PKV für Übergangszeit 1. Staatsexamen zum Referendariat?

  • Guten Tag,

    ich stelle mal ein paar Fragen für meine Tochter, 22 Jahre, die bald das 1. Staatsexamen als Lehrerin abgeschlossen hat und ca. 4 Monate später ins Referendariat startet.

    Momentan ist sie bei der TK als Studierende gesetzlich versichert.

    Wir nehmen eine Beamtenlaufbahn an.

    1.) Sollte sie bis zum Beginn des Referendariats bei der TK bleiben oder sollte/kann sie schon vorher in die PKV wechseln?

    2.) Es gibt auch Optionen/Anwartschaften, bei denen man das Alter und/oder die Gesundheit einfrieren kann, macht das Sinn und zu welchem Zeitpunkt?

    3.) Welche Versicherungsmakler bieten das komplette Spektrum an und nicht nur das von ihnen selbst bevorzugte Portfolio?

    4.) Man liest viel von BU und Dienstunfähigkeitsklausel und das wird auch gerne angeboten - aber macht sowas als Beamter Sinn?

    5.) Man kann natürlich nur begrenzt in die Glaskugel schauen, aber welche Versicherungen bieten ein sehr gutes Preis-/Leistungsverhältnis und sind ohne Einschränkungen empfehlenswert?

  • zu 1) Sie kann im Referendariat zur PKV wechseln, wenn sie über der BBG verdient. Ist vermutlich nicht der Fall.


    zu 2) Vermutlich ja bei dieser Planung. Fachmann fragen.


    zu 3) und 4) Ja. FT schreibt: "Jeder Berufstätige sollte eine BU haben."

    Siehe Berufsunfähigkeitsversicherung: Wann ist die BU sinnvoll? (finanztip.de)

    Dort werden auch gute Ver­si­che­rungsmakler empfohlen.


    zu 5) Wieder Fachmann fragen oder zuerst einlesen:

    Berufsunfähigkeit / Berufsunfähigkeitsversicherung (schlemann.com)

  • zu 4)


    Es ist auf jeden Fall sinnvoll sich mit dem Thema zu befassen. Deine Tochter wird ja nicht sofort Beamtin auf Lebenszeit. Nach meinem Kenntnisstand erwirbt man als (angehender) Beamter erst nach 5 Jahren Anspruch auf ein Ruhegeld, sollte man aus gesundheitlichen Gründen dienstunfähig werden.

  • Und Berufsunfähigkeit und Dienstunfähigkeit sind auch nochmal zwei Paar Stiefel. Es hat als Beamter schon etwas für sich, zumindest in den ersten Jahren eine Dienstunfähigkeitsversicherung abzuschließen.

  • 1.) Sollte sie bis zum Beginn des Referendariats bei der TK bleiben oder sollte/kann sie schon vorher in die PKV wechseln?

    zu 1) Sie kann im Referendariat zur PKV wechseln, wenn sie über der BBG verdient. Ist vermutlich nicht der Fall.

    Die BBG spielt keine Rolle, sofern sie verbeamtet ist! Ab dem Zeitpunkt der Verbeamtung kann sie sich anteilig privat versichern…


    2.) Es gibt auch Optionen/Anwartschaften, bei denen man das Alter und/oder die Gesundheit einfrieren kann, macht das Sinn und zu welchem Zeitpunkt?

    Ja, nennt sich große Anwartschaft. Nur wozu? Plant sie ein Auslandsjahr um danach wieder verbeamtet zu arbeiten?


    4.) Man liest viel von BU und Dienstunfähigkeitsklausel und das wird auch gerne angeboten - aber macht sowas als Beamter Sinn?

    Ja, gerade in den ersten 5 Jahren besonders, danach nur noch bedingt bzw. in niedrigerem Umfang. Da gibt es spezielle Angebote für die Anfangszeit. Genau wie bei der PKV sind umfangreiche Gesundheitsfragen zu beantworten, daher würde ich das in einem Aufwasch machen, gerade wenn man noch jung und gesund ist…


    5.) Man kann natürlich nur begrenzt in die Glaskugel schauen, aber welche Versicherungen bieten ein sehr gutes Preis-/Leistungsverhältnis und sind ohne Einschränkungen empfehlenswert?

