Vermögensverwaltung bei 600.000€ Anlagevolumen sinnvoll für Einsteiger oder doch alles selber übernehmen?

  • Liebe Mitglieder,

    ich habe mich gerade hier angemeldet da ich schon einige informative Beiträge hier im Forum lesen konnte und nun selber ein paar Fragen hätte :) ..


    Im Rahmen eines Erbes habe ich aktuell ein Vermögen von 1.000.000 zur Verfügung, hiervon geht auch nichts mehr ab (Steuern, etc.). Neben einer Investitionen im Bereich Immobilien die ich dieses oder nächstes Jahr tätigen möchte, würde ich einen Teil des Geldes (600.000€) gerne möglichst gut (gewinnbringend + halbwegs sicher + langfristig) anlegen. Die nächsten 10+ Jahre plane ich definitiv nicht an das Geld zu gehen.


    Nach einigen Recherchen auch hier im Forum konnte ich mich schon etwas informieren welche Möglichkeiten es gibt. Da ich aber von Anlagen etc. bisher absolut keine Ahnung hatte, habe ich mich auch von meiner Bank beraten lassen. Ich bin voll berufstätig und sehe mein Interessengebiet nicht unbedingt im Finanzwesen :) ...


    Diese bietet mir an das Geld über eine Vermögensverwaltung anzulegen:


    Vorteile: Keinerlei Arbeit mit dem Depot, Rendite ca. 7% nach Kosten (Vergleichswerte aus den letzten 20 Jahren)

    Nachteile: 1,5% Gebühren + Mwst auf das gesamte Anlagevermögen


    Nun bin ich am Überlegen, sollte ich das ganze selber übernehmen, mir Wissen aneignen, z.B. ETF's wie den Vanguard All World anschaffen, ein diversifiziertes Portfolio aufbauen und alles in Eigenverwaltung übernehmen oder macht es in meinem Fall doch Sinn die Gebühren in Kauf zu nehmen dafür jedoch absolut keine Arbeit mit dem Depot zu haben?


    Neben den 1,5% plus Mwst. kommen keinerlei Gebühren mehr hinzu, weder bei Käufen, Verkäufen, Transaktionen noch bei höheren Gewinnen, usw.

  • Bei so einem überschaubaren Vermögen kannst du es locker selbst machen! Selbst bei 7- bis 8-stelligen Vermögen bedarf es keiner Vermögensverwaltung. Das sind nur unnötige Kosten.


    Bei einer Bank wirst du übrigens nicht beraten. Die wollen dir was verkaufen.

  • Selber machen!

    Es muss ja nicht kompliziert sein, ein Depot mit einem weltweiten ETF kann durchaus reichen -> fast kein Aufwand :)

    Allerdings solltest du dich unbedingt ersteinmal ausführlich einlesen um zu verstehen was du tust und welche Vorteile aber auch Risiken so eine Anlage hat.

    Das ist aber ein einmaliger Aufwand zu Beginn ;)

  • Hallo.


    Diese übersichtliche Menge an Geld bekommst Du auch selbst verwaltet.


    Andererseits hättest Du genug Geld, um es für Vermögensverwaltung zu ver(sch)wenden,

    muss Du halt wissen.


    Ein Teil in ETFs, ein Teil in Tagesgeld, der Rest für etwas anderes, da sehe ich nicht die Schwierigkeit. :thumbup:

  • Diese bietet mir an das Geld über eine Vermögensverwaltung anzulegen:


    Vorteile: Keinerlei Arbeit mit dem Depot, Rendite ca. 7% nach Kosten (Vergleichswerte aus den letzten 20 Jahren)

    Nachteile: 1,5% Gebühren + Mwst auf das gesamte Anlagevermögen

    Ich tue mich immer etwas schwer mit solchen Angaben ohne etwas über das Thema Risiko zu lesen. :/

    Die Vermögensverwaltung gibt also an in den letzten 20 Jahren 7% + 1,5% = 8,5% p.a. an Rendite erwirtschaftet zu haben.

    Die Frage, die sich mir stellt: Wurde diese Rendite nachweißlich erwirtschaftet oder ist das nur ein Wert, der durch eine 'Rückrechnung' der aktuellen Anlagestrategie auf dem Papier erwirtschaftet wurde?

