100% Aktien für jedes Alter?

  • Die wirklich einfachste Methode um Kapital aufzubauen ist das monatliche Einkommen zu erhöhen

    Das Humankapital samt Optimierung desselben ist fraglos - zumindest zu Beginn - der entscheidende Hebel (im Gegensatz beispielsweise zu "Factor Investing" ... - auf die Asset-Allocation zu achten ist dagegen wesentlich). Im Verlauf sollten die Erträge immer bedeutsamer werden - und die Erträge aus dem Humankapital irgendwann auch "überholen". Umso eher das passiert, desto besser für den Vermögensaufbau.

    Daran - Optimierung des Humankapitals - scheint hier aber kein besonderes Interesse zu bestehen. Oder es fehlt schlicht am Potential.

    Wir ... sind Normalverdiener.

    Was natürlich kein Problem darstellt. Zu Vermögen gelangt man so aber eher nicht (es sei denn man kann ein Erbe, eine Schenkung etc. erwarten - und will dies auch annehmen).

    Dazu kommt treffend angemerkt

    und auch keinen Kredit Hebel (mit entsprechendem Risiko) nutzt.

    War und ist in vielen mir bekannten Fällen - inklusive dem eigenen - eine Art "Turbo" beim Vermögensaufbau.

    Wenn man sozusagen mit Null startet (war in meinem Fall so) haben o. g. Aspekte eine ganz erhebliche Bedeutung. Wobei es ja immer und entscheidend auf die eigenen finanziellen Ziele ankommt. Das ist jeder Jeck anders.

    Möglicherweise geht es hier auch nur um ein anderer Ziel ? Beispielsweise Kommer-PR ... ?

    Bereits über 20 Erwähnungen des besagten Herrn Kommer von dem den Strang eröffnenden Protagonisten könnte zumindest ein Indiz dafür sein ...

  • Falls sich jemand über die Grundlagen von factor-investing informieren will, eignen sich folgende Quellen:

    Oder natürlich alles vom Nobelpreisträger Fama und seines Kollegen French.

    ETFs für die Umsetzung:

    Multi-Faktor-ETFs: Welcher ist der beste? | justETF
    Welcher weltweite Multi-Faktor-ETF ist der beste? Die jährliche Kostenquote, die Wertentwicklung und alle weiteren Infos zu Multi-Faktor-ETFs.
    www.justetf.com
  • Und warum sollte man wissenschaftlich nachgewiesene Faktorprämien mit einer nachgewiesenen Outperformance nicht mitnehmen?

    Bis vor wenigen Jahren konnte man noch die Argumente ,,kompliziert, da mehrere ETFs notwendig, Rebalancing, teuer, usw." vorbringen. Das gilt ja heute nicht mehr. Man muss nur eine andere WKN in die Order-Maske seines Brokers eingeben. Und schon hat man einen ETF mit Multi-Faktor-Ansatz im Portfolio.

    Ein rein marktkapitalisierender Ansatz auf Aktien wird besser funktionieren als Anleihen, Immos und Co., aber man läuft damit in jede Blase. Was spricht also gegen einen Multi-Faktor-Ansatz?

    Übrigens: Definiere mal den Begriff ,,passiv". Warum soll ein MSCI World passiv sein?

  • Hallo zusammen,

    ich habe mal eine Immobilie gerechnet.

    20 Jahre alt. Wertsteigerung 2,1 Prozent.

    (Baukosten 150.000)

    Miete aktuell 935 Euro bei 117 Quadratmeter.

    (Erhöhung vorgesehen zum 1.1.2025).

    935 Euro minus Erhaltungsaufwand, 1,60 pro Monat und Quadratmeter, abgezogen gleich 747 Euro.

    Mit Faktor 23 haben wir 258.000 Euro für den Wert des Objektes.

    Also eine Wertsteigerung p.a. von 2,1 %

    935 Euro Miete minus Erhaltungsaufwand gleich 747 Euro im Jahr also ca. 9.000 Euro Jahresmiete.

    Bezogen auf den Wert des Objektes gleich 3,5 % p.a.

    2,1 % Wertsteigerung plus 3,5 % Miete gleich

    5,6 % vor Steuern und Abschreibungen.

    LG

  • Hallo zusammen,

    natürlich kann man damit passiv sein.

    Es geht darum, dass eine Beimischung nicht der wichtigste Punkt ist, sondern

    passiv zu bleiben.

    LG

    Nein, es geht darum, dass ein Multi-Faktor-Ansatz nachweislich eine deutliche Überrendite zu einem rein marktkapitalisierenden Ansatz erwirtschaftet. Deshalb ist unlogisch den besseren Ansatz nur beizumischen. Oder gibt es Argumente, die dagegen sprechen?

  • Oder gibt es Argumente, die dagegen sprechen?