    Meine Wahrnehmung zu PKV: Entweder man geht zum Marktführer (Debeka) mit Eigenvertrieb oder man wendet sich an einen Makler, der fast alle anderen im Angebot hat und der einen berät. Beides hat imho Vor- und Nachteile…


    Zur BU (ähnlich aber auch bei der PKV) empfiehlt Finanztrip diese Makler:

    Be­rufs­un­fä­hig­keits­ver­si­che­rung Test & Vergleich 2024
    Mit unserem BU Vergleich & Arbeitsunfähigkeitsversicherung Test findest Du eine billige Berufsunfähigkeitsversicherung.
    www.finanztip.de


    Auch hier gibt es Versicherer, die von Maklern nicht angeboten werden. Ich würde mir ergänzend hierzu vor allem einmal die Angebote der Provinzial-Rheinland anschauen.


    Viel Erfolg euch beiden! :thumbup:

  • zu 1) Sie kann im Referendariat zur PKV wechseln, wenn sie über der BBG verdient. Ist vermutlich nicht der Fall.

    Hornie , es handelt sich ja nicht um eine Rechtsreferendarin, sondern um eine Lehramtsanwärterin. Deshalb liegt FinanztipUser mit

    Die BBG spielt keine Rolle, sofern sie verbeamtet ist! Ab dem Zeitpunkt der Verbeamtung kann sie sich anteilig privat versichern…

    in der richtigen Rille. ;)

    Arbeit macht Spaß. Aber wer kann schon Spaß vertragen?





  • … wobei man auch da mal genauer hinschauen müsste, das handhaben die Länder bundesweit sehr unterschiedlich und teilweise gibts da nicht wenige Beamte ;) :

    https://www.jurinsight.de/jura-referendariat/verbeamtung

    Beim Lesen des Artikels sollte man aber eines nicht übersehen: Da ist immer von "Referendaren" die Rede. Gemeint sind aber in diesem Beitrag aus der Jura-Ecke ausschließlich Rechtsreferendare, aber z. B. keine Lehramtsanwärter.


    Der Artikel stellt richtigerweise klar, dass die Verbeamtung bei (Rechts-)Referendaren eine Zeitlang mal in praktisch allen Bundesländern kein Thema mehr war, behält aber für sich, warum das so gekommen war.

    Arbeit macht Spaß. Aber wer kann schon Spaß vertragen?





  • Hornie , es handelt sich ja nicht um eine Rechtsreferendarin, sondern um eine Lehramtsanwärterin.

    Das hatte ich schon verstanden, jedoch

    Wir nehmen eine Beamtenlaufbahn an.

    so verstanden, dass eine Verbeamtung noch nicht zu Beginn des Referendariat vorliegt. Das ist halt unterschiedlich in den Bundesländern. PKV ab Beamtenbeginn ist eindeutig.

  • Auch hier gibt es Versicherer, die von Maklern nicht angeboten werden. Ich würde mir ergänzend hierzu vor allem einmal die Angebote der Provinzial-Rheinland anschauen.

    Gute Versicherungsmakler beziehen in Vergleiche auch Anbieter wie Debeka oder HUK mit ein, die sie nicht vermitteln können. Dabei stellt man dann häufig fest, dass diese unter qualitativen Gesichtspunkte eher im Mittelfeld oder noch darunter angesiedelt sind.


    Wo sehen Sie bei BU / DU besondere Pluspunkte bei der Provinzial-Rheinland?

    Dr. Schlemann unabhängige Finanzberatung GmbH & Co. KG
    Von Finanztip empfohlene Spezialisten für Berufsunfähigkeit und private Krankenversicherung | Angaben gem. § 11 VersVermV, § 12 FinVermV: https://schlemann.com/erstinformationen | Beiträge in der Finanztip Community erstelle ich mit größtmöglicher Sorgfalt, jedoch ohne Gewähr für Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität. Deren Nutzung erfolgt auf eigene Gefahr.

  • Gute Versicherungsmakler beziehen in Vergleiche auch Anbieter wie Debeka oder HUK mit ein, die sie nicht vermitteln können. Dabei stellt man dann häufig fest, dass diese unter qualitativen Gesichtspunkte eher im Mittelfeld oder noch darunter angesiedelt sind.