    Wie sah es mit der Volatilität der Geldanlage in diesem Zeitraum aus?


    Anbei mal ein Link auf ein 'einfaches' Portfolio aus 65% Aktien und 35% Gold, dass in der Zeit 2004-2023 (20 Jahre) eine Rendite von 9,06% p.a. gemacht hat. Dafür will ich keine 1,5% p.a. von Dir haben! Kannst Du einfach so für 'lau' nutzen. ;)

    Backtesting for the European index investor


    Aber: Ändere einfach mal den Zeitraum auf 2000-2019 und Voila, schon hätte das identische Portfolio 'nur' noch 6,07% p.a. gemacht. :/


    Fazit: In der Rückschau eine Rendite zu nennen bzw. zu ermitteln ist immer sehr einfach. Die vergangen Renditen bringen Dir gar nichts für die Zukunft. Die Zukunft kennt nämlich niemand. Auch keine Vermögensberatung!

    Was Dir aber gewiss ist sind die Kosten der Vermögensberatung. 1,5% p.a.

    Bei 600.000€ sind dass allein im ersten Jahr 9.000€! Rechne Dir die Kosten einfach mal auf 10 oder 20 Jahre hoch.

    Daher kümmere Dich lieber selbst um Dein Geld und spare Dir 9.000€ p.a.

  • Hallo zusammen,

    willkommene im Forum.


    Die Community ist Teil von Finanztip.


    Ihr Vermögen ist überschaubar.


    Geld ist ganz einfach. Das können Sie selbst.


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    LG

  • Hallo Lilly_m,


    meine Vorschreiber haben schon alles gesagt. Wenn man relativ unverhofft 1 Mio. bekommt, ist man erst einmal erschlagen. Gänge mir genauso. Aber so leid es mir tut, so richtig viel Geld ist es noch nicht.


    Es gibt bankunabhängige Vermögensverwalter, von denen sich einige herablassen, so ab 0,5 Mio. die Vermögensverwaltung zu übernehmen. Die Bank- „Berater“ sind Produktverkäufer.


    So schwer ist selber anlegen nicht. Sie dürfen nur keinen großen Fehler machen. Und die Fehlerwahrscheinlichkeit wächst mit der versprochenen Rendite. Ist es wirklich am Ende aller Tage so wichtig, ob Sie nach Steuern 3,0 oder 3,5% Rendite erzielen?


    Gruß Pumphut

  • Bei 600.000€ sind dass allein im ersten Jahr 9.000€! Rechne Dir die Kosten einfach mal auf 10 oder 20 Jahre hoch.

    Daher kümmere Dich lieber selbst um Dein Geld und spare Dir 9.000€ p.a.

    Nein, das sind nicht 9000€ p.a. Da ist wieder das mangende Verständis von Nicht-Linearität. Wenn du 1.5% Kosten auf 7.5 % Rendite hast, dann wirfst du 20% deines Vermögensaufbaus weg. Also anstatt 1Mio in ein paar Jahren hast du dann nur 800k.


    Wenn du dich nicht mit dem Geld auseinander setzen willst, dann reicht ein ETF auf die Marktrendite und fertig aus. Den FTSE-All-World hast du ja schon identifiziert. Die versprochene Rendite des Fonds entspricht mehr oder weniger der Marktrendite. Also diesen dann nehmen?

  • Diese bietet mir an das Geld über eine Vermögensverwaltung anzulegen:


    Vorteile: Keinerlei Arbeit mit dem Depot, Rendite ca. 7% nach Kosten (Vergleichswerte aus den letzten 20 Jahren)

    Nachteile: 1,5% Gebühren + Mwst auf das gesamte Anlagevermögen


    Nun bin ich am Überlegen, sollte ich das ganze selber übernehmen, mir Wissen aneignen, z.B. ETF's wie den Vanguard All World anschaffen, ein diversifiziertes Portfolio aufbauen und alles in Eigenverwaltung übernehmen oder macht es in meinem Fall doch Sinn die Gebühren in Kauf zu nehmen dafür jedoch absolut keine Arbeit mit dem Depot zu haben?

