Suche Tipps: 190k für Rente anlegen

  • Hallo zusammen,


    meine Eltern haben 140k angespart (und in wenigen Jahren wird noch eine Risikolebensversicherung über 50k ausgezahlt) und sind kurz vor der Rente (sie sind 60 und 62 Jahre alt) mit vielen Fragen auf mich zugekommen. Unter anderem war eine Frage "wie viel brauchen wir fürs Alter?".


    Schulden sind keine vorhanden und meine Eltern besitzen "nur" ein Einfamilienhaus - sonst gibt es keinen weiteren Besitz.


    Wir haben daraufhin eine Aufnahme aller kommenden Investitionen für die nächsten 30 Jahre gemacht und sind in jeden Raum des Hauses gegangen und haben sämtliche zukünftigen, notwendigen Investitionen aufgenommen. Darunter waren z. B.

    • neue Küche, neue Heizung, neue Fenster, Haus streichen, Keller renovieren, Fußböden und Einrichtung in bestimmten Zimmern neu, 2x neue Autos, etc.

    Wir haben mit heutigen Preisen gerechnet und aufgeschrieben, wann die Investitionen voraussichtlich anstehen und mit 2% Inflationszuschlag den zukünftigen Preis berechnet.


    Benötigt werden (laut Aufnahme und ohne Inflation) etwa 193.000 Euro. Mit Inflation von 2,0% bis zum jeweiligen benötigten Zeitpunkt sind es 254.000€.


    Uns ist bewusst, dass die Zukunft nicht planbar ist, aber wir haben nun wenigstens eine Idee, was ganz grob auf meine Eltern zukommt. Nun würde ich die vorhandenen 190k wie folgt anlegen:

    1. der Betrag der Investitionen, die in den nächsten 10 Jahren anstehen, in einen Geldmarktfond stecken (ca. 50k) und
    2. alles drüber in einen Welt-ETF

    Was denkt zur zu dieser Vorgehensweise? Wie würdet Ihr anlegen?


    Danke und viele Grüße

    Manuel

  • Manuel.91

    Hat den Titel des Themas von „190k für Rente anlegen“ zu „Suche Tipps: 190k für Rente anlegen“ geändert.
  • Das hängt vom Einkommen und der Rentenlücke ab und die Frage wann was wirklich benötigt wird.

    Die gut 60-70k über die kommenden Jahre können auch flexibel aus ETF Ausschüttungen bezahlt werden.

  • Die Frage ist immer die Gleiche.

    Was wollen Deine Eltern!?


    Ist Ihnen klar, dass aus den 140K€, die in den MSCI World fließen dann morgen oder übermorgen auch mal 60.000€ werden können?

    Wie sieht es mit Ihren zukünftigen Einkommen (Renten) aus? Gibt es hier dann noch einen finanziellen Überschuss?


    Grundsätzlich ist die Idee durchaus nachvollziehbar, wobei ich 50.000€ als Immobilienbesitzer als doch etwas niedrig empfinde. Was ist, wenn gleichzeitig bzw. in kurzer Folge Heizung und PKW erneuert werden müssen?

    Aus den eigenen Erfahrungen mit meinen Eltern tut man gut daran Geld dann zu investieren, wenn man noch einen größeren (längeren) Nutzen davon hat. Damit meine ich in jüngeren Jahren des Unruhestands.

    Meine Mutter kam z.B. mit > 80 auf die Idee noch mal das Dach komplett sanieren zu lassen.

    Wir Kinder konnten Ihr das ausreden. Es macht einfach keinen Sinn mit >80 das Dach zu sanieren, wenn man u.U. kurzfristig das Haus aufgeben muss. Zumal das Dach noch dicht ist und auch die Heizkosten keinerlei Problem darstellen.

