Der Weg zum Dividendendepot

  • Hallo Achim Weiss

    Fast alle Vermögensverwalter, Fondsmanager oder WealthManagement-Fachleute treffen Anlageentscheidungen nach fundamentalen oder wie Du schreibt "wissenschaftlicher" Grundlage.

    Lieber Achim Weiss, da kann ich Dich beruhigen.

    Man kann noch so lange wissenschaftliche analysieren und disktutieren.

    Beim der Anlage in Aktien geht es um die Wertentwicklung und Rendite der ZUKUNFT.

    Die kann man nun man nur mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit berechnen.

    Wer weiß schon wie das mit den aktuellen Kriegen weitergeht oder endet?

    Wer weiß schon wer der nächste Präsident der USA wird und was der entscheidet?

    Wer weiß schon ob sich der Handels- und Zollstreit USA und China weiter steigert?

    Jeder Profi, auch ein Warren Buffet, hat daher n seinem Depot einen Teil an AKTIEN die erwartungsgemäß laufen

    aber auch solche die sich überdurschnittlich nach oben entwickelt haben

    und auch solche die dem Markt hinterherhinken.

    Das ist fast scbon ein Naturgetz.

    Wenn man im VORAUS berechnen könnte welche Aktien in die jeweiiige Gruppe fallen, bräuchtet man die Anderen gar nicht zu kaufen.

    Daher gilt auch den besten Profis immer nur der SALDO.

    Wenn man nur Weltkonzerne kauft, am besten solche die seit 100 Jahren und länger steigende Kurse haben, kann man Kursrückgänge aussitzen.

    Der Saldo ändert sich nur minimal ob man Schieflage aussitzt oder umschichtet.

    Viel Glück wünscht McProfit

  • Wenn man nur Weltkonzerne kauft, am besten solche die seit 100 Jahren und länger steigende Kurse haben, kann man Kursrückgänge aussitzen.

    McProfit, interessant finde ich, dass Du (wie an anderer Stelle mal geschrieben) auch einige Startups unterstützt hattest. Das passt ja gefühlt gar nicht zu Deiner sonstigen Anlagepolitik.

    Oder war das von Anfang an nicht als "Anlage" betrachtet worden?


    Weiterhin würde mich sehr interessieren, inwieweit sich die Anlagepolitik Deiner Stiftung von Deiner privaten Anlagepolitik unterscheidet. Dort bist Du ja nicht ganz so frei in den Entscheidungen.

  • Hallo Forums, Freund @Horny

    Da hast du ja sehr aufmerksam gelesen.

    In der Tat ist es so, dass ich viele Jahre lang mit Direktinvestitionen mich bei Startups engagiert habe

    Das waren jedoch alles regionale Projekte, bei denen es ein persönliches Anliegen von mir war solche Geschäftsideen eine Chance zu geben, vergleichbar mit der Höhle der Löwen

    Das Ergebnis nach 10 bis fast 20 Jahren war jedoch gestichelt.

    Die meisten Gründet haben sich oder ihre Idee überschätzt, die meisten scheuten die viele Arbeit

    andere suchte nach einem Schlupfloch um aus meiner Gewinnbeteiligung herauszukommen

    und nur ganz wenige sind bis heute erfolgreich, in einem einzigen Fall war mein Ertrag siebenstellig.

    inzwischen habe ich alle Beteiligungen aufgelöst, nicht zuletzt, weil ich auch mit inzwischen Ü 75 andere Interessen habe

    Ich würde keinem Anleger empfehlen, in solche Geschäftsideen zu investieren.

    Deine Frage nach meiner Stiftung

    Da eine Stiftung regelmäßige Ausschüttungen braucht, sind Aktien nur bedingt geeignet, weil bei einem Kursrückgang die Dividenden erst verwendet werden müssen, um die Kursverluste auszugleichen.

    Da eine Stiftung in der Regel gleichmäßige Ausschüttungen machen will, habe ich das Stiftung Kapital in direkt Investitionen bei mittelständischen Firmen investiert mit einem Festzins plus einer Gewinnbeteiligung.

    Auf diese Weise habe ich immer eine Mindest,Zins von 5 % teilweise bis zu 10 % aber keine Jahre ohne Ausschüttung.

    Auch das ist kein Modell für einen Privatanleger, weil die Risiken einfach höher sind und der Gewinn begrenzt.

    Viele Grüße McProfit

  • Lieber McProfit ,


    Du bist gut im Urlaub angekommen? Genieße ihn!

    Danke, dass ich trotzdem eine ausführliche Antwort bekommen habe.


