ETF-Portfolio bisher ohne all-world ETFs - sinnvoll?

  • Hallo zusammen,


    ich habe erst seit kurzem angefangen, mich mit dem Thema ETF-Sparplan zu beschäftigen. Ich habe mir vor ca. 1 Jahr einen Sparplan angelegt, mich hierbei jedoch nicht für den klassischen MSCI world oder Vanguard all-world entschieden, sondern stattdessen denn MSCI world health care (A113FD) gewählt. Etwas später habe ich dann noch zusätzlich einen Sparplan für den Xtracker Artificial Intelligence & Big Data (A2N6LC) eröffnet. Nun habe ich mich in der letzte Zeit noch einmal mehr mit der Auswahl der ETFs beschäftigt und jetzt stellen sich für mich 2 Fragen, bei denen ich mich über eure Meinung/Unterstützung freuen würden.

    1: Ist es zu "riskant" in seinem ETF Portfolio keinen klassischen All-World ETF zu besitzen? Wäre es sinnvoller, da ich jetzt noch sehr am Anfang stehen, noch auf den globalen MSCI world oder Vanguard all-world umzusteigen? Falls ja, wie würde man hier vorgehen, alles vom MSCI world health care in den neuen ETF "übertragen"?


    2: Falls ich mich für einen All-world ETF entscheiden sollte, macht es dann überhaupt Sinn, den Artifical Intelligence ETF weiter zu besparen? Hier würde es ja höchstwahrscheinlich viele Überschneidungen geben...


    Ich würde mich sehr über euren Input freuen!


    Viele Grüße,

    Eva

  • Ich sehe es so: Du gehst aktuell eine Wette darauf ein, dass die von Dir ausgewählten Sektoren eine Rendite gleich oder höher eines MSCI World (m.E. besser) FTSE All World, MSCI ACWI (IMI) erzielen.

    Das kann sein. Das kann aber auch nicht sein.


    Mit einem FTSE All World oder einem MSCI ACWI (IMI) kaufst Du im Prinzip die gesamte (börsennotierte) Weltwirtschaft. Und zwar so wie der weltweite Marktteilnehmer es aktuell sieht.

    Also aktuell mit einer Gewichtung von 2/3 in den USA und einer starken Gewichtung auf die Technologiebranche. Das ist jetzt eben so. Wie es in 10 Jahren aussieht weiß niemand.

    Der FTSE All World, MSCI ACWI (IMI) wird aber auch in 10 Jahren die Weltwirtschaft so abbilden wie Sie dann eben aussieht. Ohne Wette einfach so wie es eben ist.


    Ich würde daher empfehlen zunächst einen ETF auf den FTSE All World oder einen MSCI ACWI (IMI) zu besparen. Und zwar so, dass dieses Basisinvestment 70-80% Deines Portfolios ausmacht. Und mit den verbleibenden 20-30% gehst Du dann Deine 'Wetten' ein.

    Und dann schaust Du einfach mal auf die Sicht von 5, 10 oder 20 Jahren wie sich Deine Wetten so entwickeln.

    Ja, ist total langweilig. Aber Du bist damit zumindest immer mit der Marktrendite dabei auch wenn Du mit Deinen 'Wetten' mal total daneben liegst. ;)

  • Ich sehe es so: Du gehst aktuell eine Wette darauf ein, dass die von Dir ausgewählten Sektoren eine Rendite gleich oder höher eines MSCI World (m.E. besser) FTSE All World, MSCI ACWI (IMI) erzielen.

    Und zusätzlich bist du zahlenmäßig deutlich weniger diversifiziert. Der Health Care enthält 137 Unternehmen, der AI nur 85. Ein „klassischer“ MSCI World enthält ca. 1.600 Unternehmen, ein MSCI ACWI ca. 2.450, ein FTSE All World ca. 3.600. Klar, bei denen konzentriert sich auch viel Volumen auf die ersten 10-100 Unternehmen, aber insgesamt ist die Verteilung größer, und wenn ein Unternehmen von weit unten durchstartet, ist das auch mit drin.


    Sektorwetten kann man machen, wenn man der Meinung ist, der Sektor wird langfristig besser performen als der Markt im Durchschnitt. Das sollte dann aber eine bewusste Entscheidung in Kenntnis des Risikos sein (und ist bei den meisten, die das machen, eher nur etwas Beimischung und nicht die ETFs, in die die gesamte Sparrate fließt).