    Ja, und wer sich auch nur kurz damit ernsthaft beschäftigt statt seine Zeit dadurch zu missbrauchen, durch Provokation verbale Selbstbefriedigung betreiben zu wollen, wird auch kaum umhin kommen, diese zeitnah zu erkennen. Ich habe selbst einen nennenswerten Teil in Faktor-ETFs, aber wissenschaftlich begründet muss einem klar sein, dass es funktionieren kann, aber nicht funktionieren muss.

  • Nein, es geht darum, dass ein Multi-Faktor-Ansatz nachweislich eine deutliche Überrendite zu einem rein marktkapitalisierenden Ansatz erwirtschaftet. Deshalb ist unlogisch den besseren Ansatz nur beizumischen. Oder gibt es Argumente, die dagegen sprechen?

    Naja... nachweislich? Es gibt Studien, die darauf hinweisen. Soweit ich weiß ist das aber umstritten wie sicher diese Faktorprämien wirklich sind. Auch Wissenschaft kann sich irren und widersprüchlich sein, alte Thesen widerlegt werden. Siehe beispielsweise hier: https://www.finanzfluss.de/geldanlage/fac…ing-smart-beta/

    Da steht übrigens auch, dass ein Multi-Faktor-Ansatz "aktiver" sei. Deshalb sind entsprechende Fonds/ETFs ja auch teurer.

    Es ist eine wissenschaftlich fundierte Möglichkeit immer noch weitgehend passiv zu investieren. Ich kenne und schätze Kommers Arbeit zu diesem Thema grundsätzlich und nehme ihm ab, dass er davon überzeugt ist. Aber dass Finanztip, Finanzfluss und Co das nicht uneingeschränkt empfehlen liegt eben daran, dass es umstritten zu sein scheint.

    Für mich ist ein marktneutraler Ansatz prognosefreier - und das möchte ich haben beim Investieren. Ob in 20, 30, 40 Jahren wirklich eine Überrendite erwirtschaftet werden konnte mit Multifaktoren, das wird man sehen. Ich gebe mich solange mit der Marktrendite und meiner einzigen "Prognose", dass der Markt langfristig wächst (oder wir so große Probleme haben werden, dass es egal ist wie ich investiert habe), zufrieden. :)

    Es gibt eben verschiedene Ansätze und nicht den einen besten und richtigen. Das Thema hatten wir in diesem Thread ja schon häufig.

  • Ich habe selbst einen nennenswerten Teil in Faktor-ETFs, aber wissenschaftlich begründet muss einem klar sein, dass es funktionieren kann, aber nicht funktionieren muss.

    Oha, jetzt wird es interessant. Ist das nur so ein Bauchgefühl oder kannst du das belegen?

    Wann hat es denn langfristig nicht funktioniert? (Achtung: Wenn du das gut belegen kannst, widerlegst du einen Nobelpreisträger. Also gut formulieren, damit das später in Stockholm auch anerkannt wird).

  • Naja... nachweislich? Es gibt Studien, die darauf hinweisen. Soweit ich weiß ist das aber umstritten wie sicher diese Faktorprämien wirklich sind.

    Wo wurden French/Fama und Titman/Jegadeesh widerlegt?

    Zitat von Impidimpi

    Für mich ist ein marktneutraler Ansatz prognosefreier - und das möchte ich haben beim Investieren.

    Denkst du, dass ein MSCI World marktneutrale(r) und prognosefrei(er) ist? Warum?

  • Jetzt kommt er mit Faktor-Investing :D
    Mal sehen welche Nischen-Themen hier noch so dargeboten werden.

    Ist das bei Faktor-Investing auch so wie bei Aktien, dass man nur gewinnen kann und der Durchschnittsinvestor mit Faktor-Investing immer besser ist als der ganze klägliche Rest der Versager die nur in normale weltweit gestreute Aktien-ETFs investieren? ;)

    Wird ja immer besser.
    Jetzt hätte ich gern noch die Studie belegt die mir langfristig (>30 Jahre) eine Outperformance garantiert und ich bin dabei. Dafür würde ich dann sogar meine läppischen ETFs mit den mageren 8% Rendite verkaufen.

    Nur blöd, dass so langsam zu viele von diesem Geheimtipp wissen.

  • Ist das bei Faktor-Investing auch so wie bei Aktien, dass man nur gewinnen kann und der Durchschnittsinvestor mit Faktor-Investing immer besser ist als der ganze klägliche Rest der Versager die nur in normale weltweit gestreute Aktien-ETFs investieren? ;)

    Ist ein ETF auf den MSCI World ,,normal"? Wie kommst du darauf? Wie definierst du ,,normal"? Er investiert ja nur in 1/6 aller Aktien, die investierbar sind und investiert in die Werte am meisten, die am höchsten bewertet sind. Ist das normal?

    Zitat von volcanosaucin

    Jetzt hätte ich gern noch die Studie belegt die mir langfristig (>30 Jahre) eine Outperformance garantiert und ich bin dabei. Dafür würde ich dann sogar meine läppischen ETFs mit den mageren 8% Rendite verkaufen.

