USA auf dem Weg zur Diktatur - was macht das mit US-Werten

  • Ja, er ist Backup. Insofern ist es auch gar keine so große Änderung, wenn Biden sich jetzt für Harris ausspricht. Dass er die 4 Jahre durchgehalten hätte, war ohnehin mit einem sehr großen Fragezeichen. Böse Zungen könnten auch behaupten, Biden wäre das trojanische Pferd für Harris gewesen. Insofern finde ich es gut, dass die Sache jetzt klar ist.

    Aber der Vize ist auch Sprungbrett für die Präsidentschaft. Und Harris hat sich im Rahmen der begrenzten Möglichkeiten eher durch Fehltritte und faule Ausreden ("I haven't been to Europe") hervorgetan.

    Die aktuelle Situation ist übrigens ein Paradebeispiel dafür, dass Wahlsysteme, die ein 2-Parteien-System fördern, hochproblematisch sind. Wir können hier viel jammern über die Koalitionen, aber es gibt immer die Möglichkeit, für eine andere Partei eine Lücke zu füllen. Mit Winner-takes-it-all ist es faktisch nur für Regionalparteien möglich, eine Alternative zu den beiden großen zu sein und Leute in die Parlamente zu bekommen.

  • Als Biden ins Amt gekommen ist, war ich froh, daß nicht weiterhin ein notorischer Lügner im Weißen Haus sitzt, der glaubt, daß er über dem Gesetz stehe. Ich sah Biden als einen Übergangspräsidenten (schon von seinem Alter her) und hoffte, daß die demokratische Partei die Jahre nutzen würde, um einen Nachfolger aufzubauen. Ich hoffte auch, daß der amerikanische Staat stabil genug wäre, eine so ungeheuerliche Tat wie das Aufhetzen einer Meute, das Parlament zu stürmen, angemessen zu bestrafen.

    Beides hat nicht stattgefunden. Die Demokraten haben die Zeit nicht genutzt, und die US-Justiz ist offensichtlich derart mit Trump-Parteigängern verfilzt, daß er selbst mit dieser Tat durchkommt. Die Gründerväter rotieren sämtlich in ihren Gräbern.

    Ein Zweiparteiensystem führt zur Polarisierung: Man kann in den USA nur Republikaner sein oder Demokrat, nichts dazwischen. Ich halte schon die Namen der Parteien für mißlich, denn man kann so nicht ausdrücken, daß man zwar konservativ ist (somit republican wählt), aber fest auf dem Boden der FDGO steht (wie man das in Deutschland sagen würde), also Demokrat ist, obwohl man die Democrats nicht wählt.

    Man hat uns immer gesagt, die Verfaßtheit des Staates USA sei gewährleistet durch viele checks and balances. Ich habe das immer geglaubt. Aber wenn ich nun das Agieren von Donald Trump sehe und die breite Unterstützung, die sein Handeln genießt, bin ich mir im Zweifel, ob mein Glaube nicht etwa blauäugig und letztlich falsch ist.

  • Ich bin froh, daß ich selbst nicht in den US wählen muß.

    So wie ich.

    Siehe dazu nämlich schon hier:

    Etwas "gespenstisch" und seltsam um nicht zu sagen befremdlich finde ich, daß ein Land wie die USA (als größte Wirtschaftsmacht) zur Wahl des Präsidenten nur die Option "Trump versus Biden" stellen kann ...

    Ansonsten

    Trump zeigt deutlich autoritäre (also anti-demokratische) Züge.

    Das ist (leider) in weiten Teilen eine Tatsache.

    Nach unseren Vorstellungen ist er rechtsradikal (wenn das in diesem Zusammenhang überhaupt die richtige Kategorie ist).

    Könnte man vielleicht so einstufen.

    Allerdings haben sich diese "Einstufungen" hierzulande signifikant geändert. Manche Äußerungen eines Bundeskanzlers Helmut Schmidt (SDP) wären nach diesen veränderten Maßstäben inzwischen auch "rechtsradikal" sowie diverse ehemalige Programmpunkte ganz normaler Parteien der Mitte auch.

    Man könnte zudem fast meinen, daß es inzwischen schon reicht den politischen Umgang mit bestimmten Themen (Migration, Verteidigungsfähigkeit, EU, Euro und EZB, Corona-Krise usw.) auch nur kritisch zu bewerten - um dann als rechtsextrem oder rechtsradikal tituliert zu werden.

    Ohne mir den Spruch vollumfänglich zu eigen zu machen - es erinnert aber zumindest daran: "Wird der Bürger auch nur unbequem, nenne ihn einfach rechtsextrem" ...

    Ich kann mir nicht vorstellen, daß jeder US-Konservative rechtsradikal ist.

    Was ich mir auch schwer bis unmöglich vorstellen kann.

    Apropos Realitätsbezug: Weder die Demokraten und die demokratische Partei selbst noch die den Demokraten geneigten US-Medien wollten - obwohl evident - die besagte Problematik (pointiert "sleepy Joe") sehen bzw. wahrnehmen. Insoweit hat man meines Erachtens a) viel zu lange gewartet und auch b) damit wertvolle Zeit verschenkt einen anderen Kandidaten/Kandidatin öffentlichkeitswirksam aufzubauen und prominent zu präsentieren (wobei letzteren beiden Aspekten in den USA besondere Bedeutung zukommen dürfte).

    Nunmehr könnte das Ganze für die Demokraten eher als eine nicht aktiv gestaltete Vorgehensweise und Strategie rüberkommen - sondern als eine aus der Not geborene einer getriebenen Partei.

  • Ein Zweiparteiensystem führt zur Polarisierung:

    Das kann aber bei einer Zersplitterung im Sinne einer Fragmentierung des Parteiensystems leider ebenso blühen ...

