teilweise weltweit, bedeutet in der Kursentwicklung wissen wir das wir nichts wissen.

  • Dafür muss man wissen wann der richtige Zeitpunkt ist, da ich mich dazu nicht in der Lage fühle, gingen überschüssige Gelder immer sofort in meinen ETF. Letzte gute Möglichkeit für so eine Einzahlung war der Stand nach dem Kursrutsch während Corona. Wer hatte da den Mut einzuzahlen? Wie bei jeder Krise gab es zwei Möglichkeiten, nach oben wie erlebt, weiter nach unten weil? Fakt ist nach jedem Höchststand kam immer der Nächste, nur waren die Abstände höchst unterschiedlich. Viele Anleger haben durch abwarten viel liegen gelassen. Um die Sache mal an Deutschland fest zu machen, dieses Jahr wurde das Wirtschaftswachstum mehrfach nach unten korrigiert, der DAX hat aber einen neuen Höchststand erreicht. So läuft das teilweise weltweit, bedeutet in der Kursentwicklung wissen wir das wir nichts wissen.

    Wie bereits erwähnt, es ist eine persönliche Entscheidung bei der man sich am wohlsten fühlt.

    Ich spare auch stumpf meinen Sparplan im ETF sowie Bitcoin weiter - vollkommen egal wie der Kurs steht.

  • Wie bereits erwähnt, es ist eine persönliche Entscheidung bei der man sich am wohlsten fühlt.

    Ich spare auch stumpf meinen Sparplan im ETF sowie Bitcoin weiter - vollkommen egal wie der Kurs steht.

    Sollte auch keine Kritik an deinem Vorgehen sein, wollte nur darauf hinweisen, dass den besten Einstiegsmoment zu finden, ein wenig Lotterie ist.

  • Sollte auch keine Kritik an deinem Vorgehen sein, wollte nur darauf hinweisen, dass den besten Einstiegsmoment zu finden, ein wenig Lotterie ist.

    Das ist für mich auch eher "Spielerei". Für mich ist oberste Priorität, dass der Sparplan weiterläuft.

    Der "Topf" für solche Nachkäufe wurde die letzten Wochen für einen Luftreiniger sowie eine PS5 "missbraucht" ;)

  • Letzte gute Möglichkeit für so eine Einzahlung war der Stand nach dem Kursrutsch während Corona. Wer hatte da den Mut einzuzahlen?

    Ich nicht! :rolleyes:

    Daher bin ich inzwischen dazu übergegangen stumpf jedes Quartal meine Sparrate in mein Depot zu pumpen.

    Bisher komme ich damit sehr gut zurecht.

    Und im Zeitraum 2022-Herbst 2023 konnte ich damit auch immer zu guten Kursen nachkaufen. Ich ziehe das jetzt erstmal die nächsten Jahre durch und schaue mal wo ich dann so lande.;)