Riestervertrag lohnenswert?

  • Danke für deine Ausführungen! Ja, die KI macht häufig Fehler.

    Die Zahlen stimmen, ich habe den Vertrag noch in der Ausbildung abgeschlossen.

    Deine Ausführungen zu Aktien sind natürlich richtig, nichtsdestotrotz ist es die einzige Möglichkeit, der Inflation zu trotzen.


    Ich habe nun bei der Leipziger abgeschlossen. Ist eine Nettopolice. Ich werde berichten, wie die Anlagenstrategie der Versicherung aussieht. Ich habe irgendwo gelesen, dass man den Auszahlungstermin auf 84 hochlegen kann, um länger das Geld in dem Etf zu lassen. Mal schauen, welche Möglichkeiten das Onlineportal bietet. Wichtig ist jetzt erstmal, dass das Guthaben von der Debeka übertragen wird. Für mich fühlt es sich gut an. Die Zulagen (knapp 8000 €) sind nicht weg und ich profitiere von den vielen Jahren, in denen ich Kinderzulagen bekomme. Die Kosten sind auch sehr überschaubar, auch wenn ich mich ärgere, dass ich so viel an die Debeka gezahlt habe. Aber wie sagt man hier so schön: Dem schlechten Geld kein gutes hinterherwerfen.

    Neben der Beamtenpension zahle ich noch fleißig in einen ETF ein.

  • Ich habe nun bei der Leipziger abgeschlossen. Ist eine Nettopolice. Ich werde berichten, wie die Anlagenstrategie der Versicherung aussieht. Ich habe irgendwo gelesen, dass man den Auszahlungstermin auf 84 hochlegen kann, um länger das Geld in dem Etf zu lassen.

    Du hast also gestern am Sonntag online über fragfina abgeschlossen ? Wann soll laut Vertrag die Auszahlphase der Riesterrente starten ?

  • Mich würde ja mal interessieren, wie hoch der Anteil ist, der tatsächlich in ETF investiert wird?
    Ich erinnere mich noch gut an das Desaster mit fairr und deren ETF-Riesterverträgen.
    Auch DWS und Union haben mit Ihren Fondsriestern schon herbe Verluste eingefahren.

    Klar, man kann Glück haben, aber wenn es blöd läuft kommt nachher kaum mehr als die Beitragsgarantie dabei heraus.

  • Mich würde ja mal interessieren, wie hoch der Anteil ist, der tatsächlich in ETF investiert wird?
    Ich erinnere mich noch gut an das Desaster mit fairr und deren ETF-Riesterverträgen.
    Auch DWS und Union haben mit Ihren Fondsriestern schon herbe Verluste eingefahren.

    Klar, man kann Glück haben, aber wenn es blöd läuft kommt nachher kaum mehr als die Beitragsgarantie dabei heraus.

    Das kommt wohl stark auf den Anbieter und die verbleibende Laufzeit an.

  • Das kommt wohl stark auf den Anbieter und die verbleibende Laufzeit an.

    Hmm,
    sowohl DWS, Union und auch fairr haben ja z.B. 2008 oder 2020 unabhängig von den Laufzeiten die Aktienquoten in Ihren Riester-Verträgen teilweise auf '0' reduziert. :/
    fairr war da wohl am Extremsten, da im März 2020 einfach alle Riester-Verträge in Cash umgeschichtet wurden.
    Union hat da wohl so gehandelt, dass Verträge deren Guthaben weit oberhalb der Beitragsgarantie lagen, weiter investiert geblieben sind. Allerdings gibt es dort auch Verträge, die seit 2008 nur noch minimal in Aktien investiert waren/sind.:/

    Insgesamt scheint es mir mehr ein Glücksspiel zu sein, ob man unabhängig vom Anbieter dauerhaft eine hohe Aktienquote beibehält. :/
    Transparenz sieht irgendwie anders aus.

  • Das habe ich auch mehrfach gehört, daher fragte ich, ob es sinnvoll sein kann. Das Auszahlungsalter hoch zu setzen, damit die Umschichtung erst so spät wie möglich beginnt.

    Ich sehe das etwas zwiespältig.
    Gibt es denn eine Garantie dafür, dass es bei einer hohen Aktienquote bleibt, wenn man das Auszahlungsalter hoch setzt?
    So wie ich es bisher sehe, entscheidet einzig der Vertragspartner darüber wann und wie umgeschichtet wird. Und wenn der Vertragspartner auf Grund seines Risikomodells zur Entscheidung kommt, das es (für Ihn!) besser ist mit sicheren Geldanlagen die notwendigen Renditen zur Beitragsgarantie zu erfüllen, hast Du keine Chance daran etwas zu ändern.