    Meine persönliche Meinung: Die Arbeit, Dich einzulesen, hast Du so oder so. Denn komplett blind einer Vermögensverwaltung Geld anzuvertrauen und zu sagen "hier, macht mal" fände ich richtig riskant.


    Die garantieren Dir ja keine 7% Rendite nach Kosten. Sondern sie garantieren Dir die Kosten von 1,5%, und ob bzw. welche Rendite dabei rauskommt, weiß vorher keiner und garantiert Dir auch keiner.


    Nein, das sind nicht 9000€ p.a. Da ist wieder das mangende Verständis von Nicht-Linearität. Wenn du 1.5% Kosten auf 7.5 % Rendite hast, dann wirfst du 20% deines Vermögensaufbaus weg. Also anstatt 1Mio in ein paar Jahren hast du dann nur 800k.

    Plastisches Beispiel:


    600.000 EUR bei 7% Rendite (nach 1,5% Kosten) nach 10 Jahren ergeben 1.180.290,81 EUR (ohne Berücksichtigung von Steuern).


    600.000 EUR bei 8,5% Rendite (also ohne den "Umweg" der Vermögensverwaltung, die 1,5% abziehen) nach 10 Jahren ergeben 1.356.590,07 (wieder ohne Berücksichtigung von Steuern).


    Macht effektiv Kosten von 176.299,26 EUR für 10 Jahre Vermögensverwaltung. Das wäre für mich deutlich zuviel Geld, nur um mir etwas Einlesen zu sparen.



  • Glückwunsch zu dem (je nach Sichtweite kleinen, mittleren bzw. großen) Erbe !

    Im Rahmen eines Erbes habe ich aktuell ein Vermögen von 1.000.000 zur Verfügung, hiervon geht auch nichts mehr ab (Steuern, etc.). Neben einer Investitionen im Bereich Immobilien die ich dieses oder nächstes Jahr tätigen möchte, würde ich einen Teil des Geldes (600.000€) gerne möglichst gut (gewinnbringend + halbwegs sicher

    Ganz generell und vorab: Mit 600.000 € ("freiem sprich liquidem Vermögen") bist Du - bei nüchterner Betrachtung - aus Bankensicht ein "kleines Fischlein". Pointiert könnte man auch sagen - via Gebühren und Kosten die Jahr für Jahr - "zu melkende Kuh" ...


    Selbst bei großen privaten Geschäftsbanken (würde ich auch nicht unbedingt empfehlen) werden Dir (halbwegs kompetente Ansprechpartner) erst ab Volumina von einigen Millionen Euro an begegnen. Gegen entsprechende Gebühren natürlich auch nur ...


    Eine Alternative (wenn es denn schon unbedingt "extern" laufen soll bzw. muß) könnte eine kleine, feine Adresse wie eine bankenunabhängige (!) Vermögensverwaltung (VV) sein (über den Verband VuV - Verband unabhängiger Vermögensverwalter oder so ähnlich zumindest - in Frankfurt am Main kann man wohl über seine PLZ solche VVs in seiner näheren Umgebung finden). Da gibt es einige, die auch schon zu "kleineren" Einstiegssummen (wie 50 tsd., 100 tsd oder 250 tsd.) tätig werden bzw. Mandate übernehmen. Über die Historie, Vita der Mitarbeiter, Kompetenz, Expertise, Gebühren etc. einer VV sollte man sich aber unbedingt vorab (!) immer informieren. Kosten fallen da aber natürlich auch an. Das nur am Rande und als eine weitere Option.


    Für eine wirklich individuelle "gebastelte" Anlagestrategie sehe ich - schon aus Gründen der Diversifikation und der Kosten - eher eine Million als Untergrenze (manche meinen auch, daß es ab 0,5 Mio. möglich sein kann). Darunter wird ohnehin meist mit eher "standardisierten" Modellen wie einer VV auf Fondsbasis oder gleich mit ETFs gearbeitet. Dein Volumen liegt da also im "Grenzbereich".


    Die Kosten bzw. Gebühren für eine VV sinken in aller Regel mit der Höhe des betreuten Vermögens (von meist bei ca. 2% p. a. beginnend bis hin zu einer Null für dem Komma (z. B. 0,85%) für größere Vermögen). Über die Jahre kommen da nichtsdestotrotz ziemlich stolze Summen zustande ... Auch das nur am Rande aber ggf. als Denkanstoß.