    Am Ende müssen zwei (oder mehr) Parteien miteinander koalieren (vielleicht sogar auch noch um das Schlimmste zu verhindern), die kaum oder fast gar keine gemeinsame inhaltliche Schnittmenge mehr haben.

  • Als Biden ins Amt gekommen ist, war ich froh, daß nicht weiterhin ein notorischer Lügner im Weißen Haus sitzt, der glaubt, daß er über dem Gesetz stehe. Ich sah Biden als einen Übergangspräsidenten (schon von seinem Alter her) und hoffte, daß die demokratische Partei die Jahre nutzen würde, um einen Nachfolger aufzubauen.

    Ich hatte exakt das gleiche gedacht. Biden macht das 1-2 Jahre und tritt dann zugunsten von der Harris (oder sogar zugunsten jemand fähigens) zurück.

    Aber erstens ist das nicht passiert und selbst zur zweiten Amtszeit haben sie es nicht geschafft irgendeinen brauchbaren Namen zu positionieren. Und auch die Harris hat (zumindest im Ausland) nicht existiert. Es ist gruselig mit anzusehen wie hilflos die Demokraten da agiert haben.

    Man hat ja hier (auch aufgrund von Filmen) den Eindruck die USA sind ein Staat der im Ausland fähig ist alles nach seinem Dünken zu manipulieren und jetzt sieht man, dass im Inneren nicht nur ein Trump gewählt werden kann, es wird nicht einmal versucht jemanden dagegen aufzustellen.

    Sehr gruselig...

  • leider sind die USA nicht für Feminismus bekannt

    Ist das wirklich so ?

    Beim Blick angefangen vom Business über Sport, Show und TV bis hin zur Modelbranche und Filmstars scheinen mir beispielsweise die Aufstiegs- und auch Verdienstmöglichkeiten von Frauen in den USA ziemlich gut ...

    Dort gibt es immer noch sehr viele Vorbehalte gegen Frauen (und dann auch noch mit bösen bösen ausländischen Wurzel ...) als Präsidentin. Leider!

    Die Frauen selbst scheinen das übrigens auch anders zu sehen.

    Im letzten mir bekannten "Best Countries 2023 für Frauen" schafften es die USA immerhin unter die Top 20 (Platz 19) - unter insgesamt dafür ausgewählten 85 Ländern. Befragt wurden nur Frauen (repräsentativ und immerhin 9.000 Frauen) und bewertet wurde nach diversen Kriterien wie Geschlechtergleichheit und auch Einkommensgleichheit.

    In der letzten mir bekannten Studie "The Best and the Worst Countries for Women Worldwide" (2022) unter sogar 170 Ländern schafften es die USA auf Platz Nr. 21. Bewertet wurde nach 11 Kriterien. Dabei gilt 0 = Worst und 1 = Best. Platz Nr. 1 Norwegen mit 0. 922, Platz Nr. 21 USA mit 0.861; zum Vergleich letzter Platz 170 Afghanistan mit 0. 278.

    "Sehr viele Vorbehalte gegen Frauen" (um Deine Formulierung zu verwenden) sehen für mich jedenfalls anders aus - erst recht im internationalen Vergleich. Und das geben die oben genannten Studien bezüglich "Frauen in den USA" auch nicht her.

    Wobei es natürlich in Sachen Feminismus so gut wie immer und überall noch etwas zu verbessern gibt. Das wäre aber ein generelles und globales Thema unabhängig von den USA.


    Hast Du lange in den USA gelebt und/oder gearbeitet oder stammt Dein obiges Statement allein vom Hörensagen ...?


    Dir weiter ganz viel Glück mit Deinen privaten Finanzen !

  • Liebe Forumsfreunde,

    ich kann es immer noch nicht fassen:

    Wir diskutieren hier wie die Neulinge über die Frage:

    was denn mit den Aktienkursen passieren wird wenn in den USA ein neuer Präsident gewählt wird?

    Es wird genau dasselbe passieren wie all den vielen Präsidenten vorher:

    Der DOW wird weiterhin seine Kursausschläge haben, nach oben wie nach unten.

    Mal etwas mehr und mal etwas weniger.

    Am Ende wird er aber so wie schon in den letzten 40 Jahren in denen ich an der Börse bin und insgesamt schon 6 Präsidenten erlebt habe, langfristig steigen.

    Der Kurs einer Aktie richtet sich am Ende nicht nach dem Präsidenten sondern nach dem Erfolg des Unternehmens.

    Und wenn Ihr als Beispiel nur den Dow Jones nehmt, dann muss man gar nicht lange herumdiskutieren.

    In den 1980er Jahren als ich das erste Mal Aktien gekauft habe, hatten wir einen DOW von rund 2.000 Punkten.

    Heute steht derselbe DOW bei 40.000 Punkten.

    Dazwischen waren nicht nur 6 Präsidenten, aber auh die Finanzkrise, CoronaPandemie, der Golfkrieg, das Atomunglück in Tschernobyl und jetzt auch noch der Ukraine Krieg.

    Viele Schlagzeilen, viele Crashpropheten, viel Auf und Ab.

    Den Aktienkursen war es am Ende alles egal.

    Solange die Produkte der Firmen gekauft werden, Umsatz und Gewinn gesteigert wird, steigt auch der Wert des Unternehmens und damit der Aktienkurs.

    Ds gilt nicht nur für die 40 Jahre meiner eigenen Börsenzeit sondern für mehr als 100 Jahre.

    Eine meiner ältesten Aktien im Depot ist Procter&Gamble, besser bekannt durch Pampers, Ariel usw.

    Die Firma zahlt seit 130 Jahren jedes Jahr Dividende!

    Und Seit 60 Jahren ständig eine höhere.

    So habe ich noch viele Beispiele.

    Also bitte entspannt bleiben,

    wir sind Miteigentümer von Unternehmen und nicht von einer politischen Partei.