    Außerdem würde ich gerne in jüngeren Jahren von meiner Rente profitieren. Was nutzt es mir, wenn ich erst mit 83 wieder an mein Geld komme und dann wohlmöglich gar nicht mehr viel davon habe weil mein Körper/Geist nicht mehr mitmacht? :/

  • Ich sehe das etwas zwiespältig.
    Gibt es denn eine Garantie dafür, dass es bei einer hohen Aktienquote bleibt, wenn man das Auszahlungsalter hoch setzt?
    So wie ich es bisher sehe, entscheidet einzig der Vertragspartner darüber wann und wie umgeschichtet wird. Und wenn der Vertragspartner auf Grund seines Risikomodells zur Entscheidung kommt, das es (für Ihn!) besser ist mit sicheren Geldanlagen die notwendigen Renditen zur Beitragsgarantie zu erfüllen, hast Du keine Chance daran etwas zu ändern.

    Wäre ich ein Anbieter, würde ich komplett umschichten, sobald die niedrige Messlatte „garantiertes Summe“ erreicht ist. Denn ab da nützt doch die weitere Steigerung nicht mehr dem Anbieter, oder?

  • Wäre ich ein Anbieter, würde ich komplett umschichten, sobald die niedrige Messlatte „garantiertes Summe“ erreicht ist. Denn ab da nützt doch die weitere Steigerung nicht mehr dem Anbieter, oder?

    Natürlich nutzt das dem Anbieter.
    Das Riester-Guthaben muss ab einem bestimmten Alter verrentet werden. Entweder über die Versicherung oder der Riester-Anbieter muss dann eine Rentenversicherung für Dich abschließen.
    So oder so ein gutes Geschäft, da die Versicherungen mit extrem niedrigen RF rechnen. Kaum ein Riester-Sparer dürfte je sein verrentetes Kapital wiedersehen. -> Sterblichkeitsgewinne! ;)

    hanselas
    Bei Dir kommt ja die eigentliche Rendite über die Zulagen. Da lohnt es sich dann natürlich bis zum auslaufen der Kinderzulagen so einen Vertrag zu besparen.

  • hanselas

    Du bist sichtlich vom Gestaltungsdrang beseelt.

    Für Riesterverträge gibt es staatliche Förderung. Darauf bist Du offenbar eingerastet, dieses Geld kannst Du Dir einfach nicht entgehen lassen. Ob das letztlich sinnvoll ist oder nicht, spielt für Dich eigentlich keine Rolle.

    Über Jahrzehnte hattest Du einen "normalen" Riestervertrag, also einen solchen, der in festverzinsliche Papiere investiert und bei dem die staatliche Förderung gleich an den Finanzprodukteverkäufer und den Anbieter durchgereicht wird. Das empfindest Du als ungünstig, hast den Vertrag daher im Frühjahr erstmal auf beitragsfrei gestellt (wodurch natürlich auch die Staatsknete nicht weiter fließt).

    Einige Zeit später bist Du zu der Überzeugung gelangt, daß Du irgendwas machen mußt, hast dann auch umgehend gehandelt und die Community im nachhinein (!) über Deine Schritte informiert.

    Das hätte ich vermutlich anders gemacht. Sinn einer öffentlichen Diskussion ist ja, daß man Gedanken vor der Entscheidung austauscht mit dem Ziel, durch den Austausch mit anderen vielleicht schlauer zu werden. Nicht so Du: Du warst ja bereits fest entschlossen, Deinen Riestervertrag zu tauschen gegen einen fondsbasierten Vertrag, den Du auch unbedingt als Nettopolice abschließen wolltest in der Hoffnung, damit Geld zu sparen. In Wirklichkeit hast Du damit kein Geld gespart, sondern welches ausgegeben, vielleicht weniger als sonst.

    Du hast einige komplexe Fragen ins Forum gestellt, Antworten darauf aber nicht abgewartet, auch keinen Schlüsse daraus gezogen, daß niemand antwortet. Auch auf Deine eigenen Fragen an den neuen Versicherer hast Du noch keine Antworten, möchtest beispielsweise die Anlagestrategie des neuen Versicherers erst noch klären. Aber mit dem Unterschreiben hattest Du es dringend, so daß Du das sogar am Wochenende erledigt hast.