    Wie bist du denn auf gerade diese beiden ETFs gekommen?

  • Vielen Dank für eure beiden sehr hilfreichen Antworten!! Diese spiegeln auch mein Bauchgefühl wieder, ich habe mich nur damals mit dem Thema noch nicht so genau befasst.


    Würdet ihr empfehlen, dass ich das Geld, was sich mittlerweile in den beiden ETFs angespart hat, trotzdem liegen lasse und einfach neu mit einem All world ETF-Sparplan anfange? Oder wäre sinnvoller, das Geld noch mal rauszuholen und in den All-World ETF „umzulagern“?


    12345 : Wie ich auf genau diese beiden ETFs gekommen bin, kann ich garnicht mehr so genau widerspiegeln. Ich wollte damals einfach endlich mal starten und hatte nur gewusst, MSCI ist eine gute Wahl. Da ich mich mehr im Gesundheitssektor auskenne, dachte ich dann ich nehme einfach den Global Health. Keine gute Begründung, ich weiß ^^ Der KI ETF war dann auch eher ein „Trend-Kauf“, da ich mir noch nicht bewusst war, dass ich mir hier über das erhöhte langfristige Risiko der Sektorwette Gedanken machen sollte.

  • Würdet ihr empfehlen, dass ich das Geld, was sich mittlerweile in den beiden ETFs angespart hat, trotzdem liegen lasse und einfach neu mit einem All world ETF-Sparplan anfange? Oder wäre sinnvoller, das Geld noch mal rauszuholen und in den All-World ETF „umzulagern“?

    Über wieviel Geld sprechen wir hier überhaupt?

    Wie ich auf genau diese beiden ETFs gekommen bin, kann ich garnicht mehr so genau widerspiegeln. Ich wollte damals einfach endlich mal starten und hatte nur gewusst, MSCI ist eine gute Wahl.

    Ich wußte ja, Mercedes baut schöne Autos, und so eine A-Klasse hat mir auch gut gefallen. Also habe ich mir einen Actros bestellt. Der Stern auf dessen Kühler ist so schön groß!

    Da ich mich mehr im Gesundheitssektor auskenne, dachte ich dann ich nehme einfach den Global Health. Keine gute Begründung, ich weiß ^^ Der KI ETF war dann auch eher ein „Trend-Kauf“, da ich mir noch nicht bewusst war, dass ich mir hier über das erhöhte langfristige Risiko der Sektorwette Gedanken machen sollte.

    Dein Geld. Du kannst damit machen, was Du willst, auch Dinge, die andere Leute für wenig sinnvoll halten. In meinen Augen spielst Du Roulette.


    Immer der gleiche Rat an Anfänger: Kauf Dir ein gutes Buch, etwa Hartmut Walz: Ihre Finanzen fest im Griff. Kostet schmale 11,99 € und Du hast alle Basis-Info in einem kleinen Büchlein. Lies Dich auch anderswo schlau, schau Dir Finanz-Tip-Videos an. In spätestens einem Vierteljahr hast Du die Grundlagen drauf und kannst dann selber beurteilen, ob das, was Du da machst, gut oder eher weniger ungünstig ist. Und sollte das eher ungünstig sein, was Du bis jetzt machst, bekommst Du auch die Info an der Hand, wie Du auf festeres Land kommst.

  • Würdet ihr empfehlen, dass ich das Geld, was sich mittlerweile in den beiden ETFs angespart hat, trotzdem liegen lasse und einfach neu mit einem All world ETF-Sparplan anfange? Oder wäre sinnvoller, das Geld noch mal rauszuholen und in den All-World ETF „umzulagern“?

    Um wieviel Geld geht es denn da? Absolut, aber auch in Relation zu Deiner Sparrate?


    Wenn Du 1.000 EUR im Monat sparst und da sind bisher 2.000 EUR drauf, davon 500 EUR Gewinn, ist es im Grunde egal, was Du machst. Es wird so oder so keinen großen Unterschied machen. Dann ist es eher Geschmackssache, ob Du Dein Depot "aufgeräumt" haben möchtest oder Dich die Altlasten (deren Anteil in Deinem Depot perspektivisch ohnehin vernachlässigbar wird) nicht stören.


