Geldanlage mit 70

  • Sich von der GmbH zu lösen würd ich auch gerne. Geht nur, wenn man Nachfolger/Übernahme der GmbH findet, der die Pensionsverpflichtung übernimmt. Ja und da hängt man ja doch noch irgendwie dran. Wenn man nicht mehr lange lebt, freut sich der Nachfolger/Käufer. Keine Ahnung, wie es ist wenn dann der Nachfolger insolvent geht.

    Ja, die Fehler der Vergangenheit holen einen immer ein!

    Wir sind hier die Finanz-Selbermacher. Wir regeln unsere Finanzen selber, helfen aber aber gern anderen Leuten, die uns zu irgendwelchen Finanzsachen befragen. Meistens kommen dabei dann eine ganze Menge guter Antworten/Anregungen zusammen. Nur: Umsetzen muß der Frager das dann selber.


    Euch hängt die GmbH wie ein Klotz am Bein. Zwischen den Zeilen steht, daß die 1-Mann-GmbH die versprochene Pension vermutlich nicht zahlen kann (Wie auch, wenn dann keiner mehr arbeitet?), also müßt Ihr diese Frage angehen. Das kann keiner von uns hier für Euch tun.

    Unser selbst bewohntes Haus und Einzimmerwohnung haben wir unseren Kindern auf Nießbrauch überschrieben.

    Kann man machen, manche Steuerberater raten dazu zum Zweck der Erbschaftsteuerersparnis. Man gibt mit einer solchen Konstruktion allerdings Vermögenswerte aus der Hand gegeben, die man für die eigene Altersversorgung möglicherweise braucht. Die meisten Leute unterschätzen den Wert einer angemessenen Altersversorgung (die ein Selbständiger ja selbständig ansparen muß).

  • Es geht im Kern um die Frage, wie man mit € 400.000 im Alter von 70 für den Rest seines Lebens € 2.000 im Monat erhalten kann.


    Entscheidend ist, daß man die Lebenserwartung nicht kennt. Ich gehe mal davon aus, daß [das Kapital] komplett verzehrt werden kann.

    Vermutlich erhofft sich die Threadstarterin eine Anlagemöglichkeit, die das Kapital erhält, aber die halte ich für unrealistisch. Also: Kapitalverzehr dürfte nötig sein.

    Mit einer angenommenen Verzinsung von 2 % und einer Entnahme von € 2.000 reicht es bis zu einem Alter von 90. Solltest du noch älter werden, gibts da ja noch das abgezahlte, selbstgenutzte Haus, was verkauft werden kann.

    Und mit 90 ist das Geld dann alle. Das Haus (das wurde als Info nachgeschoben) gehört bereits den Kindern. Das eigene Haus frühzeitig auf die Kinder zu übertragen und den Nießbrauch zu behalten, ist eine gängige Methode, die Erbschaftsteuer sparen soll. Aber man gibt damit halt auch frühzeitig Vermögen aus der Hand, das man ggf. für die eigene Altersversorge braucht. Wenn das eigene Geld zu Ende geht, muß man dann bei den eigenen Kindern betteln, damit sie einem vom geschenkten Geld etwas zurückschenken. Keine angenehme Lage.

    Von 2% bei Festgeld kann man aber nicht die nächsten 20 Jahre ausgehen.

    Sondern?

    Mit 70 würde ich persönlich nicht mehr in Aktien oder ETFs gehen, falls die Zinsen aber wieder gegen Null gehen sollten, brauchts einen anderen Plan. Läßt sich ein Teil von dem Haus als Apartment oder Wohnung abtrennen und vermieten?

    Der eine so, der andere so. 20 Jahre sind eine lange Zeit, da könnte man durchaus noch in Aktien gehen, und seien es nur mit 25% des Betrags. Diesbezüglich spielt die Erfahrung des einzelnen Anlegers natürlich eine gewichtige Rolle.


    Einen Teil des Hauses abtrennen möchte man mit 70 eigentlich nicht mehr. Mein Elternhaus wurde damals so gebaut, daß man es trennen könnte. Ich habe das meinen Eltern auch mal vorgeschlagen, die dann geantwortet haben:


    Man könnte das machen, das kostet aber erstmal eine Stange Geld (Schätzung: 30 T€), die sich aus der Miete erstmal amortisieren müßte. Wir müssen uns platzmäßig einschränken, das könnten wir machen, wenn einer von uns gestorben ist. Ob der eine Überlebende dann aber den Zirkus des Umbaus noch tragen wollte? Die entstehende zweite Wohneinheit wäre klein, vermutlich nur für eine Einzelperson geeignet. Man wollte das haben, damit ein einzelner Überlebender nicht ganz allein im Haus ist - ob die Einzelwohnung in der dann anderen Wohnung das bringt? Und dann: Wenn das Haus nach unserem Tod wieder als Einfamilienhaus genutzt werden soll, ist die Investition für den Umbau nicht nur verloren, sondern der Rückbau kostet sogar ein zweites Mal Geld.