    Auch das hätte ich anders herum gemacht, nämlich erst gewartet, bis meine Fragen beantwortet sind und mir dann überlegt, ob ich unterschreibe.

    Aber es ist Dein Geld, mit dem Du machen darfst, was Du willst.

  • Das habe ich auch mehrfach gehört, daher fragte ich, ob es sinnvoll sein kann. Das Auszahlungsalter hoch zu setzen, damit die Umschichtung erst so spät wie möglich beginnt.

    Einen Riestervertrag verrenten zu lassen macht in keinem Fall Sinn. Du musst während der Ansparphase schon die Garantie Kröte schlucken, die Rendite kostet. Die Rentenphase ist immer so gerechnet dass die Gesellschaft gewinnt.

    In meinen Augen sollte man Riester nur mit Kindern und als Nettofondpolice machen und man sollte vor Verrentung den §92a EStG Joker ziehen damit es erst garnicht zur Verrentung kommt.

  • Einen Riestervertrag verrenten zu lassen macht in keinem Fall Sinn. Du musst während der Ansparphase schon die Garantie-Kröte schlucken, die Rendite kostet. Die Rentenphase ist immer so gerechnet, dass die Gesellschaft gewinnt.

    Unser lieber Staat wünscht aber, daß Riesterverträge verrentet werden. Für manche Leute, die sich mit dem Sparen schwertun, ist das auch keine schlechte Idee. "In keinem Fall" ist also nicht zutreffend.

    In meinen Augen sollte man Riester nur mit Kindern und als Nettofondspolice machen und man sollte vor Verrentung den §92a EStG Joker ziehen damit es erst garnicht zur Verrentung kommt.

    Eine Nettopolice ist billiger als eine normale Police, so wie ein Girokonto bei der Online-Bank billiger ist als bei der Sparkasse vor Ort. Kostenbewußte Leute wählen jeweils das erste, wohingegen die Verkäufer der jeweils zweiten Variante blumig erklären, warum es besser sei, die zweite Variante zu wählen. Für sie (nicht für den Anleger!) stimmt das ja auch.

    In Aktien zu investieren hat in der Vergangenheit mehr gebracht als die Investition in Renten - aber der Anleger muß der Typ dafür sein. Die Deutschen sind mehrheitlich Sicherheitsanleger, die wollen das nicht.

    Der "Joker" nach §92a EStG ist Dein besonderer Liebling. Für Leute, die Dich nicht so gut kennen, erkläre ich mal, was damit gemeint ist:

    Man kann das Kapital eines Riestervertrags vorzeitig zum Teil oder komplett für Immobilienzwecke entnehmen, das ist der sog. "Wohn-Riester". Man entnimmt also Kapital, das sich in einem üblichen, also schwachen Riestervertrag mit vielleicht 1,5% verzinst, und steckt das Geld ins Haus, muß also beispielsweise 20.000 € weniger Darlehen aufnehmen als ohne das. Das spart dem Häuslebauer 20 T€ * Darlehenszins an Zinszahlung. Ein Darlehen könnte aktuell 3,5% kosten. Das ist für den Anleger also ein positives Zinsdifferenzgeschäft.

    Jetzt ist ein Riestervertrag aber ein Sparvertrag mit nachgelagerter Besteuerung: Die Sparraten kann man von der Steuer absetzen, dafür versteuert man später die Auszahlungen. So weit, so logisch.

    Hat man aber zwischendurch das Kapital entnommen und in ein Haus gesteckt, gibt es später keine Auszahlungen, die der Staat besteuern kann. Also werden die Auszahlungen simuliert: Es wird ein fiktives Konto angelegt, das sog. "Wohnförderkonto", das fiktiv mit 2% verzinst wird. Das ist für den Anleger immer noch ein gutes Geschäft: Er spart die 3,5% Darlehenszins, seine Steuerbasis erhöht sich aber nur um 2%, nicht um 3,5%. Im Ruhestand versteuert er den Stand dieses Wohnförderkontos dann (Details lasse ich hier weg).

    Diese Versteuerung ist Dir aber ein Dorn im Auge.