    Wenn Du 300 EUR im Monat sparst, Du aber ein Anfangsinvest von 20.000 EUR in diese beiden ETFs gemacht hast und sie jetzt inklusive weiterer Sparraten und Gewinn bei 30.000 EUR liegen, müsste man sich das nochmal genauer anschauen. Denn Du würdest dann mit "liegenlassen" ewig brauchen, bis Du mit einem breit diversifizierten MSCI World (oder ähnlich) überhaupt auf dem gleichen Betrag ankommst. Andererseits hättest Du bei Verkauf auf einen Schlag ggf. signifikant Steuer auf Gewinne zu zahlen.

  • 12345 in dem MSCI world Health care stecken aktuell ca 6500 € (davon ca. 500€ Gewinn seit dem Kauf) Anfänglich hatte ich etwas mehr Geld reingesteckt und dann mit einer monatlichen Sparrate von 350€.


    Der AI-ETF ist wohl eher vernachlässigbar, aktuell ca 1800 € (davon 300 € Gewinn) mit monatlicher Sparrate von 100€.


    Das Thema mit den Steuern beim Verkauf war auch ein Punkt, weshalb ich nicht wusste ob und wie eine Umlagerung in den neuen ETF Sinn machen würde.

  • 12345 in dem MSCI world Health care stecken aktuell ca 6500 € (davon ca. 500€ Gewinn seit dem Kauf) [...]

    Das Thema mit den Steuern beim Verkauf war auch ein Punkt, weshalb ich nicht wusste ob und wie eine Umlagerung in den neuen ETF Sinn machen würde.

    Hast Du Deinen Freibetrag (1.000 EUR für Einzelpersonen, 2.000 EUR für Ehepaare bei gemeinsamer Veranlagung) für dieses Jahr schon ausgeschöpft?


    Wenn nein wäre der Verkauf bei nur 500 EUR Gewinn ggf. möglich, ohne dass überhaupt Steuer anfällt. Selbst wenn Dein Freibetrag schon voll ausgeschöpft wäre, wären 125 EUR Steuer und 6,87 EUR Solidaritätszuschlag fällig (Annahme: Du bist nicht in der Kirche), für insgesamt 800 EUR Gewinn wären es 200 EUR Steuer und 11 EUR Soli; hier ist ein Rechner dazu: https://www.zinsen-berechnen.d…er.php?paramid=142px95jmz


    In beide ETFs zusammen hast Du bisher 7.500 EUR eingezahlt. Wenn Du beide einfach liegenlässt, brauchst Du mit einer monatlichen Sparrate von insgesamt 450 EUR fast anderthalb Jahre, bis Du mit Deinen Einzahlungen in einen breiten Weltmarkt-ETF den gleichen Einzahlungsbetrag erreicht hättest, d.h. Du wärst (Gewinne außen vorgelassen) erst nach knapp anderthalb Jahren mit Deinen Investitionen überhaupt bei 50:50 Sektor-ETFs:Weltmarkt-ETFs. Das wäre mir zu langsam / zu lange eine zu hohe Sektorgewichtung, und 200 EUR Steuer sind jetzt auch nicht die Welt.


    Ich persönlich würde deshalb verkaufen und einen marktbreiten ETF neu kaufen, Steuer hin oder her. Ist aber natürlich Geschmackssache. Wenn Dein Freibetrag dieses Jahr erst teilweise aufgebraucht ist, kommt ggf. auch eine Stückelung in Frage, also einen Teil dieses Jahr verkaufen und einen Teil Anfang des nächsten Jahres mit dann neuem Freibetrag.

  • Liebe Forums-Freunde

    Jetzt gibt auch noch McProfit seinen „Senf“ dazu

    Den Gesundheits Fonds sehe ich in keinster Weise als Risiko an und schon gar nicht als eine Art Roulette, so wie es Achim Weiss hier geschrieben hat.

    Im Gegenteil:

    Im Gesundheitsfonds sind die größten Pharmakonzerne der Welt,

    die stellen sogar überwiegend Konjunktur -unabhängige Produkte her,

    Wer spart schon an den Insulinpillen nur weil vielleicht gerade Krise ist?

    wer kauft sich einen gebrauchten Herzschrittmacher,

    oder ein neues Hüftgelenk vom Secondhandladen wenn er das braucht?

    Im Gegenteil:

    die alternde Gesellschaft ist immer mehr auf diese Produkte angewiesen und daher ist es kein Wunder, dass auch die Kurse dieser Firmen oder solcher Branchen seit Jahrzehnten klettern.

    Ich sehe sogar bei einem solchen Fonds einen weiteren Vorteil.

    Er enthält wenig Technologie Aktien

    Die in den klassischen Welt Fonds extrem hoch vertreten sind.