    Spannend finde ich insbesondere den zweiten Teil. Ich manage auch kleine Stiftungen, diese sind überwiegend konservativ, d.h. in Anleihen investiert. Daher finde ich es interessant, das Du sogar Anlagen nutzt, die Du für Privatanleger als zu spekulativ bezeichnest. Was macht die Stiftung, wenn eine Anlage ausfällt?


    LG Hornie

  • Hallo Hornie

    Wir sind ja jetzt bei einem sehr speziellen Thema gelandet, dass eigentlich für dieses Forum hier vermutlich zu speziell ist.

    Bei einer gemeinnützigen Stiftung ist es ja so, dass das ursprünglich einbezahlte Kapital nicht wie bei einer Spende sofort ausgegeben wird, sondern von der Stiftung angelegt wird. Es werden jedes Jahr nur die Erträge, also Zinsen, Dividenden oder Mieteinnahmen ausgeschüttet.

    Daher hat eine Stiftung eine Art unbegrenzte Laufzeit

    Ideale Anlagen bei einer Stiftung sind eigentlich Immobilien oder Beteiligungen an Unternehmen in Form von Aktien.

    Man hat dort regelmäßige Erträge, und der Wert der Anlage steigt im Zuge der Inflation ebenfalls mit.

    Wenn man Anleihen kauft, hat man das Problem, dass diese im Grunde genommen durch die Inflation immer weniger wert sind. Daher sollte man einen Teil der Zinsen einbehalten und nicht ausschütten.

    Da die Zinsen ohnehin niedrig sind, sind Anleihen für Stiftungen nahezu uninteressant.

    Wenn das Kapital für Immobilien zu gering ist, weichen viele Stiftungen auf Aktien aus mit Dividende, müssen aber dazu oft die Satzung ändern

    Der Nachteil ist in einem Jahr mit Kursrückgängen gibt es keine Ausschüttung, weil die Dividenden dann auch nicht ausbezahlt werden dürfen.

    Ich investiere in direktInvestitionen in mittelständischen Firmem,

    aber bei mir handelt es sich um ein eigenes, gestiftete Geld,

    und bei einem Ausfall einer Firma würde ich den Verlust als Spende ersetzen.

    Das kann ich jedoch nur machen, solange ich lebe,

    daher habe ich auch noch Keine Lösung für die Zukunft,

    vermutlich läuft es auf konservative Dividenden Aktien hinaus.

    Mein Modell geht jedoch nur bei mir,

    weil ich selbst der Stifter bin.

    Du musst deinem Stiftungsrat vorschlagen, in Dividenden Aktien zu gehen, mit dem Hinweis, dass auch mal ein Jahr die Ausschüttung ausfallen kann.

    Es sei denn, man kann die Satzung dahingehend ändern, dass man in solchen Jahren auch mal das Kapitalstock angreift.

    Das kann man aber von hier aus nur ganz allgemein empfehlen.

    Du kannst mir wegen weitere Fragen auch direkt schreiben.

    Ohne den Umweg über das Forum.

    Viele Grüße McProfit

  • Hallo zusammen,

    was hier richtig ist dürfte auch für eine Stiftung richtig sein.

    Warum nicht auch für eine Stiftung in den MSCI World anlegen.

    Die Kuratoren habe ich als wenig begeistert erlebt bezüglich dieses Vorschlages.

    Wie macht das eigentlich die FT Stiftung?

    LG

  • Du hast in einem msci world eine sehr große Menge an Titeln die nicht ausschütten.


    Ein bsp. IE000CNSFAR2 Hat letztes Jahr gerade mal 1,45% ausgeschüttet, die meisten soliden Aktien Titel die ausschütten liegen bei 2 bis 3,5%

  • Hallo Asna und adrianberg

    Eine Stiftung kann natürlich ihr Kapital auch in einen ausschüttende ETF Fonds investieren.

    Viele Stiftungen sind jedoch sehr oft in gemanagten StiftungsFonds investiert.

    Der bekannteste ist der „Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen“ mit rund

    1 Milliarde Volumen

    Der Nachteil bei diesem Fonds oder bei anderen Stiftungs-Fonds sind jedoch die laufenden Gebühren, die an der Ausschüttung fehlen.

    Viele Stifter haben jedoch ihre Projekte im Auge und kein Interesse an der Kapitalanlage.

    Daher gibt es ja sehr viele StiftungsFonds. Diese unterscheiden sich jedoch nur im Namen von anderen ausschüttende Fonds.

    Eine bessere Dividenden-Rendite hat man mit ausgewählten Einzelaktien.

