Zinsertragsbeispiel für msci world

  • Hallo zusammen,

    ich bin jetzt 61,5 Jahre u werde 2028 in Rente gehen. Ich hab 80.000€ auf der Bank (Ing-DiBa, Sparbriefe).

    Demnächst hätte ich nochmal 20 T€, die ich anlegen möchte. Mein Ziel: Es soll ein Zusatzenkommen sein.

    Ich würde ein Zinsertragsbeispiel für msci world sehen wollen. Ich finde dazu bei der Ing-DiBa nichts.

    Was kann man mit diesem ETF verdienen? Wie ist die Schwankung über die letzten Jahre bei diesem ETF.

    Was ist als Zukunftsaussicht für diesen ETF wahrscheinlich?

  • P.S.: ich habe jetzt etwas bei der Ing-DiBa gefunden:

    Überblick

    die waagerechte Achse ist ja klar: der Zeitraum. Aber die senkrechte? Was sind das für Werte?

    Unter dem Abschnitt "Performance im Vergleich" stehen 43%. Heißt das, dass dieser ETF in den letzten 12 Monaten 43% Zuwachs hatte?

  • Elena H.

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Ich bin jetzt 61,5 Jahre u werde 2028 in Rente gehen.

    Schau Dir gelegentlich mal an, was es Dir bringt, pünktlich mit 63 eine Rente zu beantragen (mit diesen bekanntlich fürchterlichen Abschlägen!), dann aber noch einige Jahre weiterzuarbeiten. Das nur am Rande.

    Ich hab 80.000€ auf der Bank (ING-DiBa, Sparbriefe).

    Demnächst hätte ich nochmal 20 T€, die ich anlegen möchte. Mein Ziel: Es soll ein Zusatzeinkommen sein.

    Du bist also ein Sicherheitssparer.


    Rein als Peilung: Eine Rente läuft durchschnittlich 20 Jahre, also etwa 250 Monate. Wenn Du diese 100.000 € auf diese Zeit verteilst, ergibt das 400 €/Monat.

    Ich würde ein Zinsertragsbeispiel für MSCI World sehen wollen. Ich finde dazu bei der ING-DiBa nichts.

    Das ist auch klar. Schließlich gibts bei Aktien ja keine Zinsen.


    Kauf Dir mal für 11,99 € folgendes Grundlagenbuch:

    Hartmut Walz - Ihre Finanzen fest im Griff: Vermögen aufbauen, statt Geld verschenken.


    Damit hast Du die Basics (die Du Dir natürlich auch kostenlos im Internet anlesen könntest!) an einer Stelle. Das Büchlein arbeitest Du durch und hast danach eine gute Finanz-Grundahnung.

    Was kann man mit diesem ETF verdienen? Wie ist die Schwankung über die letzten Jahre bei diesem ETF? Das ist als Zukunftsaussicht für diesen ETF wahrscheinlich?

    Mal so, mal so. Dieses Jahr steht mein entsprechender ETF auf außergewöhnlich guten +24%. Das kann nach meinem Dafürhalten nicht lang so weitergehen. Schwankungen protokolliere ich nicht, den Wert kannst Du im Internet finden. Mit den Zukunftsaussichten ist das so eine Sache. Prognosen sind allgemein schwierig, sofern sie die Zukunft betreffen.


    Bereits die Prognosen der Lottozahlen des kommenden Wochenendes sind nicht verläßlich.

  • ...

    Ich würde ein Zinsertragsbeispiel für msci world sehen wollen. Ich finde dazu bei der

    ...

    P.S.: ich habe jetzt etwas bei der Ing-DiBa gefunden:

    https://wertpapiere.ing.de/Investieren/Fonds/LU0533033667

    ...

    Du solltest schon auch genau hin schauen. Das Beispiel von dir bezieht sich auf den "Amundi MSCI World Information Technology UCITS ETF", der halt nur Tech-Werte enthält, und nicht auf den ""normalen"" MSCI World.

  • Wenn du die EUR 20k in einen ETF investieren willst, sollte dein Anlagehorizont 10 bis 15 Jahre betragen. Ist dein Anlagehorizont so lang? Wenn nein, lass die Finger von einer Anlage in den MSCI World und insbesondere von gehypten Sektoren- oder Themenfonds.


    Die historischen Renditen des MSCI World sind keine verlässliche Basis für eine zukünftige Entwicklung. Diesbezüglich schaue dir die Wertentwicklung des MSCI World im Zeitraum 2000 bis 2024 für jeweils fünf Jahre an.


    Für "Best Ager" bieten sich eher aktive gemanagte Dachfonds ETFs (z.B. Vanguard LifeStrategy o.ä.), breit gestreute ausschüttende Dividenden oder ggf. auch Anleihen ETFs an.
    Du musst dir zunächst jedoch im Klaren sein, ob das Kapital erhalten bleiben oder entnommen werden soll, und ob du ein regelmäßiges Einkommen aus Dividenden erzielen willst.


