Mein Plan

  • Hallo zusammen,


    ich möchte jetzt folgendes machen:


    500€ jeden Monat in einen S&P 500 stecken:IE00B5BMR087

    100€ jeden Monat in diesen Tech S&P 500: IE00B3WJKG14


    Das der Tech ETF sehr riskant ist, ist mir bewusst, aber ich kann damit leben.


    Von der Dividendenstrategie bin ich jetzt abgekommen. Ich möchte erstmal Vermögen aufbauen. Kurz vor der Rente kann ich dann immer noch mir Dividendenaktien oder Bonds zulegen.


    Mein Anlagenhorizont sind 21 Jahre.


    Was haltet ihr von meinem Plan?


    Viele Grüße

    Yamuna

  • Hallo Ashura !


    Warum ausschließlich der US-Aktienmarkt? Ist dir das bewusst? Warum kein Europa, warum keine Schwellenländer, kein Japan usw.?


    Ohne deinen kompletten Plan zu kennen - es ist immer schwierig etwas zu sagen wenn man nicht alle Informationen hat - würde ich es für sinnvoller halten einen weltweit gestreuten ETF zu nehmen wie einen auf den MSCI ACWI (IMI) oder FTSE All World.


    Der Tech-ETF ist eben eine Sektorwette. Kann aufgehen, muss aber nicht. Im S&P 500 sind ohnehin schon sehr viele Techwerte drin. Warum nicht gleich 600€ in den Tech-ETF? Warum nicht 600€ in NVIDIA? ;)


    Was bedeutet es, dass dein Anlagehorizont 21 Jahre ist? Musst du in 21 Jahren definitiv dein Depot auflösen, weil du dann alles Geld daraus benötigst, planst du dann das Zeitliche zu segnen oder gehst du dann "nur" in Rente voraussichtlich? In letzterem Fall kann ich dich beruhigen: dann hättest du nämlich einen deutlich größeren Anlagehorizont, da du vermutlich auch nach Renteneintritt noch ein paar Jahre oder Jahrzehnte (statistisch gesehen) leben wirst. Du musst nicht beim Renteneintritt dein gesamtes Depot verkaufen. Die meisten entsparen es dann langsam, entweder mit oder ohne Kapitalverzehr.


    Ich habe aber schon unsinnigere Ideen gesehen als deine Idee. Wenn du sehr an die USA und an Tech glaubst, also auch die nächsten 40 Jahre über... es ist nicht ganz unwahrscheinlich, dass der restliche Markt in den 40 Jahren die USA mal überholen wird. Eine Glaskugel habe ich aber nicht. Ich setze lieber auf die ganze Welt als auf ein Land und eine Branche.


    Viel Erfolg!

  • Dein Geld.


    a) Nur USA. Klumpenrisiko.

    b) Alle Welt sagt: In gängigen Indizes ist zuviel Tech, das ist ein Klumpenrisiko.


    Du sagst. Macht nichts. Mein Klumpen ist sogar noch größer.

  • Ja genau, ich glaube einfach an die USA und verspreche mir eine höhere Rendite. Ich habe auch ein paar dt. Aktien in meinem Depot, die lasse ich einfach liegen.


    Ach ja, ich hatte über die Allianz eine private Rentenversicherung abgeschlossen, in 2019. Aber da hat sich einfach nix getan und lief schlecht.

    Das waren irgendwelche Fonds von denen ich keine Ahnung hatte. Das wurde monatlich mit 100€ bespart.

    Habe letzte Woche alles in einen MSCI World umgeschichtet.

    Lasse das jetzt nebenbei laufen.

  • Tja in der kürzeren Vergangenheit hättest du damit sehr gut gelegen. Da wir nur zurück schauen können, ist uns nicht bekannt ob die Zukunft ähnliche Erfolge bringt. Mit dieser Anlage sind halt 2 eng begrenzte Themen verbunden. Eine Branche und ein Land, kann beides gut gehen muss es aber nicht. Das Risiko sinkt, je breiter man investiert ist, daher werden von allen verbraucherfreundlichen Organisationen möglichst weltweite ETFs empfohlen, was auch meine Meinung ist. Ich würde vor der ersten Anlage mich intensiv informieren und in aller Ruhe abwägen, wichtig ist auch schlechte Zeiten auszuhalten und nur in Anlagen zu investieren die du zu 100% nachvollziehen kannst.