    Und z.B. eine neue Küche würde ich auch lieber mit 65 nutzen wollen als erst mit 75. :/

  • Hi flip


    Eine Rentenlücke ist zum Glück nicht vorhanden. Die Pension und Rente sind recht gut - auch wenn unsere Brutto / Nettoberechnungen noch nicht final sind. monstermania Ein Überschuss ist dementsprechend nicht zu erwarten. Auch wenn (unter uns) meine Eltern eher "auf großem Fuß" leben und bestimmt in den nächsten Jahren ein bisschen was zur Seite gelegt werden kann. Rechnen sollte ich damit aber nicht.


    Wenn wir alle Fixkosten / Versicherungen / Freizeitkosten etc. großzügig zusammenrechnen, geht es genau auf. Unsere einzige Differenz ist die, zwischen 193.000 Euro und 254.000 Euro. Vielleicht kann man die aber mit Hilfe der letzten aktiven Arbeitsjahre schließen, um noch weniger auf Zinsen angewiesen zu sein.


    Danke für deinen Vorschlag, daran hatte ich noch nicht gedacht!

  • Um die Sache mal einfach zu beantworten, deine angesprochene Vorgehensweise klingt vernünftig. Jetzt aber der Hauptpunkt, deine Eltern müssen mit der Vorgehensweise 100% mitgehen, ein ETF kann auch mal ins minus fallen, teilweise auch mal bis 50%, würden sie das aushalten und nicht in Panik verkaufen.

    In 10 Jahren kann vieles passieren, da solltest du sie vorbereiten, viele vorsichtige ältere Leute wollen alles sicher, da bleibt nur Tages- und Festgeld, bringt natürlich maximal einen Inflationsausgleich. Setzt euch zusammen und beredet alle für und wider. Einen wirklich richtigen Tipp kann hier keiner geben.

  • Nur am Rande aber in dem Kontext

    meine Eltern haben 140k angespart (und in wenigen Jahren wird noch eine Risikolebensversicherung über 50k ausgezahlt) und sind kurz vor der Rente (sie sind 60 und 62 Jahre alt) mit vielen Fragen auf mich zugekommen.

    Deine Eltern können oder wollen sich mit der Thematik "Finanzen" nicht selbst beschäftigen ?


    Immerhin sind beide noch nicht alt (60/62) sondern sogar noch im Erwerbsalter, haben "keine Schulden", haben immerhin ein kleines Vermögen (140k) "angespart", haben ein "lastenfreies EFH", haben (mit hoher Wahrscheinlichkeit) irgendwelche Rentenansprüche über ihr Berufsleben angesammelt ... ?!

    sonst gibt es keinen weiteren Besitz.

    Vermutlich bis sehr wahrscheinlich aber doch Renten- bzw. Pensionsansprüche ?

    Unter anderem war eine Frage "wie viel brauchen wir fürs Alter?".

    Mal gang unabhängig von dem Haus (Sanierungen): Ist denn ermittelt worden, ob eine "Rentenlücke" bzw. "Versorgungslücke" im Ruhestand besteht ? Und falls ja, wie hoch diese ist ? Oder könnte auch im Ruhestand monatlich noch Geld übrig bleiben ?


    In dem Kontext: Wie sähe die finanzielle Lage aus im Falle einer Pflegebedürftigkeit ?


    Bevor ich mich schon der reinen Produktebene (Geldmarkt-Fonds, Welt-ETF usw.) zuwenden würde - wäre die Klärung der allgemeinen und diesbezüglich grundlegenden Fragen (siehe oben) meine erste Priorität. Dazu gehört auch die Ermittlung der objektiven und subjektiven Risikotragfähigkeit (individuelle Risikotoleranz).


    Daher nur am Rande und diesbezüglich:

    alles drüber in einen Welt-ETF

    Haben denn Deine Eltern in ihrem bisherigem (Finanz)Leben schon mal in Aktien investiert und mit einer Aktienanlage (in einer für ihre Verhältnisse relevanten Höhe) demzufolge Erfahrungen ?