    Viel Erfolg bei deiner Geldanlage!

  • Für "Best Ager" bieten sich eher aktive gemanagte Dachfonds ETFs (z.B. Vanguard LifeStrategy o.ä.), breit gestreute ausschüttende Dividenden oder ggf. auch Anleihen ETFs an.
    Du musst dir zunächst jedoch im Klaren sein, ob das Kapital erhalten bleiben oder entnommen werden soll, und ob du ein regelmäßiges Einkommen aus Dividenden erzielen willst.

    Richtig. Denn irgendwann reicht das monotone „Sparplan MSCI World“ nicht mehr aus.

  • Wenn du die EUR 20k in einen ETF investieren willst, sollte dein Anlagehorizont 10 bis 15 Jahre betragen. Ist dein Anlagehorizont so lang? Wenn nein, lass die Finger von einer Anlage in den MSCI World und insbesondere von gehypten Sektoren- oder Themenfonds.

    Wenn einer mit Anfang 60 noch nie Geld an der Börse angelegt, sondern immer nur ultrasicheres Festgeld gekauft hat, dann dürfte es keine gute Idee sein, ihm zu einer Börsenengagement zu raten, wenngleich das Risiko überschaubar sein dürfte bei ganz erfreulichem Ertragspotential.

    Für "Best Ager" bieten sich eher aktive gemanagte Dachfonds ETFs (z.B. Vanguard LifeStrategy o.ä.), breit gestreute ausschüttende Dividenden oder ggf. auch Anleihen ETFs an.

    Von "gemanagten Dachfonds" halte ich überhaupt nichts, auch nicht vom "Lebensphasenmodell".

    Du musst dir zunächst jedoch im Klaren sein, ob das Kapital erhalten bleiben oder entnommen werden soll, und ob du ein regelmäßiges Einkommen aus Dividenden erzielen willst.

    Da bin ich dann wieder bei Dir: Eine Finanzplanung muß immer ganzheitlich sein.

  • Der Lifestrategie 60/40 von Vanguard bietet den Vorteil das die Anleihenrendite nur zu 70% versteuert werden muss, da Aufgrund des Aktienanteils von 60% die Teilfreistellung greift.


    Kauft man nur Anleihen müssen die Erträge voll versteuert werden.


    Die Kosten des Produktes dürften durch diesen Steuervorteil wohl bezahlt sein.


    Also bekommt man eine automatische 60/40 Aufteilung ohne eigenes rebalancing zum Nulltarif.

    Das lächelt mich irgendwie für den mittelfristigen Vermögensteil an. Für den langfristigen Einen Weltaktien- ETF und für das kurzfristige Geldmarkt ETF. Diese Produkte können dann so gewichtet werden das sich jeder damit wohlfühlt.

    Damit dürfte man sich schon recht einfach ein ordentliches Depot zusammenstellen können.


    Ob es die beste Lösung ist weiß ich nicht zumindest ist sie recht einfach.

    Und Einfachheit gewinnt.

  • Demnächst hätte ich nochmal 20 T€, die ich anlegen möchte. Mein Ziel: Es soll ein Zusatzenkommen sein.

    [...]

    Ich würde ein Zinsertragsbeispiel für msci world sehen wollen.

    Ich würde Dir empfehlen, Dich schlau zu machen, was ETFs eigentlich sind. Hier ein bisschen was von Finanztip zum Einlesen: Was sind ETFs? Die besten Indexfonds im Vergleich


    Ganz grundsätzlich gibt es bei ETFs keine "Zinserträge". Es gibt eine Gesamtrendite, die positiv oder negativ sein kann und sich zusammensetzt aus Kurssteigerungen und Dividenden der im ETF enthaltenen Aktienwerte. Die Dividenden werden entweder ausgeschüttet (bei ausschüttenden ETFs, meist quartalsweise) oder direkt wieder angelegt (bei thesaurierenden ETFs). Deshalb werden bei thesaurierenden ETFs auch keine Dividenden ausgewiesen, sondern diese schlagen sich direkt im Kursverlauf nieder.


    Bei einem marktbreiten Welt-ETF gab es langfristig (also über die letzten 50 Jahre oder so) eine durchschnittliche Rendite von 7% im Jahr, ABER: "durchschnittlich"! Das heißt, es gab nicht jedes Jahr sichere 7%, sondern es gab Jahre (wie das aktuelle) mit um die 25% Rendite, und dann aber auch Jahre (z.B. während der Finanzkrise 2008), wo es auf einen Schlag fast 40% runter ging, also eine Rendite von MINUS 40%. Selbst auf 10 Jahre gab es durchschnittliche negative (!) Renditen (und das vor Steuer und Inflation): Hier kannst Du Dir das ansehen: MSCI-World-Renditedreiecke-2024-WEISS.pdf


    Daher kommt die Empfehlung, in ETF nur Geld anzulegen, auf das man mindestens 10-15 Jahre keinen Zugriff braucht. Auch bei 10-15 Jahren Anlagedauer hat man allerdings keine Garantie auf 7% pro Jahr. Nach 10-15 Jahren stehen die Chancen aber gut, dass man zumindest nominell (wie gesagt, vor Steuer und Inflation) nicht im Minus ist.


