100% Aktien für jedes Alter?

  • Nun gibt es eine sehr ausführliche Studie von Professor Scott Cederburg, Associate Professor of Finance at the University of Arizona, die diese Denke grundsätzlich in Frage stellt und die zu dem Ergebnis kommt, dass ein 100%-Aktienportfolio (global, breit gestreut) für jedes Alter und in jeglicher nicht-emotionaler Hinsicht das beste Portfolio wäre. Auch in der Entnahmephase.

    Mich interessieren vor allem rationale (nicht-emotionale) Argumente bzw. konkrete Berechnungen. In der Realität ist natürlich klar, dass ein Börsencrash von 50% und mehr bei einem Rentner mit einem über Jahrzehnte angesparten Millionen-Depot, das ausschließlich aus Aktien-ETF besteht, zu Stress und eventuell gravierenden Fehlentscheidungen führen kann und "100%-MSCI World-ETF" vermutlich nicht die richtige Asset-Allokation darstellt. Aber gehen wir einmal von einem fiktiven (zugegeben wenig realistischen) Privatanleger aus, der völlig emotionslos anlegt und für den nur das mathematisch beste Portfolio relevant ist....Und zwar nicht nur was die Höhe der zu erwartenden Rendite angeht, sondern alle Aspekte mit einbezieht (sequence of return risk, Entnahmehöhe, Inflation,....).

    Das interessante Thema, dass die sicherste Finanzanlage unter Betrachtung verschiedener Argumente die unsicherste sein kann, wurde kürzlich von dem Teilnehmer @Sovereign hier aufgebracht, wie er schon darauf hinwies.


    Aber, ich lese:

    „Mich interessieren vor allem rationale (nicht-emotionale) Argumente bzw. konkrete Berechnungen. In der Realität ist natürlich klar, dass ein Börsencrash von 50% und mehr bei einem Rentner mit einem über Jahrzehnte angesparten Millionen-Depot, das ausschließlich aus Aktien-ETF besteht, zu Stress und eventuell gravierenden Fehlentscheidungen führen kann und "100%-MSCI World-ETF" vermutlich nicht die richtige Asset-Allokation darstellt. Aber gehen wir einmal von einem fiktiven (zugegeben wenig realistischen) Privatanleger aus, der völlig emotionslos anlegt und für den nur das mathematisch beste Portfolio relevant ist...“


    Ist damit die Frage


    „100 % Aktien für jedes Alter?“


    nicht schon im Frage-Thread selbst beantwortet worden? Dass eine "100%-MSCI World-ETF vermutlich eben nicht für jedes Alter die richtige Asset-Allokation darstellt“?

    Aber die Studie für den „fiktiven (zugegeben wenig realistischen) Privatanleger“, und somit nicht Menschen jeden Alters, bahnbrechend bzw aussichtsreich sein könnte?

  • Hallo zusammen,

    hochinteressant.

    (Hier ging es auch schon mal fast darum).


    Ohne Aktien ist es schwer… habe ich schon mal geschrieben.

    Beimischung machen wenig was her. Diese werden bei Finanztip auch beschrieben als „kann man - muss man nicht“.

    Die Information macht in einem durchschnittlichen Berufsleben rund 600.000 Euro aus.

    Schon beeindruckend.

    Die Inflation zu schlagen ist daher


    oberste Aufgabe.


    Relevant geht das „nur“ mit Wertpapieren. (ETF)

    Jede Beimischung schafft auf Dauer eher nicht die Information zu schlagen.

    Ein sehr hoher Aktienanteil ist daher eher immer schon die Empfehlung gewesen.

    Rasant ist es das auch im Auszahlplan zu sehen.

    Vielen Dank für das Thema.

    LG

  • Ist damit die Frage


    „100 % Aktien für jedes Alter?“


    nicht schon im Frage-Thread selbst beantwortet worden? Dass eine "100%-MSCI World-ETF vermutlich eben nicht für jedes Alter die richtige Asset-Allokation darstellt“?

    Ich sehe das differenzierter. Vielleicht kam das in meinem ursprünglichen Post falsch rüber.


    Zunächst sollte man feststellen, ob es bei Privatanlegern einen grundsätzlichen Denkfehler gibt bzw. ob die Informationen richtig sind. Momentan scheint es so, als ob faktisch jeder denkt, dass eine Beimischung von Anleihen und Geldmarkt-Instrumenten zwar die Gesamtrendite senkt, jedoch viele Risiken mildert. Die Studie verneint letzteres. Das Gegenteil sei der Fall.