    Viel Gelassenheit wünscht Euch McProfit

  • Der Kurs einer Aktie richtet sich am Ende nicht nach dem Präsidenten sondern nach dem Erfolg des Unternehmens.

    Solange die Produkte der Firmen gekauft werden, Umsatz und Gewinn gesteigert wird, steigt auch der Wert des Unternehmens und damit der Aktienkurs.

    Das hattest Du in diesem Thread schon einmal geschrieben, aber es gilt halt nur in normalen Zeiten und mit normalen Präsidenten, die sich an Regeln und Verfassungen halten.

    In Fällen, in denen sich Präsidenten nicht mehr an Regeln halten, sondern zu Despoten werden, gelten Deine Erfahrungen der letzten 40 Jahre (oder selbst 100 Jahre USA) halt nicht mehr unbedingt.

    Die Türkei ist ein gutes Beispiel für einen solchen Präsidenten, der anfangs sogar dafür gefeiert wurde, einen ungekannten Wirtschaftsaufschwung bewirkt zu haben, aber sich an keine Regeln hält und die Verfassung nach Gutdünken umschrieb. Das Ergebnis ist eine andauernde Wirtschaftsmisere mit hoher Inflation und Auswanderungsdruck. Russland und Venezuela sind weitere Beispiele.

    Es kommt schon auf demokratische Stabilität und einen gefestigten Rechtsstaat an. Sobald dieser enge Rahmen verlassen wird, geht es sehr schnell auch dauerhaft bergab.

  • Geschätzter McProfit, auch wenn ich den Tenor Deiner Beiträge (fast) immer vollumfänglich teile - hier habe ich eine differenziertere und etwas andere Sicht.

    ich kann es immer noch nicht fassen:

    Wir diskutieren hier wie die Neulinge über die Frage:

    was denn mit den Aktienkursen passieren wird wenn in den USA ein neuer Präsident gewählt wird?

    Deine Überraschung überrascht mich.

    Zum einen und nur am Rande aber ganz generell: Es hat mich irgendwann schon mal etwas gewundert, daß Du sagtest, "wir müssen hier aufpassen, weil es (zu) politisch wird" ... ?

    Aus meiner Sicht und Erfahrung können "private Finanzen" und die "Politik" in vielen Fällen nicht isoliert voneinander betrachtet und gedacht werden (man denke nur an Steuern, Abgaben, politische Rahmenbedingungen wie Wirtschafts-, Finanz- und Fiskalpolitik, Geldpolitik, Geldwertstabilität, Inflation, von der Politik gesteuerte Systeme wie GRV, GKV etc. pp.)

    Zum anderen

    Am Ende wird er aber so wie schon in den letzten 40 Jahren

    Was können oder sollen die letzten 40 Jahre in dem Kontext verifizieren ?

    Die letzten 40 Jahre sind nur ein "Wimpernschlag" in der Geschichte des Geldes (die etwa 10.000 v. Chr. mit Warengeld ihren Anfang nahm).

    Nur am Rande: Selbst ein Zinsregime kann sich substantiell ändern. Man denke an die Zeit bis in die 80er Jahre mit eher hohen und/oder steigenden Zinsen (in den USA unter Paul Volcker (Chef der FED von 1979-1987) mit teilweise > 20% Zinsen) und an die Zeit danach (bis zumindest 2022/23) mit eher niedrigen und/oder sinkenden Zinsen; was sich dann in diesen Jahrzehnten besonders positiv auf Unternehmen und damit die Börsen ausgewirkt hat. Ohne auf die Hintergründe dafür einzugehen (das würde hier den Rahmen sprengen): Auch eine gewohnte Zinslandschaft muß nicht zwingend immer weiter so bleiben - sondern kann sich signifikant ändern. Dann könnte sich auch bezüglich Aktien ggf. das TINA-Motto etwas ändern ("There is no Alternative").

    Zum einen ist Trump sicherlich kein "normaler" im Sinne von "üblicher" US-Präsident. Zum anderen könnten sich auch die ganz großen politischen Linien (Stichwort: Geostrategie) deutlich ändern. Im Ergebnis mit einer eher multipolaren Welt, mehreren starken konkurrierenden Blöcken und deutlich mehr Rivalität, Streit und Stress "im Gesamtsystem" (da kommt man dann schnell zu Themen wie Abschottung, mehr Nationalstaat, Zöllen, Handelskriegen, Rüstungsausgaben usw. usw.)

    Unabhängig von dieser vermutlichen geostrategischen Veränderung auf der "Meta-Ebene": Auch schon allein die vier bekannten D`s könnten die politischen Spielregeln zusätzlich und grundsätzlich ändern mit Folgen auch für die Börsen: Demographie, Dekarbonisierung, De-Globalisierung, Defence.

    Also bitte entspannt bleiben,

    Für meinen Teil bin ich entspannt. Nichtsdestotrotz schaue ich aber genau hin. Die oben genannten Stichworte könnten meines Erachtens auch Auswirkungen auf die Aktien bzw. Börsen haben. Sowohl politisch bedingt aber auch aufgrund eines anderes Zinsregimes - was alternativ aber auch kumulativ eintreten könnte.

    Und nur am Rande: Dein Blick auf Deine Aktien und deren Dividenden (und/oder auf Dein Gesamtvermögen) würde sich vermutlich schon sehr schnell ändern, wenn es nur in Deutschland zu deutlichen politischen Veränderungen käme in Sachen Rechtsstaatlichkeit, Gewaltenteilung, Grundgesetz, Schutz des Eigentums, Privatautonomie, Vertragsfreiheit etc. pp. und stattdessen Vermögensabgaben, Vermögenssteuern, Verstaatlichungen, Enteignungen, Preisdeckel, Planwirtschaft etc. pp. Einzug hielten.