    Das erfordert aber mehr Fachwissen.

    Das fehlt bei den meisten Stiftungen.

    Denen geht es vorwiegend um den gemeinnützigen Zweck,

    Daher bemühen sich sehr viele Vermögensverwalter, gerade um ein Mandat bei Stiftungen

    Man kann hier keine gezielten Ratschläge geben, weil es vor allem darauf ankommt, was in der Satzung steht und auch ob der Stifter noch lebt oder ob es eine Stiftung nach dem Tod ist.

    Bei Interesse persönlich gerne mehr.

    Viele Grüße, McProfit

    (Stiftung für Kultur seit über 20 Jahren).

  • Hallo zusammen,

    es macht was her, von der Kapitalseite gesehen, auf etwas größere Stiftungen zu gehen.

    Wenn die Verwaltung z.B. was gefördert werden soll fast die Hälfte der Fördersumme eines Jahres verbraucht, dann wird es mindestens bedenklich.

    Onlineabstimmungen statt Präsenztreffen können helfen.

    Wie auch sonst, sind auch bei Stiftungen die Kosten zu beachten.

    Ohne ETFs wird es schwer.

    LG

  • Hallo adrianberg

    Gibt es einen ausschüttenden ETF der über viele Jahre ohne Unterbrechung steigende Erträge ausschüttet?

    Damit meine ich nicht nur jedes Jahr, sondern jedes Jahr eine höhere Ausschüttung?

    Ich habe Zweifel,

    und ich habe bisher auch noch keinen gefunden der an meine Einzelaktien herankommt und dabei, bitte nicht vergessen, zusätzlich auch eine Wertentwicklung des Kapitals schafft

    Bei meinen Aktien steigt ja nicht nur seit Jahrzehnten die Dividende jedes Jahr sondern der Kurs ist zusätzlich ebenfalls geklettert,

    ich erinnere immer wieder an eine meiner ältesten Aktien, die McDonald’s,

    beim Kaufkurs 20 $ Dividende 0,40 € also 2 %

    Heute Kurs 200 $ und Dividende 4 Dollar somit immer noch 2 %

    aber bezogen auf meinen Kaufkurs beträgt meine dividenden-Rendite bereits 20 % pro Jahr

    weil ich ja die Dividende von 4 Dollar pro Sktie auf meinen Kaufkurs von 20 $ erhalte. Dieses Kriterium muss man ja auch bei einem ausschütten ETF anlegen.

    da bin ich noch auf der Suche.

    Viele Grüße, McProfit

  • Hallo zusammen,

    natürlich hat ein ETF nicht jedes Jahr eine Ausschüttung.

    Für die Stiftungsaufsicht ist das nicht erforderlich.

    Es können z.B. zur Überbrückung mit Tages- und Festgeldern gearbeitet werden oder es werden Anteile verkauft.

    Es gibt ja mehrere Anlagen.

    Die Stiftung muss auch nicht jedes Jahr fördern sie muss „nur“ in der Regel fördern.

    ETFs sind in der Regel eine geniale Wahl.

    LG

  • Damit meine ich nicht nur jedes Jahr, sondern jedes Jahr eine höhere Ausschüttung?

    Jedes Jahr? Das wird es wohl kaum geben (z.B. Corona 2020). :/

    Aber zumindest gibt es Dividenden ETF, die Ihre Ausschüttungen im Laufe der Zeit kontinuierlich steigern.

    Kandidaten sind z.B. ETF auf den Index 'STOXX Global Select Dividend 100'.

    Der iShares STOXX Global Select Dividend 100 UCITS ETF (DE000A0F5UH1) bietet (bisher) eine langfristige Steigerung der Ausschüttungen.

    Zitat: "Die gesamte Ausschüttung pro ETF-Anteil betrug im Jahr 2023 insgesamt 1,64 €. Damit veränderte sich die Höhe der Ausschüttung gegenüber dem Vorjahr um +19,71 %. Seit Auflage des iShares STOXX Global Select Dividend 100 UCITS ETF (DE) hat sich die Höhe der Ausschüttungen jedes Jahr um durchschnittlich +7,23 % verändert."

    Immerhin gibt es den ETF schon seit 2010. Damit dürfte auch die Inflation ausgeglichen werden.


    Und nein, ich empfehle den ETF ausdrücklich nicht! Wie immer kommt es auf die Gesamtrendite aus Ausschüttungen + Kursrendite an. Und was die Kursrendite angeht sieht es bei dem Index eher mau aus.

    Ganz langfristig fährt man mit einem ausschüttenden Welt-ETF wie dem Vanguard FTSE All World besser.