    Erst dann kann man sich über die Emotionen des Anlegers unterhalten.


    • Vielleicht ändert sich die Haltung, wenn alle Informationen auf dem Tisch liegen und die echten und relevanten Risiken aller Assets bekannt sind.
    • Vielleicht gibt es Möglichkeiten die Emotionen gar nicht erst hochkommen zu lassen (wird auch im Video besprochen). Mir fallen da mehrere (technische) Möglichkeiten ein, die ich selbst praktiziere.
    • Vielleicht gibt es doch Anleger, denen durch viel Erfahrung, Wissen und Charakter große drawdowns nichts ausmachen.

    Man sollte jedoch eine Diskussion nie mit dem Argument abwürgen ,,das schafft der homo sapiens sowieso nicht". Das ist meistens falsch.

  • Momentan scheint es so, als ob faktisch jeder denkt, dass eine Beimischung von Anleihen und Geldmarkt-Instrumenten zwar die Gesamtrendite senkt, jedoch viele Risiken mildert. Die Studie verneint letzteres.

    Gesetzt den Fall, morgen kommt ein Börsenabsturz von 50%. Wo ist der Wertverlust wohl größer, bei meinem Geldmarktfonds oder dem Aktien-ETF? Wenn ich dann Geld in der nächsten Zeit benötige, würde ich mit der Sicherheit der Geldentnahme bei Ersterem ruhiger schlafen. Da wir in die Zukunft nicht schauen können, geht es folglich um Annahmen und Wahrscheinlichkeiten. Warum sollte ich annehmen, dass der Geldmarktfonds der risikoreichere Teil wäre? Erklär das doch mal.

  • Das Thema „100% Aktien“ ist für sich betrachtet sicherlich sehr interessant.

    Aber, wenn die Studie zu dem Ergebnis kommt bzw die These aufwirft, dass „ein 100%-Aktienportfolio (global, breit gestreut) für jedes Alter und in jeglicher nicht-emotionaler Hinsicht das beste Portfolio wäre“ so spricht sie Menschen jeglichen Alters an.

    Die Studie beschäftigt sich offenkundig nur mit einem Teilbereich menschlichen Daseins - seinem Vermögen(saufbau) und dessen bestmöglicher Rendite - in einem fiktiven und optimalen Gesamtzustand, der jedoch nicht bei den Menschen jeglichen Alters gegeben ist, und dadurch viele unzählbare Menschen ausschließt.


    Hier mal einige rationale Gedanken darüberhinaus:

    • das Ergebnis der Studie beruht auf langfristig sehr guten Renditen einiger, nicht aller, Aktien(Portfolios) der Vergangenheit. Erwartungen an ihre Zukunft sind nicht steuerbar und spekulativ im Gegensatz zu steuerbaren vertraglich vereinbarten Renditen;
    • um in der Realität bahnbrechend für Menschen jeden Alters zu sein bedürfte es eines entsprechenden, nicht berechenbaren, Bildungsniveaus im Umgang mit Aktien, Hintergründen, Banking, Equipment;
    • die Menschen jeden Alters müssten über Mittel zur Vermögensanlage über das jeweilige Existenzminimum hinaus verfügen, was auf die ärmere Hälfte der Weltbevölkerung inklusive Verschuldung leider meist nicht zutrifft;
    • es setzt Equipment und stabiles Internet voraus, was nicht jeder hat („ich habe kein Internet/Computer/Smartphone…“ höre ich sehr häufig);
    • geistige Fitness und Handlungsfähigkeit, eine gewisse psychische Gesundheit, werden mit solch einer These vorausgesetzt. Tatsächlich werden aber viele Menschen, auch in D, in ihrer Teilhabe an der Gesellschaft eingeschränkt;
    • mit zunehmenden Alter steigt die Wahrscheinlichkeit, dass mindestens jeder zweite Mensch (in D) pflegebedürftig wird und die Handlungsfähigkeit, auch in Sachen Equipment und neuen Anwendungen, evtl. ebenfalls steigend eingeschränkt wird oder vertrauensvoller Hände bedarf;
    • die Wahl der/des verlässliche/n Online- Broker/s, Bank/en oder Kapitalverwaltungsgesellschaft/en, um dauerhaft, aber insbesondere im Krisenfall, zügig seriöse Umsetzungen erwarten zu können;
    • emotionsloses Handeln ist vlt in Teilbereichen prägbar, liegt aber weder ganzheitlich noch sicher dauerhaft in der Natur des Menschen.