    Ich empfehle daher sogar den Gesundheits -Fund zu behalten und zusätzlich einen klassischen Weltfonfs zu kaufen und beide zu bespaten.

    Den noch vorhandenen Spezialfomds würde ich in der Tat auch verkaufen, zumal dieser ja noch fast kein Guthaben hat

    Viel Erfolg wünscht Mac Profit,

    ich bin übrigens seit vielen Jahren mit meinen Gesundheits Aktien hochzufrieden,

    Novo, Insulin,

    Metronic, Herzschrittmacher,

    Stryker Hüftgelenke.

    Man kann auch ohne Technologie super rendite erzielen

  • Wer spart schon an den Insulinpillen nur weil vielleicht gerade Krise ist?

    Du weißt schon, dass es in den USA Leute gibt, die an Diabetes sterben, weil sie sich das Insulin nicht leisten können, oder?

    Den Gesundheits Fonds sehe ich in keinster Weise als Risiko an und schon gar nicht als eine Art Roulette, so wie es Achim Weiss hier geschrieben hat.

    "Roulette" ist vielleicht etwas drastisch ausgedrückt, immerhin enthält der ETF 137 Unternehmen, aber es ist eben eine Wette, dass dieser Sektor besser performt als der Weltmarkt. Aber man weiß eben nicht, wie sich der Sektor entwickelt. Du gehst davon aus, er wird weiter besser performen als der Weltmarkt, aber wissen tust Du es genauso wenig.


    Dir tut es nicht weh, wenn Du falsch liegst, Du hast ein Millionenvermögen. Aber der Threadstarter spart 450 EUR im Monat, in einem Jahr sind mit Anfangsinvest 8.300 EUR zusammengekommen. Bei diesem ETF ist er eher zufällig gelandet. Das ist ja auch nicht schlimm, aber eben keine Grundlage für die Empfehlung einer Sektorwette. Mit einem marktbreiten Welt-ETF gibt es maximale Diversifizierung und zumindest die durchschnittliche Marktrendite. Wenn ein Sektor abstürzt, zieht das den Kurs nur anteilig runter. Wenn man NUR diesen einen Sektor im Portfolio hat, tut das richtig weh.

  • Wenn man von einer gewissen Sicherheit spricht sind ETFs mit möglichst vielen Firmen aus möglichst vielen Branchen und Ländern sinnvoll. Da sind die von FT empfohlenen weltweiten ETFs die sinnvollsten, was natürlich nicht ausschließt das einzelne Länder oder Branchen besser laufen. Wenn man das vorher weiß, nimmt man natürlich diese ;) . Für den Start in die Börse ist ein einziger weltweiter ETF völlig ausreichend, für meine Altersvorsorge bin ich bis zum Beginn der Auszahlung auch dabei geblieben und damit sehr zufrieden. Jeder macht mit seinem Geld was er für richtig hält, sollte allerdings den Grundsatz beachten, nur in Anlagen zu investieren die man 100% nachvollziehen kann. Werbung und gute Tipps mit hohen Renditeversprechen sollten nicht beachtet werden, egal von welchem Schlaumeier die auch kommen.

  • Den Gesundheits Fonds sehe ich in keinster Weise als Risiko an und schon gar nicht als eine Art Roulette, so wie es Achim Weiss hier geschrieben hat.

    Es ist eine Sektorwette.

    Im Gesundheitsfonds sind die größten Pharmakonzerne der Welt,

    die stellen sogar überwiegend konjunkturunabhängige Produkte her.

    ... wobei mit Massenprodukten verblüffend wenig Geld zu verdienen ist. Die Großen der Branche sind sehr unterschiedlich gelaufen, Dein Lieblingsvolltreffer Novo-Nordisk etwa ausgezeichnet, Eli Lilly auch, Pfizer aber recht mittelprächtig. Man kann nicht sagen, daß Pharma eine sichere Gewinnerbranche ist.


    Dein Liebling McD (so ziemlich das Gegentum von Gesundheit) hat sich demgegenüber recht prächtig entwickelt.

    Die alternde Gesellschaft ist immer mehr auf diese Produkte angewiesen und daher ist es kein Wunder, dass auch die Kurse dieser Firmen oder solcher Branchen seit Jahrzehnten klettern.

    Das stimmt halt nicht. Und bei Deinem Liebling Medtronic kommt noch eine ziemlich ärgerliche Steuersituation dazu, seitdem sie in Irland firmieren.


