Bausparvertrag aktuell sinnvoll?

  • Dass die Verbraucher grundsätzlich blöde sind würde ich nicht sagen. Da kommen wir eben wieder zum Finanzprodukteverkäufer zurück, der geschickt seine Produkte an den Mann oder die Frau bringt. Mangelhafte finanzielle Bildung bedeutet keine Blödheit auf intellektueller Ebene. In deinem Beitrag schwingt allerdings mit, dass Jeder der es unterzeichnen würde das Konstrukt von Bausparverträgen komplett verstanden hätte. Das würde ich mal stark bezweifeln. Ich hatte es damals definitiv nicht verstanden

    Nein, haben sie nicht, es wird auch völlig überdimonsiniert insbesondere von Sparkassen und Volksbanken, aber auch Strukturvertrieben verkauft.

    Und ja, Bausparen ist kein einfaches Produkt, beileibe nicht, deshalb kann man damit auch so viel Schindluder betreiben. Alt (seit 1930, Wüstenrot), herkömmlich, typisch Deutsch und seit jeher staatlich gefördert.

    Leider ist das alles so, trotzdem, so man ihn ehrlich, sinnvoll und in Maßen auf Ziele und Wünsche berechnet, das Produkt vernünftig erklärt, kann er Sinn ergeben und hat durchaus auch seine Berechtigung.

  • Das ist aber nicht dein Ernst, das musst du mir mal vorrechnen!

    Jeder hat ETF's?

    Wie teuer ist ein Modernisierungskredit?

    Einen Mehrwert bringst du nicht, das ist unmögliches Gequäke!

    Mir scheint, angestachelt durch einen gewissen User, bist du jetzt auf einem Kreuzug „Pro-BSV“.

    Das finde ich ehrlich gesagt die letzten Tage sehr penetrant. Vielleicht solltest du mal einen Gang zurückschalten. Und evtl. daran denken, dass die überwiegende Mehrzahl der User, die dauerhaft hier sind, über ein größeres Finanzwissen verfügen als der Durchschnitt deiner Kunden. Hier wird nachgerechnet und nachgefragt. Mag sein, dass du einer der Wenigen bist, der einen BSV nur dann seinen Kunden verkauft, wenn er zu 100% passt und der Kunde das auch zu 100% verstanden hat, was er da unterschreibst. Du wärest aber eine glorreiche Ausnahme (Und würdest auch nicht viel verkaufen, nehme ich mal an).

    Ein BSV ist ein sehr kompliziertes Produkt, bei dem sehr, sehr oft nur der Verkäufer profitiert. Da musst du nicht immer wie ein bockiges Kind reagieren, wenn man das anspricht.

  • Mir scheint, angestachelt durch einen gewissen User, bist du jetzt auf einem Kreuzug „Pro-BSV“.

    Das finde ich ehrlich gesagt die letzten Tage sehr penetrant. Vielleicht solltest du mal einen Gang zurückschalten. Und evtl. daran denken, dass die überwiegende Mehrzahl der User, die dauerhaft hier sind, über ein größeres Finanzwissen verfügen als der Durchschnitt deiner Kunden. Hier wird nachgerechnet und nachgefragt. Mag sein, dass du einer der Wenigen bist, der einen BSV nur dann seinen Kunden verkauft, wenn er zu 100% passt und der Kunde das auch zu 100% verstanden hat, was er da unterschreibst. Du wärest aber eine glorreiche Ausnahme (Und würdest auch nicht viel verkaufen, nehme ich mal an).

    Ein BSV ist ein sehr kompliziertes Produkt, bei dem sehr, sehr oft nur der Verkäufer profitiert. Da musst du nicht immer wie ein bockiges Kind reagieren, wenn man das anspricht.

    Einfach lesen was ich schreibe und genau hinhören.

    Punktuell auch mal pro Bausparen, ja und ich begründe das auch sehr präzise.

    Ich reagiere angemessen, ehrlich und mit bestem Wissen und Gewissen aus der Praxis heraus.

    Verkaufe nicht viele Bausparverträge, als Finanzierungsmakler nutze ich sie aber sehr gerne, so sie vorhanden sind und freue mich mit den Verbrauchern, welche Wunder sie in Bezug auf eine Beleihungsauslaufsenkung und dem Generieren günstigerer Zinskonditionen erwirken können. Oftmals (eigentlich fast immer) hören die Verbraucher kündigen, oftmals lassen wir das aber schön sein, Eemäßigen oder teilen die Bausparsumme und den Teil mit dem Guthaben zu und holen uns ein Bauspardarlehen, welches wie beschrieben nicht selten Wunder wirken!