    Dir (besser vielleicht Euch bzw. Deinen Eltern) gute Gedanken und ebensolche Finanz-Entscheidungen !

  • Deine Eltern können oder wollen sich mit der Thematik "Finanzen" nicht selbst beschäftigen ?

    Eher "wollen". Es reicht ihnen grob zu wissen ob es reichen wird, aber an einer richtigen Strategie sind sie persönlich nicht so interessiert.

    Vermutlich bis sehr wahrscheinlich aber doch Renten- bzw. Pensionsansprüche ?

    Mal gang unabhängig von dem Haus (Sanierungen): Ist denn ermittelt worden, ob eine "Rentenlücke" bzw. "Versorgungslücke" im Ruhestand besteht ? Und falls ja, wie hoch diese ist ? Oder könnte auch im Ruhestand monatlich noch Geld übrig bleiben ?

    Ja richtig, siehe mein Beitrag davor

    Haben denn Deine Eltern in ihrem bisherigem (Finanz)Leben schon mal in Aktien investiert und mit einer Aktienanlage (in einer für ihre Verhältnisse relevanten Höhe) demzufolge Erfahrungen ?

    Haben dine Eltern Erfahrungen mit Aktien oder ETFs?

    Ja, mein Vater hat gerade 90k in verschiedenen ETFs die er für ertragreich hält. Einige im Plus, einige im Minus. Damit hat er vor ca. 5 Jahren angefangen. Leider nur 10% davon in einem Welt-ETF. 1-2 Aktien sind auch im Depot. Das alles aber auch eher ohne Strategie und mehr nach Bauchgefühl (was ja vielleicht auch eine Strategie ist)


    ----------------


    D. h. sofern die Rentenlücke zwischen Rente / Pension und laufenden Kosten gedeckt ist, würdet ihr über evtl. Pflegefälle sprechen, ähnlich wie ich vorgeschlagen habe investieren und vor allem alles gemeinsam besprechen und Risiken (Kursschwankungen) aufzeigen?

  • Ja, mein Vater hat gerade 90k in verschiedenen ETFs die er für ertragreich hält. Einige im Plus, einige im Minus. Damit hat er vor ca. 5 Jahren angefangen. Leider nur 10% davon in einem Welt-ETF. 1-2 Aktien sind auch im Depot. Das alles aber auch eher ohne Strategie und mehr nach Bauchgefühl (was ja vielleicht auch eine Strategie ist)

    Gehören diese 90K zu den 140K die Deine Eltern angespart haben? Oder ist das 'extra' Geld? :/

  • Eher "wollen". Es reicht ihnen grob zu wissen ob es reicht aber hinter einer richtigen Strategie sind sie persönlich nicht so interessiert.

    Die Sicherheit, dass "es reicht" gibt es ja aber nicht zwingend. Aus den 140.000 EUR im ETF können auch mal 70.000 EUR werden - wenn das gerade dann passiert, wenn das Dach neu gedeckt und die Küche neu gemacht werden soll, wäre das ggf. blöd. Wenn Deinen Eltern das Risiko bewusst ist und sie es eingehen wollen, ist das ja okay. Aber es sollte eben IHRE Entscheidung sein. So wie das klingt, kann es nämlich auch gut passieren, dass sie das jetzt an Dich "outsourcen" und hinterher Dich dafür verantwortlich machen, wenn ihr ETF 50% im Minus ist und sie 70.000 EUR "verloren" haben (nachdem Du ihnen doch gesagt hast, es reicht, und was von 7% durchschnittlicher Rendite im Jahr erzählt hast).


    Nicht falsch verstehen, das ist überhaupt kein Vorwurf an Dich. Aber ich an Deiner Stelle würde mir dreimal überlegen, ob ich meinen Eltern da wirklich Dinge empfehlen oder gar für sie "vorentscheiden" möchte, wenn sie eher die Einstellung haben "mach mal, Hauptsache es reicht" und sich selbst inhaltlich nicht damit beschäftigen wollen.


