Geldanlage Verein LEI Code

  • Zur hilfreichsten Antwort springen
  • Da sollte man sich genau zum Thema Vereinsrecht informieren, solche Sachen können schnell nach hinten losgehen. Manchmal hat man ja Glück und im Verein ist ein Wissender oder einer der einen kennt.

  • Hat jemand Erfahrung hierzu?

    Den LEI brauchst Du, das kannst Du nicht vermeiden. Die Beantragung ist kein Problem, es gibt genug Anbieter, die das schnell online machen. Nachteil ist halt, dass Du jedes Jahr für diese Nummer erneut ca. 80€ zahlst. Für mich ist das reine Gebührenschneiderei.


    Zweites Problem: Wo eröffnest Du das Depot? Die günstigen Broker nehmen alle keinen Verein, nur Privatpersonen. Diesen Mehraufwand (Wer ist gerade Vorsitzender/Kassenwart, Freistellungsbescheinigung etc.) machen Sparkassen, Volksbank, Postbank. Dann wird es eng. Das sind halt nicht die günstigsten Broker.


    Die Mehrkosten für Bank und LEI müssen halt durch Mehr-Zinsen gedeckt werden können. Das ist vom Anlagebetrag abhängig.


    Bei welcher Bank ist das Vereinskonto?

  • Den LEI brauchst Du, das kannst Du nicht vermeiden. Die Beantragung ist kein Problem, es gibt genug Anbieter, die das schnell online machen. Nachteil ist halt, dass Du jedes Jahr für diese Nummer erneut ca. 80€ zahlst. Für mich ist das reine Gebührenschneiderei.



    Bei welcher Bank ist das Vereinskonto?

    Volksbank führt das Kontokorrentkonto.


    Jedes Jahr Gebühren. Genau das ist das Problem. Bei 5000€ Anlagesumme.


    Die Auskünfte sind auch widersprüchlich:

    Union Investment: Nicht benötigt

    Genobroker: Benötigt.


    Hast Du selber Erfahrungen?

  • Hallo,


    die LEI ist verpflichtend. Ich meine, dass nur Privatpersonen ausgenommen sind.


    Bei der LEI könnte man auch eine mehrjährige Laufzeit erwerben, dann wird es günstiger ca. 50 EUR bei 5 Jahren Laufzeit.


    Was die Banken für Gebühren bei Vereinen nehmen, weiß ich leider nicht. Aber vermutlich rechnet sich das bei der Anlagesumme von 5 TEUR und einer risikoarmen Anlage noch nicht wirklich.

  • Ich bin auch in einem Verein, wir haben die Überschüsse in Festgeld angelegt, ist kostengünstiger und man macht keinen Verlust, das möchte ja ein Verein vermeiden.

  • Hast Du selber Erfahrungen?

    Ja, für Stiftungen.

    Ich bin aber auch in 2 gemeinnützigen Vereinen Kassenwart. Dort liegen jeweils ca. 10k auf dem Girokonto. Die örtliche Spasskatze zahlt auf Tagesgeld unverändert 0%.

    Nach Zusatzkosten würde von einem Depot kaum etwas bleiben. Dafür ist mir das zu viel Aufwand.

  • tom70794

    Hat einen Beitrag als hilfreichste Antwort ausgewählt.
  • Hallo zusammen, ich wollte jetzt keinen neuen Thread dazu aufmachen.

    Die Hürden (LEI, viele Dokumente/Vollmachten besorgen etc) habe ich im Thread hier gelesen.


    Nach meinen Infos dürfen maximal 1/3 des Vereinsvermögens langfristig angelegt werden, ohne dass das Finanzamt dann meckert. Mich würde Folgendes bzgl. Geldanlage für einen e.V. interessieren:

    Dass Vereinsgeld nicht mit einem zu hohen Risiko angelgt werden darf, ist mir bekannt.


    Aber weiß jemand, was ein "zu hohes Risiko" ist?


    Klar, der Vorsitzende hält im Zweifel den Kopf dafür hin.

    Kann man das z.B. anhand des Summary Risk Indicator (SRI) festmachen?

    Z.B. SRI von 1 bis 3 ist ok und alles andere stellt ein zu hohes Anlagerisiko dar?

  • Nach meinen Infos dürfen maximal 1/3 des Vereinsvermögens langfristig angelegt werden, ohne dass das Finanzamt dann meckert.

    Die Regel kenne ich nicht. Woher erfährt denn das Finanzamt. wie das Geld angelegt ist?


    Generell soll ein gemeinnütziger Verein seine Einnahmen (Beiträge, Spenden) zeitnah für den Vereinszweck verwenden. Das Ansparen von Rücklagen für einen konkreten Zweck ist natürlich möglich. Ein "Horten" von Geld jedoch nicht. Risikoreiche Anlagen werden auch nicht mit dem Vereinszweck korrelieren. Daraus folgt für mich, dass langfristige Anlagen idR nicht in Frage kommen.

  • Die Regel kenne ich nicht. Woher erfährt denn das Finanzamt. wie das Geld angelegt ist?


