Wie kann man eine Anzeige so formulieren, daß man als Vermieter gewinnt?

  • Ich vermiete am oberen Spektrum des Möglichen. Warum? Weil es bis vor kurzem quasi unmöglich war, rechtssicher die Miete zu erhöhen.

    In sich schlüssig. Aber auch ein gutes Beispiel, daß das Gegenteil von "gut" das "gut gemeint" ist (schwierige Mieterhöhungen, restriktiv erarbeitete Mietspiegel, Mietobergrenzen, Kappungsgrenzen usw.).

    Da man (sehr lange) nicht angepasste Mieten nicht mehr zeitnah anpassen kann - hatten professionelle und institutionelle Vermieter schon lange umgestellt auf permanente Anpassungen der Mieten und/oder eine Miete schon zu Beginn am "oberen Spektrum des Möglichen".

    Man erreicht so letztlich und in sehr vielen Fällen das Gegenteil (höheres Mietniveau) des Gewünschten (niedrigeres oder konstantes Mietniveau).

    Weil ich nur 2-Zi-Wohnungen vermiete, suche ich mir bevorzugt solvente junge Paare, die hoffentlich nach 5 Jahren Nachwuchs bekommen und wegen Platzmangel ausziehen. Dann passe ich die Wohnung wieder ans neue Mietniveau an.

    Aufgrund der Problematik denken so inzwischen viele private Vermieter - sie setzen auf Mieterwechsel nach einer gewissen Zeit und erhöhen (nur noch) dann die Miete.

    Hatte letztens ein Gespräch mit einem Einsteiger, der deshalb nur Apartments kauft zwecks Vermietung: "Aufgrund der bei Kleinwohnungen üblicherweise höheren Fluktuation kann so die Miete immer mal wieder und relativ einfach angepasst werden" ...

    Das hat bisher über die Jahre erstaunlich gut geklappt, aber seit 2020 ist der Wurm drin. Es gibt keine Wohnungen mehr, jeder bleibt wo er ist, weil er anderswo mehr zahlen müsste. Selbst mein Pärchen mit Baby ist geblieben.

    Dieser "Lock-In-Effekt" ist hier vor Ort inzwischen beträchtlich. Darüber hatte ich hier an anderer Stelle schon mal was geschrieben. Hintergrund ist das immer weitere Auseinanderfallen von Bestandsmieten (insbesondere auch in Altverträgen) und dem aktuellen Mietniveau.

    Viele wohnen in für sie zu großen aber sehr günstigen Wohnungen - während andere in zu kleinen Wohnungen leben aber partout keine größeren Wohnungen finden.

    Hatte selbst schon Fälle, wo Leute trotz eines längeren berufsbedingten Auslandsaufenthalts dennoch Mieter der Wohnung geblieben sind (hatte ich teilweise erst vom Hausmeister erfahren und/oder als ich mich über die geringen NK bei der NK-Abrechnung gewundert hatte durch Nachfrage bei der Hausverwaltung). Erklärung des Mieters: "So günstig komme ich nie mehr an eine Wohnung in guter Stadtlage, daher behalte ich die auch, wenn ich mal eine Zeit lang im Ausland arbeite" ...

    Gute Entwicklungen sind das jedenfalls nicht.


    Nur meine persönliche Meinung basierend auf langjährigen Erfahrungen.

  • Es braucht da keine stalinistischen Schreckensszenarien, Konzepte gibts es sowohl in der Theorie+Praxis und grade wenn der freie Markt krass versagt hat sollte man über Alternativen nachdenken

    Hm, ich kann nicht erkennen, dass der freie Markt versagt hat...es ist ein Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage am Markt, welches aufgrund eines niedrigen Angebots und einer hohen Nachfrage die Preise noch oben schraubt. Logisch soweit.

    Es stellt sich die Frage, warum das so ist, hat tatsächlich der freie Markt versagt? Solange Kosten und regulatorische Anforderungen beim Neubau von Wohnen diesen derart teuer gemacht haben, dass auch große Konzerne wie die Vonovia den Neubau für unrentabel halten, solange wird die Zahl der neu entstehenden Wohnungen verschwindend klein bleiben. Diesen Zustand, gepaart mit einer größer werdenden Zahl von Singlehaushalten und eine unbegrenzt scheinenden Immigration aus aller Herren Länder macht das Angebot derart knapp, dass die Preise wie oben erwähnt zwangsläufig nach oben schnellen müssen.

