ETF-Portfolio

  • Ich habe vor 5 Jahren einen MSCI-World-ETF-Sparplan angelegt. Da ich Vorteile beim ACWI sehe, plane ich, den World-ETF stillzulegen und künftig per Sparplan in einen ACWI-ETF zu investieren.

    Die Gewichtung soll in diesem Portfolio 70 (2 ETFs) / 30 (TG) sein.

    Wie kann ich beim Rebalancing den stillgelegten ETF berücksichtigen?

    Genau so, wie Du es schreibst: Du rechnest die beiden zusammen, die Summe sollte dann 70% Deines Anlagevermögens ausmachen. In Zukunft wolltest Du nur noch den ACWI besparen, also würdest Du ACWI-Anteile nachkaufen, wenn Du den ETF-Anteil stärken willst. Vermutlich wirst Du eher das Tagesgeld stärken müssen, das vermutlich schlechter läuft als die ETFs, somit prozentual zurückfallen dürfte.

  • Vermutlich wirst Du eher das Tagesgeld stärken müssen, das vermutlich schlechter läuft als die ETFs, somit prozentual zurückfallen dürfte.

    Vermutlich wird das die meisten Jahre so sein. Bis dann plötzlich die Börse mal verrückt spielt und die Aktienmärkte heftig einbrechen (z.B. März 2020 um -35%!). Und dann muss sollte man auch rebalancen und von Übergewicht des Tagesgeldes in ETF umschichten.

    Nur ob man das dann auch macht... ;)

  • Machst Du das? Rebalancest Du Dein Depot? Ich mache es nicht, obwohl beispielsweise Apple geradezu beängstigend gut gelaufen ist. Ich lasse das einfach so weiterlaufen.


    Es wird immer so getan, als ob man wissenschaftlich investieren könnte. In Wahrheit kann niemand in die Zukunft sehen. Man kann zwar sich seines Risikos zwar bewußt sein und es auch etwas steuern, aber halt nicht ausschließen. Als ich damals eingestiegen bin, habe ich wirklich nur Geld eingesetzt, auf das ich hätte verzichten können. Wäre es plötzlich (oder wenigstens: schnell) weg gewesen, hätte es mich nicht in Not gebracht.


    Dieses Geld ist in all den Jahren ziemlich viel geworden. Ich könnte immer noch darauf verzichten, aber ärgern würde es mich jetzt schon. Aber 20% oder 30% Verlust müssen drin sein. Würde das passieren, wäre mein Depot "nur noch" auf dem Stand von vor 4 Jahren oder so. Und damals stand es eigentlich auch schon recht erfreulich.


    Ich habe keine Gewissensbisse meines "leistungslosen Einkommens" wegen, ich sehe es es als Lohn (oder Belohnung) meines Konsumverzichts vergangener Jahre. Dennoch empfinde ich Gewinn und Verlust von "echtem Geld" immer noch anders. So mancher hier schimpft wie ein Rohrspatz über unser Papiergeld. Mein Depot ist eine Zahl auf dem Bildschirm. Für mich sind Scheine im Geldbeutel immer noch etwas anderes, an denen bin ich irgendwie näher dran (und sie an mir).


    Psychologie des Geldanlegers. :)

  • Machst Du das? Rebalancest Du Dein Depot? Ich mache es nicht, obwohl beispielsweise Apple geradezu beängstigend gut gelaufen ist. Ich lasse das einfach so weiterlaufen.

    Es ging hier nicht um rebalancen im Depot, sondern um das Verhältnis von Depot/Tagesgeld!


    Und ja, ich rebalance auch im Depot (MSCI World, MSCI World Momentum, MSCI EM). Die Schwankungen sind dort aber wesentlich geringer. Das bekomme ich über Anpassungen im Sparplan problemlos hin (noch).

    Man kann zwar sich seines Risikos zwar bewußt sein und es auch etwas steuern, aber halt nicht ausschließen. Als ich damals eingestiegen bin, habe ich wirklich nur Geld eingesetzt, auf das ich hätte verzichten können. Wäre es plötzlich (oder wenigstens: schnell) weg gewesen, hätte es mich nicht in Not gebracht.

    Genau so mach ich das auch und empfehle es auch so. Nur das Geld ins Depot, auf dass ich langfristig zu 99% verzichten kann.

    Absolute Sicherheit kann und wird es nie geben. Es fiele mir aber partout keinen Grund ein, warum ich jetzt auf einmal mein ganzes Depot leerräumen müßte. :/

  • Werd Du erstmal Ende 50! Dann machst Du das auch!


    Es wäre ja zu dumm, wenn pünktlich zum Renteneintritt ein Aktiencrash käme und Du Dir das lang ersehnte Wohnmobil nicht kaufen könntest!


    :)

  • Werd Du erstmal Ende 50! Dann machst Du das auch!

    Keine Sorge. ;)

    Mit 60 wird meine Kapitallebensversicherung fällig. Mit 65 dann meine bAV.

    Es wäre ja zu dumm, wenn pünktlich zum Renteneintritt ein Aktiencrash käme und Du Dir das lang ersehnte Wohnmobil nicht kaufen könntest!