    Vor diesen Detailfragen und einer möglichen Umsetzung würde ich an Deiner Stelle (vor folgenden Hintergrund):

    Da ich aber von Anlagen etc. bisher absolut keine Ahnung hatte,

    und

    Ich bin voll berufstätig und sehe mein Interessengebiet nicht unbedingt im Finanzwesen :) ...

    aber auch

    habe ich mich auch von meiner Bank beraten lassen.

    In Banken gibt es in aller Regel - Ausnahmen bestätigen nur diese Regel - keine "Berater" sondern nur Bankprodukte-"Verkäufer" ...

    ... Teil des Geldes (600.000€) gerne möglichst gut (gewinnbringend + halbwegs sicher ... anlegen

    "Gewinnbringend" (jedenfalls nach Inflation und Steuer ) + "halbwegs sicher" kann schnell in ein gewisses Spannungsfeld geraten ... Auch das nur am Rande


    eher erstmal ganz grundsätzlichen Fragen klären wie


    1. Will und kann ich das Anlegen - sprich das "Bewirtschaften" meines Vermögens (übrigens keine Geheim- oder Raketenwissenschaft) - nicht auch selbst in die Hand nehmen (nach dem Anlesen eines Grund- bzw. Basiswissens) ? Den Aufwand kann man auch (sehr) überschaubar halten via (passive) ETFs (kostengünstigste Variante) oder (aktive) Fonds (etwas bis deutlich teurere - je nach Umsetzung - Variante).


    2. Was ist überhaupt das Ziel meiner Anlage ? Angefangen von A wie (ergänzende Altersvorsorge bis Z wie (mehr Zeit für mich und meine Hobby und/oder früherer Einstieg in den Ruhestand). S wie eine spätere Selbständigkeit oder U wie eine Unternehmensgründung wären weitere Beispiele. I wie Immobilie (für nicht wenige ja ein Thema nach einer Erbschaft) dürfte wohl keine Rolle mehr spielen; siehe hier

    Neben einer Investitionen im Bereich Immobilien die ich dieses oder nächstes Jahr tätigen möchte

    3. Wie steht es um meinen Anlagehorizont ? "10 Jahre +" hat etwas Spielraum. Für meinen Teil (ganz persönlich !) würde ich bei Aktien beispielsweise immer einen Rahmen von 15 Jahren + als Voraussetzung ansehen.


    4. Wie ist es um meine objektive aber auch subjektive Risikotragfähigkeit bestellt ? Das wird wichtig, um eine vernünftige (zu Dir und Deinen Rahmenbedingungen individuell passende) Asset-Allocation einzustellen


    5. Bei der Gelegenheit würde ich auch mal eine Art finanzielle "Gesamtbilanz" erstellen (schon vorhandene Anlagen, schon vorhandene Ansprüche die Altersrente bzw. Alterseinkünfte betreffend usw.) sowie auch einen Versicherungscheck machen (fehlt da was, kann man was optimieren usw.).


    Danach solltest Du klarer sehen - und kannst dann das Ganze Richtung konkrete "Umsetzung" angehen.


    Nur meine bescheidene persönliche Meinung.


    Gute Gedanken und ebensolche Entscheidungen wünsche ich !

  • Plastisches (Gegen)Beispiel:

    Im 10 Jahreszeitraum von 2000 - 2009 hat ein FTSE All World auch mal eine Rendite von -6,35% p.a. gemacht. :/

    Aus den 600.000€ wären dann in 10 Jahren rund 320.000€ geworden.

    Magst Du die Kosten der Vermögensverwaltung auch dafür nochmal ausrechnen? ;)


    Nein, das sind nicht 9000€ p.a. Da ist wieder das mangende Verständis von Nicht-Linearität. Wenn du 1.5% Kosten auf 7.5 % Rendite hast, dann wirfst du 20% deines Vermögensaufbaus weg. Also anstatt 1Mio in ein paar Jahren hast du dann nur 800k.