    Die Entscheidungen zu Regularien, Gebühren und Umfang der Migration sind Entscheidungen, die auf staatlicher, nicht privater Seite getroffen werden. Jetzt die Ergebnisse der Entscheidung dem Markt in die Schuhe schieben zu wollen, hat schon was von kommunistischer Denkweise.

  • und grade wenn der freie Markt krass versagt hat

    Ist das so ? Wo soll im Bereich "Wohnen" dieser "freie Markt" sein ?

    Sich an einem "freien Markt" bildenden Preise signalisieren Knappheiten auf die Marktteilnehmer entsprechend (via Anpassungen) reagieren. Ohne diese "erhellende" Preisbildung bleibt der Raum "dunkel". Was immer und überall übrigens der entscheidende Vorteil einer Markt- gegenüber einer Planwirtschaft mit staatlich festgelegten Preisen war. Deshalb sind zentralistisch-planwirtschaftliche Ansätze durch die gesamte Wirtschaftsgeschichte hindurch regelmäßig gescheitert.

    Ein Beispiel (DDR) fand sozusagen vor meiner Haustür statt ...

    Um in dem Kontext einen anderen Protagonisten zu zitieren:

    Der Wohnungsmarkt ist nur dem Namen nach ein Markt. Faktisch sind die Marktkräfte totreguliert worden. Ein freier Markt setzt voraus, dass die Preisfindung frei ist und Angebot und Nachfrage sich anpassen können. Der Wohnungsmarkt ist das genaue Gegenteil. Möglichkeiten für zusätzliches Angebot sind totreguliert worden und der Mangel an freien Wohnung zeigt das sehr schön an.

    Dem ist wenig hinzuzufügen.

    Kann man machen - ist dann aber wie bei so manchen Südfrüchten in der DDR: Zu dem künstlich niedrig und staatlich festgesetzten Preis passen Angebot und Nachfrage nicht zusammen - und es bilden sich Schlangen; ohne daß die Wartenden an die Südfrüchte kommen ... So wie heute hier vor Ort bei Wohnungsbesichtigungen ...

    Um einen Protagonisten aus den Vermietern zu zitieren: "Wenn ich schon zu einem künstlich niedrigen Preis vermieten muß, dann wenigstens an den Mieter mit der allerbesten Bonität"

    In Deinen Augen sicherlich "primitivste Diskriminierung" ...


    In dem Kontext:

    Es entfaltet übrigen einen ganz "eigenen Charme", wenn die politischen Kräfte und/oder Politiker, die zuvor für diesen Zustand gesorgt haben sprich dafür verantwortlich sind (Marktkräfte und Markt-Wirkungen (weitestgehend) außer Kraft gesetzt) dann sagen "Der Markt funktioniert nicht" ... (hat was von Realsatire)

    So wie - nach meinem Dafürhalten - Dein Beitrag Nr. 27 (neben einer unverschämten, weil beleidigenden Pauschal-Diskreditierung der Vermieter) auch etwas von Realsatire hat.

    In diesem Sinne ...


    Nur meine persönliche Meinung basierend auf langjährigen Erfahrungen.

  • Die Entscheidungen zu Regularien, Gebühren und Umfang der Migration sind Entscheidungen, die auf staatlicher, nicht privater Seite getroffen werden. Jetzt die Ergebnisse der Entscheidung dem Markt in die Schuhe schieben zu wollen, hat schon was von kommunistischer Denkweise.

    (nachträglich gefettet von mir)

    :thumbup:

    Ansonsten: :D aber leider auch =O und beim Blick auf die generierten Ergebnisse bei dem speziellen Thema (Wohnraum) hier <X ...

  • Hallo liebe Forums Freunde,

    Hallo lieber madize

    Ich habe mal wieder als Sonntagslektüre die vielen Kommentare zum Thema

    „Vermietung von Immobilie“

    gelesen

    Da ich selbst über 30 Jahre eines Immobilienfirma und Bauträger Firma in Stuttgart hatte, will ich auch noch meinen Senf dazu geben

    Vorgehen bei Vermietungen:

    Wer sich als privater Vermieter das ganze hin und her bei Vermietung ersparen will, der sollte eben ein bis zwei Monatsmieten für einen Makler ausgeben

    Der nimmt ihm alles ab und präsentiert ihm am Ende ein paar wenige Interessenten, die seinen Vorstellungen entsprechen

