Altes Haus verkaufen oder Renovieren?

  • Das ist verständlich, ändert aber nichts daran, dass vielleicht der Tag kommt wo du gerne eine stationäre Zusatzversicherung hättest, und in deinem Alter ist es je nach Gesundheitszustand u.U. nicht einfach, eine neue abzuschließen…

    Das sollte man beachten. Im Leistungsfall kannst Du das ganze doch sicher auch ohne die DVAG direkt mit der Generali KV abwickeln.

    Und zu den Rollen in dieser Partie: Du lässt Dich doch auch sicher nicht von Deiner Frau scheiden, nur weil Du Deiner Schwierigmutter Hausverbot erteilen musstest?

    "Unhappy Wife - Unhappy Life!" Roger Murgatroyd, 1977

  • Na ja, die Wohnung wird ja abgeschrieben und dies und das an Kosten ist auch absetzbar. So viel wird da nicht zu versteuern übrig bleiben. Müsste man mal kurz durchrechnen.

    Ja, dazu muss man sich Gedanken machen und das durchrechnen und dann eben auch in der Steuererklärung angeben. Man kann jedenfalls nicht einfach 1:1 die 400 EUR verplanen, die die Schwiegermutter als Miete "dazugibt".

  • Das sollte man beachten. Im Leistungsfall kannst Du das ganze doch sicher auch ohne die DVAG direkt mit der Generali KV abwickeln.

    Und zu den Rollen in dieser Partie: Du lässt Dich doch auch sicher nicht von Deiner Frau scheiden, nur weil Du Deiner Schwierigmutter Hausverbot erteilen musstest?

    Schwierigmutter :thumbup:

    Den Satz mit der Schwierigmutter verstehe ich aber nicht ganz :?:

    Die Generali ist ja noch nicht gekündigt, aber die DVAG macht bei mir nichts mehr.

  • zum Thema Wohnung Finanzieren hätte ich noch eine Frage:

    Finanzierung Wohnung: Kaufpreis 250Tsd.

    Käufer sind meine Frau und ich

    -80 Tsd. werden aus Eigenmittel Finanziert, von meiner Frau und mir

    -100Tsd. werden über ein KFW Darlehen 10Jahre Fest, 1,12% Zins

    -Rest. 70Tsd. Angebot von der Sparkasse 3,25% auf 10Jahre, Tilgung 8%, mögliche Sonderzahlungen 6250Euro p.a.

    Wenn ich nun den Baustein Sparkasse durch meinen BSP ersetze, das ist ein 100000er, davon sind 25000 bereits angespart. Zinssatz ist bei dem 1,25% nominal, wäre das eine Möglichkeit?

    Wahrscheinlich müsste ich in erst soweit aufstocken das er Zuteilungsreif wird, abgeschlossen wurde er am 27.05.2019. Habe bisher noch nicht bei der BSP Agentur nachgefragt.

  • Was ersehe ich daraus? Daß Du keinen Plan hast. Du hast von jedem ein bißchen, aber von keinem so richtig. Du verdienst vermutlich eine Menge Geld, sonst kämen die hohen Sparraten nicht zusammen. Davon bedienst Du 2 Lebensversicherungen, 1 Bausparvertrag, 3 DWS-Fonds und 3 ETFs.

    Du hältst eine erstaunliche Menge Cash auf dem Girokonto, obwohl Du ein Tagesgeldkonto hast.

    Die Leute hier gehen unterschiedlich mit dem Girokonto um. Bei mir liegt immer etwa ein Monatseinkommen dort herum. Gelegentlich schiebe ich das, was mir zuviel scheint, auf ein Anlagekonto. Ich bediene kein Tagesgeldkonto mehr, sondern kaufe Geldmarktfonds, aber das ist Geschmackssache. Mir spart das das Hopping.

    Jemand anders hier fährt sein Girokonto ganz knapp, er hat dort nur wenige hundert Euro liegen, schiebt quasi sein ganzes Gehalt gleich aufs Tagesgeldkonto und holt von dort das Geld für größere Sollbuchungen (etwa die Annuität). Mir wäre das viel Buchungsaufwand, aber auch das ist Geschmackssache.

    Das Geld vom Girokonto könnte auf dem Tagesgeldkonto Zinsen tragen (und ist von dort ja auch in spätestens einem Tag verfügbar). Etwa 3% mögen das sein, die würde ich mitnehmen. Für einen Geldmarktfonds bietet sich allerdings ein Neobroker an, sonst fressen einen die Gebühren auf.

    Du hast zwei Lebensversicherungen, eine davon willst Du nun in die Wohnung stecken. Die andere kommt in ein paar Jahren, Du hast also noch Zeit, was Du damit machen willst.