    Wo sehen Sie bei BU / DU besondere Pluspunkte bei der Provinzial-Rheinland?

    Ist denn bei diesem Vergleich auch die Provinzial mit drin? Den Vorteil hatten wir doch neulich in einem anderen Thread besprochen (Wie ist eine möglichst hohe Berufsunfähigkeits- und Dienstunfähigkeitsabsicherung für Beamte möglich?) Primär die nicht begrenzte Versicherungshöhe bei ansonsten sehr guten Bedingungen! Konkret hatte ich den Markt für DUs vor rund drei Jahren aus familiären Gründen einmal genauer angeschaut und das war der einzige Anbieter, der die folgenden Merkmale alle (!) erfüllt hat:


    1. Sehr gut getestete reguläre BU-Bedingungen laut der üblichen Ratings und Finanztest

    2. Echte und vollständige DU-Klausel

    3. Laufzeit bis 67 Jahre

    4. 3% Leistungsdynamik möglich

    5. Versicherungssumme bis 60% des Bruttoeinkommens, d.h. keine Beschränkung der Summen für Beamte ggü. Angestellten


    -> Kennen Sie Stand heute einen Anbieter in Ihrem Portfolio, der diese Kriterien alle erfüllt?


    Allianz und co. bieten für Einsteiger interessante Kombinationen an, limitieren aber die Summe stark. Von denen mit Eigenvertrieb ist die HUK ist auf 1.500€ beschränkt, Sparkassenversicherungen teilweise auf 1.300€. Leistungstechnisch ist die Debeka bei den DU-Versicherungen in Hinblick auf die BU-Bedingungen grottenschlecht. Die Nürnberger scheint die Kunden mit einer nicht echten DU-Klausel veräppeln zu wollen. Viele Anbieter haben keine 3% Leistungsdynamik in den Verträgen. DBV/Axa macht es bezüglich der Summe ähnlich: Immer nur geringe Summen als Absicherung möglich, teilweise mit weiteren Auflagen/Einschränkungen für Beamte.


    Angenommen die Tochter von go4java würde als Beamtin mit A13 anfangen und dann sehr zeitnah in eine Schulleitungsposition mit A16 befördert. Ihr Bruttogehalt läge dann relativ bald bei 6.000€ im Monat ihr Netto bei fast 5.000€ p.M. Angenommen im DU-Fall hätte Sie eine monatliche Versorgung in Höhe von 2.000€ und würde a) die netto-Lücke von 3.000€ schließen wollen und b) noch rund 600€ pro Monat weglegen wollen, die ihr auch im alter reduziertes Einkommen ausgleicht.


    -> Welche eine (!) Versicherung würden Sie hier empfehlen?


    Aus dem letzten Thread hatte ich noch im Ohr, dass Sie das über mehrere Versicherungsverträge lösen würden. Ich vermute, eben weil keine Versicherung mit den o.g. Anforderungen eine Monatssumme i.H.v. 3.600 € mit echter DU-Klausel, 3% Leistungsdynamik bis 67 und auch ansonsten guten BU-Bedingungen anbietet...

  • Anforderungen eine Monatssumme i.H.v. 3.600 € mit echter DU-Klausel, 3% Leistungsdynamik bis 67 und auch ansonsten guten BU-Bedingungen anbietet

    Das ist tatsächlich eine spannende Frage, die mich auch interessiert. Warum nicht eine Bayerische + Alte Leipziger abschließen und die maximale Absicherungshöhe dieser Kombination wählen? Meines Wissens bietet die Bayerische seit 2024 sehr gute BU-Konditionen und die gewünschte DU-Klausel an. Der AL wiederum ist der Beamtenstatus egal, was gewisse Limitationen hinsichtlich der (bei Beamten meist nur sehr niedrigen) Absicherungshöhe "entfernt". Damit ist die AL meines Wissens so ziemlich der einzige Versicherer, der für Beamte in so einer Zwei-Vertrags-Kombi Sinn macht. Ich lasse mich aber sehr gerne eines Besseren belehren. 🙂