    Die Option "Haus teilen" ist bei Licht besehen meistens unrealistisch. Im vorliegenden Fall ohnehin, wo den Bewohnern das Haus noch nicht einmal mehr gehört.


    Nicht ganz einfach, die Lage der Threadstarter.

  • Ok, hab mal gegoogelt. Diese 4 Prozent Regel geht davon aus, daß es 30 Jahre reichen soll d.h. dann bis zum 100. Lebensjahr.

    Die "4%-Regel" hat keine fixe Definition. Ursprünglich hieß es mal: Aus einem gemischten Portfolio kann man auf ewig 4% entnehmen, ohne daß das Kapital ausgeht.


    Meistens ist das auch so, in vielen Fällen vermehrt sich das Vermögen sogar noch. Dann aber hat einer halt eine Börsensituation skizziert, bei der man eben doch pleitegeht. Daraufhin haben andere Leute die Definition verändert, etwa Zeit begrenzt oder die Entnahme zurückgenommen, eventuell sogar dynamisch gestaltet. Das verringert natürlich die Pleitewahrscheinlichkeit.


    Wenn Du die Entwicklung eines gemischten Portfolios mit einer bestimmten Entnahme über die Zeit simulierst, bekommst Du einen Graphen etwa so wie diesen:


    https://hartmutwalz.de/wp-content/uploads/2021/02/Grafik-Vermoegen-im-Zeitablauf.png


    Je weiter die Zeit fortschreitet, desto breiter wird die Zone, in der sich der Vermögenswert mit einer gegebenen Wahrscheinlichkeit befinden wird. Wenn es raufgeht, beklagt sich keiner (und es geht in der Mehrzahl der Fälle rauf). Wenn es runtergeht, ist irgendwann das Geld aus.


    Genau diese Frage stellt sich in diesem Faden.


    Über dieses Thema haben andere Leute Bücher geschrieben (und der Gastautor bei Hartmut Walz einen langen Artikel). Ich kann das Thema im Rahmen eines Postings nur anreißen, nicht ausschöpfen.

  • Danke für den Link. Sehr gut.


    Ich schreibe hier mit, weil ich selber in einer ähnlichen Situation bin. Ich selber habe einen Teil des Hauses vermietet, aber die Abtrennung war auch mega einfach. Hängt halt viel von den baulichen Gegebenheiten ab und auch der Mieterauswahl. Aber eine Möglichkeit, die ich nicht von vorn herein ausschließen würde.


    Ihr sprecht hier viel über Kapitalerhalt, aber meine und möglicherweise auch die vieler anderer Ex-Selbstständiger Situation ist auf kompletten Verzehr ausgelegt. Was ich habe ist statt Rente, nicht oben drauf. Ich bin sozusagen Selbstversorger.


    Bei mir findet das auf eher bescheidenem Niveau statt. Ich komme gut aus, mehr nicht. Aber ich habe auch keine großen Ansprüche.


    Riesiges Problem ist, daß man nicht weiß, wie alt man wird. Irgendwann steht die Frage im Raum, was ist dir wichtiger, auf sehr niedrigem Niveau sehr, sehr alt werden (und das Alter vielleicht gar nicht zu erreichen und dafür vorher noch bescheidener gelebt zu haben) oder mehr zu entnehmen, JETZT zu leben und ja, dann evt. mit 85 oder 90 in der Grundsicherung zu landen.


    Auch die gesundheitliche Situation spielt da rein. Ich habe z.B. eine sehr ernste chronische Erkrankung, die sehr schnell sehr böse zuschlagen kann und es mit mir sehr schnell zu Ende gehen kann. Das läßt die Sichtweisen verändern. Aber auch mit meiner Krankheit kann man 100 werden. Mit 70 (bin ich auch) und unheilbarer Krankheit spielt das Thema Endlichkeit des Lebens, Unberechenbarkeit des Endes und was ist einem wirklich wichtig eine ganz große Rolle. Ich habe mich für mehr Flexibilität entschieden, auch wenn das auf die Rendite geht.