    Stimmt, die Kosten der Vermögensverwaltung entwickeln sich natürlich parallel zum Depotwert.

    Aber wo steht geschrieben, dass der Depotwert zwingend steigt? Wenn man Pech hat (s.o) hat man dann statt 600K€ nur 320K€. Und das ganz ohne Vermögensverwaltung. Die Kosten dafür gehen dann auch noch runter.


    Lilly_m

    Setze Dich detailliert mit dem Thema Risiko auseinander. Je kürzer der Anlagezeitraum um so höher ist das Risiko, dass es am Aktienmarkt auch mal eine negative Rendite geben kann.

    So einfach alles in einen FTSE All World sollte man nur machen, wenn man auch mal einige Jahre eine negative Rendite aushalten kann (finanziell wie auch mental!).

    Bei 600.000€ darf man sein Vermögen m.E. auch schon mal aufteilen (z.B. Aktien-ETF, Gold, Cash). Die Mischung machts.

    Was anderes macht eine Vermögensverwaltung auch nicht!

  • Plastisches (Gegen)Beispiel:

    Im 10 Jahreszeitraum von 2000 - 2009 hat ein FTSE All World auch mal eine Rendite von -6,35% p.a. gemacht. :/

    Aus den 600.000€ wären dann in 10 Jahren rund 320.000€ geworden.

    Magst Du die Kosten der Vermögensverwaltung auch dafür nochmal ausrechnen? ;)

    Das ist ja eigentlich kein Gegenbeispiel… aber zeigt natürlich sehr gut, dass unabhängig von der tatsächlichen Rendite immer signifikante Kosten für die Vermögensverwaltung anfallen.


    Ich habe gerechnet, wieder ohne Berücksichtigung von Steuern:


    Ohne Vermögensverwaltung: 311.335,80 EUR


    Mit Vermögensverwaltung:

    264.913,84 EUR


    Kosten Vermögensverwaltung: 46.421,96 EUR


    Teurer Spaß…

  • Lilly_m , ganz wichtig das du das Vermögen beherrscht und nicht das Vermögen dich.


    Lass das Vermögen nicht zur Belastung für dein Leben werden.


    Wenn du Lust hast Lese und schau dich noch ein bisschen schlau, dann kannst du es selber machen.

    Wenn du keine Lust dazu hast dann suche dir jemanden den dafür bezahlst, aber dafür hole dir einige Angebote ein.


    Aber mit den Finanzen ist es wie mit dem Raufaser tapezieren, wenn man es noch nie gemacht ist es schwierig. Zeigt es dir jemand und du hast die richtigen Werkzeuge macht es Spaß und nachher bist du Stolz das du es selber gemacht hast.

    Fange bei den Finanzen aber nicht mit dem Treppenhaus an.....sondern über erst in der Abstellkammer.

    Oder du bezahlst den Tapezierer. Bei dem siehst du sofort ob es ordentlich geworden ist. Beim Vermögensverwalter ist das eher schwieriger.


    Klappt schon, haben andere vor dir auch schon geschafft.


    Viel Erfolg bei deinen Finanzentscheidungen.

  • Klappt schon, haben andere vor dir auch schon geschafft.

    Und ganz wichtig: nicht stressen oder drängen lassen! Nimm dir ganz in Ruhe die Zeit, die du brauchst, um nächste Schritte zu entscheiden.


    In der Zwischenzeit solltest Du das Geld, falls es bisher auf nur einem Konto liegt, sicherheitshalber auf mehrere (Tagesgeld-)Konten verteilen, damit Du überall unter der Einlagensicherungsgrenze von 100.000 EUR liegst.

  • Teurer Spaß…

    Ja, aber wenn die Vermögensverwaltung Lilly_m eine Aufteilung Ihres Anlagebetrags in verschiedene Assets empfohlen hätte und dann nach 10 Jahren in dieser Krisenphase noch 400.000€ oder gar 500.000€ im Depot wären, würde man doch sagen, dass sich die 1,5% p.a. für die Vermögensverwaltung unter dem Strich gerechnet haben? ;)

    Und nein, ich will keinesfalls sagen, dass ich irgendjemanden eine Vermögensberatung empfehle.