    Zu der Verknüpfung von Politik (bzw. einem autoritär ausgerichteten Regierungschef al la Trump) und Geld bzw. Finanzen hatte ich hier an anderer Stelle schon mal was geschrieben:

    In einer anderen Liga spielt der Aspekt von (immer und überall möglichen) politischen Veränderungen. Konkretes Beispiel: Es ist keine 15 Jahre her, daß mir eine ehemalige Kollegin in höchsten Tönen von Istanbul vorgeschwärmt hat, wohin sie umgesiedelt war: "That`s the place to be" - inzwischen ist sowohl die türkische Währung (TRY) komplett abgestürzt (was für die Menschen extrem übel ist; kann mich noch gut an Kurse zum $ von um die 1,8 rum erinnern; aktueller Kurs 32,26 ...) - aber auch das Land selbst ist unter dem Regime von Erdogan (was viel dramatischer ist) kaum bis nicht mehr wiederzuerkennen ...

    (nachträglich gefettet von mir)


    Nur meine persönliche Meinung basierend auf langjährigen Erfahrungen.

  • Hallo Sovereign

    Deine Kommentare hier sind ja immer ganz spezieller Natur.

    Du hast vermutlich manche Anhänger

    aber auch für viele sind Deine Kommentare ein rotes Tuch.

    Bei Deinem etzten Kommentar hast Du völlig zu recht darauf hingewiesen, dass mein Betrachtunszeitraum von 40 Jahren in der Geschichte ein Wimpernschlag sind.

    OK, ich wollte nicht bei Adam und Eva anfangen.

    Ich habe nur geschrieben:

    In den 40 Jahren in denen ich, der McProfit, an der Börse engagiert bin, habe ich 6 Präsidenten kommen und Gehen sehen.

    Dem Dow Jones war das völlig egal,

    er ist in diesen 40 Jahren von 2.000 Punkte bis heute auf 40.000 Punkte gestiegen.

    Daher meine provokative Aussage:

    Wir sollten dem Präsidenten nicht zu viel Thema hier widmen.

    Wenn Du willst, kannst Du meine Aussage aber auch auf 100 Jahre hochrechnen.

    Wenn ich richtig informiert bin gibt es den Dow Jones seit 1890

    Der erste Kurs war übrigens 40 Punkte.

    Heutge 140 Jahre später ist er von 40 auf 40.000 gestiegen, welch eine Story,

    das hat noch keine Zeitung geschrieben!!!

    Die Anzahl der Präsidenten in der Zeit habe ich noch nicht gezählt.

    Es bestätigt aber dass es dem DOW egal ist wer Präsident ist.

    Und so geht es auch mir,

    egal wie wissenschaftlich Du begründest dass man sich das nicht so einfach machen kann.

    Die Schwaben sind manchmal einfach gestrickt.

    Viele Grüße McProfit

  • Daher meine provokative Aussage:

    Wir sollten dem Präsidenten nicht zu viel Thema hier widmen.

    Einem möglichen US-Präsidenten angesiedelt im üblichen Spektrum und einer regelbasierten westlichen Ordnung mit den USA im Zentrum wie bisher als sozusagen Garant derselben - würde auch ich "nicht zu viel Thema widmen" (um Deine Formulierung zu verwenden).

    Sollte Trump aber tatsächlich Präsident der USA werden, wäre dies jedenfalls kein "normaler" sprich "üblicher Präsident und parallel scheint sich auch die "Meta-Ebene" (Geostrategie) signifikant zu ändern hin zu einer multipolaren Welt mit mehreren (u. a. auch eher autokratisch) rivalisierenden geführten Machtblöcken (siehe schon meinen Beitrag Nr. 71). Mit den entsprechenden Folgen ggf. auch für die Aktien und Börsen.

    Da mir dies zum einen (Trump wird gewählt) als ein realistisches Szenario erscheint und zum anderen (neue Geostrategie im Sinne einer veränderten ggf. sogar neuen Weltordnung) die neue "Meta-Ebene" als ein sogar eher sehr wahrscheinliches Szenario - denke ich darüber ein bißchen nach.

    egal wie wissenschaftlich Du begründest dass man sich das nicht so einfach machen kann.

    Von einer auch nur ansatzweise "wissenschaftlichen" Herangehensweise samt ebensolchen "wissenschaftlichen" Begründungen vermag ich in meinem Beitrag Nr. 71 allerdings keine Silbe zu finden ... ?

    Das sind einfachste und auf der Hand liegende Überlegungen eines auch nur halbwegs interessierten Bürgers und ebensolchen Anlegers.

    Dazu kommt, daß ich (ganz persönlich) bei dem Thema "private Finanzen" schon immer auch den Aspekt "Politik" zumindest mit berücksichtigt habe, ohne mich davon vollumfänglich bestimmen zu lassen.

    Zu meiner Haltung siehe schon hier

    Aus meiner Sicht und Erfahrung können "private Finanzen" und die "Politik" in vielen Fällen nicht isoliert voneinander betrachtet und gedacht werden (man denke nur an Steuern, Abgaben, politische Rahmenbedingungen wie Wirtschafts-, Finanz- und Fiskalpolitik, Geldpolitik, Geldwertstabilität, Inflation, von der Politik gesteuerte Systeme wie GRV, GKV etc. pp.)

    Diese Vorgehensweise war für mich (persönlich) bislang nicht ganz ohne Erfolg. Warum soll ich daher nunmehr davon abweichen ?

    Ansonsten:

    Die Schwaben sind manchmal einfach gestrickt.

    Die Hessen auch - und meine Wenigkeit ohnehin.


    "Alles sollte so einfach wie möglich gemacht werden, aber nicht einfacher

    (Albert Einstein 1879 - 1955)


    Nur meine persönliche Meinung basierend auf langjährigen Erfahrungen.


    Dir weiter beste Gesundheit und einen wunderschönen Ruhestand !