    Ich würde unbedingt den gesundheitlichen Aspekt mit reinnehmen. Wenn sich da was ändert, möchte ich flexibel reagieren können. Klar Aktien lassen sich immer verkaufen, aber ggf.mit großem Verlust.


    Auch die familiäre Situation ist wichtig. Auch mit Pflegebedürftigkeit muss man rechnen. Alle diese verschiedenen Aspekte müssen gut abgewogen werden.


    Es ist wirklich ein sehr komplexes Problem auf dem ich schon lange rumkaue und ich bin froh über diesen Thread. Und die persönliche Situation wird auch sehr individuell sein. Man muss die gesamte Lebenssituation mit reinnehmen. Vielleicht Zuviel für so einen Thread. Aber wenn ihr noch weitere Beiträge/Analysen oder Bücher wisst, sehr gern.

  • Ich schreibe hier mit, weil ich selber in einer ähnlichen Situation bin.

    Ich möchte Dir wünschen, daß Du nicht in einer ähnlichen Situation bist.

    Ich selber habe einen Teil des Hauses vermietet, aber die Abtrennung war auch mega einfach. Hängt halt viel von den baulichen Gegebenheiten ab und auch der Mieterauswahl. Aber eine Möglichkeit, die ich nicht von vorn herein ausschließen würde.

    Ich habe dazu ja schon etwas geschrieben: Wenn eine Trennung baulich einfach ist, kann man das erwägen. Generell sind aber bereits einfache Baumaßnahmen vierstellig. Umbau nur deswegen, weil man hinterher Miete einnehmen kann, sind schnell unrealistisch. Beim üblichen Einfamilienhaus rechnet sich das nicht. Wenn man vom Vermögen leben muß, ist es vermutlich die bessere Option, das Haus zu verkaufen (So es einem noch gehört!) und sich eine passende Mietwohnung zu suchen. Vom Eigentum "zurück" in Miete zu gehen, ist für manchen allerdings emotional schwierig. Viele möchten sich nach dem Hausverkauf eine Das Eigentumswohnung kaufen. Wenn man sich das leisten kann, ist es in Ordnung. Wenn man vom Vermögen leben muß, bringt das aber meist wenig. Von einer Immobilie kann man nicht herunterleben. Das Konzept der "reverse mortgage" kommt in Deutschland nicht in Gang.

    Ihr sprecht hier viel über Kapitalerhalt, aber meine und möglicherweise auch die vieler anderer Ex-Selbstständiger Situation ist auf kompletten Verzehr ausgelegt. Was ich habe ist statt Rente, nicht oben drauf. Ich bin sozusagen Selbstversorger.

    Es sind nicht wir, die vom Kapitalerhalt sprechen. In der Regel kommen die Anfrager mit diesem Ansinnen. Wer sich mit Finanzen auskennt, weiß, daß man sich bei gewünschter Entnahme den Kapitalerhalt leisten können muß, sprich: Für Kapitalerhalt bei vorgegebener Entnahme viel mehr Kapital braucht als bei Kapitalverzehr.

    Riesiges Problem ist, daß man nicht weiß, wie alt man wird. Irgendwann steht die Frage im Raum, was ist dir wichtiger, auf sehr niedrigem Niveau sehr, sehr alt werden (und das Alter vielleicht gar nicht zu erreichen und dafür vorher noch bescheidener gelebt zu haben) oder mehr zu entnehmen, JETZT zu leben und ja, dann evt. mit 85 oder 90 in der Grundsicherung zu landen.

    Tja, genau das ist der Knackpunkt. :)

    Niemand weiß, wie lang das Geld reichen muß. Mein ehemaliger Schuldirektor ist aus gesundheitlichen Gründen noch vor dem 60. frühpensioniert worden (Herzinfarkt). Man hätte damals vermuten können, daß er nicht besonders alt wird. Im Moment ist er 95.

    Auch die gesundheitliche Situation spielt da rein. Ich habe z.B. eine sehr ernste chronische Erkrankung, die sehr schnell sehr böse zuschlagen kann und es mit mir sehr schnell zu Ende gehen kann. Das läßt die Sichtweisen verändern. Aber auch mit meiner Krankheit kann man 100 werden. Mit 70 (bin ich auch) und unheilbarer Krankheit spielt das Thema Endlichkeit des Lebens, Unberechenbarkeit des Endes und was ist einem wirklich wichtig eine ganz große Rolle. Ich habe mich für mehr Flexibilität entschieden, auch wenn das auf die Rendite geht.