  • welche Wunder sie in Bezug auf eine Beleihungsauslaufsenkung und dem Generieren günstigerer Zinskonditionen erwirken können.

    Wenn mir ein Verkäufer mit „Wunder generieren“ kommt, ist das schon ein Grund, sehr genau hinzuschauen und es im Zweifel sein zu lassen. Was zu gut aussieht um wahr zu sein, ist es in 99,99% der Fälle auch.

  • „Abbildbar“ ist viel. Wer in 23 Monaten einen Bausparer zuteilungsreif bekommt, der braucht keinen, weil er offensichtlich die Liquidität auch anderweitig hat.

    Eine Liquidität unter Einsatz aller Eigenmittel? Wo holt er die zusätzlich her? Angenommen er hat unter Einsatz aller Eigenmittel einen Beleihungsauslauf von z.B. 66 %, womit bringt er sich auf unter 60 % (gleiches gilt in jedem anderen Auslaufbereich größer 70/größer 80/größer 90 auch), was auf alle benötigen Mittel (Finanzierungsbedarf) einen Zinsunterschied von 0,2 bis 0,3 % ausmacht? Nimm mal diese 0,25 % auf 500.000 Euro, das auf die Jahre der Zinsfestschreibungszeit und streng genommen sogar auf die gesamte Tilgungszeit? Schon mal berechnet, was in einer Annuität (Annuitätendarlehen) der größere Tilgungsanteil am Anfang einer Tilgungszeit für einen Effekt entwickelt?

    Mal davon ab, macht das den Bericht seriöser, wenn da was steht, was einfach nicht stimmt?!?

  • Wenn mir ein Verkäufer mit „Wunder generieren“ kommt, ist das schon ein Grund, sehr genau hinzuschauen und es im Zweifel sein zu lassen. Was zu gut aussieht um wahr zu sein, ist es in 99,99% der Fälle auch.

    Ich lege großen Wert darauf, dass die Verbraucher genau hingucken und ja, 0,25 % Zinsunterschied auf einen Bedarf von z.B. 500.000 Euro durch z.B. Beleihungsauslaufsenkung von 66% auf kleiner 60 % wirken Wunder!!

  • Jedenfalls keinen BSV abschließen. Mir wird das hier langsam zu viel Verkaufsgespräch.

    Um nichts anderes geht es. Werbung.

    Also ich finde das hier eine durchaus interessante Diskussion!

    Wir sind uns im Prinzip alle einig, dass ein BSV ein hoch komplexes Produkt ist, viele Provisionen enthält, oft nicht passt und trotzdem verkauft wird.

    Die Welt ist aber nicht schwarz/weiß. Es gibt sogar gute Riesterverträge. Und es gibt auch Fälle, in denen ein BSV seine Vorteile wirklich entfalten kann. Diese Fälle herauszuarbeiten, finde ich spannend und das ist nur möglich, wenn einer den Mut hat, gegen die Mehrheitsmeinung zu argumentieren. Ich bezweifele, dass sich das für ihn durch viele Neukunden aus dieser Community auszahlt. Anfeindungen sollten auf allen Seiten unterbleiben, sonst gehen die Sachargumente unter.

    Was macht [...] der mit 7.500 Euro, der 18.000 Euro benötigt, weil ihm seine Heizung um die Ohren geflogen ist?

    Die Idee mit einem BSV als "Krankenschein fürs Haus" hat mich noch nicht überzeugt. Generell bin ich der Meinung, dass wer ein Haus hat, angemessene Reserven haben sollte, insbesondere wenn dessen Heizung absehbar erneuert werden muss.

    Aber bleiben wir bei diesem Beispiel. Der BSV ist ggf. noch nicht zuteilungsreif, dann brauche ich zusätzlich eine Vorfinanzierung über die volle Summe. Die ist besonders teuer, da unbesichert. Ist das unter Einrechnung der Kosten und Zinsverluste wirklich günstiger, als ein kleinerer Modernisierungskredit? Das kann ich nicht glauben.

    Wenn ich in ca. 4-8 Jahren eine neue Heizung benötige, würde ich also vermuten, dass der Vertrag idealerweise in 4 Jahren zuteilungsreif sein sollte. Dann habe ich aber die hohen Opportunitätskosten, wenn die Heizung länger hält. Und wenn die Heizung noch 8 Jahre durchhält, brauche ich vermutlich gar keinen Kredit mehr.

