Was würdest Du in meiner Situation tun? Bewertung der Situation

Liebe Community,
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  • Moin,

    mit 34 Jahren beschäftige ich mich grade sehr intensiv mit dem Thema Altersvorsorge. Zur Zeit weiß ich nicht wie ich mein Geld vernünftig investieren oder anlegen soll. Daher würde ich euch nach einem kurzen Einblick in meine komplett transparente und sehr ehrliche Auskunft um Hilfe bitte.

    Wir haben ein Haushaltsnetto von (Er: 4.250€ + 540€ Minijob + 100€ Ehrenamt / Sie: 2.200€ + 250€ Kindergeld / 1 Kind., 2 J. 0€)) = 7340€.
    Wir zahlen als Abschlag für ein DH aus 2013 im Moment 1.500€ Abschlag + ca. 400€ NK + weitere Kosten (Auto, KITA, Kind, Nahrung, Hobbys etc.) und haben mtl. 2.500€ über.
    Ich habe eine BAV über meinen AG in die ich mtl. 200€ einzahle die nä. 35 Jahre.
    Au0erdem spare mtl. 200€ in ETFs und habe in meinem Depot grade 30.000€ angespart.

    Was würdet ihr mit dem Überschuss an Geld anstellen? / Ich habe Ideen aber wenig Ahnung.
    - Kapitalanlage Wohnung / Mehrfamilienhaus?
    - All in Aktien (habe z.Z. 8% p.a.)?
    - Sonderzahlung Eigenheim (max. 10% also 11.000€ p.a.)?

    Ich fühle mich nicht gut situiert weil ich nicht - wie viele andere hier - ein Erbe erwarte. Alles für die Zukunft darf ich selber aufbauen, daher auch 2 Jobs.

    Ich freue mich über einen Austausch und eure Ideen (die ich hoffentlich noch nicht kenne).

    vG

  • Eine zusätzliche Kapitalanlage in Immobilien würde ich mir sparen, solange die selbstbewohnte Immobilie noch nicht abbezahlt ist.

    Grundsätzlich würde ich alles daran setzen, die eigene Immobilie so schnell wie möglich abzubezahlen, also soviel wie möglich in die Sondertilgung stecken. Allerdings fehlen da ein paar Eckdaten. Zum Beispiel Zinssatz, Sollzinsbindung, Darlehenshöhe. Dann könnte man mehr dazu sagen.

    Und sind die 200€ bAV reine Entgeltumwandlung oder zahlt der AG etwas dazu?

  • Hallo zusammen,

    das hört sich nach einem guten Anfang an.

    Da Sie mehr als 15 Jahre Zeit haben macht mehr Welt ETF was aus.

    Der Newsletter von Finanztip und die entsprechenden Video kann ich Ihnen sehr empfehlen.

    Zu all Ihren Themen gibt es Beiträge.

    Sie sind gut gestartet.

    LG

  • Hallo :) Sehr gut, dass du dir diese Gedanken machst! Angefangen habt ihr ja schon.


    Wir haben ein Haushaltsnetto von (Er: 4.250€ + 540€ Minijob + 100€ Ehrenamt / Sie: 2.200€ + 250€ Kindergeld / 1 Kind., 2 J. 0€)) = 7340€.

    Das klingt doch ordentlich!


    Wir zahlen als Abschlag für ein DH aus 2013 im Moment 1.500€ Abschlag + ca. 400€ NK + weitere Kosten (Auto, KITA, Kind, Nahrung, Hobbys etc.) und haben mtl. 2.500€ über.

    Sind Rückstellungen für die Immobilie einberechnet? Die sollte man auf jeden Fall hier noch abziehen und tendenziell risikoärmer anlegen. Das ist ein Punkt, mit dem viele ob nun aus Unwissen oder Ignoranz nicht ganz ehrlich sind: Rückstellungen für spätere Renovierungen, Sanierungen usw. gehören zur "Miete" dazu, wenn man Eigenheimbesitzer ist. Da gibt es Faustformeln für, um sowas zu kalkulieren.