    Haben sich Deine Eltern schonmal überlegt, ob sie überhaupt dauerhaft im Haus bleiben wollen? Ist das Haus z.B. komplett auf einer Ebene (oder jedenfalls so gebaut, dass man auch nur im Erdgeschoss leben könnte)? Was ist, wenn zu den jetzt schon eingeplanten Arbeiten ungeplant noch Dinge wie Treppenlift, Bad barrierefrei umbauen usw... dazu kommen? Da ist man schnell bei deutlich fünfstelligen Beträgen.

    Wir haben daraufhin eine Aufnahme aller kommenden Investitionen für die nächsten 30 Jahre gemacht und sind in jeden Raum des Hauses gegangen und haben sämtliche zukünftigen, notwendigen Investitionen aufgenommen. Darunter waren z. B.

    neue Küche, neue Heizung, neue Fenster, Haus streichen, Keller renovieren, Fußböden und Einrichtung in bestimmten Zimmern neu, 2x neue Autos, etc.

    Die Frage ist auch, wie sich diese Investitionen auf die nächsten 30 Jahre verteilen. Ich wäre da bei monstermania - Deine Eltern haben ggf. mehr davon, wenn sie die großen Dinge jetzt zeitnah machen lassen. Zum einen muss man dann keine Inflation der nächsten 30 Jahre einberechnen. Zum anderen haben sie auch noch länger was davon und tun sich ggf. auch leichter, die Arbeiten in Angriff zu nehmen, Handwerker zu beauftragen usw... Ob man mit Mitte 80 noch motiviert ist, den Keller zu renovieren oder renovieren zu lassen? Natürlich gibt es Leute in dem Alter, die da noch fit und voll motiviert sind. Aber die Mehrheit dürfte es nicht sein.


    Und hinzu kommt: In 30 Jahren ist das Haus möglicherweise abrissreif oder jedenfalls so, dass wer immer das Haus später übernimmt (Du, Geschwister, oder Verkauf) lieber neu bauen möchte, z.B. weil Größe / Grundriss / Baumaterialien überhaupt nicht mehr zeitgemäß sind. Das wollen Deine Eltern vermutlich jetzt nicht hören, aber so richtig sinnvoll wäre es nicht, da dann in 25 Jahren noch groß Geld reinzustecken, nur damit es dann 5 Jahre später sowieso abgerissen wird.

  • Aber ich an Deiner Stelle würde mir dreimal überlegen, ob ich meinen Eltern da wirklich Dinge empfehlen oder gar für sie "vorentscheiden" möchte, wenn sie eher die Einstellung haben "mach mal, Hauptsache es reicht" und sich selbst inhaltlich nicht damit beschäftigen wollen.

    Ich glaube, das ist ein sehr guter Punkt. Auch wenn es mich freut, dass ich jetzt mit meinem "Wissen" glänzen kann, sollte man den Familienfrieden dafür nicht aufs Spiel setzen.


    Haben sich Deine Eltern schonmal überlegt, ob sie überhaupt dauerhaft im Haus bleiben wollen?

    Wurde in den letzten Jahre immer wieder diskutiert. Aktuell gilt: "hier drin will ich mal sterben". Glaube diese Haltung wird nun auch länger bestehen bleiben


    Was ist, wenn zu den jetzt schon eingeplanten Arbeiten ungeplant noch Dinge wie Treppenlift, Bad barrierefrei umbauen usw... dazu kommen?

    Die Barrierefreiheit haben wir nicht betrachtet - das holen wir am Wochenende nach! Danke


    Das wollen Deine Eltern vermutlich jetzt nicht hören, aber so richtig sinnvoll wäre es nicht, da dann in 25 Jahren noch groß Geld reinzustecken, nur damit es dann 5 Jahre später sowieso abgerissen wird.

