Mein Plan

  • Sollte die Entnahme aus steuerlichen Gründen in LIFO Reihenfolge durchgeführt werden - falls dann noch möglich?

    Wenn ich mit FIFO anfange und dabei bleibe, dann verteuert sich die Versteuerung der zuletzt gekauften Anteile über die Entnahmezeit. Die ältesten Anteile werden bei LIFO in der Versteuerung aber auch immer teurer. Einen weiter steigenden mittleren Kursverlauf mal vorausgesetzt.

    Oder sollte man in der Halbzeit der Ansparphase das Depot wechseln und später "aus der Mitte" entnehmen? Das 1. Depot in LIFO, das 2. Depot in FIFO, damit die steuerliche Belastung geglättet wird?

    Gibt's da einen separaten Thread oder Artikel zu?

  • Es ist grundsätzlich sinnvoll zu versuchen, beim Entsparen das LIFO-Verfahren anzuwenden, weil das zu einem Steuerstundungseffekt führt.


    Will man das tun, muß man allerdings aktiv werden, weil das Standardverfahren FIFO ist: Bei einem Teilverkauf eines Depotpostens werden automatisch immer zuerst die ältesten Anteile verkauft, die typischerweise den höchsten Gewinnanteil enthalten.


    Der Anleger hat diesbezüglich keine Wahl, sondern das Standardverfahren ist vorgegeben. Wenn er nichts Spezielles tut, läuft der Verkauf wie vorgegeben. Auch eine "Glättung des Steuerverlaufs" ist kein Thema und eine "Entnahme aus der Mitte" ergibt keinen Sinn.


    Es gibt leider viel zu viele (in meinen Augen unsinnige) Artikel und Threads dazu, etwa zu dieser angeblich so genialen Methode 3x10.


    Der eine versteht das Prinzip, erkundigt sich über die Methode und praktiziert sie dann. Der andere versteht nicht, worum es überhaupt geht, also läuft es bei dem, wie es standardmäßig vorgesehen ist.

  • Der eine versteht das Prinzip, erkundigt sich über die Methode und praktiziert sie dann. Der andere versteht nicht, worum es überhaupt geht, also läuft es bei dem, wie es standardmäßig vorgesehen ist.

    Was ja auch kein 'echter' Fehler wäre.

    Schließlich zahlt man Steuern nur auf Gewinne. Insofern wäre ich heilfroh, wenn ich dereinst hohe Steuerbeträge an das Finanzamt abführen darf.

    Ich möchte mir halt im Optimalfall vorbehalten, wann ich diese Steuern bezahle. Evtl. ich auch gar nicht mehr, sondern erst meine Erben. ;)

  • Da muss ich sowieso nur die Hälfte später versteuern, da es eine private Rentenversicherung ist.

    Das hört sich nach dem weit verbreitetem Missverständnis an (bzw. dem Verkäufergewäsch), dass das ein großer Vorteil wäre.


    Bei der Rentenversicherung zahlst Du die Hälfte Deines persönlichen Steuersatzes. Gerade bei einer Einmalzahlung kommst Du stark in die Progression hinein.


    Bei einem Aktien-ETF zahlst Du den Abgeltungssteuersatz, und zwar auf 70% der Erträge. Das ist je nach persönlicher Situation oft ähnlich oder sogar weniger.

  • Der eine versteht das Prinzip, erkundigt sich über die Methode und praktiziert sie dann. Der andere versteht nicht, worum es überhaupt geht, also läuft es bei dem, wie es standardmäßig vorgesehen ist.

    Was ja auch kein 'echter' Fehler wäre.

    Natürlich. Wer Papiere verkauft, zahlt auf den Gewinn Steuer. Das ist einfach und auch ok so. Es geht im vorliegenden Fall darum (das für alle, Du weißt das natürlich), wann man die fällige Steuer zahlt - und dabei ist es für den Durchschnittssteuerzahler halt günstig, daß er die Steuer so spät wie möglich zahlt. Und dafür muß man halt wissen, wie das geht.

    Schließlich zahlt man Steuern nur auf Gewinne. Insofern wäre ich heilfroh, wenn ich dereinst hohe Steuerbeträge an das Finanzamt abführen darf.

    Ich möchte mir halt im Optimalfall vorbehalten, wann ich diese Steuern bezahle. Evtl. ich auch gar nicht mehr, sondern erst meine Erben. ;)

    Klar: Wer viel Steuer zahlt, hat auch viel Gewinn. Und mehr Gewinn ist besser als weniger oder kein Gewinn (oder - huch! - sogar Verlust).


    Wenn ich mich recht entsinne, ist es günstig, die Steuer auf den Gewinn noch auf dem Totenbett zu bezahlen. Dann ist die Erbschaft kleiner, somit auch die Erbschaftsteuer - und irgendwann muß man ja die Steuer auf den Gewinn abdrücken.


    Aber vermutlich hat der Durchschnittsmensch in dieser Situation andere Sorgen.

  • Mit solchen Vergleichen musst du aufpassen. Wenn wir von einem ernst gemeinten Altersvorsorgedepot reden, sind das schnell 300-500k. Das ist als Klumpen spürbar, auch in der Gesamtbetrachtung. Dazu verpasst man eben die anderen Länder.

    Ich sehe dass immer in der Gesamtsumme meiner Assets. Da ist dann die Gewichtung ausschlaggebend.