    Letztendlich begrenzt sich das Ergebnis auf eine kleinere Schnittmenge von handlungsfähigen Menschen, welche täglich nicht nur dynamisch ist, sondern auch fähig sein müsste, emotionslos zu handeln. Das gab es mal im Film „Equilibrium“ (funktionierte nicht).

    Und ich denke, ohne menschliche Emotionen würde der ganze Aktienmarkt nicht funktionieren, so wie er ist.

    Emotionen dürften tagtäglich sein Antrieb sein.


    By the way: Emotionsloser Vermögensaufbau klappt ganz gut mit gesetzlichen Rentenversicherungen ;)

  • Gesetzt den Fall, morgen kommt ein Börsenabsturz von 50%. Wo ist der Wertverlust wohl größer, bei meinem Geldmarktfonds oder dem Aktien-ETF? Wenn ich dann Geld in der nächsten Zeit benötige, würde ich mit der Sicherheit der Geldentnahme bei Ersterem ruhiger schlafen. Da wir in die Zukunft nicht schauen können, geht es folglich um Annahmen und Wahrscheinlichkeiten. Warum sollte ich annehmen, dass der Geldmarktfonds der risikoreichere Teil wäre? Erklär das doch mal.

    Genau dieser Punkt wird im gesamten Thread mehrfach diskutiert und erklärt. Er ist Kern des Videos und der Studie. Hast du das Video gesehen und verstanden oder die Studie gelesen?

  • Das Thema „100% Aktien“ ist für sich betrachtet sicherlich sehr interessant.

    Aber, wenn die Studie zu dem Ergebnis kommt bzw die These aufwirft, dass „ein 100%-Aktienportfolio (global, breit gestreut) für jedes Alter und in jeglicher nicht-emotionaler Hinsicht das beste Portfolio wäre“ so spricht sie Menschen jeglichen Alters an.

    Die Studie beschäftigt sich offenkundig nur mit einem Teilbereich menschlichen Daseins - seinem Vermögen(saufbau) und dessen bestmöglicher Rendite - in einem fiktiven und optimalen Gesamtzustand, der jedoch nicht bei den Menschen jeglichen Alters gegeben ist, und dadurch viele unzählbare Menschen ausschließt.


    Das ist schlichtweg falsch was du da schreibst. Hast du die Studie überhaupt gelesen oder das Video gesehen? Es geht weder nur um den Vermögensaufbau noch um die bestmögliche Rendite. Es geht um einen Vergleich verschiedener Asset-Allokationen. Stabiles Internet? Bildungsniveau? Verlässlicher Online-Broker? Sorry, aber ich glaube du hast den Kern der Diskussion nicht verstanden. Bitte schau dir doch erst mal das Video an und schreibe dann nochmal.

  • Hallo zusammen,

    jede Beimischung, neben 100 Aktien, schmälert die Rendite da sie nicht in der Lage ist die Inflation auszugleichen.

    Daher schlägt ein hoher Aktienanteil die Inflation und stabilisiert durch den mehr Ertrag das Depot.

    Eine regelmäßige Investition in einen Welt ETF (Sparplan) ist auch „nur“ ein umgekehrter regelmäßiger Auszahlungsplan aus 100 Prozent Aktien.

    So?

    LG

  • Interessant wie hier aneinander vorbei diskutiert wird. Thesen wie diese...

    Das Hauptproblem liegt darin, dass sichere Anlagen zwar kurzfristig die Volatilität im Portfolio senken, jedoch mittelfristig und langfristig inflationsbereinigt extrem schlecht rentieren.

    ...werden so widerlegt?!

    Gesetzt den Fall, morgen kommt ein Börsenabsturz von 50%. Wo ist der Wertverlust wohl größer, bei meinem Geldmarktfonds oder dem Aktien-ETF?

    Thesen aus einer Studie widerlegt man in der Regel, in den man eine falsche Methodik nachweist. Da es sich hier (wie es sein sollte) um eine quantitative Methodik handelt, dürfte der Nachweis durch Quellen (Erhebungen, Datensätze, Analyse...) relativ einfach sein.


    Ein Apfel-Kohlrabi-Vergleich gehört allerdings nicht dazu.

  • Genau dieser Punkt wird im gesamten Thread mehrfach diskutiert und erklärt. Er ist Kern des Videos und der Studie. Hast du das Video gesehen und verstanden oder die Studie gelesen?

    Kannst du es nicht selbst erklären? Drückst jedem im Alltag ne Studie in die Hand? 😀

  • Thomas.Schreiber

    Hier sind Menschen und keine Maschinen zu gange (normalerweise).