  • Du musst es selbst wissen. Wie dir schon geschrieben wurde, geht dein Plan gegen gängige verbrauchernahe Expertenmeinungen sowie gegen die Meinung der meisten hier im Forum. Das ist vielleicht ein Ergebnis, mit dem du etwas anfangen kannst ;)


    Dass du eine private Rentenversicherung abgeschlossen hast ist bitter. Die rentieren sich in aller Regel nie. Auf sowas fallen aber viele rein. Irgendein Finanzprodukteverkäufer, der mit dir Erfolg hatte was seinen Geldbeutel angeht. Kann man abhaken als Lehrgeld. Jeder macht finanzielle Fehler in seinem Leben. Wichtig ist daraus zu lernen und nicht wieder Fehler zu machen.


    Was ich nicht verstehe ist, dass du in einen MSCI World investierst - und eine Woche später dann bereits deine Strategie wieder änderst. Auf mich wirkt das alles nicht nach einer langfristigen Strategie. Du möchtest gerne schnell Gewinne machen, liest vielleicht etwas darüber, dass doch dieser oder jener ETF mehr bringt aktuell. Ein MSCI World alleine (oder auch ein ACWI/FTSE AW) ist dir zu langweilig. Ein Schuh wird so aus meiner Sicht nicht draus.


    Warum nicht es sich einfach machen und bei dem MSCI World bleiben? Wenn dein Depot dann sehr groß ist kannst du immer noch darüber nachdenken irgendwas beizumischen, wenn es denn sein muss. Notwendig ist das aber nicht.

  • Ashura


    Gefällt mir nicht. Auch wenn wir durch unseren Konsum, Arbeit, Tagesgeld und Rentenansprüche eigentlich ein Klumpenrisiko Europa/Euro haben und es vernünftig ist sein Vermögen auf noch andere Länder und Währungen zu diversifizieren, ist und bleibt der S&P 500 eine Länderwette auf die USA.


    Kann gut gehen. Kann nicht gut gehen. Wer zum Beispiel sein Vermögen in einen Russland ETF gesteckt hat der schaut jetzt ziemlich in die Röhre. Natürlich sind die USA nicht mit Russland vergleichbar nur hat niemand eine Glaskugel und weiß was die Zukunft bringt. An der Börse ist alles möglich. Sogar das Gegenteil. Ich weiß ja noch nicht einmal was ich in zwei Wochen esse - woher soll ich wissen wie die Welt in 20 Jahren ist 😅 Japan war auch einst Number One - und nun ?


    Aber wenn du dir sicher bist: Rock on and go for it my friend! Es ist dein Geld und deine Entscheidung. Mit allen daraus folgenden Konsequenzen. Aber wenn du mich fragst dann sage ich ehrlich: mach es nicht. Ich würde dir raten: Mach es besser!


    Sehe nicht nur die Rendite sondern auch die andere Seite der Mediale: das Risiko.


    Du willst in 21 Jahren gut und sicher im Ziel ankommen. Deshalb fahre mit deinem BMW brav auf der rechten Spur mit 130 und komme gut und sicher an und nicht im Ferrari auf der linken Spur. Das hat zwar mehr Emotionen und fühlt sich gut an. Ein tolles Gefühl! Nur nützt dir das nichts wenn dir kurz vor dem Ziel vielleicht ein Unfall passiert. Vielleicht sogar Totalschaden. Die Chance ist auf jeden Fall höher.


    I'm a Buy and Holder! Ich denke und investiere nicht kurzfristig sondern langfristig.


    Deswegen würde ich über mehrere Länder streuen. Der Amerikaner kauft deutsche Autos. Der Japaner trinkt Wein aus Frankreich. Der Australier nimmt Medikamente aus der Schweiz. Warum nicht daran teilhaben? Egal welcher Trend oder welche Krise ist ? Egal wie sich etwas politisch gerade verhält?


    Einfach den Markt nehmen. Alle Unternehmen, alle Länder, alle Branchen und alle Währungen.


    Warum ein ein erhöhtes Risiko eingehen? Wenn Dann muss die Rendite entsprechend hoch bzw höher sein. Ist diese denn auch garantiert höher ? Oder nur erwartet höher ?