    Bei einem ausschüttenden ETF auf einen marktbreiten Welt-Index (z.B. MSCI World, MSCI ACWI, FTSE All World, FTSE Developed World) ist die Ausschüttung in der Regel recht niedrig, in der Größenordnung 1,5% bis 2 % pro Jahr. Bei 20.000 EUR Anlagevermögen wären das ca. 300 bis 400 EUR / Jahr, also gerade mal 25 bis 33 EUR / Monat. "Zusatzeinkommen" ist das nicht so wirklich.


    Denn diese Indizes achten nicht darauf, nur Unternehmen mit hohen Dividendenzahlungen aufzunehmen, sondern enthalten jeweils einen repräsentativen Ausschnitt des gesamten Markts (bei MSCI World und FTSE Developed World nur die Industrieländer, bei MSCI ACWI und FTSE All World auch einen Teil Schwellenländer). Das Wachstum der Indizes in den letzten Jahren kam zu einem großen Teil von großen Tech-Unternehmen (NVidia, Microsoft, Apple...), deren Kurse extrem gestiegen sind, die aber keine oder sehr niedrige Dividenden zahlen.


    Ich würde ein Zinsertragsbeispiel für msci world sehen wollen. Ich finde dazu bei der Ing-DiBa nichts.

    Was kann man mit diesem ETF verdienen? Wie ist die Schwankung über die letzten Jahre bei diesem ETF.

    Was ist als Zukunftsaussicht für diesen ETF wahrscheinlich?

    Hier ist ein Beispiel für einen ausschüttenden ETF auf den MSCI World (es gibt noch mehr davon, deshalb ein Beispiel): HSBC MSCI World UCITS ETF (Dist) | IE00B4X9L533 | A1C9KK


    Der ETF wurde Ende 2010 aufgelegt. Seither hat er sich (inklusive Ausschüttungen) fast vervierfacht. Auf die letzten 10 Jahre hat er durchschnittlich 11,88% Rendite p.a. gemacht.



    Aber die letzten 10 Jahre waren eben auch ausgesprochen gute Börsenjahre. Es gibt keine Garantie, dass auch die nächsten 10 Jahre so werden.


    Die Ausschüttungsrendite lag meist irgendwo zwischen 1,5% bis 2% (immer bezogen auf den jeweils aktuellen Anteilswert, deshalb steigt der absolute Betrag mit der Zeit an, auch wenn sich der Prozentsatz nicht signifikant verändert):


  • Mein Rat wäre sich ersteinmal die Grundlagen ein zu verleiben und erst dann eine Entscheidung zu treffen.


    Aus meiner Sicht ist das wieder die Frage nach einem Produkt ohne ein Basiswissen über die zugrundeliegende Assetklassen zu besitzen. Sowas geht oft ins Auge. Man neigt dazu ein für ein bestimmtes Anlageziel passendes Produkt zu suchen. Ich halte es für zielführend sich stets von der Seite der Assetklassen dem Ganzen zu nähern. Jedem Produkt liegt ein oder mehrere Renditequellen zugrunde (Assetklassen). Es ist daher besser sich die für das Anlageziel, den Horizont und die persönliche Risikotragfähigkeit passende Assetklassenallokation zu suchen und dann erst auf die Suche nach dem passenden Produkt zu gehen. Dabei gilt so viel Produkt/Vehikel, wie nötig und so wenig wir möglich.


    Wenn ich das Pferd von hinten aufräume laufe ich nicht nur Gefahr ein Marketingopfer zu werden, sondern wähle auch sonst schnell ein unpassendes Vehikel bzw. unpassende Assetklasse.


    Daher den Rat des Vorredners beherzigen und das Buch von Pro. Walz lesen und verstehen.


    Auch die Suche nach einer gewissen Ausschüttungshöhe ist wenig zielführend. Wichtiger ist die Gesamtrendite, sowie die Eigenschaften und Risiken der betreffenden Assetklasse. Im digitalen Zeitalter kann man Entnnahmen selbst steuern, das muss man weder Produktdesignern, noch Assetmanagern, Indexkonstrukteuren, oder Unternehmen überlassen.


    Wenn die Assetklasse und der Index gefunden ist bieten sich extraetf oder justetf an um den passenden ETF zu finden. Die Performance des ETF/Index in der - speziell jüngeren - Vergangenheit ist da ein weniger relevantes Kriterium.


    Das wäre mein empfohlenes Vorgehen. Nicht nur bezüglich ETF, sondern für alle Finanzanlagen.