    Du schlägst daher vor, der Häuslebauer soll die 20 T€ nicht aus dem Riestervertrag entnehmen, sondern denselben weiterführen. Der Häuslebauer soll weiter die 1,5% Riesterzins kassieren und für die z.B. 20 T€, die er so mehr als Hausdarlehen aufnehmen soll, 3,5% Zinsen zahlen.

    Erst unmittelbar vor dem Beginn der Leistungsphase soll er nach Deiner Lesart das Kapital entnehmen und es z.B. als Sondertilgung in das Immobiliendarlehen stecken. Dann wird zwar auch ein Wohnförderkonto angelegt, aber Dein Anleger spart so die Versteuerung der fiktiven Zinsen. Auch kann man (mit Steuerrabatt) das Wohnförderkonto mit einem Schlag ablösen. Darum geht es Dir.

    Wenn man nachrechnet, stellt man allerdings fest, daß Deine Variante für den Anleger dennoch teurer ist.

    Ich halte das Einbeziehen eines schlecht verzinsten Riestervertrags in eine Immobilienfinanzierung für einen ziemlich eleganten Weg, diesen schlecht verzinsten Riestervertrag sinnvoll zu verwenden.

    Es mag anders sein, wenn der Riestervertrag auf Aktien basiert, weil man von denen erwartet, daß sie sich besser rentieren als Renten (und auch mehr Rendite erwirtschaften, als ein Immobiliendarlehen kostet). Kann man machen, das ist aber halt Spekulation, die für den deutschen Sicherheitsanleger nichts ist. Wenn die Börsen genau zu dem Zeitpunkt gecrasht sind, an dem Dein Anleger den "Joker" ziehen will, schaut er in die Röhre. Die Beitrags- und Zulagengarantie gilt ja erst zum Beginn der Leistungsphase.

    Des Lebens ungemischte Freude ward keinem Irdischen zuteil.

    :)

  • Einen Riestervertrag verrenten zu lassen macht in keinem Fall Sinn. Du musst während der Ansparphase schon die Garantie Kröte schlucken, die Rendite kostet. Die Rentenphase ist immer so gerechnet dass die Gesellschaft gewinnt.

    In meinen Augen sollte man Riester nur mit Kindern und als Nettofondpolice machen und man sollte vor Verrentung den §92a EStG Joker ziehen damit es erst garnicht zur Verrentung kommt.

    Du solltest Deinen Horizont erweitern.

    Bei Leistungsbezug im Alter kann die Verrentung durchaus günstiger sein als die einmalige Auszahlung.

  • Du schlägst daher vor, der Häuslebauer soll die 20 T€ nicht aus dem Riestervertrag entnehmen, sondern denselben weiterführen. Der Häuslebauer soll weiter die 1,5% Riesterzins kassieren und für die z.B. 20 T€, die er so mehr als Hausdarlehen aufnehmen soll, 3,5% Zinsen zahlen.

    Wieso gehst Du jedes mal davon aus, dass das "Vergleichsdarlehen" immer genau jetzt im aktuellen Zinsumfeld bei 3,5% aufgenommen wird und dass der Riester ein 1,5% festverzinster Riester ist, obwohl ich jedes mal dazu schreibe, dass eine ETF Nettopolice am sinnvollsten ist?

    Man kann hier genauso auch von einer 20 jährigen Finanzierung ausgehen, die bereits seit 2018 oder 2019 zu 1,% läuft. Oder man nutzt das Guthaben vor Renteneintritt dann dafür, dass man seine Wohnung/Haus barrierefrei umbaut und spart sich dafür dann das Darlehen zu diesem Zweck.

    Tomarcy Ich verstehe ehrlich gesagt die unterschwellige Kritik hier nicht, dieses Forum ist doch zur Verbraucheraufklärung da. Was also spricht dagegen den Verbraucher darüber aufzuklären, was er mit seinem Riester alles machen kann? In Anlagethreads kommen ja auch immer wieder die gleichen Tipps...

  • Hört sich spannend an. Wenn ich kurz vor 67 eine Immobilie kaufe und dafür das Riesterguthaben entnehme, komme ich doch auf einen guten Schnitt.

    Entweder versuchst Du es gerade (aus welchem Grund auch immer) ins Lächerliche zu ziehen, oder verstehst es nicht ganz (als Beamter solltest Du den 92a EStG eigentlich subsumiert bekommen). Für Leute die ihr Leben lang zur Miete wohnen, kommen die dort genannten Möglichkeiten natürlich eher nicht in Frage.