    Ich würde SPDR ACWI IMI oder Vanguard FTSE All-World als All In One Lösung nehmen. Und zwar für die nächsten 21 Jahre. Aber ich bin nicht du sondern John Bogle 😉


    Lass es dir durch den Kopf gehen und treffe deine Entscheidung.

  • Ich habe aber schon unsinnigere Ideen gesehen als deine Idee. Wenn du sehr an die USA und an Tech glaubst, also auch die nächsten 40 Jahre über... es ist nicht ganz unwahrscheinlich, dass der restliche Markt in den 40 Jahren die USA mal überholen wird. Eine Glaskugel habe ich aber nicht. Ich setze lieber auf die ganze Welt als auf ein Land und eine Branche.

    Dito. Ich investiere lieber in einen marktbreiten Welt-ETF. Da haben die USA ja ohnehin auch 60-70%, aber wenn sich das irgendwann ändert, ändert sich die Zusammensetzung des ETF automatisch mit. Aber ja, es gibt verrücktere Ideen als den S&P 500.

  • Wenn man in seinen Job in Deutschland hat und vielleicht auch noch seine Wohnimmobilie in D, dann ist der Aktienanteil mit 100% USA sicherlich im Ganzen gesehen kein wirkliches Klumpenrisiko. Das wird irgendwie kaum beachtet.

  • Das ist ja auch ein häufiges Argument, weshalb die 60-70% USA Anteil im MSCI world nicht als Problem gesehen werden. Die Unternehmen agieren Global.

    Nur hast du natürlich das Problem, dass du auf die USA komplett fixiert bist.

    Es gab Zeiten da war Japan im MSCI world sehr stark vertreten. Mittlerweile "bedeutungslos". Was wenn du damals zu 100% auf Japan gesetzt hättest? Du hättest dich selbst um das Umschichten kümmern müssen. Mit dem MSCI world, hast du das automatisch. Da bin ich lieber faul und muss mir keine Gedanken machen, ob die USA ihre Vormachtstellung halten oder nicht doch Europa in den nächsten 30 Jahren wieder aufholt. Oder doch wieder Japan... Oder... Oder...

  • Und jemand, der in den USA seinen Job und seine Wohnimmobilie hat, der sollte seinen Anteil an US Aktien reduzieren und stattdessen beispielsweise mehr aus Europa und Japan beimischen? Egal was der Markt sagt?

    Geographische Diversifikation über komplett verschiedene Anlageformen hinweg?

  • Ich schließe mich an, falls wieder eine andere Branche oder Region besser läuft, möchtest du sicher umschichten.

    Umschichten kostet Geld. Die Transaktionskosten sind noch überschaubar, es müssen aber bei Verkauf direkt alle aufgelaufenen Gewinne versteuert werden. Der Steuerabzug steht anschließend nicht mehr für eine Neuanlage zur Verfügung.

    Deshalb versucht man Verkäufe von Aktien (ETFs/Fonds) mit Gewinnen so lange wie möglich hinauszögern.


    (All) World ETFs sind eine tolle Sache, da sie sich automatisch den Marktveränderungen anpassen, ein umschichten ist nicht erforderlich.

  • Wenn man in seinen Job in Deutschland hat und vielleicht auch noch seine Wohnimmobilie in D, dann ist der Aktienanteil mit 100% USA sicherlich im Ganzen gesehen kein wirkliches Klumpenrisiko. Das wird irgendwie kaum beachtet.

    Mit solchen Vergleichen musst du aufpassen. Wenn wir von einem ernst gemeinten Altersvorsorgedepot reden, sind das schnell 300-500k. Das ist als Klumpen spürbar, auch in der Gesamtbetrachtung. Dazu verpasst man eben die anderen Länder.

  • Das ist ja auch ein häufiges Argument, weshalb die 60-70% USA Anteil im MSCI world nicht als Problem gesehen werden. Die Unternehmen agieren Global.

    Nur hast du natürlich das Problem, dass du auf die USA komplett fixiert bist.