    Bisher hatte ich immer die Einstellung: "je später man investiert, desto mehr lohnt es sich finanziell". Das tut es bestimmt auch, aber es geht ja um Lebensqualität...


    Danke für deinen Beitrag!!

  • Haben sich Deine Eltern schonmal überlegt, ob sie überhaupt dauerhaft im Haus bleiben wollen? Ist das Haus z.B. komplett auf einer Ebene (oder jedenfalls so gebaut, dass man auch nur im Erdgeschoss leben könnte)? Was ist, wenn zu den jetzt schon eingeplanten Arbeiten ungeplant noch Dinge wie Treppenlift, Bad barrierefrei umbauen usw... dazu kommen? Da ist man schnell bei deutlich fünfstelligen Beträgen.

    Guter Punkt!

    Ich habe je bereits in einigen seniorengerechten Wohnanlagen mit Bewohnern sprechen können. Häufig war zu hören, dass man das mit dem Umzug 'besser' schon früher gemacht hätte!

    Ist natürlich auch immer eine Typfrage. Mein Vater wollte 'sein Haus' einfach nicht verlassen. Meine Mutter würde jetzt nach dem Tod meines Vaters schon gerne. Nur wird es in Ihrem Alter schon sehr schwer etwas zu finden (80+).

    Die Betreiber wollen lieber jüngere Bewohner (60+) um eine gute Altersdurchmischung zu erreichen. Und bei Wartezeiten von 3-5 Jahren in unserer Stadt können Sie sich das auch aussuchen.

    Sollte man auf jedem Fall auch mal ganz offen mit den Eltern drüber sprechen. Spätestens mit dem Tod eines Partners kann diese Frage ganz schnell auf einen zukommen.

  • Bisher hatte ich immer die Einstellung: "je später man investiert, desto mehr lohnt es sich finanziell".

    Also für Dich als Erben vielleicht... :D Die Eltern haben wahrscheinlich mehr von einer möglichst frühen Renovierung, weil sie dann ja noch mehr Zeit im renovierten Haus verbringen können.


    Ergibt natürlich keinen Sinn, wenn jetzt grade vor 5 Jahren eine neue Heizung eingebaut wurde, jetzt direkt wieder eine neue einzubauen. Aber bei den Fenstern, die eigentlich schon seit 15 Jahren mal gemacht werden müssten, lohnt es sich (für die Eltern) eher, wenn sie es jetzt machen lassen als irgendwann mit über 80 (wenn es dann überhaupt noch passiert).


    Das tut es bestimmt auch, aber es geht ja um Lebensqualität...

    Genau. Ich werde von meinen Eltern vermutlich auch mal was erben, aber in erster Linie sollen sie ihr Geld FÜR SICH SELBST ausgeben und nicht an ihrer Lebensqualität sparen, damit ich später mal mehr erbe. Und wenn es für Deine Eltern mehr Lebensqualität bedeutet, in einem sanierten / renovierten Haus zu leben, dann sollten sie das doch lieber jetzt mit Anfang 60 machen, wo sie mit Glück noch 20-30 Jahre was davon haben.

  • Guter Punkt!

    Ich habe je bereits in einigen seniorengerechten Wohnanlagen mit Bewohnern sprechen können. Häufig war zu hören, dass man das mit dem Umzug 'besser' schon früher gemacht hätte!

    Ist natürlich auch immer eine Typfrage. Mein Vater wollte 'sein Haus' einfach nicht verlassen. Meine Mutter würde jetzt nach dem Tod meines Vaters schon gerne. Nur wird es in Ihrem Alter schon sehr schwer etwas zu finden (80+).

    Die Betreiber wollen lieber jüngere Bewohner (60+) um eine gute Altersdurchmischung zu erreichen. Und bei Wartezeiten von 3-5 Jahren in unserer Stadt können Sie sich das auch aussuchen.