    Au0erdem spare mtl. 200€ in ETFs und habe in meinem Depot grade 30.000€ angespart.

    Welche ETFs? Dabei geht es mir darum deine Anlagestrategie einschätzen zu können. Wenn du schon von ETFs im Plural schreibst und ein noch recht kleines Depot von 30.000 hast, dann hätte ich generell die Idee: mach es dir einfach und bespare einen einzigen weltweit gestreuten ETF. Reicht völlig aus.


    Was würdet ihr mit dem Überschuss an Geld anstellen? / Ich habe Ideen aber wenig Ahnung.
    - Kapitalanlage Wohnung / Mehrfamilienhaus?
    - All in Aktien (habe z.Z. 8% p.a.)?
    - Sonderzahlung Eigenheim (max. 10% also 11.000€ p.a.)?

    Mit den vorliegenden Infos lässt sich das natürlich nicht 100%ig einschätzen. Ich würde nicht in zusätzliche Immobilien investieren - du hast schon ein gewaltiges Klumpenrisiko, nämlich die eigene Immobilie. Ja, eine zweite oder dritte würde es etwas diversifizieren, aber am Ende sind es dann eben zwei oder drei große Klumpen. Im Gegensatz zu der Alternative eines weltweit gestreuten Aktien-ETFs, der in mehrere tausend Aktien investiert ist. Für die Einschätzung der Sonderzahlung braucht man tatsächlich die bereits von Seo erfragten Daten.


    Am Ende kommt es darauf an was du, was ihr damit möchtet - mit dem Vermögensaufbau. Wofür wollt ihr sparen/anlegen/Vermögen aufbauen? Geld kann finanzielle Unabhängigkeit schaffen und braucht nicht zwangsläufig ein konkretes Sparziel, aber manche haben das. Da ihr ein junges Kind habt, habt ihr vermute ich noch mehrere Jahrzehnte Anlagehorizont. Da würden sich Aktien (-ETFs) schon anbieten - wenn es zu euch und euren Plänen passt. Da ihr bereits eine selbstbewohnte Immobilie habt, halte ich es für wahrscheinlich, dass es zu euch passen könnte. Wenn beide mit dem kurz- bis mittelfristigen Risiko des Aktienmarkts leben können. Wie bereits erwähnt wurde sind mindestens 15 Jahre der Anlagehorizont, der empfohlen wird für weltweit gestreute Aktien-ETFs - bei einer Einzelinvestition. Eher mindestens 20 Jahre wenn es wie bei euch mit einem Sparplan geschieht.


    Geht dein Partner oder deine Partnerin (ich glaub du hast nicht geschrieben, ob du "er" oder "sie" bist) bei dem Thema voll mit? Man sollte sich, wenn man Finanzen plant, einig sein oder eben einen Kompromiss finden. Besonders Risikoprofile sind unterschiedlich. Leider halten viele Aktien und die Börse für ein Casino. Das liegt zwar in erster Linie an mangelnder Finanzbildung, aber lässt sich häufig nicht so schnell "auflösen". Dafür müssten sich beide mit dem Thema Finanzen beschäftigen.


    In jedem Fall ganz viel Erfolg für deine/eure Finanzen - und die Familie ;)

  • Eine zusätzliche Kapitalanlage in Immobilien würde ich mir sparen, solange die selbstbewohnte Immobilie noch nicht abbezahlt ist.

    Grundsätzlich würde ich alles daran setzen, die eigene Immobilie so schnell wie möglich abzubezahlen, also soviel wie möglich in die Sondertilgung stecken. Allerdings fehlen da ein paar Eckdaten. Zum Beispiel Zinssatz, Sollzinsbindung, Darlehenshöhe. Dann könnte man mehr dazu sagen.

    Und sind die 200€ bAV reine Entgeltumwandlung oder zahlt der AG etwas dazu?

    Danke für deine Antwort.

    Restschuld: 296.000€, Zins: 4,47%, Sollzins: 25 J..