    Schauen wir mal. Auch zum Wohnmobil gehören immer 2 (bei uns zumindest). Das würden wir kurzfristig entscheiden und uns dann ohnehin erstmal ein Wohnmobil für 1-2 Monate leihen, bevor wir so eine Entscheidung treffen.

  • Vermutlich wirst Du eher das Tagesgeld stärken müssen, das vermutlich schlechter läuft als die ETFs, somit prozentual zurückfallen dürfte.

    Und sollte ich dafür nur den zweiten ETF (den ACWI mit Sparplan) verwenden oder eben auch den stillgelegten MSCI World? Gibt es da eventuell Nachteile oder Vorteile?

    Klar ist ein Vorteil gegeben, wenn ich die Umschichtung mittels Sparplan Umlenkung vornehmen würde..... Dies ginge selbsterklärend nur mit dem acwi ETF...

  • Habt Ihr eine Empfehlung zu meiner o.g. Frage? Sollte der stillgelegte ETF auch aktiv umgeschichtet werden?

    Wenn du rebalancen musst/willst, warum nicht? Oder du verzichtest eben aufs Rebalancing oder machst es rein über den Sparplan auf den neuen ETF. Da wird wir niemand raten können was besser ist, das kannst du machen wie du möchtest. Einzeltransaktionen haben ggf. höhere Gebühren als Sparplanausführungen und du zahlst her Verkäufen natürlich Steuern. Vielleicht ist dir das aber ja auch recht, weil du deinen Sparerpauschbetrag noch voll machen willst.

  • Habt Ihr eine Empfehlung zu meiner o.g. Frage? Sollte der stillgelegte ETF auch aktiv umgeschichtet werden?

    Rebalancing heißt, ein bestimmtes Verhältnis im Portfolio wiederherzustellen. Dann mach das doch einfach. Ob nun durch Sparplan oder Einmalkauf spielt nun wirklich keine Rolle. Nur wenn das Portfolio zu groß ist, könnte dies durch Sparpläne schwierig werden. Den MSCI World ETF würde ich nicht verkaufen, da du sonst deinen "alten" ETF verlieren würdest, was sicherlich ungünstig wäre. Du müsstest ihn aber natürlich in deiner Rechnung berücksichtigen. Aber das sollte dir selbst auch klar sein. Von daher verstehe ich deine Frage nicht wirklich.

  • Hallo ich wollte mich nun noch einmal melden. Ich habe mein Depot mittlerweile noch einmal umgestellt. Die Positionen sind:


    Ishares Core MSCI World

    Ishares MSCI EM

    SPDR MSCI Europe


    Die Besparung erfolgt monatlich mit 400€ im Verhältnis 50/30/20.


    Bei der Auswahl der ETFs wollte ich so ein mögliches „Klumpenrisiko“ verhindern.


    Was haltet ihr davon?


    Ich habe jetzt noch einen mittleren, 3stelligen Betrag im Ishares MSCI ACWI. Soll ich diesen drin lassen oder besser verkaufen und in die anderen ETF reinvestieren?

  • Was haltet ihr davon?

    Kannst du so machen wenn du das bis zur Entnahmephase so durchhältst gibt es bestimmt schlechtere Aufteilungen, aber du damit besser bist wie MSCI ACWI kann dir keiner exakt beantworten.


    Wenn du jetzt stoisch deine 50/30/20 besparung weiter machst und du hast den IMI noch im Depot liegen und du siehst das der besser läuft sehe ich die Gefahr das du wieder an deinem Depot herumfummelst. Deswegen mein Rat entweder alles in den IMI oder 50/30/20 . Ganz egal wofür du dich entscheidest das wichtigste ist die Zeit mit der du in Ruhe deinen Vermögensaufbau betreibst. Das letzte Zehntel Prozent macht den Braten nicht Fett.


    Um so einfacher desto wahrscheinlicher das du lange dabei bleibst und prognosefrei die Weltaktienmarktrendite abgreifst.


    Viel Erfolg mit deinen Finanzentscheidungen.

  • Horst Talski


    Vielen Dank für deine Antwort. Ich möchte dies nun so durchziehen, ggf, Rebalancing vornehmen, wenn notwendig. Deshalb die Frage, ob MSCI ACWI auflösen oder einfach liegenlassen.

  • Horst Talski


    Hab den IMI jetzt verkauft und die Summe auf die übrigen ETF verteilt. Portfolio der ETF bleibt jetzt so bestehen.


    Würde gerne noch neben den ETF etwas monatlich anlegen. Habt ihr hierfür Empfehlungen?

  • Würde gerne noch neben den ETF etwas monatlich anlegen. Habt ihr hierfür EmpfEmpfehlungen

    Eigentlich kommt in solchen Themen meist der Hinweis, Vermögens- und finanzplanungen stets ganzheitlich vorzunehmen. Gab es diesen hier nicht?


    Was ist denn der Anlagehorizont, wie verfügbar muss es sein, benötigst Du einen definierten Nominalwert zu einem konkreten Zeitpunkt?


    Die Hauptanlageklassen sind:

    Anleihen/Geldmarkt

    Bankeinlagen bis 100k

    Aktien

    Immobilien

    Und vieleicht Gold.


    Immobilien sind in dem Fall wohl raus. Bleibt noch der Rest. Je nach Fristigkeit halt das eine oder das andere oder eine Kombination.