    Einen Bausparvertrag besparst Du auch. Warum setzt Du den jetzt nicht ein? Du könntest den Vertrag so ändern lassen, daß er jetzt zuteilungsreif wird. So hättest Du aus dem strukturell schlechten Sparinstrument immer noch das beste herausgeholt und Du wärest das Ärgernis auf mittlere Sicht los. Die gewünschten Sondertilgungen hast Du mit einem Bauspardarlehen automatisch.

    Eine Eigentumswohnung kann man auf zwei Arten finanzieren: Entweder als Selbstnutzer oder als Kapitalanleger. Als Selbstnutzer schaut man, daß man so schnell wie möglich von den Schulden herunterkommt und setzt primär sein Eigenkapital ein. Als Kapitalanleger finanziert man das Objekt und läßt die Schulden stehen, weil man die Zinsen zwar zahlen muß, aber immerhin von der Steuer absetzen kann. Wenn man nur wenig Eigenkapital einsetzt (im Extremfall keins), hat man einen Hebeleffekt. Deine Konstruktion ist nicht das eine und nicht das andere.

    Deine teuren DWS-Fonds besparst Du vermutlich seit langer Zeit. Mit denen machst Du nun ein Ende und steckst sie in die Wohnung. Ich hätte diese Fonds vermutlich schon seit langer Zeit aufgelöst und beispielsweise in ETFs umgesetzt. Gebührenunterschied = Renditeunterschied vermutlich 1,5 Prozentpunkte im Jahr.

    Du hast ein Sammelsurium an Aktien, meist Nebenwerten. Ich halte das für Zockerei. Als ich damals mit der Investition in Aktien angefangen habe, habe ich mich an Blue Chips gehalten. Nebenwerte hätte ich allenfalls als Fonds gekauft. Heute ist das einfacher, da gibt es preiswert eine reiche Auswahl an ETFs. Hätte es die damals schon gegeben, hätte ich vermutlich gleich ETFs gekauft.

    Curevac - aus 10 T€ sind 400 € geworden. Sie müßten sich ver-25fachen, wenn Du Deinen Einsatz zurückhaben wolltest.

    Das Thema dieses Threads lautet allerdings nicht Vermögensanalyse, sondern Altes Haus verkaufen oder renovieren.

    Noch wohnt Deine Schwiegermutter dort; eine Wohnung, in die sie auch tatsächlich einziehen will, ist gekauft und soll im Juni 2025 einzugsfertig sein, das ist von heute also noch vermutlich ein Jahr. :) Nicht jedes Bauobjekt ist eine Elphi oder ein Flughafen BER, aber die Terminuntreue von Baumenschen ist legendär, da legt man lieber etwas drauf, damit die Möbelpacker die Umzugskisten nicht zwischen die Farbeimer stellen müssen.

    Für die Finanzierung brauchst Du noch 65 T€ (einigermaßen das Minimum, für das Du noch Baukreditkonditionen bekommst). Ich würde das mit dem Bausparer abdecken. Wenn noch was fehlt, könntest Du Dich beim Tagesgeld oder dem Giro bedienen.

    Das Schwiegerelternhaus würde ich verkaufen, egal was es letztlich bringt. Ich wollte mir keine Sanierung eines Hauses ans Bein binden, der Arbeitsaufwand und das Frustpotential wäre mir zu groß. Vor allem: Sie kostet Dich eine Menge Geld, das Du nur tröpfchenweise von prospektiven Mietern zurückbekommst. Sinngemäß das ist auch die einhellige Meinung hier.

    Du hast Dein eigenes Haus, mit dessen Erhaltung Du mit den Jahren genug zu tun hast. Vermieter muß man sein wollen, das lohnt sich eigentlich nur bei etlichen Objekten. Die Wohnung Deiner Schwiegermutter ist ein Sonderfall. Mit der Verwaltung wirst Du zwar auch genug Ärger haben (verglichen mit dem gleichen Geld auf dem Depot). Eigentümerversammlungen und der Umgang mit Hausverwaltungen sind erfahrungsgemäß nicht vergnügungssteuerpflichtig. Aber es bleibt ja wenigstens in der Familie.

    Vergleichsweise wenig Mühe dürfte das Aufräumen Deines Depots mit sich bringen, das machst Du dann quasi nebenher. Das Aufstellen einer mittelfristigen Finanzplanung ist nie von Schaden.