    Sollte man auf jedem Fall auch mal ganz offen mit den Eltern drüber sprechen. Spätestens mit dem Tod eines Partners kann diese Frage ganz schnell auf einen zukommen.

    Oder je nach Wohnlage auch, wenn z.B. selbst Autofahren (und damit selbst einkaufen, zu Arztterminen fahren usw...) nicht mehr geht.


    Die Barrierefreiheit haben wir nicht betrachtet - das holen wir am Wochenende nach! Danke

    Das ist echt wichtig! Selbst wenn es noch kein Pflegeheim sein muss, dass jemand im Alter die Treppe ins Obergeschoss (oder auch nur die fünf Stufen an der Eingangstür) nicht mehr oder nur mit großen Problemen hochkommt, ist wirklich keine Seltenheit. Je nach baulichen Gegebenheiten kann es sein, dass ein Treppenlift gar nicht einbaubar ist oder nur mit großen Kosten, oder z.B. eine Rampe an der Eingangstür mangels Platz nicht funktioniert, oder dass z.B. eine komplett ebenerdige Dusche in einem Altbau aufgrund der baulichen Gegebenheiten, wie die Zwischendecken gebaut sind, wo Rohre liegen etc... nicht möglich ist. Das sind jetzt konkrete Beispiele aus meinem Familien- und Bekanntenkreis, also nicht irgendwelche ausgedachten Problemszenarien.

  • Ja richtig, siehe mein Beitrag davor

    Den Beitrag bzw. die Antwort hattes Du wohl geschrieben während ich meinen Beitrag geschrieben hatte. Das konnte ich also nicht wissen. Daher schien mir meine Frage ("Rentenlücke") berechtigt.


    Ein ganz genereller und allgemeiner Gedanke: Ein (zwar lastenfreies aber älteres) EFH kann - jedenfalls bei eher engem bis überschaubaren Budget in der Rente - in nicht wenigen Fällen eher eine finanzielle Belastung darstellen (auch im Hinsicht auf die sonstige Bewirtschaftung, Arbeit, Gartenpflege usw. - wenn man sich da keine Hilfe leisten kann oder will) denn ein Plus an Lebensqualität.


    Das gilt erst recht, nachdem sich diesbezüglich erhebliche politische Vorgaben und Eingriffe abzeichnen bzw. bereits Realität sind (umgangssprachlich "Heizungsgesetz" bzw. Energie-Gebäude-Gesetz). Die damit im Zusammenhang stehenden Kosten sind teilweise enorm bis exorbitant (abhängig natürlich vom jeweiligen Einzelfall). Dazu muß man bedenken, daß ggf. ein dafür erforderlicher Kredit aufgrund regulatorischer Vorgaben (wie der WIKR; EU-Wohnimmobilienkreditrichtlinie) auch eher schwerer als früher noch zu erhalten ist. In meinem Umfeld habe ich dafür einige konkrete Beispiele. Insofern wäre es zumindest mal eine Überlegung wert, ob nicht ein Verkauf des (ohnehin vielleicht nicht unbedingt altersgerechten ?) Hauses sinnvoll sein könnte. Im Tausch gegen eine gemietete und altersgerechte Wohnung beispielsweise. Einerseits.


    Dabei wäre natürlich (leider) zu bedenken, daß potentielle Käufer die erforderlichen Sanierungen (auch in Sachen Energieeffizienz) beim Kaufpreis mitdenken bzw. in Abzug bringen. Andererseits.


    Könnte auch auf ein Rechenexempel hinauslaufen (bezüglich beider Varianten im Vergleich). Jedenfalls sollte im Ruhestand das Haus nicht zu einer Art "goldenem Käfig" zu Lasten der Lebensqualität werden ... Kenne einige Fälle, wo dann auf Reisen, Erlebnisse, schöne Dinge, Restaurantbesuche usw. verzichtet wird (werden muß), nur um das Haus zu erhalten. Kann man natürlich machen - man sollte sich diesem Sachverhalt dann nur bewußt sein.