    Wer für das Honorar eines Profi ijedoch zu geizig ist, der muss eben den Aufwand mit allen seinen Facetten auf sich nehmen

    Wenn die zu vermietende Wohnung bereits leer ist und man selbst im Objekt oder in der Nähe des Objektes wohnt,

    Ist eine Vermietung natürlich leichter zu organisieren

    Sollte man jedoch weiter entfernt wohnen, und das Objekt möglicherweise noch vermietet sein,

    dann ist das alles eine mühselige Angelegenheit, weil man ja jeden Termin mit dem bisherigen Mieter abstimmen muss und dann auch selbst hinfahren muss

    Kommt dann ein Interessent nicht, ist es für den Vermieter und den bisherigen Mieter ärgerlich.

    Andererseits kann man dem bisherigen Mieter auch nicht zumuten, dass man gleichzeitig eine große Zahl von Interessenten zum Termin bestellt.

    Daher muss man im Einzelfall entscheiden, wie man vorgeht.

    Noch mal

    Das einfachste ist, einen Profi, also einen Makler zu beauftragen.

    Das ist ja sein Job.

    Viel Erfolg wünscht McProfit

  • Hallo madize

    Bei diesem Thema hier im Forum ging es ja ursprünglich um die Problematik bei der Vermietung einer Wohnung ohne Makler

    Im Verlauf der Kommentare hat sich jedoch eine R

    rege Diskussion entwickelt über die Gründe warum es zu wenig Wohnungen gibt

    Du hast das wunderbar beschrieben,

    selbst als alter Profi in der Immobilienbranche hätte ich das nicht besser sagen können

    Das Bauen von Neubauwohnungen kostet heutzutage nun mal in den meisten Mittel- oder Großstädten mindestens 5000 € pro Quadratmeter. aufwärts

    Und zwar egal, ob ein Privatmann, ein Bauträger oder eine Baugenossenschaft baut

    Das sind nun mal die Kosten für Grundstück Architekt, Baugenehmigung und Handwerker

    Jeder dieser Bauherren braucht nun mal eine Brutto-Rendite von mindestens 4 % p.a.

    schließlich hat eine Immobilie auch laufende Unterhaltskosten.

    Damit kommt man bereits im günstigsten Fall auf eine Kostenmiete ab 20 € pro m2 aufwärts

    Das ist sehr vorsichtig gerechnet,

    Wenn auch noch Zinsen während der Bauphase von 2-3 Jahren dazukommen und noch Vertriebskosten und die Grundstückspreise höher sind als in meinem Beispiel ist man auch schnell bei 20 - 25 € pro Quadrat

    Ich bin selbst im Aufsichtsrat einer städtischen Baugenossenschaft.

    Diese muss genauso wirtschaftlich kalkulieren oder sie braucht Zuschüsse aus dem Steuertopf der Stadt oder ein verbilligtes Grundstück durch die Stadt.

    Auch mit Erbbaurechten versucht man Adam und Riese, ein Schnippchen zu schlagen

    Solange sich an dieser Situation in Deutschland nichts ändert, wird bauen für Kapitalanleger ein Hobby bleiben.

    Je mehr die Politik Mietpreisdeckel oder Mietpreisbremsen fordert, umso mehr vertreibt man die letzten Investoren aus diesem Geschäft

    Billigere Wohnungen gibt es nur mit geringeren Baukosten.

    Dazu müssten die Standards drastisch gesenkt werden.

    Rechteckige mindestens fünfstöckige Mehrfamilienhäuser-Blocks,

    einfache Architektur,

    ein einziges Treppenhaus pro Etage mit zehn Wohnungen,

    Kein Aufzug bis 5 Etagen

    dazu noch eine Fluchttreppe

    keine Tiefgarage

    Keine integrierten Balkone,

    nur separat von der Hauswand stehende Balkone mit Stahl stützen

    Dazu Laubengänge,

    Dann hätten wir die Baukosten um 40 % gesenkt

    , aber eine langweilige Architektur

    Den Mietern, die händeringend eine preiswerte Wohnung suchen, wäre das egal,

    Die Ablehnung soll ich Wohnblocks kommt dagegen meist von Menschen wie uns, die alle komfortabel wohnen und sich keine solche Architektur wünschen

    Schönen Sonntag wünscht McProfit.

  • Ich habe gerade BGH-Urteil: Wohnungskündigung bei Eigenbedarf rechtmäßig (youtube.com) gefunden.