  • Jedes Jahr? Das wird es wohl kaum geben (z.B. Corona 2020). :/

    Interessanterweise ist es bei der McDonalds-Aktie tatsächlich (fast) so. Es gibt nur ganz wenige Jahre, in denen die Dividende ein ganz kleines bisschen nachgegeben hat.


    McDonald's Dividenden (WKN: 856958) | Rendite | Historie – boerse.de
    Dividendenhistorie & Dividendenrendite der McDonald's Aktie (WKN: 856958 / ISIN: US5801351017) aus dem Sektor Lebensmittel, Ernährung✓…
    www.boerse.de

  • Interessanterweise ist es bei der McDonalds-Aktie tatsächlich (fast) so. Es gibt nur ganz wenige Jahre, in denen die Dividende ein ganz kleines bisschen nachgegeben hat.


    https://www.boerse.de/dividend…nald-s-Aktie/US5801351017

    Aber sein Vermögen nur in McDonalds Aktien anlegen?:/

    Obwohl, wenn ich die letzten 40 Jahre meines Lebens Revue passieren lasse, dürfte ich da auch ein 'kleines' Vermögen in McDonalds versenkt haben. Nicht in die Aktie, aber in die Produkte. ;)

    Aber ich gönne es McProfit ;)


    PS: 2020 wurden ja teilweise die Gewinne aus 2019 ausgeschüttet. Und 2021 ist die Dividende von McDonalds ja auch leicht gesunken.

  • Interessanterweise ist es bei der McDonalds-Aktie tatsächlich (fast) so. Es gibt nur ganz wenige Jahre, in denen die Dividende ein ganz kleines bisschen nachgegeben hat.


    https://www.boerse.de/dividend…nald-s-Aktie/US5801351017


    Ja, toll, ich kann dir auch noch 20 weitere Aktien nennen, bei denen das der Fall ist. Bei 3M war es auch sehr lange so bis... naja. Oder du hast eine BASF, die auf einmal mit vollumfassenden Marktänderungen zu kämpfen hat und daher die Dividenden einfach seit Jahren nicht mehr erhöhen kann.

    Bei McDonald's ist langfristig die Frage ob die Welt weiterhin auf Fastfood setzt und wie sich die Immobilienpreise in den Regionen entwickeln werden (Ich glaube die Rendite aus den Grundstücksverpachtungen ist bei McD höher, als der aus dem Gewinn der Pächter, wenn ich mich recht erinnere). Ich vermute mal, die USA ist seit Jahren am Limit, also kann McDonald's in anderen Ländern dieses Wachstum beschleunigen? Ich glaube ehrlich gesagt langfristig nicht daran. Dann hast du ein Unternehmen wie Starbucks, das ebenfalls seit langem mit sich und genau diesem Wachstumsproblem kämpft.


    Die Konstruktion eines regelbasierten ETFs ist vor diesem Hintergrund schwierig, da du dann Unternehmen von Zeit zu Zeit irgendwie ersetzen musst, die eine adäquate Dividendenhistorie haben. Das wird selbst bei einer zweistelligen Anzahl von Unternehmen schon schwer. Daher hat McProfit schon ein sehr valides Argument, wenn er auf Einzeltitel setzt.


    Kann man auch simulieren:

    Hier mal ein Portfolio über 50 ausgewählte Unternehmen, wo man nur nach Konstanz der Dividende:



    Die rote Linie ist der ausschüttender SPDR S&P 500 ETF (SPY). Die grüne Linie ist ein Buy and Hold Portfolio aus 50 Dividenden- und wachstumsstarken Unternehmen (USA und Europa) und die orangene, wenn man die Anteile regelmäßig (einmal im Jahr) wieder Gleichgewichtet (nach 25% Steuern, und Transaktionskosten). Dividenden werden bei allen Strategien jede Jahr versteuert und reinvestiert. Die blaue Linie ist irrelevant. Welche 50 Unternehmen das sind, spielt auch keine Rolle. Es sind aber nur große Tanker, die schon seit Jahrzehnten existieren und keine Hypeaktien, da diese kein Dividende zahlen.


    Und das ganze noch einmal für einen besonderes trächtigen Dividenden-ETF (SPYD) auf den den S&P 500. Man sieht, dass dieser wirklich schlechter läuft.



    Die kontinuierliche, jährliche Rendite aus dem normalen ETF liegt bei gut 15%, beim Dividenden-ETF bei 10%. Alles nach Steuern.


    Ich bin daher kein Freund von diesen ETFs.