    Das Thema Risiko kann man sich auch ganz allein erarbeiten. Nur man sollte sich bei aller Euphorie immer die realen Renditen in bestimmten Zeiträumen betrachten.

    10 Jahre sind einfach ein verdammt kurzer Zeitraum für ein 100%iges Aktieninvestment.

    Justmy2Cent


    PS: Die Frage wurde auch in anderen Foren gestellt. Mal sehen, ob da überhaupt noch eine Antwort kommt.

  • Wenn du keine Lust dazu hast dann suche dir jemanden den dafür bezahlst, aber dafür hole dir einige Angebote ein.

    Den Gedanken finde ich a) wichtig und b) hat dieser erheblichen Realitätsbezug.


    Zu den dann (unvermeidlichen) Kosten (externe Lösung, VV usw.) hatte ich ja schon in Nr. 10 einiges geschrieben. Ebenso aber natürlich auch, daß man das (nach etwas Einlesen) auch - erst recht heutzutage (Stichworte: ETFs, Online-Banking - um nur zwei Beispiele zu nennen) - gut selbst (und damit kostengünstiger) in die Hand nehmen kann.


    Ein solches "Special Interest" Forum im Internet (mag > 20.000 (?) Mitglieder haben - etwas intensiver schreiben bzw. beteiligen sich aber vermutlich nur wenige Dutzend davon) ist eher eine Art "Mikrokosmos" bzw. "Biotop" - eine kongruente Abbildung der Gesellschaft ist es - nach meinem Dafürhalten - jedenfalls nicht.


    Wenn ich beispielsweise in mein - sehr weites bzw. breites - Umfeld schaue, da bin ich als "Selbermacher" und "Selbstentscheider" eher der absolute Exot. Locker über 90% der Menschen in meinem Umfeld haben das (die Bewirtschaftung des Vermögens) schon vor (sehr) vielen Jahren delegiert, sei es nun an Banken oder bankenunabhängige VV oder (Immobilien betreffend) an eine HV. Oder, wenn es denn um geringere Summen geht, sie vertrauen schlicht ihrer Sparkasse oder Volksbank samt Ansprechpartner vor Ort. Das deckt sich wiederum mit den Erfahrungen anderer Leute und deren Umfeld. Nur rein anekdotisch dürfte das also kaum sein. Und der kleine Rest sieht das (teilweise) dann auch ein bißchen als eine Art "Denksportaufgabe" und/oder "Hobby" an ...


    Dazu kommt: Die allermeisten sind heilfroh, daß ihnen das (vermutlich auch samt der Verantwortung) jemand - wenn auch gegen Gebühr, wie bei jeder Dienstleistung - abnimmt. So habe ich zig Mal den Weg erlebt, daß sich jemand vom "Selbermachen" schließlich doch an einen "Externen" wendet - aber nur ganz wenige Einzelfälle, wo der Weg von einer "externen" Lösung zurück zum Vermögensinhaber selbst führte (so wie damals in meinem Fall wegen unterschiedlicher Einschätzung zum Thema bevorstehende "Euroeinführung"). In der Regel führt dann der Weg "nur" zurück, weil von "Dienstleister A" zu "Dienstleister B" (bzw. VV "A" zu VV "B") gewechselt wird (wobei man dann schon wirklich sehr unzufrieden gewesen sein muß ...).


    Ansonsten halte ich in dem "Fall" - wie so oft - die grundlegenden Erwägungen (s. Nr. 10; Fragen 1 - 5 beispielsweise) für gewichtiger als eine isoliert betrachtete reine Kostenfrage.


    Nur meine bescheidene persönliche Meinung.

  • Und nein, ich will keinesfalls sagen, dass ich irgendjemanden eine Vermögensberatung empfehle.

    Das Thema Risiko kann man sich auch ganz allein erarbeiten. Nur man sollte sich bei aller Euphorie immer die realen Renditen in bestimmten Zeiträumen betrachten.

    10 Jahre sind einfach ein verdammt kurzer Zeitraum für ein 100%iges Aktieninvestment.

    Justmy2Cent


    Die TO lebt in zehn Jahren in einem abbezahlten Haus und ist auf das Geld die ganze Zeit nicht angewiesen. Also wo genau ist das Risiko? Das man im Zweifel ein, zwei, drei Jahre länger warten muss, weil genau was akut geworden ist?

