ETF - warum

  • Gut erkannt Referat Janders

    Bin ja bisher ein Skeptiker bezüglich ETFs gewesen (eben wegen der Positionen). Der neue ETF der Umweltbank könnte hier ein Ausweg sein - ab Mitte Juli.

    Hm, könnte langfristig interessant sein. Die TER könnte bei wachsendem Fondsvolumen ja (theoretisch) auch noch sinken.


    Falls man die Kriterien, die man dranschreibt, auch tatsächlich erfüllt, dann wäre das echt begrüßenswert. Wobei ja eigentlich nicht der dunkelgrüne ETF die Ausnahme mit Sonderkennzeichen sein sollte, sondern der ganze andere Kram einen Totenkopf draufhaben sollte.


    Ich bin, generell und in Finanzdingen erst recht, kein early adopter, daher beobachte ich die Sache zunächst lieber.

  • Hallo Forumsfreund winter

    Wenn ich es recht verstanden habe, war ja deine ursprüngliche Frage,

    „warum man überhaupt in ETF Fonds investieren soll?“

    Die Antwort auf diese Frage wird ja seit Jahren von Finanztip und vielen anderen Medien längst beantwortet.

    ETFs bieten

    Breite Streuung,

    geringe Gebühren,

    langfristige Beteiligung am Wirtschaftswachstum

    und somit ein ideales Instrument für langfristig Vermögensaufbau,

    dazu noch jederzeit liquide, falls Notfälle im Leben eintreten

    Inzwischen dreht sich das Thema jedoch eher um die Frage, ob man keinen klassischen internationalen Welt-Index Fonds nehmen soll, sondern einen Fonds der nur Aktien von Firmen kauft, die als nachhaltig gelten

    Leider lassen sich solche Firmen nicht exakt trennen

    Man kann natürlich schon sagen:

    ich will keine Aktien von Rüstungsherstellern

    Damit hat man im letzten Jahr schon mal auf 300 % Gewinn wie zum Beispiel bei Rheinmetall verzichtet.

    Kann man aber machen.

    Wer dafür Aktien von Firmen aus der Energiebranche gekauft hat, steht dumm da.

    Die haben sich zuletzt eher unterdurchschnittlich entwickelt

    Die Aktie des Wärmepumpenherstellers NIBE ist sogar zuletzt um fast 50 % gesunken,

    da ist ziemlich viel Ernüchterung eingekehrt

    Das muss man einfach wissen,

    wenn man sich für solche Branchen begeistert

    In meinem Depot geht es pragmatischer zu

    Ich kaufe am liebsten Aktien von Firmen,

    die seit vielen Jahrzehnten, eine kontinuierliche aufwärts-Entwicklung haben, von links unten nach rechts oben,

    mit geringen Schwankungen.

    Da sind häufig Konjunktur unabhängige Firmen

    Ist auch logisch.

    Wer spart schon in der Krise an Pampers, wenn er sie braucht

    Oder an einem Herzschrittmacher,

    oder einem neuen Hüftgelenk,

    Da schaut man in der Regel nicht auf die aktuelle Zinsentwicklung, die Währung, die Wirtschaft Prognose, oder wer gerade Präsident ist, nicht mal auf Sonderangebote

    Aktien wie Novo, für die Diabetes,

    oder Medtronic für Herzschrittmacher,

    oder Striker für Hüftgelenke,

    Sind bei mir schon lange im Depot.

    Viel Erfolg, egal, welche Strategie du bevorzugst wünscht dir McProfit

  • Ich bin, generell und in Finanzdingen erst recht, kein early adopter, daher beobachte ich die Sache zunächst lieber.

    Geht mir auch so. Und dazu kommt noch, dass ich Nachhaltigkeits-ETFs eher kritisch sehe. Greenwashing ist inzwischen ein riesiger Markt, und mein persönlicher Eindruck ist, entweder man nimmt das Thema ernst, dann bleibt die Diversifizierung auf der Strecke, oder man begnügt sich fürs gute Gewissen mit irgendeinem ESG-Label, wo dann statt 1.600 immer noch 1.200 Unternehmen drin sind und man sich beim Lesen der Zusammensetzung schon wundert, was so alles die Kriterien erfüllt.