    Was Du als langjähriger (und wohlbetuchter) Börsianer mit Deinem Geld machst, wirst Du mittlerweile selber wissen.


    Ein Anfänger wie die Threadstarterin sollte sich meines Erachtens an neutrale ETFs halten, bevor er Sektorwetten eingeht.

  • Ich würde die bestehenden ETFs einfach liegen lassen und neu mit einem MSCI World anfangen, fertig. Die bestehenden Sektor-Wetten würde ich als eine Art Diversifizierung ansehen ;)

  • Lieber Achim Weiss

    Ich hab mir schon gedacht, dass du meine pauschale Einschätzung von Gesundheits -Aktien nicht einfach so stehen lässt.

    Ich weiß natürlich, dass es bei Unternehmen aus der Pharmabranche auch große Unterschiede gibt.

    Ich weiß auch, dass ein Branchenfonds größere Schwankungen haben kann als ein Welt Index Fonds.

    Ich habe mich nur an deinem Begriff gestört, eine Kapitalanlage in Unternehmen der Pharmabranche wäre eine Art Roulette

    Ich gehe davon aus, dass du natürlich weißt, dass beim Roulette die Regel gilt:

    „alles oder nichts“

    Entweder gewinnt man, bei der richtigen Auswahl der Farbe oder der Zahl, oder man verliert den gesamten Einsatz, wenn man daneben liegt

    Davon kann man bei Aktien, egal, aus welcher Branche, nicht reden

    Leider besteht dieses Vorurteil, dass Aktien etwas mit Spiel zu tun haben, hierzulande immer noch stark

    Ich weiß auch, dass du sicher diesen Begriff nicht wörtlich gemeint hast, daher sollten wir diesen kleinen Disput begraben

    Wie du weißt, schätze ich deine Kommentare wegen ihrem extremen fachlichen Wissen sehr.

    Mein Aktiendepot hat sich natürlich in 40 Jahren historisch entwickelt und entspricht heute auch nicht mehr voll und ganz meiner Wunschzusammensetzung

    Das Dilemma nach vielen Jahren und Jahrzehnten ist jedoch, dass eine Umschichtung wegen den hohen aufgelaufenen Gewinnen extrem viel Steuer kostet.

    Daher lasse ich auch solche Aktien einfach weiter im Depot liegen, auch wenn ich die heute nicht mehr unbedingt kaufen würde.

    Zum Schluss noch eine kleine, lustige Erfahrung:

    Es gibt einige Aktien, bei denen man beim Kauf eher skeptisch war, die sich danach überdurchschnittlich entwickelt haben,

    und es gibt andere Bei denen bei denen sich die hohen Erwartungen nicht erfüllt zu haben.

    Den Unterschied merkt man oft erst nach Jahrzehnten, weil sich dann die unheimlich großen Differenzen in der Wert Entwicklung erst so richtig zeigen.

    Nesle, Coca-Cola, oder Unilever sind langfristig eher unter durchschnittlich gestiegen, während Air Liquide, Microsoft, Stryker

    Aber auch die gute alte McDonalds weit vorauseilen.

    Das geht aber auch den besten Vermögensverwaltern nicht anders.

    Übrigens,

    ein Welt-Aktien Index, entwickelt sich langsam, aber sicher immer mehr zu einem Branchen- Index, weil der Technologie Anteil immer größer wird.

    In vielen Fonds ist bereits in NVIDIA die Aktie mit dem höchsten Anteil. Auch nicht gerade beruhigend.

    Viele Grüße von deinem Forums Freund Mcprofit - immer noch aus dem Urlaub

  • ein Welt-Aktien Index, entwickelt sich langsam, aber sicher immer mehr zu einem Branchen- Index, weil der Technologie Anteil immer größer wird.

    In vielen Fonds ist bereits in NVIDIA die Aktie mit dem höchsten Anteil. Auch nicht gerade beruhigend.

    Ja, die IT-Branche ist stark vertreten in den Welt-Indices. Aber wird er dadurch zu einem Branchen-Index?


    Ein Welt-Index soll die Aktienmärkte wiedergeben, gewichtet nach der Marktkapitalisierung.

    Wenn Nvidia die Aktie mit der höchsten Marktkapitalisierung ist, dann soll es auch den höchsten Anteil im Index haben. Das ist das Konzept. Das ist die gleiche Diskussion, wie mit dem "Übergewicht" der USA.