    Siehe oben. Niemand weiß, wie lange es im eigenen Fall geht. Der eigene Tod aber ist sicher. Aktuell kann ein 65jähriger Mann mit weiteren 18 Jahren rechnen, eine 65jährige Frau mit weiteren 21 Jahren. Hätte ich mit 65 keine Altersversorgung und müßte unter Kapitalverzehr vom eigenen Vermögen leben, würde ich vermutlich mit Endalter 95 rechnen ( = 30 Jahre Ruhestand), als Frau vielleicht mit 100.


    Was Du mit "Flexibilität statt Rendite" meinst, ahne ich nicht. Vermutlich Vorhalt des Geldes auf dem Sparbuch ohne Aussicht auf Kapitalerträge.


    Ich bin Aktionär seit langen Jahren und werde auch im Ruhestand nicht von der Börse weggehen, sondern allenfalls Einzelaktien in ETFs umschichten. 20 oder 30 Jahre von 65 bis zum Exitus sind ein langer Anlagehorizont. Ich kann dann ja ab 75 graduell auf Renten gehen. Ich sehe das dann, wenn es so weit ist.

    Ich würde unbedingt den gesundheitlichen Aspekt mit reinnehmen. Wenn sich da was ändert, möchte ich flexibel reagieren können. Klar Aktien lassen sich immer verkaufen, aber ggf. mit großem Verlust.

    Wir hatten dieses Thema schon häufig. Mein Depot hat sich im Verlauf der letzten 10 Jahre grob verdoppelt. Ein Depot aus Renten wäre in dieser Zeit so gut wie nicht vom Fleck gekommen. Würde sich mein Depot nun in einem Crash halbieren, stünde ich nicht schlechter da als jemand, der aus Angst vor der Börse gleich von vornherein auf renditearme oder -lose Anlagen gesetzt hätte. Ich habe in den vergangenen Jahren so viel mehr Kurszuwachs an der Börse erfahren, daß ich auch einen Rückgang ertragen könnte. Und wenn ich in der Baisse für den Lebensunterhalt Aktien verkaufen muß, dann sind die z.B. 10.000 €, die ich entnehmen muß, halt 30% teurer als im letzten Jahr.


    Es ist in erster Linie Mentalitätsfrage, ob man Geld an der Börse investiert. Wer das jahrzehntelang gemacht hat, wird es auch im Ruhestand tun. Wer sein Lebtag lang auf ultrasichere Renten gesetzt hat, wird auch im Ruhestand nicht davon weggehen.

    Auch die familiäre Situation ist wichtig. Auch mit Pflegebedürftigkeit muss man rechnen. Alle diese verschiedenen Aspekte müssen gut abgewogen werden.

    Pflegebedürftigkeit ist nicht kalkulierbar und in den meisten Fällen teuer. Sie zerschlägt auch eine an sich seriöse Finanzplanung.

    Es ist wirklich ein sehr komplexes Problem, auf dem ich schon lange rumkaue, und ich bin froh über diesen Thread. Und die persönliche Situation wird auch sehr individuell sein. Man muss die gesamte Lebenssituation mit reinnehmen. Vielleicht zu viel für so einen Thread. Aber wenn ihr noch weitere Beiträge/Analysen oder Bücher wisst, sehr gern.

    :) Es gibt mehrere Meter Bücher zum Thema und doch: Prognosen bleiben schwierig, speziell dann, wenn sie die Zukunft betreffen.

  • Die "4%-Regel" hat keine fixe Definition. Ursprünglich hieß es mal: Aus einem gemischten Portfolio kann man auf ewig 4% entnehmen, ohne daß das Kapital ausgeht.

    Das ist einfach schlichtweg falsch!

    Die ewige Entnahme wurde in der Trinity-Studie nie untersucht. Es war immer nur von 30 Jahren die Rede.


    Hier mal ein deutscher Link der die 4%-Regel kurz erläutert und auch auf die Ursprungsquellen der Studie verweist: https://guidingdata.com/trinity-studie-4-prozent-regel/


    Georg Wieninger hat sich auf seinem Blog sehr intensiv mit der 4% Regel beschäftigt: https://www.finanzen-erklaert.de/vorsicht-vor-der-4-regel/

    Wer die ersten 5 Jahre übersteht (Renditereihenfolgerisiko) für den ist die 4%-Regel extrem sicher.

    Ok, hab mal gegoogelt. Diese 4 Prozent Regel geht davon aus, daß es 30 Jahre reichen soll d.h. dann bis zum 100. Lebensjahr.