    Da wird mit Attesten auf Seiten des Mieters argumentiert, wie schlimm doch der Umzug gesundheitlich sei. Das kann kein Arzt ernsthaft beurteilen. Und wer so schwer erkrankt ist, daß er immobil ist, der ist in einer Wohnung sowieso fehl am Platz und besser in einer Wohnanlage aufgehoben.

    Praktisch ist es immer gleich: natürlich gibt es in Ballungszentren keinen "bezahlbaren" Wohnraum. Dann zieht man halt in - JA ICH SCHREIBE ES JETZT WIRKLICH - ein Dorf. Da ist dann Starbucks nicht direkt vor der Tür, ja das tötet schneller als jahrelanges Rauchen, das kann man niemandem zumuten.

  • ... quasi unmöglich war, rechtssicher die Miete zu erhöhen.

    Mit Mietern kann man als Vermieter Probleme haben. Ich habe auch schon verschiedene schlechte Erfahrungen gemacht.

    Mit Mieterhöhungen hatte ich jedoch noch keine Probleme. Ich habe vermutlich noch nie eine Miete "rechtssicher" erhöht. Wenn man alle paar Jahre die Miete maßvoll anpasst und mit den Mietern spricht, ist das eigentlich kein Problem. Vergleichsmieten oder Mietspiegel habe ich nicht gebraucht (außer zu meiner persönlichen Vorabinformation).

    Natürlich darf man über Mieter nicht so denken, wie Dahinjagen oder wie @Pablo unterstellt. Ein Mietvertrag ist eine Vereinbarung zwischen gleichberechtigten Partnern, der dem beiderseitigem Vorteil dienen soll.

  • Ich bin fast der Einzige hier, der vernünftig über Mieter nachdenkt. Ich bin froh, nicht so einfältig an die Sache zu gehen, wie das viele Vermieter tun, die dann von ihren Mietern ausgenommen werden.

    Ja, beispielsweise McProfit wurde ja von seinen Mietern derart geschröpft, dass er heute völlig verarmt ist. Muss immer an die Côte d’Azur fahren, weil er sich in Stuttgart die Heizung nicht leisten kann.

  • Ich bin fast der Einzige hier, der vernünftig über Mieter nachdenkt. Ich bin froh, nicht so einfältig an die Sache zu gehen, wie das viele Vermieter tun, die dann von ihren Mietern ausgenommen werden.

    Ich glaube eher, du bist der Prototyp eines Vermieters den man nicht haben möchte. Wenn ich an meinen denke sieht die Welt ganz anders aus, da wird auch mal bei einem Bierchen über alles mögliche gesprochen. Es sollte immer ein geben und nehmen sein. Wenn du vor der Vermietung schon über eine Eigenbedarfskünigung nachdenkst, dann wird das sicherlich ein grandioses Verhältnis werden.

  • Das stimmt aber nun wirklich nicht, den einen droht die Obdachlosigkeit die anderen haben ein Eigenheim+ Mietobjekte.

    Von wegen "Eigenheim + Mietobjekte": Die meisten Wohnungen in Deutschland werden von privaten Kleinstvermietern gestellt ... ! Nicht wenige davon haben gar kein Eigenheim. Siehe schon hier

    Will man Studien, Befragungen usw. glauben, dann stellen private Kleinvermieter mit gut 60% (andere sprechen von zwei Dritteln) mit Abstand die meisten Wohnungen zur Verfügung. Innerhalb dieser Gruppe sind wiederum die sog. Kleinstvermieter (max. 1 bis 2 Wohnungen) mit > 52% die größte Gruppe.

    (nachträglich gefettet von mir)

    Daß da eine Mehrheit relativ viel Geld hat oder auch nur wohlhabend ist (von reich gar nicht zu sprechen) scheint mir eher abwegig. Zumal an vielen Wohnungen auch noch Kredite dran hängen.

    Ein gewisses Machtgefälle ist vorhanden,

    In dieser Pauschalität geht das m. E. völlig ins Leere. Habe allein drei Mieter, die ziemlich wohlhabend sind. Sowie auch welche (von zwei ist mir das definitiv bekannt), die (an ihrem Standort) selbst eine Immobilien haben oder eine vermieten. Dazu kommen zwei weitere (Führungskräfte), für die ein Unternehmen die Wohnung angemietet hat. Einige weitere könnten sicherlich eine Immobilie zur Eigennutzung finanzieren (aufgrund ihres Einkommens) haben aber offensichtlich andere Prioritäten. Um nur einige Beispiele zu nennen.