    Der AG zahlt 50€ dazu.

  • Restschuld: 296.000€, Zins: 4,47%, Sollzins: 25 J..

    Klingt für mich nach einem Zinssatz, bei dem es sich lohnen könnte so schnell wie möglich zu tilgen. Ca. 4,5% sichere Rendite muss man erstmal schaffen. Liegt auf jeden Fall über dem aktuellen Geldmarktzins. Aber natürlich auch unter dem Erwartungswert für weltweite Aktien-ETFs. Wobei es nach Steuern nicht mehr so weit weg sein dürfte. Und es ist eben dann keine sichere Rendite. Es ist auch eine Typfrage. Ich würde hier vermutlich die Schulden eher schneller weghaben wollen. Es wird schließlich (vermute ich!) immer noch etwas übrig bleiben, was ihr monatlich in den Aktien-ETF stecken könnt.


    Der AG zahlt 50€ dazu.

    Das klingt nach nicht gerade viel bei 200€... dieser bAV-vertrag wird vermutlich wenig lohnenswert sein. Daumenregeln wann sich eine bAV rechnet sind so zwischen 50% und 100% Arbeitgeberanteil. Wenn du da deutlich drunter bist und ohne den konkreten Vertrag zu kennen würde ich eher sagen, dass du über andere Optionen (eine Beitragsfreistellung...) nachdenken solltest.

  • mit 34 Jahren beschäftige ich mich gerade sehr intensiv mit dem Thema Altersvorsorge. Zur Zeit weiß ich nicht, wie ich mein Geld vernünftig investieren oder anlegen soll.

    Du hast Dich im letzten Jahr beim Hauskauf bewußt für das Darlehen mit Angstzuschlag entschieden und schriebst auch, daß Du als Anleger superängstlich seiest.


    Wenn Du sondertilgst, bringt Dir das 4,47% nach Steuern. Das erreichst Du mit keiner anderen Festzinsanlage - und ultrasicher ist das auch noch.


    PS: Deine bAV dürfte so schlecht sein wie die meisten anderen. Das läßt sich allein aus dem Zahlbetrag aber nicht ermessen. Wenn Du was für die Altersvorsorge tun willst, wäre zu erwägen, daß Du Dir GRV-Rentenpunkte für das eine Jahr von 16 bis 17 kaufst. Das kann man machen, solange man keine 45 ist. Für sicherheitsbewußte Anleger ist das meines Erachtens eine bessere Option als alles, was die Privatwirtschaft bietet.

  • Wenn du einen monatlichen Überschuss von 2500 Euro hast, dann lege jeden Monat 917 Euro auf ein Tagesgeld und nutze die so angesammelten 11.000 Euro jedes Jahr als Sondertilgung. Damit hast du den Kredit dann in 13 Jahren vollständig getilgt !


    Den Rest des Überschusses dann zur Erhöhung der monatlichen ETF Rate nutzen und ggf. auch eine Instandhaltungsrücklage für die Immobilie aufbauen, falls noch nicht vorhanden.

  • Wenn Du sondertilgst, bringt Dir das 4,47% nach Steuern. Das erreichst Du mit keiner anderen Festzinsanlage - und ultrasicher ist das auch noch.

    Ist die Rendite nicht sogar noch höher, weil durch die Sondertilgung nicht nur die Zinsen für den Betrag der jeweiligen Sonderzahlung wegfallen, sondern auch die Zinslast insgesamt sinkt, weil der zu verzinsende Gesamtbetrag immer geringer wird?

  • Wenn Du sondertilgst, bringt Dir das 4,47% nach Steuern. Das erreichst Du mit keiner anderen Festzinsanlage - und ultrasicher ist das auch noch.

    Ja. Das wären 6,07% vor Steuern.

    - Sonderzahlung Eigenheim (max. 10% also 11.000€ p.a.)?