    So würde ich nicht rechnen. Was dabei rauskommt, ist nur wenig über Grundsicherung. Ich würde € 2.000 entnehmen, es reicht bis zum 90. ten, mal annehmen, daß ich nicht 100 werde und ggf. dann von Grundsicherung leben, statt mir JETZT schon eine 30 jährige selbst gemachte Grundsicherung zu verpassen.

    Durchaus eine Möglichkeit, die allerdings voraussetzt, dass es auch in 30 Jahren noch so etwas wie eine Grundsicherung gibt! :/

  • Die "4%-Regel" hat keine fixe Definition. Ursprünglich hieß es mal: Aus einem gemischten Portfolio kann man auf ewig 4% entnehmen, ohne daß das Kapital ausgeht.

    Das ist einfach schlichtweg falsch!

    Die ewige Entnahme wurde in der Trinity-Studie nie untersucht. Es war immer nur von 30 Jahren die Rede.

    Faktisch macht es keinen großen Unterschied, ob man mit 30 Jahren rechnet oder ob man das Ende offen läßt. Die ersten Jahre sind kritisch, wenn da was schief geht, steigt die Pleitewahrscheinlichkeit erheblich. Wenn diese Hürde genommen ist, bleibt nur eine kleine Restwahrscheinlichkeit. Ich habe ja neulich mal ein typisches Schaubild gepostet, das bei einer Monte-Carlo-Simulation eines Portfolios entsteht. In der Mehrzahl der Fälle nimmt das Portfolio zu, teilweise sogar stark zu, in der Minderzahl der Fälle schrumpft das Portfolio. In einer sehr kleinen Zahl geht das Portfolio pleite, was für den Betroffenen dann natürlich schlecht ist.


    Ohnehin gibt eine Vergangenheitsbetrachtung keine Sicherheit für die Zukunft. Und wenn wir schon beim Haarespalten sind: "Extrem sicher" gibt es natürlich auch nicht. Sachlich richtig wäre zu sagen: In der Vergangenheit war die Pleitewahrscheinlichkeit sehr gering, wenn die ersten 5 Jahre überstanden waren.

  • Ohnehin gibt eine Vergangenheitsbetrachtung keine Sicherheit für die Zukunft. Und wenn wir schon beim Haarespalten sind: "Extrem sicher" gibt es natürlich auch nicht. Sachlich richtig wäre zu sagen: In der Vergangenheit war die Pleitewahrscheinlichkeit sehr gering, wenn die ersten 5 Jahre überstanden waren.

    Das ist richtig. Und auch die Pleitewahrscheinlichkeit auf 30 Jahre erachte ich für mich als akzeptabel. Ich habe aber auch eine Rente mit/von der ich leben kann.

    Häufig hatte man in der Vergangenheit nach 30 Jahren auch immer gleich viel / mehr Depotwert als am Anfang.

    Es ist halt wie beim Fliegen: Fliegen ist sehr sehr sicher. Nur wenn man in einem Flugzeug sitzt das abstürzt ist die Todeswahrscheinlichkeit extrem hoch. :/


    Die Vergangenheit ist schon nicht der schlechteste Indikator. Schließlich waren dort auch wirklich dunkle Jahre dabei (1929-1945). Und selbst das konnte man mit der 4%-Regel überstehen.

  • Faktisch hattest du einfach unrecht. Da muss man dann auch keinen 20-zeiler (auf dem Handy) zur Rechtfertigung schreiben ;) 8o

    Faktisch kannte ich diese Studie nicht, wohl aber die vielen Stellen, die die Faustregel kolportieren.


    Das ändert nichts daran, daß der untersuchte Zeitraum letztlich irrelevant ist. Die Forscher haben den Verlauf über 30 Jahre untersucht, wenn man daraus beispielsweise 40 Jahre macht, ändert das am Ergebnis nichts Wesentliches.


    Und eine Sicherheit für die Zukunft bringt eine Vergangenheitsbetrachtung auch nicht.

  • Die Forscher haben den Verlauf über 30 Jahre untersucht, wenn man daraus beispielsweise 40 Jahre macht, ändert das am Ergebnis nichts Wesentliches.

    =O

    Doch, das ändert eine Menge. Wer nach 30 Jahren auf NULL angekommen ist, ist das auch nach 40 Jahren! ;)

    Soll ja Menschen geben, die bereits mit 50 Privatier werden. Da machen dann 10 Jahre eine Menge aus.

    Warum sind die ersten 5 Jahre so wichtig? Wichtiger als die anderen?

    Stichwort: Renditereihenfolgerisiko

    Oliver hat das auf seinem Blog sehr gut erklärt: https://frugalisten.de/das-seq…ntnahmestrategien-teil-2/