Alles anzeigenZu Deiner konkreten Frage:
Da könnte ich direkt mit meiner Wenigkeit beginnen. Als ich mich in den 90er Jahren (u. a. auch in Brüssel) kritisch und sachlich mit dem speziellen Thema "Euro" auseinandergesetzt und dazu geäußert hatte, reichten die Zuschreibungen von EU-Feind, EU-Gegner, DM-Fetischist bis hin zu Nationalist und noch schlimmer. Dabei bin ich seit meiner Schulzeit ein begeisterter Anhänger einer europäischen Zusammenarbeit und auch einer europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (Stichwort: EWG) als Friedensprojekt und auch unbedingt für eine prosperierende Wirtschaft und mehr Wohlstand in Europa. Eine solche Einheitswährung hatte aber - aus meiner Sicht - schon damals ganz erhebliche konstruktionsbedingte Mängel. Wenn man darauf hinweist, wie kann man dann ein EU-Feind, EU-Gegner, DM -Fetischist, Nationalist oder noch Schlimmeres sein ... ?!
Dies entspricht auch (inzwischen schon länger) den Erfahrungen in meinem Umfeld. Ein Grund übrigens, warum sich manche (nicht wenige) Menschen zu bestimmten Themen gar nicht mehr öffentlich äußern - oder nur noch in einem bekannten und vertrauten Umfeld. Mich dagegen kann eine solche Vorgehensweise aber nicht ansatzweise davon abhalten meine Meinung zu äußern.
Bei so einigen Themen (wie ungesteuerter bzw. illegaler Migration, Klimapolitik, Umgang mit der Corona-Krise usw. - um nur einige Beispiele zu nennen) reichen inzwischen nicht ganz selten auch nur einige kritisch-sachliche Anmerkungen, um - von manchen Protagonisten - in Richtung Fremdenfeind oder Rassismus, in Richtung Klima- oder Corona-Leugner, Querdenker usw. oder auch pauschal in die "rechte" Ecke (und noch schlimmer) geschoben zu werden.
Bezeichnend ist ja inzwischen, daß "rechts" allein schon als Diskreditierung oder Schimpfwort reicht (und man gegen pauschal gegen "rechts" auf die Straße geht - politisch "rechts" im Spektrum sind auch ganz "normale" Parteien wie CDU, CSU und FDP ...) - als wäre "links" automatisch und per se immer gut und immer besser ...
Das ist viel Text und leider nur wenig konkret.
Und weil Du mal eine Erfahrung gemacht hast und irgendwelche Leute Deines Umfeldes das auch so sehen, ist das weit weg davon ein stichhaltiges Argument für irgendeine Verallgemeinerung zu sein.
Der von mir vorher zitierte Absatz von Dir liest sich 1zu1 wie eine Afd Argumentationen. Die auch sehr gerne Zitate von Helmut Schmidt bemühen um ihren Rechtspopulismus als konservative Politik erscheinen zu lassen.
Und wenn Du das an Stellen wiederholst, spielst Du denen in die Karten. Insbesondere, da es hier im Thread gar keine Notwendigkeit für den Einschub gab, da Dir das hier nicht vorgehalten wurde und wird.
Demonstrationen gegen Rechts richten sich explizit gegen Rechtspopulismus und dort sind auch Wähler der von Dir genannten konservativen Parteien mit vertreten.
Gregor Gysi hat schon 1998 eine hervorragende, sehr kritische Rede über die Währungsunion gehalten. Ich glaube nicht, dass man ihn allzu oft in die rechte Ecke geschoben hat.