  • Allerdings haben sich diese "Einstufungen" hierzulande signifikant geändert. Manche Äußerungen eines Bundeskanzlers Helmut Schmidt (SDP) wären nach diesen veränderten Maßstäben inzwischen auch "rechtsradikal" sowie diverse ehemalige Programmpunkte ganz normaler Parteien der Mitte auch.

    Man könnte zudem fast meinen, daß es inzwischen schon reicht den politischen Umgang mit bestimmten Themen (Migration, Verteidigungsfähigkeit, EU, Euro und EZB, Corona-Krise usw.) auch nur kritisch zu bewerten - um dann als rechtsextrem oder rechtsradikal tituliert zu werden.

    Ohne mir den Spruch vollumfänglich zu eigen zu machen - es erinnert aber zumindest daran: "Wird der Bürger auch nur unbequem, nenne ihn einfach rechtsextrem" ...

    Es interessiert mich wirklich: Wen meinst Du konkret, der sich politisch mit den Themen Migration, Verteidigungsfähigkeit, EU, Euro und EZB und Corona-Krise auseinandersetzt und dann als rechtsextrem tituliert wird?

  • lieber Sovereign

    auch wenn Du es nicht für möglich hälst:

    Ich kann Deinen Gedanken nicht folgen.

    Das ist mir alles zu kompliziert.

    Ich denke von jeher schon viel einfacher.

    Auf die Börse bezogen heißt das eben:

    Wenn ich z.B- Procter&Gamble Aktien besitze bin ich an der firma Miteigentümer.

    Für mich ist wichtig dass weiterhin viele Babys geboren werden, am besten immer mehr...

    Als ich vor über 75 Jahren geboten wurde gab es 4 Mrd Menschen

    heute sind es rund 8 Mrd, (ohne Gewähr, ich habe nicht nachgezählt)

    Die brauchen alle erst mal Pampers, nicht gerade jedes Kind in Afrika,

    aber insgesamt weitweit eben doch...

    MIt Pampers verdient Procter&Gamble sein Geld,

    natürlich auch noch mit 100 weiteren Produkten wie Ariel usw.

    Das ist für mich als Miteingentümer der Firma wichtig.

    Mehr Kinder, mehr Pampers, mehr Umsatz, mehr Gewinn, mehr Dividende und somit steigende Kurse...

    So einfach ist das. Zumindest für mich. und das seit 40 Jahren

    und ich hoffe dass ich mit dieser Stategie die letzten Meter auf der Ziellinie meines Lebens auch noch schaffe...

    Alles Gute McProfit

    übrigens, Du brauchst nicht jedesmal an Deinem Kommentar dazuschreiben, dass das Deine persönliche Meinung ist, das ist eigentlich logisch.

    Es reicht wenn Du hinschreibst wenn es mal NICHT Deine Meinung ist sondern nur ein Zitat oder so ähnlich.

  • In Wirklichkeit verdient Procter&Gamble sein Geld nicht allein mit den Produkten, sondern vor allem auch den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, unter denen es produzieren und Geld verdienen kann:

    - es muss keine Bestechungsgelder an korrupte Präsidenten zahlen, damit das Management nicht verhaftet oder mit getürkten "Steuerprüfungen" aus dem Verkehr gezogen wird;
    - es muss auch keine Verwandten des Präsidenten als Vorstände oder Aufsichtsräte beschäftigen;

    - es kann seine Rohstoffe und Produkte frei am Markt einkaufen und sogar aus anderen Ländern einführen ohne Handelskriege und 60%-ige Strafzölle;

    - es kann seine Produkte frei am Weltmarkt verkaufen und auch exportieren, ohne Vergeltungszölle und Handelskriege oder Boykotte;

    - es kann vor unabhängigen US-Gerichten auf Vertragserfüllung klagen, selbst wenn es an die Regierung geliefert hat und diese nicht zahlt;

    - es gibt Rechtssicherheit und Planungssicherheit in den USA;

    - Arbeitskräfte können auch aus dem Ausland angeworben werden; dafür gibt es geregelte Verfahren, die nicht politisiert werden, Gerichte entscheiden über die Voraussetzungen;

    - es gibt eine verlässliche Geldpolitik in den USA und bisher haben Präsidenten sich aus der Zinsfindung herausgehalten;

    - es gibt keine populistischen und potenziell ruinösen Preiskontrollen oder Verpflichtungen, nur US-Vorprodukte zu verarbeiten;

    - es herrschen Verlässlichkeit und Frieden; robuste Institutionen gewährleisten den Bestand der Demokratie und des Rechtsstaates.

    Eine Person, die potenziell völlig unberechenbar ist und sich erklärtermaßen an keinerlei Regeln halten möchte und diese Errungenschaften missachtet, könnte den Geschäftsinteressen von Procter & Gamble in sehr kurzer Zeit massiv schaden. Da helfen auch viele Kinder nichts, deren Eltern die Windeln einfach woanders kaufen.

    Dafür gibt es hunderte Beispiele allein in der Geschichte des 20. Jahrhunderts. Die Namen der Despoten stehen in den Geschichtsbüchern. An die Firmen, die über die Wupper gingen, erinnert sich niemand mehr, höchstens noch an die schlimmen wirtschaftlichen Krisen.

  • Ich habe zwar nicht alles gelesen aber trotzdem sehr viel von dieser Diskussion und ich bin bei McProfit.

    Mich kümmert es nicht wer der nächste Präsident wird. Mich kümmert es nicht ob die Zinsen demnächst gesenkt werden oder nicht. Mich kümmert es nicht ob jetzt Benziner oder E-Auto. Mich kümmert dies und jenes nicht.