  • Die TO lebt in zehn Jahren in einem abbezahlten Haus und ist auf das Geld die ganze Zeit nicht angewiesen. Also wo genau ist das Risiko? Das man im Zweifel ein, zwei, drei Jahre länger warten muss, weil genau was akut geworden ist?

    Das man panisch reagiert und zum/nahe Tiefpunkt Alles verkauft! :/

    Im Dotcom-Crash (2000-2003) ging es 3 Jahre nur nach unten mit den Kursen. Da haben selbst langjährige Aktionäre kalte Füße bekommen.

    Wenn sich der Depotwert von 600.000€ mal eben halbiert es etwas anderes als wenn sich der Depotwert von 180.000€ halbiert und ich ohnehin jedes Jahr 15K investiere und noch einen Anlagehorizont von 10-15 Jahren habe.

  • Die TO lebt in zehn Jahren in einem abbezahlten Haus

    Woraus kann man das mit dem "abbezahlten Haus" zur Eigennutzung entnehmen ?

    Neben einer Investitionen im Bereich Immobilien die ich dieses oder nächstes Jahr tätigen möchte

    Eine "Investition in Immobilien" kann - neben einem "abbezahlten Haus" (by the way: Hier gibt es für 1.000.000 € - 600.000 € = Restsumme 400.000 €) kein "abbezahltes Haus"; höchstens eine sehr kleine Wohnung ... (zum Stand- bzw. Wohnort wurde m. W. auch nix gesagt ...?) - alles Mögliche bedeuten wie vermietete Immobilie(n), in dem Fall dann vermutlich mit Kredithebel (Leverage), Immobilienfonds (offen oder geschlossen), Immobilien-Aktien, Real Estate-ETFs, Immobilien-Crowdinvesting.


    Zumal es schon fraglich ist, ob man bei einem Haus zur Eigennutzung explizit von einer "Investition" sprechen würde ...

    Also wo genau ist das Risiko?

    Stichwort: Objektive Risikotragfähigkeit. Über die - neben dem Erbe - sonstige finanzielle Situation (bereits zuvor vorhandenes Vermögen, Höhe und Sicherheit des Einkommens, ggf. schon bestehende oder nicht vorhandene "Renten- bzw. Versorgungsansprüche", Status "Versicherungen" etc.) wurde m. W. auch nix geschrieben.


    Meines Wissens auch nicht zum Alter ... ?


    Wie schon gesagt (s. Nr. 10) würde ich (ganz persönlich) nur Geld in den Aktienmarkt (sprich ins Risiko) schieben, auf welches ich mit Sicherheit mindestens 15 Jahre nicht zurückgreifen werde.


    Stichwort: Subjektive Risikotragfähigkeit (emotional-psychologisch). Darüber ist m. W. auch nix bekannt. Eher nur, daß diesbezüglich (Anlagen bzw. Investments) kaum bis kein Wissen vorhanden ist (Zitat: "Von Anlagen etc. bisher absolut keine Ahnung" ...) - und daher wahrscheinlich auch keine Erfahrungen ... ?! Auch was die subjektive Risikotragtragfähigkeit in praxi bedeuten kann.


    Kenne diverse Fälle (u. a. auch bezüglich Erbschaften), wo man sich mit ein paar Klicks und/oder Video-Filmchen im Internet "informiert" (meinte sich informiert zu haben ...) und dann mit irgendwelchen Faustformeln bzw. Pauschalempfehlungen (Beispiel: 100 minus Lebensalter = richtige Aktienquote) angelegt hatte - als es dann an den Börsen das erste Mal richtig geklingelt hat, war schon "Game over". Ein (temporärer) sechs- oder siebenstelliger Verlust war dann eben offensichtlich doch nicht im Rahmen der eigenen subjektiven Risikotragfähigkeit. Die schlechteste Variante überhaupt: Verkauft wurde a) zu einem Tiefpunkt und b) die Assetklasse Aktien wurde fortan auch noch gemieden.

    Also wo genau ist das Risiko?

    An diversen Stellen ... siehe oben



    Nur meine bescheidene persönliche Meinung.