    Generell soll ein gemeinnütziger Verein seine Einnahmen (Beiträge, Spenden) zeitnah für den Vereinszweck verwenden. Das Ansparen von Rücklagen für einen konkreten Zweck ist natürlich möglich. Ein "Horten" von Geld jedoch nicht. Risikoreiche Anlagen werden auch nicht mit dem Vereinszweck korrelieren. Daraus folgt für mich, dass langfristige Anlagen idR nicht in Frage kommen.

    Bzgl. der 1/3 Regel ganz es anscheinend einen Gerichtsentscheid in Münster:


    Vereinsvermögen richtig anlegen 💶 | Vereinswelt.de
    Falsche Anlagen können Vereine ihre Gemeinnützigkeit kosten. Wie Sie das vermeiden & trotzdem Vereinsvermögen anlegen können, lesen Sie hier.
    www.vereinswelt.de

  • Bzgl. der 1/3 Regel ganz es anscheinend einen Gerichtsentscheid in Münster

    Ok, danke für die Quelle. Das nächste Gericht kann aber anders entscheiden.


    Wichtig sind einige weitere Hinweise in diesem Artikel:

    Zitat

    Gemeinnützige Vereine dürfen Ihre Finanzmittel nicht einfach so anlegen. Denn sie sind ja selbstlos tätig und im Vereinsrecht nach §55 Abs. 1 Nr. 5 der Abgabenordnung auch dazu verpflichtet, ihre Mittel zeitnah wieder auszugeben – das nennt man gemeinhin den Grundsatz der Mittelverwendung.

    Zitat

    Allerdings gibt es ein paar seltene Ausnahmen von der Regel, etwa wenn der Verein ...

    Trifft das auf Deinen Fall zu? Warum wollt ihr denn eine langfristige Sparbüchse?


    Wobei ich nicht verstehe, wie ein Erblasser irgendwem widersprechen kann :/

    Auch kenne ich keine "sicheren Aktien".


    Ggf. wäre es eine überlegenswerte Alternative, wenn der Verein eine Stiftung gründet?

  • Nein, das trifft nicht bei uns zu, war keine Spende oder ein Erbe, hat sich einfach über die Jahre so angespart.


    Der Grund ist, dass man einen Teil des Geldes definitiv nicht in den nächsten Jahren benötigt und das liegt halt einfach so da rum 😉 daher war eine sichere Anlage eine Überlegung.

    Nicht falsch verstehen, das soll keine Hochrisikoanlage werden. Einfach die Inflation auszugleichen wäre schon gut.


    Für eine Stiftung ist der Betrag zu gering. Ca. 80t auf dem Konto, 25t dürfte man (vielleicht) anlegen. Da macht eine Stiftung keinen Sinn.


    Ich merke schon, könnte vielleicht etwas zu aufwändig und dazu auch noch rechtlich zu unsicher sein.

    Wahrscheinlich wird es besser sein, wenn man sich überlegt, für welchen Vereinszweck man das Geld benötigen könnte. Ist dann wohl besser als es rumliegen zu lassen und zu warten, bis irgendwann die Inflation langsam aber beständig zuschlägt...

  • ... hat sich einfach über die Jahre so angespart.

    ... einen Teil des Geldes definitiv nicht in den nächsten Jahren benötigt und das liegt halt einfach so da rum ...

    ... dazu auch noch rechtlich zu unsicher ...

    Rechtlich unsicher ist bereits die aktuelle IST-Situation. Das scheint ein Verstoß gegen die zeitnahe Verwendung gem. AO zu sein. Warum soll eine aktuelle Spende steuerbegünstigt sein, wenn die Gelder nicht für steuerbegünstigte Zwecke eingesetzt werden?


    Viele Finanzämter schauen bei Vereinen nicht so genau hin. Es gibt aber immer mehr Finanzämter, die dagegen vorgehen.

    Wahrscheinlich wird es besser sein, wenn man sich überlegt, für welchen Vereinszweck man das Geld benötigen könnte.

    :thumbup: :thumbup: :thumbup:

  • Rechtlich unsicher ist bereits die aktuelle IST-Situation. Das scheint ein Verstoß gegen die zeitnahe Verwendung gem. AO zu sein. Warum soll eine aktuelle Spende steuerbegünstigt sein, wenn die Gelder nicht für steuerbegünstigte Zwecke eingesetzt werden?


    Viele Finanzämter schauen bei Vereinen nicht so genau hin. Es gibt aber immer mehr Finanzämter, die dagegen vorgehen.

    :thumbup: :thumbup: :thumbup:

    Wodurch sich das "Geld" angesammelt hat, weiß ich ehrlich gesagt gar nicht, bin noch nicht so lange in dem Verein.

    Vielleicht hat sich das Geld auch nicht nur durch Spenden angesammelt. Ist eine Elterninitiative eines Kindergartens, d.h. es gibt z.B. Elternbeiträge. Das sind aber halt keine Spenden.

    Etwas schwierig das Ganze zu durchblicken, besonders wenn man noch nicht lange dabei ist...


    Ich bleibe bei der Einschätzung, dass versucht werden sollte, dass das Geld Stück für Stück investiert werden sollte.



    Vielen vielen Dank für deine Hilfe, Hornie :)