    Wo soll da ein Machtgefälle sein ?


    Drücke Dir die Daumen, daß Du Dir Deine simple und schablonenhafte Schwarz/Weiß-Sicht (armer Mieter/reicher Vermieter) erhalten kannst.

    Ebenso, daß Du Dich nicht mal an Deinen noch viel übleren Zuschreibungen verhebst; siehe hier

    Bei Vermietern kommt angesichts der Notlage aufm Wohnungsmarkt das ekelhafteste im Menschen zum Vorschein...

    Die Vergabe von Wohnraum erfolgt vollkommen willkürlich nach dem Gutdünken des Vermieters inklusiver primitivster Diskriminierung.

    (nachträglich gefettet von mir)

    Die Hoffnung, daß sich Dir noch die Grundzüge und die Vorteilhaftigkeit der sozialen (eine mieterfreundlichere Gesetzgebung samt Rspr. als in Deutschland wird man international schwer finden) Marktwirtschaft erschließen, habe ich längst aufgegeben.

    Für meinen Teil haben sich mir aber die Grundzüge sowie auch die Folgen in praxi des Sozialismus und Kommunismus erschlossen - zumal ich diese samt Ergebnisse diverse Male live erleben und "bewundern" durfte. Das reicht mir für mein ganzes Leben aus.

    In diesem Sinne ...


    Nur meine persönliche Meinung basierend (leider) auf langjährigen Erfahrungen

  • Ein gewisses Machtgefälle ist vorhanden, ich denke das gibst du auch grundsätzlich zu :)

    Was ich vermiete ist eher einfacher Standard. Von meinen Mietern hat einer einen Schrebergarten, weitere Immobilien vermutlich nicht. Es bestehen sicherlich bei mir merkliche Wohlstandsgefälle. Aber ist das auch ein Machtgefälle? Ist kein gleichberechtigter Vertrag bzw. Umgang zwischen einem Besitzenden und einem Wenigerbesitzenden möglich?

    Auf jedem Fall besteht ein gegenseitiges Abhängigkeitsverhältnis.

    Anders formuliert: Als Vermieter hat man einige Möglichkeiten, den Mieter zu ärgern. Umgekehrt hat der Mieter einige Möglichkeiten den Vermieter zu ärgern. Wenn man das eine vermeiden will, sollte man auch das andere vermeiden und so miteinander umgehen, wie es unter vernünftigen Menschen eigentlich sein sollte. Das meine ich mit gleichberechtigt/auf Augenhöhe. Dazu muss ich unvoreingenommen und vorurteilsfrei auf den Vertragspartner zugehen. Dahinjagen möchte ich sicherlich nicht als Vermieter, aber Dich auch nicht als Mieter.


    Bei der letzten Neuvermietung (ich mache alles selbst) hatte ich folgenden Interessenten: "Toll, will ich haben" - Termin gemacht - Zum Objekt gefahren (1 Std.) - Gewartet - Angerufen - "Ach ich hab schon was anderes" - Zurückgefahren.

    Gut 3 Std. plus Benzinkosten für nichts, das macht keine Freude. Ich habe mich über diese Unverschämtheit sehr geärgert.

    Dem nächsten Interessenten (und dann Mieter) hatte ich davon berichtet. Er erzählte mir dann aber von sehr ähnlichen Erfahrungen seinerseits mit Vermietern. Es scheint sich also eher um ein allgemeines, gesellschaftliches Problem zu handeln, das nicht einer speziellen Gruppe zugeschrieben werden kann.

  • Sozusagen Vermieter-Romantik, vielfach propagiert zu Zeiten des Berliner Mietendeckels. Leider haben Vermieter und Mieter ehr grundsätzlich vollkommen gegensätzliche Interessen. Der eine will möglichst wenig investieren und maximal kassieren und der andere möchte möglichst hochwertig und in guter Lage möglichsr günstig wohnen. Beides nicht per se verwerflich muss aber selbstverständlich reguliert werden.

    Ein Stück Mieterschutz (dass man nicht von heute auf morgen vor die Tür gesetzt wird) ist gut und richtig, aber wenn man versucht den Preis zu regulieren, dann würgt man die Investitionen in Neubauten noch mehr ab und es wird noch knapper mit dem Wohnraum.