    Das menschliche Leben ist nicht auf schwarz-weiß zu minimieren.

    Nach der von dir propagierten wissenschaftlichen Abhandlung kann man der reichste Mensch auf dem Friedhof sein/werden, ist aber nicht von allen so gewünscht.



  • Meine Güte, gib den Namen der Studie bei Google ein und du findest nach 5s einen Link. Das muss diese berüchtigte, fehlenden Selbstständigkeit sein, von der immer alle Sprechen.


    Zur Einordnung: Das ist nicht nur eine Studie, sondern ein wissenschaftlicher Artikel, der als Arbeitsversion schon im Dezember letzten Jahres publiziert wurde und aktuell in Revision bei einer Fachzeitschrift ist (vermutlich wurde er nun angenommen, sonst würde er nicht in dem Podcast darüber so sprechen).

    Der Autor veröffentlicht schon seit mehren Jahren zu dem Thema und das auch in den renomiertesten Zeitschriften überhaupt auf dem Gebiet. Als Laie werden diese dir nichts sagen, aber ich kann dir versichern, dass das durchaus ernst zunehmen ist, was er da tut.

  • Mal angenommen bzw. unterstellt die Studie ist in allen Punkten stimmig: Für mich bleibt die Frage "Wie realistisch ist ein solcher Ansatz (100% Aktienquote) samt Umsetzung in der Praxis ?"


    Das Thema hatten wir jetzt schonmal zig Malund McProfit weißt ja auch immer wieder darauf hin. Ich habe mittlerweile fast das gesamte Familienvermögen in Aktien und überführe jetzt gerade auch wieder Geld aus einem Immobilienverkauf in ein mittel- bis langfristig geplantes Dividendendepot.


    Was interessieren mich Schwankungen des Aktienmarktes? Was interessiert mich die Finanzkrise und der Drawdawn? Auf die Dividenden kommt es an. Habe ich ein Portfolio von 200k und 40 Unternehmen gleichverteilt und ca. 2-3% konstant Dividende pro Unternehmen, dann habe ich nach dem ersten Jahr das Investment für ein Unternehmen bereits raus. Ich kann mir mit jedem fortschreitenden Jahr einen Totalverlust leisten und das steigt auch noch an.


    Der einzige Faktor, um den es geht, ist Zeit: Zeit die ich habe um einen stetigen Einkommensstrom zu generieren, wo ich mir eine gewissen Volatilität erlauben kann.

    Schiebe ich das mein ganzes Leben vor mir her, dann wird es halt immer schlechter.

  • Das ist schlichtweg falsch was du da schreibst. Hast du die Studie überhaupt gelesen oder das Video gesehen? Es geht weder nur um den Vermögensaufbau noch um die bestmögliche Rendite. Es geht um einen Vergleich verschiedener Asset-Allokationen. Stabiles Internet? Bildungsniveau? Verlässlicher Online-Broker? Sorry, aber ich glaube du hast den Kern der Diskussion nicht verstanden. Bitte schau dir doch erst mal das Video an und schreibe dann nochmal.

    Wie freundlich, und ausweichend.

    Der Kern des aufgeworfenen Themas, nicht der Diskussion, die zudem am fiktiven Beispiel erfolgen sollte, funktioniert abstrakt in der Theorie unter optimalen Bedingungen, die in der Realität aber nicht alle für jedes Alter für konkrete Individuen gegeben sind.

  • Bitte schau dir doch erst mal das Video an und schreibe dann nochmal.

    Ist das so, dass man hier nicht mehr schreiben darf, wenn man sich diese 1,5 Stunden nicht angetan hat?


    Dann meine verbotene Meinung: Markowitz mit "diversification is the only free lunch" hat mich mehr überzeugt, ich würde nie alle Eier in den Aktienkorb legen.


    Aber klar, entscheidend ist wohl, wie man Risiko definiert. Einen Verlust von 50% des Vermögens zu Beginn des Ruhestands würde mich sehr belasten. Mit einem reinen Aktiendepot ist das möglich. Bei meinem gemischten Anlagen möchte ich das eher ausschließen, da dazu mehrere Assetklassen gleichzeitig crashen müssten.

  • Wieso wird hier denn teils so wenig konstruktiv auf so eine Diskussion und so ein Thema reagiert? Das verstehe ich nicht. Die theoretische Beschäftigung mit einem Thema ist doch intellektuell reizvoll - und was man davon in die Praxis übersetzt und mitnimmt, wie(weit) sich die graue Theorie in des Lebens grünem Baum anwenden lässt, das sieht man dann.