  • Nun ja, ein Haus hat nicht nur das Gewerk Heizung :huh: :)

    Sanierung und insbesondere größere Reparaturen warten nicht immer auf Verfügbarkeiten anderer Gelder, so sie denn da sind.

    Der Krankenschein erzielt nicht selten nach Kosten eine garantierte Rendite von über 3%, zu dem bietet sie mir auf den Bedarf von Kleinstsummen einen Darlehenszins von 2,55 %. Nicht mehr, aber auch nicht weniger und ja, die Ing und einige PSD Banken halten mit ihrem Modernisierungskrediten ebenfalls gute Alternativen bei um die 5,5 % bereit.

  • Ich will ja gar nicht per se gegen den BSV argumentieren aber allein die Tatsache, dass es ein so kompliziertes Produkt ist schreckt mich total ab überhaupt darüber nachzudenken.

    Das entspricht nicht dem Credo "Geld ganz einfach". Das sollte es aber.

    Sicher wird es Fälle geben wie bei Riester wo es sich lohnen kann. Die Frage ist ja nur wer hat die richtige Glaskugel.

    Das hängt z.T. auch am zukünftigen Zinsniveaus.

    Was bringt mir ein Garantiezins von 3% bei hoher inflation.? Letztendlich geht es doch immernoch um vermögensaufbau? Dazu ist ein BSV aus meiner Sicht nicht geeignet.

    Als Absicherung gegen zu hohe Kosten eventuell.

    Ich fühle mich mit Verträgen zum Kapitalaufbau mittlerweile nicht mehr wohl. Vor allem weil es zu viele Experten da draußen gibt die zu viel daran verdienen.

  • Nun ja, das verstehe ich voll und ganz und ein anderer schlägt die Hände über den Kopf zusammen, wenn er Fonds oder gar Aktien hört.

    Zu dem, ich kenne das Produkt Bausparen aus dem FF, technisch, mathematisch, von der Abwicklung und aus der Praxis. Mir liegen alle Rechner aller Bausparkassen vor, auch Vergleichsrechner, ich kann, will und werde Bausparen mit meinem Wissen und Verständnis der Logik nicht in der Gänze verteufeln und ich wäre nicht unabhängig, würde ich es tun.

  • allein die Tatsache, dass es ein so kompliziertes Produkt ist schreckt mich total ab

    Kaufe nur, was Du verstehst.

    Du hast verstanden, dass es kein einfaches Produkt für Spießer ist. Das ist gut.

    Mein mathematische Spieltrieb spornt mich an, das Produkt zu verstehen, weil es komplex ist und zu lernen, ob man es arbitrieren kann. Andere haben andere Hobbys. ;)

    Das hängt z.T. auch am zukünftigen Zinsniveaus.

    Das ist offensichtlich. Wer in einer Niedrigzinsphase anspart und in einer Hochzinsphase den Kredit nutzt, hat sicherlich gewonnen. Und umgekehrt.

    Meine Kinder sind direkt nach der Geburt Bausparer geworden, Guthabenzins 5%. Das war nicht nur in der Nullzinsphase gut. Jetzt zzgl. WOP. Kreditzins natürlich indiskutabel.

  • Verheiratete mit 2 Kindern dürfen etwas mehr als 90.000 Euro Bruttoeinkommen haben, ledige knapp 40.000 Euro, haben das alle (viele) Arbeitnehmer in Deutschland?

    Aus Interesse: was war denn deine Meinung/Empfehlung als diese Grenze bis letztes Jahr bei weniger als der Hälfte lag, um die ANSZ zu bekommen? Warst du trotzdem so deutlich pro BSV?

  • Meine Kinder sind direkt nach der Geburt Bausparer geworden, Guthabenzins 5%. Das war nicht nur in der Nullzinsphase gut. Jetzt zzgl. WOP. Kreditzins natürlich indiskutabel.

    Die Wohnungsbauprämie gibt es ab 16, allerdings muß die wohnwirtschaftliche Verwendung nachgewiesen werden. Aber das bestätigt ja mancher moralelastische Finanzprodukteverkäufer vielleicht auch blanko.

    (Als der Finanzprodukteverkäufer bekanntgab, wie seine Firma das handhabt, kam mir gleich dieser Begriff in den Sinn. Er stammt letztlich aus einem Asterix-Band.)