    Für meinen Teil finde ich so Dinge wie ein Haus mit Grundstück samt Garten, Garagen usw. prima. Meine finanzielle Aufstellung ist aber so, daß mein Budget kein enges ist, ich mir ggf. Dienstleistungen (Stichwort: Gartenpflege - um nur ein Beispiel zu nennen) einkaufen kann, bei Instandhaltungen, Renovierungen, Sanierungen usw. nicht auf Kredite angewiesen wäre, ebenso wenig bei altersgerechten Umbau-Arbeiten etc. pp.


    Diesen Ansatz sollte man - nach meinem Dafürhalten - wenigstens mal mitdenken und/oder andiskutieren.



    Dir/Euch gute Gedanken und dann ebensolche Finanz-Entscheidungen !

  • Habe ich gerade erst gesehen

    Aktuell gilt: "hier drin will ich mal sterben". Glaube diese Haltung wird nun auch länger bestehen bleiben

    Ihr Haus - Ihre Wünsche und Ideen. Will sagen: Es zählt natürlich, was Deine Eltern wünschen und wollen.


    Eine ganz andere Frage ist, ob das wirklich klug und schlau ist (und zwar ganz unabhängig von dem eher etwas eng klingenden Budget).


    Kenne einige Fälle, wo schon eine kleinere Einschränkung reichte (kaputtes Knie, nicht mehr Autofahren können, kaputter Rücken usw.), um das EFH mit Garten zur Belastung werden zu lassen (ganz abgesehen von großen Sachen wie ernsthafte Erkrankung, Pflegebedürftigkeit, Tod eines Partners usw.).


    Dann "muß" nicht selten und das auch "zeitnah" gehandelt werden - entspannt und vorsorglich handeln zu "können" erscheint mir jedenfalls als die angenehmerer Variante.


    Aber das kann und muß - wie so oft - jeder für sich selbst entscheiden.



    Weiter gute Gedanken und ebensolche Finanz-Entscheidungen wünsche ich !

  • Also, dann ein paar generelle Punkte.


    1. Wie immer: Wohlstand realisieren. Dazu gehört nicht nur das Barvermögen auf dem Konto (das ist sicherlich auch fünfstellig), sondern auch Immobilie, die Pension, Versicherungen(!), die Zusatzversicherungen(!!), das Depot.

    2. Wie akut braucht man wirklich Geld aus dem Vermögen in den Worst Case Szenarien?

    3. Realisieren, wie lange man noch lebt. Wenn es keine Vorbelastungen gibt, reden wir hier bei gesunder Lebensweise von 30 Jahren. Wenn ich keine hohen Ausgaben erwarte die ich nicht auch durch kurzfristig Erspartes stemmen kann, dann ergibt Festgeld oder Geld-ETFs keinen Sinn. Denn ich werfe Rendite weg für den späteren Ernstfall Pflege (oder... die Erben.) Denn...

    4. ... so Aussagen wie "ich möchte in dem Haus sterben" funktionieren in unserem System nicht, außer die Person begeht dann Suizid. Die Wahrscheinlichlichkeit, dass die Pflegebedürftigkeit eintritt, ist wesentlich höher als der friedvolle Tod im Schlaf bei vollkommen körperlicher und geistiger Gesundheit. Und dann wird es mit der Immobilie und die ganze Planung drum herum komplex.

    5. Nicht zu defensiv denken. Natürlich kann mal was kaputt gehen, aber das meiste ist planbar. und auch wenn man dann vorübergehend nur ein Auto hat, geht die Welt nicht unter.

    6. Ich bin kein Freund von thesaurierenden ETFs im Alter, weil man spart einfach weiter ohne Strategie, sofern man nichts entnimmt. Also Aktiv werden hilft.