    Du hast doch auch keine Garantie, dass ein rein marktkapitalisierender Ansatz besser laufen wird und hast dich für ihn entschieden. Bei Faktoren hast du einen weitgehend wissenschaftlichen Konsens auf deiner Seite. Der bezieht sich übrigens nicht nur auf die Tatsache, dass es bisher so war, sondern auch warum es so sein muss. Vielleicht solltest du mal die Studien lesen.

    Zitat von volcanosaucin

    Nur blöd, dass so langsam zu viele von diesem Geheimtipp wissen.

    Na ja, wenn ich mir die Kommentare von dir und anderen so anschaue, scheinen es nicht sehr viele zu wissen. Die Volumen der ETF sprechen übrigens auch Bände. Das scheint sich auf alle Bereiche des Investierens zu beziehen: Die Menschen investieren nicht nach wissenschaftlichen Erkenntnissen. Nicht einmal ansatzweise. Kann man ja an diesem Thread, den Analysen von privaten Portfolios, der Aktienquote, der ETF-Quote, usw. sehen.

  • Wo wurden French/Fama und Titman/Jegadeesh widerlegt?

    Dazu kann ich dir nichts sagen. Ich kenne nur Sekundäraussagen verbrauchernaher Experten zu dem Thema. Kommer ist einer davon. Beck, Walz, Finanztip, Finanzfluss usw. weitere. Wissenschaftliche Erkenntnisse müssen und können aber manchmal auch nicht widerlegt werden, sie können auch neben anderen Erkenntnissen stehen. Aussagen, dass diese Faktoren eben nicht sicher sind und wieder verschwinden können, gibt es eben. Du kannst gerne in die Analyse gehen woher solche Aussagen (wie oben verlinkt von Finanzfluss) kommen. Mir fehlt dazu die Zeit.

    Denkst du, dass ein MSCI World marktneutrale(r) und prognosefrei(er) ist? Warum?

    Ja. Bzw. genauso oder auch noch mehr ein ACWI (IMI oder FTSE AW. Warum? Weil sie nach Marktkapitalisierung investieren und diese sich per Definition neutral nach dem Markt richtet. Und wenn ich die Marktrendite mitnehmen möchte, dann ist das aus meiner Sicht logisch, dass es neutraler und prognosefreier ist als Faktoren überzugewichten.

    Ich bin wie gesagt kein Gegner von (Multi-) Faktoren, aber mich haben die Vorteile dieses Ansatzes nicht hinreichend überzeugt bisher. Und dann bleibe ich eben lieber neutraler und prognosefreier. Ob es stimmt wissen wir in 20-40 Jahren. Wenn du davon überzeugt bist mach es doch. Es ist eben nicht zwangsläufig der einzige Weg.

  • Weil es so über einen solchen Zeitraum das vorher noch nicht gab.

    Zinssätze in der Bundesrepublik Deutschland 1955-89 | Statista
    Der nominale langfristige Zinssatz, (durchschnittliche Verzinsung von langfristigen Anleihen) betrug in der Bundesrepublik Deutschland in den Jahren 1955 bis…
    de.statista.com
    Zinsen für Spareinlagen 1975-2023 | Statista
    Mit einem Zins von unter einem Prozent profitierten Deutsche mit Sparbuch bis Ende 2023 nur wenig von der aktuellen Zinsentwicklung.
    de.statista.com
  • Ja. Bzw. genauso oder auch noch mehr ein ACWI (IMI oder FTSE AW. Warum? Weil sie nach Marktkapitalisierung investieren und diese sich per Definition neutral nach dem Markt richtet. Und wenn ich die Marktrendite mitnehmen möchte, dann ist das aus meiner Sicht logisch, dass es neutraler und prognosefreier ist als Faktoren überzugewichten.

    Das stimmt nicht ganz. Ein ACWI oder FTSE AW ist nur ein Modell, das den Markt nach bestimmten Regeln abbilden soll. Sonst nichts. Diese Regeln sind weder fix noch vorgegeben von irgendjemandem (na ja, außer dem Indexanbieter). Man sagt einfach man nimmt bestimmte Länder (nicht alle) und gewichtet die Unternehmen am höchsten, die am höchsten bewertet sind und die am niedrigsten, die am niedrigsten bewertet sind. Sonst nichts. Das ist weder neutral, noch prognosefrei. Diese Strategie hat einen erheblichen Momentum-tilt und das Problem, dass sie in jede Krise voll reininvestiert (Japan 1989, fast 50% in den großen Indizes, Banken, Öl, heute Tech,...alle paar Jahre eine neue Blase). Man kann die Weltwirtschaft auch anders abbilden und es wäre genauso richtig: Nach Unternehmensgewinnen zum Beispiel.

    Fama und French haben in ihrer Studie nachgewiesen, dass bestimmte Faktoren langfristig deutlich besser rentieren und es dafür Gründe gibt.