    Ich halte mich an das prognosefreie investieren mittels einem breit gestreuten globalen diversifizierten und kostengünstigen Aktien ETF, da ich davon ausgehen dass wir noch immer immens Potiental zum Wachstum haben. Auch weiß ich nicht was die Zukunft bringt. Aber ich weiß dass wir auf diesem Planeten Unternehmertum benötigen. Stellt euch eine Welt ohne diesen vor. Und da ändert auch ein neuer Präsident oder andere Zinsen nichts daran. Egal wer Präsident irgendwo ist: wir brauchen Unternehmen die Lebensmittel herstellen, die Dienstleistung erbringen. Ohne Unternehmertum bin ich wie im Mittelalter.

    Und mit einem Welt ETF ist man immer und überall mit dabei. Diversifiziert über Länder, Währungen, Branchen, Unternehmen und Zeit (Sparplan) und man läuft nicht die Gefahr etwas zu verpassen, denn man nimmt immer die Marktrendite mit. Egal wie die Welt aus den Fugen gerät. Oder auch nicht. Egal ob die Kuse hoch, abwärts oder seitwärts laufen. Man bekommt immer seinen fairen Anteil. Was bleibt ist das allgemeine Marktrisiko. Die 4 Gefahren wie Inflation, Deflation, Zerstörung und Enteignung. Aber was wäre denn die Alternative?

    Das entspricht zumindest meiner Philosophie als geprägter "Boglehead".

    Am Ende wird alles gut. Und wenn es nicht gut wird dann war es einfach noch nicht das Ende 😉

    Von daher: stay the course - no matter what happens.

    Just my 2 Cents

  • Lieber und werter McProfit,

    gleich vorab und zur Vermeidung eines Mißverständnisses: Aktien gehören (wie Immobilien) zu meinen größten Positionen in der gesamten Vermögensaufteilung (andere Assetklassen (wie Tangible Assets) oder "Versicherungen" (wie Gold) sind dagegen nur Beimischungen). Für meinen Teil bin ich (seit Jahrzehnten) relevant (mit ca. 30% meiner Gesamtmittel) in Aktien investiert und davon ganz scherpunktmäßig in US-Werten (neben einigen Schweizer Werten beispielsweise), Daran hat sich bislang nix geändert - und daran würde ich (vermutlich) auch (zunächst) nix ändern, wenn ein Herr Trump Präsident wird. Das nur zur Klarstellung.

    Auch mache ich mir bezüglich meiner Aktien weder in Sachen Trump (oder gar einer "USA auf dem Weg in die Diktatur") noch wegen einer neuen geostrategischen Weltlage (multipolar bestehend aus mehreren starken rivalisieren Zentren bzw. Blöcken) irgendwelche Sorgen - immerhin aber Gedanken, was dies für die USA aber auch die (Welt)Wirtschaft und damit die Börsen bedeuten könnte (Konjunktiv).

    Sich anlaßbezogen Gedanken um seine privaten Finanzen zu machen und dazu Überlegungen anzustellen hat sich für mich in den letzten 50 Jahren bewährt. Das gehört also zu meiner üblichen (und bislang erfolgreichen) Herangehensweise. Diese werde ich im Alter nicht mehr ändern. Genau so gut kann ich aber respektieren sprich tolerieren, wenn Anleger nach der Methode KISS vorgehen ("keep it simple, stupid" bzw. "keep it simple and smart") in Verbindung mit einer Art "fire and forget" sprich eine einmal für richtig befundene und entsprechend eingestellte Asset-Allocation durchzuhalten, egal was auch immer passiert.

    Insoweit und zu den Gründen meiner Gedanken verweise ich nochmals auf meine Beiträge Nr. 71 + 73 (sowie auf die eines Mitschreibers namens Wanderslust in Nr. 53 + 70 + 76, die ich überwiegend auch für schlüssig halte).

    Wir sollten bei dem Thema einfach nach dem Motto verfahren: "We agree to disagree" - was sich noch dazu nicht auf die Vorteilhaftigkeit der Anlageklasse Aktien generell bezieht (jedenfalls in einer Langzeit-Betrachtung) - sondern lediglich auf das "sich Gedanken machen zu möglichen Szenarien".

    und ich hoffe dass ich mit dieser Stategie die letzten Meter auf der Ziellinie meines Lebens auch noch schaffe...

    Bei dem Punkt wären wir uns dann schon wieder vollumfänglich einig ;)


    Weiterhin beste Gesundheit und einen wohlverdienten wunderschönen Ruhestand wünsche ich Dir !

  • Newb Hat zwar nix mit dem Strangthema zu tun, dennoch will ich Deine Frage beantworten

    Vorab

    Es interessiert mich wirklich: Wen meinst Du konkret ...

    Apropos "wirklich": Daß ein ernsthaftes Interesse besteht, wenn man eine konkrete Frage an jemand richtet, davon gehe ich eigentlich immer aus ...

    Es gehört heutzutage und hierzulande offensichtlich zu den Usancen bei diversen Sach-Themen mit bestimmten (sehr negativen) Zuschreibungen und Assoziationen zu reagieren bzw. zu agieren.

    Um ein jüngste Beispiel zu nennen: Es ging um das Thema "Investieren in Fremdwährungen". Zu dem Thema hatte ich mich geäußert und erhielt die folgenden "netten" Anmerkung:

    Wir halten uns doch alle immer an die geltenden Gesetze oder!? ;)

    Was soll ein solcher Hinweis bedeuten - nur, weil ich mich kritisch über staatliche "Goldbesitzverbote" für Private geäußert und darauf hingewiesen hatte, daß bei dem besagten Goldbesitzverbot in den USA eine Mehrheit der Bürger (trotz Androhung langer Haftstrafen) ihr Gold nicht dem Staat abgeliefert hatte.

    Oder im Kontext mit dem Thema "Bargeld" (für dessen Erhalt ich mich einsetze) die "nette" Anmerkung:

    Wann ist eigentlich der Koffer mit Bargeld in Verruf geraten? :/

    Die noch zu den harmloseren gehört - wenn man an andere Assoziationen wie dunkle Machenschaften, Steuerhinterziehung, Kriminalität usw. denkt.