    Und wenn die Welt immer IT-lastiger wird, dann eben auch der Welt-Index.


    Natürlich kann man sein eigenes Depot anders gewichten. Das ist dann aber aktives Portfoliomanagement.

  • Nehmen wir mal an, dass die IT Branche an Bedeutung verliert, dann würde der Welt ETF relativ schnell umschichten, etwa genauso schnell wie diese Aktien jetzt rein gekommen sind. Bei einem Nachbau des ETFs müsste man verkaufen und die steuerlichen Verluste selber tragen. Ähnlich sehe ich es bei Branchen oder Länder ETFs, ist halt immer so wenn man selbst handeln muss. Daher sehe ich den weltweiten ETF immer noch als die einfachste und effektivste Lösung.

  • Generell ist auch die Frage, ob die IT-Branche noch eine Branche ist. In welcher Branche brauche ich keine IT?

    Ist ein Neobroker eine Bank oder ein IT-Unternehmen?

    Ist ein Hardwareproduzent ein moderner Maschinenbauer und ein Softwareentwickler eine Art Ingenieurbüro?

  • Mittwoch, 9. Juli 2024

    ich achte bei einer Anlage in Aktien in erster Linie auf das Unternehmen.

    Schließlich ist man als Aktionär Mit-Eigentümer in der Firma

    Die jeweilige Branche ist ja gut und schön.

    Es gibt innerhalb einer Branche jedoch sowohl sehr erfolgreiche Unternehmen als solche, die von jeher hinterher hinken.

    Siehe in der Pharmabranche Novo der Insulinspezialist,

    als extrem positives Beispiel mit einer Kurs-Verzehnfachung

    Dagegen BAXTER ebenfalls ein großer US-Konzern aus der Pharma oder Gesundheitsbranche,

    bei dem der Kurs eher von links oben nach rechts unten geht

    Das gilt auch für andere Banchen:

    siehe langfristiger Vergleich Marken-Artikel Hersteller.

    Procter & Gamble ist Jahrzehnten auf der Erfolgsspur,

    Unilever tut sich dagegen seit vielen Jahren schwer.

    Bei Technologie Aktien habe ich daher immer schon auf große und breit aufstellte Firmen gesetzt,

    mein Favorit seit 20 Jahren vermutlich sogar 30 Jahren - ist Microsoft.

    Der Kurs hat sich dort auch schon verzehnfacht

    wobei ich in meinem Depot „nur“ eine Verfünfachung habe.

    Das liegt daran weil ich natürlich nicht das ganze Geld zu Anfang investiert habe, sondern viele jahrelang jedes Jahr aufgestockt habe

    Mein Rat:

    Achtet viel mehr auf das Unternehmen und nicht so sehr auf die Politik, auf Wahlausgängen oder Zinsdiskussionen.

    In meinen 40 Jahren aktiver Zeit habe ich viele Regierungen erlebt,

    Präsidenten kommen und gehen sehen,

    Zinsen Phasen mit 10-% und Null %. erlebt. Dazu Wirtschafts- Krisen, Finanzkrisen, Corona-Krisen, Kriege und was weiß sonst noch alles…

    Wenn die Produkte gestimmt haben,

    Dann haben Firmen seit Jahrzehnten ihren Umsatz und Gewinn gesteigert und damit auch jdie Dividende.

    Ich frage mich immer braucht man die Produkte der Firma in Zukunft eher mehr oder weniger.?

    Das ist mir viel wichtiger, als wenn ein Politiker gerade irgendwas dummes sagt

    Allerdings habe ich am Anfang so gut wie keinen Fehler ausgelassen,

    damals gab es auch noch keine Finanztip Forum

    Viele Grüße McProfit -

    immer noch im Urlaub

  • Generell ist auch die Frage, ob die IT-Branche noch eine Branche ist. In welcher Branche brauche ich keine IT?

    Ist ein Neobroker eine Bank oder ein IT-Unternehmen?

    Ist ein Hardwareproduzent ein moderner Maschinenbauer und ein Softwareentwickler eine Art Ingenieurbüro?

    Da hast du den Nagel auf dem Kopf getroffen, sicherlich kann es einzelne Firmen treffen, wenn sie den Anschluss verpassen, erinnere mich an Nokia, aber die gesamte Branche wird wohl in Zukunft weiterhin gute Geschäfte machen. Wie sich das auf die Kurse auswirkt, sind ja sehr weit oben, werden wir sehen.