  • Eine Eigentumswohnung kann man auf zwei Arten finanzieren: Entweder als Selbstnutzer oder als Kapitalanleger. Als Selbstnutzer schaut man, daß man so schnell wie möglich von den Schulden herunterkommt und setzt primär sein Eigenkapital ein. Als Kapitalanleger finanziert man das Objekt und läßt die Schulden stehen, weil man die Zinsen zwar zahlen muß, aber immerhin von der Steuer absetzen kann. Wenn man nur wenig Eigenkapital einsetzt (im Extremfall keins), hat man einen Hebeleffekt. Deine Konstruktion ist nicht das eine und nicht das andere.

    Das stimmt, scheint mir im vorliegendem Fall aber nicht unschlüssig, da ja auch die Wohnung nicht so wirklich das eine oder das andere ist.

  • Achim Weiss Danke!

    den richtigen Plan für die Finanzen, den habe ich wirklich nicht, aber ich bin schon lernfähig!

    Ich habe mich hier auch angemeldet, damit ich auf dem Gebiet etwas dazulernen kann.

    Hätte ich halt schon früher darauf kommen können....

    Das mit dem BSP werde ich auch so machen wie von dir Vorgeschlagen, da hatte ich schon ein Telefonat mit Vertreter der Bausparkasse.

    Curvac war ein Zock, ich hatte die Wahl auf Biontech oder auf Curvac zu setzen, mein Arbeitgeber hatte damals ein Zusammenarbeit mit Curevac, leider ging es anders aus

  • RBseventwo

    In aller Kürze gebe ich kurz meinen Senf dazu:

    1. Ich würde die Immobilie von 1964 verkaufen. Ich habe persönlich die Erfahrung gemacht, dass Immobilien - seien sie alt oder auch neuer - umso kostspieliger werden, je mehr Emotionen daran hängen (Beispiel: Eltern- oder gar Grosselternhaus, wo wir als Kinder früher immer im Garten gespielt haben)

    2. bei Deiner Vermögensaufstellung fallen mir Deine Einzelwerte an Aktien auf. Ich habe sowas nicht und würde sowas auch nie kaufen, da ich mit meinen beiden ETF auf den MSCI World - Finanztip-Empfehlung von vor 7,5 Jahren - glücklich und zufrieden bin und mir Stress möglichst vom Hals halte.

    Wenn Du magst, lies dazu diesen Artikel:

    Warum sich viele Aktien nicht lohnen, aber ETFs trotzdem sinnvoll sind
    Mit einem Aktien-ETF kannst Du ein Vermögen aufbauen – und das, obwohl sich viele Aktien nicht lohnen. Warum es an der Börse trotzdem bergauf geht, liest Du…
    www.finanztip.de

    Viel Erfolg!

  • Hallo RBserverntwo,

    deine Frau und du kaufen die Neubauwohnung, die ihr dann an die Schwiegermutter vermieten wollt.

    Wahrscheinlich erwartet die Schwiegermutter nun aber Dankbarkeit in Form einer günstigen Miete, denn immerhin hat sie deiner Frau ein ganzes Haus geschenkt.

    Das ist aus ihrer Sicht auch verständlich.

    Ihr solltet aber daran denken, dass nicht die gesamte Mieteinnahme zur Tilgung des Kredits zur Verfügung steht.

    Nicht umlegbare Kosten müsst ihr bezahlen, also Verwaltungskosten, Zahlungen in die Rücklagen, die Miete für die Rauchwarnmelder....., alles nicht umlegbar.

    Aber ok, ihr habt Erspartes und werdet es wohl schaffen, die Wohnung bis zum Rentenbeginn abzubezahlen.

    Nun zum Haus: Klar, das hat einen emotionalen Wert, da hängen viele Erinnerungen der alten Dame dran und es ist das Elternhaus deiner Frau, schon klar.

    Aber jetzt mal sachlich:

    Ich weiß, dass viele ältere Leute davon ausgehen, dass ihr Haus viel mehr wert ist, als eine kleine Wohnung. Da wird oft kalkuliert, dass man das Haus verkauft, sich vom Erlös eine kleine Wohnung kauft und vom Rest noch ein kleines Zubrot hat.

    Diese Rechnung geht aber leider oft nicht auf. Alte renovierungsbedürftige Häuser sind häufig weniger wert, als eine Neubauwohnung.

    Und bei dem besagten Haus kann man ja nicht einmal mit dem Grundstückwert punkten, da es sich um ein Erbpachtgrundstück handelt.

    Also wenn deine Frau ihr Haus verkauft, kann sie wahrscheinlich einen guten Teil der Wohnung abzahlen und ihr könnt euere Altersvorsorge wie gewohnt voran treiben und wenn die Schwiegermutter mal stirbt oder pflegebedürftig wird, habt ihr zusätzlich ein paar Einnahme aus der Vermietung und die Wohnung muss nicht für die Pflege verwertet werden.