    Es gab Zeiten da war Japan im MSCI world sehr stark vertreten. Mittlerweile "bedeutungslos". Was wenn du damals zu 100% auf Japan gesetzt hättest? Du hättest dich selbst um das Umschichten kümmern müssen. Mit dem MSCI world, hast du das automatisch. Da bin ich lieber faul und muss mir keine Gedanken machen, ob die USA ihre Vormachtstellung halten oder nicht doch Europa in den nächsten 30 Jahren wieder aufholt. Oder doch wieder Japan... Oder... Oder...

    Ihr habt recht, die USA könnten in 15 Jahren von einem anderen Land überholt werden. Vielleicht etwas früher oder später. Weiß ich nicht.


    Ich werde wohl die Sparrate für den MSCI etwas erhöhen, vielleicht auf 250€. Da muss ich sowieso nur die Hälfte später versteuern, da es eine private Rentenversicherung ist.

    Ich persönlich glaube, dass die USA ihre Vormachtstellung mindestens für die nächsten 10 Jahre halten können.

    Also werde ich schon in den S&P 500 investieren.

    Und ich werde sowieso alles in 2046 rausnehmen, da ich dann in Rente gehe und in Dividendenaktien stecken möchte.

  • So ist es.

    Das verstehe ich nicht.

    Wenn ein weltweiter ETF das Optimale ist, um (passiv) am Markt zu partizipieren, wie können dann andere Faktoren herangezogen werden, um eine bessere Strategie, als die des ETF, zu implementieren? Wie kann der Erfolg des ETF von der Region des Sparers abhängen?

    Ist der ETF nicht das Optimale im Sinne von Rendite und Risiko? Und falls die regionalen Risiken des Sparers einmal mit denen des ETF korrelieren sollten, dann wird sich der ETF doch automatisch anpassen, auch wenn der Sparer vielleicht nicht so leicht seinen anderen regionalen Risiken entgegenwirken kann. Falls es z.B. einmal für den US Bürger eine Schwächung seiner Region geben sollte, die sich im ETF und in seinen regionalen Bedingungen bemerkbar macht, dann ist das eigene Stock-Picking != USA keine zuverlässige Kompensation, weil sich seine Wahl != USA ebenfalls als schlecht herausstellen kann.

  • Ein weltweiter ETF wird immer sehr zeitnah reagieren und intern umschichten, sollten die USA Unternehmen ihre Vormacht verlieren und ein anderes Land nach vorne ziehen, werden halt diese Unternehmen im ETF gekauft. Sieht man an Japan, einst die Nummer eins und jetzt weit unter 10% im MSCI World vertreten. Das ist für den Investor der große Vorteil, es läuft von alleine. Wenn man dagegen Länder oder Branchen im Portfolio hat, muss man selbst reagieren, mit all seinen steuerlichen Folgen. Ob ich da meine Immobilie und mein Einkommen von da oder dort habe, spielt für mich nicht die entscheidende Rolle.

  • Ich werde wohl die Sparrate für den MSCI etwas erhöhen, vielleicht auf 250€. Da muss ich sowieso nur die Hälfte später versteuern, da es eine private Rentenversicherung ist.

    Die Frage ist ja, was Dir die Versicherung von der Rendite abknapst!

    Wenn es sich bei der Versicherung nicht gerade um eine sehr günstige ETF-Nettopolice handelt, könnte das mit der Rentenversicherung letztlich eine Milchmädchenrechnung werden. :/

    Ich empfehle auf jedem Fall mal einen kritischen Blick auf die Kostenstruktur der Rentenversicherung!

    Ich persönlich glaube, dass die USA ihre Vormachtstellung mindestens für die nächsten 10 Jahre halten können.

    Also werde ich schon in den S&P 500 investieren.

    Kann man machen. Wenn aber davon ausgeht, dass die nächsten 10 Jahre so laufen wie die letzten 10 Jahre, wäre 100% Nasdaq-100 auf jedem Fall performanter.

    Und ich werde sowieso alles in 2046 rausnehmen, da ich dann in Rente gehe und in Dividendenaktien stecken möchte.

    Schon mal über die Steuern bei Umschichtung nachgedacht?

    Ich sehe mein Depot als Langzeitdepot, was ich bis zu meinem Tod behalten will. Also jetzt in der Ansparphase und nach Möglichkeit auch noch 25-35 Jahre in der Entnahmephase.

    Und warum sollte ich mitten im Rennen die Pferde wechseln?