    Das mit der ETF-Größe und wie lange der ETF am Markt ist wäre für mich nicht das große Thema. Im schlimmsten Fall wird er aufgelöst und die Gewinne müssen versteuert werden - doof aber kann auch bei einem großen ETF passieren, siehe zuletzt der Übergang von (ich hab schon den Namen vergessen) zu Amundi.


    Es gibt auch neue ETFs auf große Indizes (z.B. wenn zu einem schon lange laufenden Ausschütter der Thesaurierer neu aufgelegt wird), oder neuerdings einige ETFs auf Solactive-Indizes, die nicht viel anders sind als MSCI, nur mit geringerer TER (z.B. der Amundi Prime Global - WKN A2PWMK mit 0,05% TER). Letzteren nehme ich jetzt für meine Patenkinder, auch wenn er erst 2019 oder 2020 (da gehen irgendwie die Angaben auseinander) aufgelegt wurde und laut ExtraETF unter 500 Mio. Fondsvolumen hat. Da würde es mich wundern, wenn der so bald wieder geschlossen wird.

  • Wenn ich Diskussionen über "ich will aber keine Aktien von Firmen, die der Rüstung dienen" oder "ich will nur moralisch, ethisch gute Firmen" (was immer das auch sein mag), mitbekommen, dann Frage ich mich "Warum?"


    Eine Firma wird doch nur in dem Moment, in dem sie Anteile von sich erstmalig auf den Markt (die Börse) bringt mit Geld der Käufer unterstützt.

    Später im Handel hat die Firma nichts mehr von der Bewertung. Wenn die meisten Anleger und potentiellen Anleger die Firma nicht mehr haben wollen, rauscht zwar der Kurs in den Keller, auf die Geschäfte (beispielsweise Liquidität) der Firma hat das aber doch erstmal wenig Auswirkungen.


    Wenn jemand sich für grüne Fonds entscheidet, dann doch wohl, weil dasjenige erwartet, dass in Zukunft den Umweltsündern das Geschäftsleben schwer gemacht wird. Ich persönlich erwarte jedoch eher, dass die Wähler und die Politik durchaus auch ein Auge darauf haben werden, dass die Mehrheit der Firmen bei dem Wandel mitkommt - hängen doch daran Arbeitsplätze und Wohlstand.

    Und wenn das in einem Bereich der Welt nicht so sein sollte, dann ist es die Chance für eine andere Region.

    Und eine einzelne Firma, die nicht mitkommt fliegt irgendwann aus dem Index.


    Differenzierter sehe ich das allerdings durchaus bei Aktien - im Gegensatz zu Fonds.

    Als ich kürzlich das Konfirmationsgeschenk für mein Kind gekauft habe, habe ich mich gegen Nestle entschieden, weil ich erwarte, dass 14jährige lieber Anteile an einer Firma akzeptieren, die gegen die Meinung des Umfeldes weniger verteidigt werden muss (Stichwort Wasserrechte) - und das Umfeld von 14 jährigen ist erfahrungsgemäß auch gegen Waffen....

    Die Kriterien waren also ziemlich anders, als dass üblicherweise Aktien ausgewählt werden.


    Grüße,

    DerDenker

  • Hallo Forums, Freund DeR Denker

    Dein letzter Kommentar hat mir mal wieder richtig gefallen.

    Da hast du deinem Namen alle Ehre gemacht.

    In der Tat ist es schon so,

    wenn du Aktien oder auch Fonds kaufst,

    dann hat zunächst die Firma nichts davon.

    Die Aktien oder Fondsanteile kaufst du über die Börse und zwar von einem anderen Anleger, der diese, aus welchen Gründen auch immer gerade verkaufen will.

    Da wechselt nur der Eigentümer der Anteile, für die Firma ist das zweitrangig.

    Natürlich ist es für eine Firma gut,

    wenn der Kurs relativ hoch ist,

    und zwar dann,

    wenn diese neue Aktien ausgeben will.

    Diese Einnahmen fließen logischerweise dem Grundkapital der Gesellschaft zu.

    Da sind hohe Kurse von Vorteil.

    Ein Anleger soll sich in erster Linie immer überlegen,

    welche Produkte ,

    welche Branchen,

    haben in Zukunft die größten Chancen auf weiteres Wachstum.

    Ob das dann eher für die Umweltbranche, Rüstungs-Branche,

    oder Pharmabranche zutrifft

    wird sich dann zeigen.

    Ich wünsche dir viel Erfolg bei deiner Entscheidung. Viele Grüße, McProfit