Ich sehe das anders. Die Beimischung von (vermeintlich) sicheren Anleihen befindet sich überwiegend fest verankert in Langfrist-Portfolios. Und zwar nicht als Mittel um kurzfristigen Kapitalbedarf zu decken, sondern als fester Bestandteil der Portfolios. Es wird auch nicht damit geworben, dass man mit dem Anteil in der Krise kurzfristigen Finanzbedarf decken könne, sondern es gibt klare Aussagen, dass ein Misch-Depot eine bessere risikoadjustierte Rendite im Vergleich zu einem reinen Aktienportfolio habe, Entnahmen planbarer mache oder das sequence of return risk senke. Man verwendet also Risikokennzahlen, die nur für die kurze Frist relevant sind und suggeriert, dass sie auch in der langfristigen Kapitalanlage gelten würden. Das ist nachweislich falsch.
Ja, die kurzfristige Entnahme spielt da vermutlich eher weniger eine Rolle. Vielmehr sind die Institutionellen dazu „gezwungen“ bestimmte Werte nicht zu unterschreiten. Im Sinne von Garantien … sieht man ja bei den Rentenversicherungen zum Beispiel.
Dass das nicht alle so fahren (100% Aktien) liegt auch an der Schwerfälligkeit des Marktes. Vor 20 Jahren (oder mehr) haben die Menschen in aktive Fonds investiert. Die Erkenntnis das sie aufgrund ihrer Kosten meist der schlechtere Deal waren setzte sich erst langsam durch. In 20 Jahren reden wir vermutlich über wieder ganz andere Themen. Vielleicht dann darüber wie „doof“ das damals war 100% in Aktien zu gehen. 😂