    Godman2 Wieviel darfst Du jährlich sondertilgen? Wirklich 11.000 EUR? Wenn Du (Stand heute?) 296.000 EUR Restschuld hat, sind 11.000 EUR definitiv keine 10%. Die Sondertilgung wird ja üblicherweise vom Gesamt-Darlehensbetrag berechnet. Das heißt, wenn Dein Darlehen (zum Beispiel) ursprünglich 320.000 EUR hoch war, wären bei 10% jährlicher Sondertilgung bis zu 32.000 EUR im Jahr möglich.

  • Ist die Rendite nicht sogar noch höher, weil durch die Sondertilgung nicht nur die Zinsen für den Betrag der jeweiligen Sonderzahlung wegfallen, sondern auch die Zinslast insgesamt sinkt, weil der zu verzinsende Gesamtbetrag immer geringer wird?

    Nein, das ist ein Denkfehler.

  • Klingt für mich nach einem Zinssatz, bei dem es sich lohnen könnte so schnell wie möglich zu tilgen. Ca. 4,5% sichere Rendite muss man erstmal schaffen.

    4,47% klingt für mich nach einem Zins, bei dem man über eine Sonderkündigung und Refinanzierung nachdenken sollte, sofern das 2013 abgeschlossen wurde.

  • 4,47% klingt für mich nach einem Zins, bei dem man über eine Sonderkündigung und Refinanzierung nachdenken sollte, sofern das 2013 abgeschlossen wurde.

    Ich war mir nicht sicher, ob das Darlehen aus 2013 oder nicht nur gemeint war, dass das Haus Baujahr 2013 hat. 2013 waren die Bauzinsen eigentlich deutlich niedriger, meine ich.

  • Ich war mir nicht sicher, ob das Darlehen aus 2013 oder nicht nur gemeint war, dass das Haus Baujahr 2013 hat. 2013 waren die Bauzinsen eigentlich deutlich niedriger, meine ich.

    Ich war mir auch nicht sicher. Ganz unplausibel ist es nicht. Aber 4,5% ist jetzt auch für die letzten Jahre schon eher schlecht. Auf jeden Fall würde mich bei dem Zinssatz mal die aktuelle Tilgungsrate interessieren. Bei 1500€ Rate kann das nicht viel sein. Insofern wäre Sondertilgung deutlich vor weiterer Geldanlage

  • Danke für deine Antwort.

    Restschuld: 296.000€, Zins: 4,47%, Sollzins: 25 J..


    Der AG zahlt 50€ dazu.

    Sondertilgen was geht, bzw. wenn seit Vollauszahlung des Darlehens 10 Jahre vergangen sind, ein neues Darlehen mit bessserem Zins suchen und das alte kündigen.

    Das neue Darlehen mit angemessener Tilgung versehen. Das ist die beste und sicherste Rendite, die du momentan erreichen kannst.

    bAV würde ich beitragsfrei stellen und das freie Geld zusätzlich in den ETF-Sparplan stecken.

    Hast du neben den 30.000€ im Depot noch anderweitiges Sparguthaben?

    Wenn nein, würde ich an deiner Stelle noch

    ein simples Tagesgeldkonto besparen. Du weißt nie, ob und wann was am Haus kaputt geht, und sollten die Kurse dann gerade schlecht stehen, willst du dafür ja nicht ans Depot gehen.

  • Godman2

    Habe nur Deinen Beiträge Nr. 1 und 5 überflogen ...

    beschäftige ich mich grade sehr intensiv mit dem Thema Altersvorsorge.

    Das kann man den meisten Menschen nur empfehlen.

    mit 34 Jahren

    Besonders hilfreich, wenn solche Beschäftigungen mit dem Thema in jungen Jahren starten.

    Wir haben ein Haushaltsnetto von ... = 7340€.

    Was ja schon mal ganz so schlecht nicht ist ...


    Aus der Hüfte geschossen:


    - Gibt es auf der Versicherungsseite Lücken oder Optimierungsbedarf ?

    - Adäquate Rücklage für Notfälle vorhanden ?

    - Adäquate Rücklage für das Eigenheim (DHH) vorhanden ?