    Warum rückt man ein solches Thema präziser einen Verfechter für das Bargeld (Bargeld ist nach dem Gesetz "das einzige unbeschränkte gesetzliche Zahlungsmittel"; siehe §14 Abs. 1 Satz 2 Bundesbank Gesetz sowie Art. 128 Abs. 1 Satz 3 AEUV - wird aber seitens der EU seit sehr vielen Jahren mit immer mehr und mehr Restriktionen belegt - die EZB hatte dem 500 Euro Geldschein schon im Jahr 2016 den Garaus gemacht ...) in die Nähe von dunklen Machenschaften, Steuerhinterziehung und Kriminalität ?

    Zu Deiner konkreten Frage:

    Es interessiert mich wirklich: Wen meinst Du konkret, der sich politisch mit den Themen ... Euro ... auseinandersetzt und dann als rechtsextrem tituliert wird?

    Da könnte ich direkt mit meiner Wenigkeit beginnen. Als ich mich in den 90er Jahren (u. a. auch in Brüssel) kritisch und sachlich mit dem speziellen Thema "Euro" auseinandergesetzt und dazu geäußert hatte, reichten die Zuschreibungen von EU-Feind, EU-Gegner, DM-Fetischist bis hin zu Nationalist und noch schlimmer. Dabei bin ich seit meiner Schulzeit ein begeisterter Anhänger einer europäischen Zusammenarbeit und auch einer europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (Stichwort: EWG) als Friedensprojekt und auch unbedingt für eine prosperierende Wirtschaft und mehr Wohlstand in Europa. Eine solche Einheitswährung hatte aber - aus meiner Sicht - schon damals ganz erhebliche konstruktionsbedingte Mängel. Wenn man darauf hinweist, wie kann man dann ein EU-Feind, EU-Gegner, DM -Fetischist, Nationalist oder noch Schlimmeres sein ... ?!

    Dies entspricht auch (inzwischen schon länger) den Erfahrungen in meinem Umfeld. Ein Grund übrigens, warum sich manche (nicht wenige) Menschen zu bestimmten Themen gar nicht mehr öffentlich äußern - oder nur noch in einem bekannten und vertrauten Umfeld. Mich dagegen kann eine solche Vorgehensweise aber nicht ansatzweise davon abhalten meine Meinung zu äußern.

    Bei so einigen Themen (wie ungesteuerter bzw. illegaler Migration, Klimapolitik, Umgang mit der Corona-Krise usw. - um nur einige Beispiele zu nennen) reichen inzwischen nicht ganz selten auch nur einige kritisch-sachliche Anmerkungen, um - von manchen Protagonisten - in Richtung Fremdenfeind oder Rassismus, in Richtung Klima- oder Corona-Leugner, Querdenker usw. oder auch pauschal in die "rechte" Ecke (und noch schlimmer) geschoben zu werden.


    Bezeichnend ist ja inzwischen, daß "rechts" allein schon als Diskreditierung oder Schimpfwort reicht (und man gegen pauschal gegen "rechts" auf die Straße geht - politisch "rechts" im Spektrum sind auch ganz "normale" Parteien wie CDU, CSU und FDP ...) - als wäre "links" automatisch und per se immer gut und immer besser ...

    Da ich nicht beratungsresistent bin - verzichte ich aufgrund dieser Anmerkung

    übrigens, Du brauchst nicht jedesmal an Deinem Kommentar dazuschreiben, dass das Deine persönliche Meinung ist, das ist eigentlich logisch.

    Es reicht wenn Du hinschreibst wenn es mal NICHT Deine Meinung ist sondern nur ein Zitat oder so ähnlich.

    (zunächst einmal ausnahmsweise) auf meinen sonst üblichen Schlußsatz.


    Dir weiter guten Gedanken und ebensolche Finanzentscheidungen !

  • Was soll ein solcher Hinweis bedeuten - nur, weil ich mich kritisch über staatliche "Goldbesitzverbote" für Private geäußert und darauf hingewiesen hatte, daß bei dem besagten Goldbesitzverbot in den USA eine Mehrheit der Bürger (trotz Androhung langer Haftstrafen) ihr Gold nicht dem Staat abgeliefert hatte.

    Ich wollte nur darauf hinweisen, dass man in einem Staat manchmal sehr schnell zum 'Straftäter' nach geltendem Recht werden kann. :/

    Man muss sich in diesem konkreten Fall (Gold- oder Devisenverbot) dann die Frage stellen, ob man sich an geltendes Recht halten mag.

    Nur, wenn man das nicht tun möchte, weil man aus welchen Gründen auch immer dem Staat bzw. Gesetzgeber das Recht abspricht über den persönlichen Besitz zu entscheiden, darf man dann Jemanden (moralisch) verurteilen, der für sich selbst das Recht heraus nimmt sich nicht an andere geltenden Gesetze des Staates zu halten. :/

    Das Ganze wird dann schnell zu einer philosophischen Frage.

    Im Fall eines Gold- oder Devisenbesitzverbotes würdest Du also schon eine Ausnahme machen?

  • Man muss sich in diesem konkreten Fall (Gold- oder Devisenverbot) dann die Frage stellen, ob man sich an geltendes Recht halten mag.

    Natürlich kann ich nicht wissen, wer gemeint ist, wenn Du schreibst "man" ...