    Natürlich sind die Grundannahmen erstmal Annahmen einer theoretischen, modellhaften Gestaltung. Den perfekten Homo oeconomicus gibt es auch nicht, und trotzdem ist die Sozialwissenschaft bevölkert von ihm.


    In der Sache meine ich jedenfalls:

    • Wenn wir über eine prozentuale Entnahme sprechen, finde ich die Vorteile einer alleinigen Anlage in das statistisch renditeträchtigste Asset intuitiv nachvollziehbar.
    • Bei kleinen Vermögen kann nach einem starken Drawdown die mögliche Entnahmerate aber zu stark in den Keller rauschen.
    • Deshalb ist da (nicht wegen des Pleiterisikos, sondern um die benötigte Entnahme zu gewährleisten) eine Verteilung in sicherere Assets angezeigt.
    • Bei großen Vermögen wird die vermutlich teils auch vorgenommen, weil eben doch das hier schon Zitierte auch gilt: dass man mit dem Spielen aufhören soll, wenn man das Spiel gewonnen hat.
  • Ich habe mittlerweile fast das gesamte Familienvermögen in Aktien und überführe jetzt gerade auch wieder Geld aus einem Immobilienverkauf in ein mittel- bis langfristig geplantes Dividendendepot.

    Dein Geld, Deine Entscheidung - Deine Verantwortung.

    Auf die Dividenden kommt es an.

    Auf die Erträge kommt es an, jedenfalls ab einem gewissen Depotvolumen - würde ich aus meiner Sicht präzisieren.


    Nach meiner Erfahrung unterliegt jede Art von Ertrag einer mehr oder wenigen großen Unsicherheit. Habe beispielsweise schon diverse Male erlebt, daß Dividenden gekürzt oder sogar ganz ausfallen. Will sagen: Auch Mieten haben beispielsweise gewisse Unwägbarkeiten - aber diese sind nach meinen Erfahrungen ein klein bißchen weniger unsicher als beispielsweise Dividenden. Und damit als Cashflow einen Hauch planbarer. Dafür haben meine Dividenden sich deutlich dynamischer entwickelt als meine Mieterträge.


    Eine Kombination aus diesen beiden Ertragssträngen (halbwegs stetig und planbar iVm einer unsicheren aber dynamischeren Entwicklung) scheint mir daher eine halbwegs solide und vertretbare Lösung.


    Insbesondere auch vor diesem Hintergrund, den ich - seit Jahrzehnten schon - vollumfänglich teile und daher auch praktiziere

    Markowitz mit "diversification is the only free lunch" hat mich mehr überzeugt, ich würde nie alle Eier in den Aktienkorb legen.

    Interessant wäre zu erfahren ob Thomas.Schreiber sein eigenes Portfolio - so denn in relevanter Höhe vorhanden - bereits auf 100% Aktienquote umgestellt hat ... ?

  • Die Diversifikation über Anleihen sind aber eben kein kostenloses Mittagessen, da die Renditeerwartung gut begründbar niedriger ist.

    Das Mittagessen ist sogar ziemlich teuer.



    10-jährige Bundesanleihen sind in den letzten 3 Jahren real um etwa ein Drittel gefallen.

    Sicherheit sieht anders aus.


    Geldmarkt etwas weniger, aber vermutlich auch klar zweistellig. Und wer war vor 3 Jahren bei negativen Renditen von rund -2% pro Jahr ernsthaft im Geldmarkt?

  • Die Diversifikation über Anleihen sind aber eben kein kostenloses Mittagessen, da die Renditeerwartung gut begründbar niedriger ist.

    Das Mittagessen ist sogar ziemlich teuer.

    10-jährige Bundesanleihen sind in den letzten 3 Jahren real um etwa ein Drittel gefallen.

    Sicherheit sieht anders aus.

    Sorry, Du hast Harry Markowitz nicht verstanden.


    Unabhängig davon, dass Anleihen nicht zwingend Bundesanleihen sind und dass Aktien viel häufiger um ein Drittel fallen oder auch noch viel stärker: Das spielt keine Rolle.


    Rohstoffe sind viel volatiler, als Aktien und trotzdem reduzierst Du die Portfoliovolatilität, wenn Du etwas von dieser Assetklasse hinzu nimmst!


    Entscheidend ist nur, dass die Korrelation zwischen den Assetklassen nicht zu hoch ist.


    Anfang 2020 sind die Aktien eingebrochen, Anleihen haben ein diversifiziertes Depot stabilisiert. In den letzten 3 Jahren war es eher umgekehrt.