    - Meine Priorität wären Sondertilgungen so weit mir und gem. Darlehensvertrag möglich

    - Jedenfalls bis zu einem "angenehmen" Beleihungsauslauf (40 oder 50% vom Marktwert)

    - Dafür spricht auch die Kondition des Darlehensvertrages

    - Man könnte mal prüfen, ob da gem. § 489 BGB ein Ausstieg ohne VFE möglich ist und eine Prolongation zu besseren Konditionen bei der gleichen oder ein Wechsel zu einer anderen Bank - zwecks besserer Zinskonditionen (wenn man denn im zweit genannten Fall den bürokratischen Aufwand nicht scheut; Stichwort: EU-Wohnimmobilienkreditrichtlinie (WIKR))

    - als wichtigsten "Turbo" beim Vermögensaufbau sehe ich übrigens in dem Alter das Humankapital samt Pflege und Ausbau desselben an ...

    - von lang laufenden und bindenden Finanz-Verträgen (Dein Hauskredit ausgenommen) würde ich mich in jungen Jahren fern halten (da bietet ein Aktien-Depot oder auch ein ETF-Depot deutlich mehr Flexibilität).

    Was würdet ihr mit dem Überschuss an Geld anstellen? / Ich habe Ideen aber wenig Ahnung.
    - Kapitalanlage Wohnung / Mehrfamilienhaus?

    Davon würde ich vor dem Hintergrund der (knappen) frei verfügbaren Mitteln sowie dem noch laufenden Hauskredit für das selbst genutzte Haus (aber auch dem Einkommen) unbedingt abraten.

    - All in Aktien (habe z.Z. 8% p.a.)?

    Würde ich erst machen (also Sparrate "All in Aktien"), wenn die Rücklagen etwas höher und die Restschuld etwas niedriger sind. Einen gewissen Teil der Sparquote aber schon jetzt weiter in die ETFs zu schieben ist dennoch ein gangbarer Weg. Bei parallelem Aufbau der freien Mittel.

    Ich fühle mich nicht gut situiert weil ich nicht - wie viele andere hier - ein Erbe erwarte. Alles für die Zukunft darf ich selber aufbauen, daher auch 2 Jobs.

    Zum einen: Unter "gut situiert" versteht fast jeder etwas anderes. Ein bescheiden lebender Single mit halbwegs "sicherem Job" und ohne Kredite, ohne Auto usw. kann sich vielleicht schon mit 100.000 € "gut situiert" fühlen. Eine Familie mit Kind, Haus, Kredit und halbwegs gehobenem Lebensstil samt Autos wird dafür (ganz) andere Beträge ansetzen.


    Zum anderen: Man könnte da fast meinen ein gewisses Bedauern oder gar eine leichte Larmoyanz herauszuhören. Vielleicht deute ich das da auch nur hinein. Wie auch immer: Zum Thema Erbschaften habe ich ein differenziertes und ambivalentes Verhältnis. Mein bescheidenes Vermögen wird beispielsweise in eine Stiftung wandern. Auf den "finanziellen Beinen" oder "Säulen" von "Toten" sein "eigenes Leben aufzubauen" - muß nicht immer zwingend von Vorteil sein. Jedenfalls nach meinen langjährigen Beobachtungen in meinem Umfeld.


    Du/Ihr habt schon ein Haus gekauft. Euer Nettoeinkommen ist nicht ganz schlecht. Ein paar Ersparnisse sind auch schon vorhanden. Du bist noch jung (jedenfalls aus meiner Sicht). Last but not least - nach meinem Dafürhalten eher das Wichtigste: Du willst bzw. fängst an Dich mit Finanz-Themen intensiver zu beschäftigen. Der Appetit kommt und/oder steigt nicht selten beim Essen ...


    Dabei würde ich zunächst eher den Blick auf "Vermögensaufbau" legen (samt - zumindest zunächst - zügiger Kredittilgung; auch einen solchen Kredit zu tilgen ist Vermögensaufbau. Und das mietfreie Wohnen wird in Deutschland (noch) nicht besteuert). In späteren Jahren wird dann der "allgemeine Vermögensaufbau" ohnehin in die "Altersvorsorge" bzw. die "Ruhestandsplanung" münden bzw. wenigstens mit einbezogen werden.