    Die US-Bürger haben sich in ihrer großen Mehrheit jedenfalls damals (bezüglich des von Dir hier eingeführte "Goldbesitzverbot der USA im Inland") nicht daran gehalten. Zu den kontraproduktiven Wirkungen des "US-Goldbesitzverbot im Ausland" siehe instruktiv schon hier:

    Zu dem US Goldbesitzverbot im Ausland (auch da gab es Androhungen bis zu 10 Jahren Gefängnis) findet sich bei Wikipedia:


    "Die Verordnung erzielte nicht den gewünschten Effekt sondern erreichte das genaue Gegenteil. Sie ließ die Schmugglertätigkeit an der kanadischen und mexikanischen Grenze sowie den Lufttransport zu einem neuen lukrativen Geschäft werden. Gleichzeitig führte sie zu einer Kapitalflucht durch den unkonzessionierten Verkauf dieser Münzen im Ausland"


    Parallel stiegen auch noch die Preise der Goldmünzen über den eigentlichen Marktpreis.

    Meine Person betreffend verweise ich zur Gesetzestreue auf eine Antwort schon aus einem anderen Strang; siehe hier:

    Für meinen Teil bin ich noch niemals in meinem ganzen Leben auch nur ein einziges Mal mit dem Gesetz in Konflikt gekommen - nur am Rande: Trotz mehrere (darunter auch zwei sehr schneller) Fahrzeuge habe ich auch noch nie einen Punkt in Flensburg gehabt.

    Apropos Dein Hinweis auf "geltendes Recht": So wie ich mich meinerseits an Recht und Gesetz halte - erwarte ich dies auch von der Obrigkeit sprich dem Staat und seinen Institutionen.

    Aus meiner Sicht wäre es zum einen vor allen Dingen und ganz originär die Aufgabe des Staates bzw. der Politik gewesen, wenn man im Allgemeinen ein staatliches reines Papiergeldsystem hat und im Besonderen ein solches politisches Projekt wie den Euro (in Form des Experimentes einer Währungsunionen mit sehr unterschiedlichen teilweise disparaten Staaten) implementiert - dann auch für das Funktionieren dieses politischen Geldes bzw. dieser rein politisch motivierten Währung so sorgen (Stichworte: Eurokrise, EZB-Rettungs-Geldpolitik samt Kollateralschäden) - und zum anderen die (eigenen (!)) diesbezüglichen Regeln (Verträge und Gesetze; wie Maastricht, Maastricht-Kriterien, AEUV) auch einzuhalten.

    Zur Erinnerung: Der in Art. 119 Abs. 2 sowie in Art. 127 Abs 1 normierte traditionelle Stabilitätsbegriff nennt als einzige bzw. als Hauptaufgabe der EZB für Preisniveaustabilität sprich Kaufkraftstabilität zu sorgen.

    Von einer "Rettung des Euro" durch die EZB und/oder von einer "Finanzierung einzelner Staaten durch die EZB" usw. kann man da keine Silbe finden. Im Gegenteil: Der EZB ist - nach den EU-Verträgen (siehe Art 123 AEUV) - ausdrücklich verboten eine Staatsfinanzierung mit der Notenpresse durchzuführen.

    Wenn eine EZB so vorgeht führen die Instrumente der fiskalischen und der monetären Rettungsaktionen und Rettungsschirme denknotwendig in ein konträres Verhältnis zu ihrer Kernaufgabe nach den EU-Verträgen sprich für Kaufkraftstabilität zu sorgen.

    Nur am Rande aber in dem Kontext: Relevant engagiert in die "Versicherung" Gold aber auch in "fremde Währungen" und "fremde Sorten" sowie "Tangible Assets" bin ich erst seit es den Euro gibt ... Woran das wohl liegen mag ... ?

    In dem Kontext: Der offiziellen Inflationsrate vertraue ich nur ganz bedingt. Siehe schon hier vor geraumer Zeit

    Nur am Rande: Der offiziellen Inflationsrate stehe ich mit einer gesunden Skepsis gegenüber (angefangen von der Erfindung einer "Kerninflationsrate" und der "Zusammenstellung des Warenkorbes" über die "Hedonistische Methode" und die "Substitutionsmethode" bis hin zum Weglassen (oder der nicht adäquaten Berücksichtigung) der "Vermögenspreise" (Beispiel: Immobilien).

    Da ich nur ein absoluter Finanz-Laie bin, wenn auch ein an solchen Themen Interessierter: Eventuell liest Du mal einen diesbezüglichen Beitrag von (dem Dir geschätzten ... ?) Prof. Walz zu dem Thema (vom 19. April 2024; auch wenn er sich da nur mit einem der besagten Punkte der sog. "hedonistischen Inflationsberechnung" näher beschäftigt.

    Wie Prof. Walz in seinem (lesenswerten) Beitrag auch erwähnt, erfolgte ein Wechsel bei der Inflationsmessung - in der breiten Öffentlichkeit übrigens nahezu unbekannt - seit dem Jahr 2002. Nach meiner Erinnerung wurde da der Euro als Bargeld eingeführt ...


    Hoffen wir mal für die USA das Beste: Ob aber ausgerechnet ein Herrn Trump oder ausgerechnet eine Frau Harris (m. W. weiter politisch "links" als Biden zu verorten) das polarisierte Land befrieden und die "Lager" wieder mehr zusammenführen kann, scheint mir mehr als fraglich.

    Da ich Realitätsbezug generell mag, gebe ich offen zu, daß ich mir bei der Variante "Trump" das dann unvermeidliche "Rendezvous der EU mit dieser Realität" ziemlich gerne anschauen würde.

    In diesem Sinne ...


    Dir weiterhin viel Erfolg mit Deinen privaten Finanzen !

  • Wieder viel geschrieben und keine klare Aussage getroffen. :/

    Was dann irgendwelche US Bürger vor 50-80 Jahren gemacht haben oder nicht spielt in dem Zusammenhang doch gar keine Rolle.

    Daher erlaube ich mir mal die direkte Frage. Wenn es in dem Land in dem Du lebst ein Verbot von privaten Gold- oder Devisenbesitz geben würde, würdest Du Dich dann an dieses Gesetz halten?

    Kann man ja einfach mit Ja oder Nein beantworten. ;)