    Dir weiter gute Gedanken und dann ebensolche Finanzentscheidungen !

  • 4,47% klingt für mich nach einem Zins, bei dem man über eine Sonderkündigung und Refinanzierung nachdenken sollte, sofern das 2013 abgeschlossen wurde.

    Das Haus wurde im Jahr 2023 gekauft und mit etwa 90% verhältnismäßig hoch finanziert. Das und die 30 Jahre Bindungsfrist machen den Kredit so teuer.


    Das ist halt der Preis der Angst. :)


    Was mit 4 vornedran ist kein Topzins, den man für 30 Jahre festhalten muß. Ich hätte die 30 T€ ETF vermutlich in die Finanzierung gesteckt (die dadurch von 90% auf 80% heruntergegangen wäre) und eine kürzere Zinsbindung gewählt.


    Dadurch wäre der Zins um mindestens einen halben Prozentpunkt heruntergegangen, das hätte ich mit in die Tilgung gesteckt. Weil dadurch das Kreditvolumen insgesamt heruntergegangen wäre, hätte ich vermutlich dennoch die gleiche Rate gewählt, wodurch die Tilgung wieder höher gegangen wäre.


    Jetzt denkt der Kreditnehmer an Sondertilgungen und hat auch reichlich Geld dafür. Könnte sein, daß er die 30 Jahre Zinsbindung überhaupt nicht braucht, weil der Kredit vorher zurückgezahlt ist.


    Man hätte das vorher mit Excel durchspielen können, das fällt nicht jetzt vom Himmel.

  • Man hätte das vorher mit Excel durchspielen können, das fällt nicht jetzt vom Himmel.

    Statt jetzt nochmal deutlich zu machen, dass man es selbst schon vorher besser gewusst hätte, könnte man aber auch einfach jetzt durch Hinweise daran mitwirken, dass der TO jetzt eine gute Entscheidung treffen kann.


    Ich würde mit 2,50 € pro qm Wohnfläche jeden Monat eine Rücklage für die Immobilie aufbauen. Und den Rest (wenn möglich durch eine Erhöhung der mtl. Tilgung) größtenteils in den Kredit stecken: Ergänzend würde ich höchstens eine moderate Erhöhung des ETF-Sparplans um 100 oder 200 Euro im Monat machen.

  • Man hätte das vorher mit Excel durchspielen können, das fällt nicht jetzt vom Himmel.

    Statt jetzt nochmal deutlich zu machen, dass man es selbst schon vorher besser gewusst hätte, könnte man aber auch einfach jetzt durch Hinweise daran mitwirken, dass der TO jetzt eine gute Entscheidung treffen kann.

    Genau das habe ich ja gemacht, wie Du beim sorgfältigen Lesen auch erkennen kannst.


    Der TO hat aus Angst eine unnötig teure Finanzierung gewählt. Aus der kommt er jetzt nicht mehr heraus, den Schaden minimieren kann er jetzt durch Sondertilgungen. Das Geld dazu hat er, ich habe ihm dazu auch geraten.


    Da draußen sind noch viele Angsthasen, die aber noch vor dem Abschluß ihrer Immobilienfinanzierung stehen. Denen sage ich: Zahlt nicht den Zinsaufschlag für eine 30jährige Zinsbindung, sondern geht mit der Zinsbindung kürzer, gerade dann, wenn Ihr sehr vorsichtig kalkuliert. Es muß für Euch ja nicht gleich eine 10jährige Zinsbindung sein, aber es können ja statt 30 auch nur 15 oder 20 Jahre sein. Kürzere Zinsbindungfristen sind billiger, also erhöht für den günstigeren Zins die Tilgung.


    Ich finde, das ist ein ausgesprochen handfester Vorschlag (den ich oben ja schonmal ausgeführt habe!). Findest Du nicht?