    Wenn sie das Haus behält, müsst ihr ziemlich viel Geld in die Renovierung stecken, bevor ihr es vermieten könnt. Dafür braucht ihr entweder einen weiteren Kredit oder ihr steckt euere sichere Altersvorsorge in ein fragliches Projekt. Abgesehen davon, dass das Haus z. Z. deiner Frau alleine gehört.

    Sprich halt mal mit einem Architekten, was am Haus sinnvollerweise gemacht werden muss. Dann könnt ihr abschätzen, wie teuer das alles wird. Bedenke auch, dass es zu Überraschungen kommen kann, z. B. wurde in den 60 ern m. W. nach noch Asbest verbaut, Heizung und neue Elektrik, neue Fenster etc. da kommt was zusammen.

    Und Handwerker sind knapp!

    Und wenn ihr dann alles auf dem neuesten Stand habt, müsst ihr einen Mieter finden, wenn der Erbpachtvertrag das überhaupt erlaubt.

    Große Gärten sind nicht bei allen beliebt, viele scheuen den Aufwand und bedenke auch, dass der Mieter dann zwar fürs Rasenmähen verantwortlich ist, Baumpflege etc. aber nicht zu den Pflichten des Mieters gehört. Darum darfst du dich kümmern, ebenso gehört Schneefegen zu deine Pflichten. Klar, du kannst es im Mietvertrag auf den Mieter übertragen, musst dann aber kontrollieren, ob er seinen Pflichten nachkommt.....

    Ein- oder Zweifamilienhäuser sind i. d. R. nicht besonders rentabel, sie binden viel Kapital für verhältnismäßig wenig Miete. Und Mieterhöhungen sind oft auch nicht einfach durchzusetzen, weil Mietspiegel sich oft nicht auf Häuser anwenden lassen.....

    Also wenn deine Frau sich für den Umbau entscheidet, ist das m. M. nach eher eine Liebhaberei aus sentimentalen Gründen, bzw. ein ziemlich aufwändiges Hobby. Vielleicht macht es Sinn, wenn die Möglichkeit besteht, dass euere Kinder irgendwann da einziehen wollen.

    Sorry, dass es so lang wurde, aber ich wollte deutlich machen, wie viele Baustellen ihr aufmacht und in wie vielen Bereichen ihr euch einarbeiten müsst.

  • Deine Frau und du kaufen die Neubauwohnung, die ihr dann an die Schwiegermutter vermieten wollt.

    Wahrscheinlich erwartet die Schwiegermutter nun aber Dankbarkeit in Form einer günstigen Miete, denn immerhin hat sie deiner Frau ein ganzes Haus geschenkt.

    Das ist aus ihrer Sicht auch verständlich.

    Das ist ein verständliches Motiv, das kann man aber einkalkulieren.

    [Das Haus] hat einen emotionalen Wert, da hängen viele Erinnerungen der alten Dame dran und es ist das Elternhaus deiner Frau, schon klar.

    Viele ältere Leute [gehen] davon aus, dass ihr Haus viel mehr wert ist als eine kleine Wohnung. Da wird oft kalkuliert, dass man das Haus verkauft, sich vom Erlös eine kleine Wohnung kauft und vom Rest noch ein kleines Zubrot hat.

    Diese Rechnung geht aber leider oft nicht auf.

    Alte renovierungsbedürftige Häuser sind häufig weniger wert, als eine Neubauwohnung.

    Wenn deine Frau ihr Haus verkauft, kann sie wahrscheinlich einen guten Teil der Wohnung abzahlen und ihr könnt eure Altersvorsorge wie gewohnt voran treiben.

    Wenn die Schwiegermutter mal stirbt oder pflegebedürftig wird, habt ihr zusätzlich ein paar Einnahme aus der Vermietung und die Wohnung muss nicht für die Pflege verwertet werden.
    Wenn sie das Haus behält, müsst ihr ziemlich viel Geld in die Renovierung stecken, bevor ihr es vermieten könnt.

    ... und Zeit (sehr viel beim Umbau, noch nennenswert bei der Verwaltung).

    Ein Hauptargument hast Du aber noch nicht genannt: Von einem Haus kann man im eigenen Alter nicht herunterbeißen. Das ist bereits ein strukturelles Problem beim Eigenheim - aber das will man halt haben und behalten. Den Rest des Vermögens möchte man aber prinzipiell einfließen lassen können - und das geht mit Immobilien halt schlecht, weil diese eben Klumpen sind.

    Man hätte beispielsweise Bedarf an 20.000 €. Die bekommt man aus einer Immobilie nicht heraus. Will man sie belasten, mag es Zirkus mit der Bank geben, die a) Immobilien nicht unter 50 T€ abschließen will und b) laufend Zinsen sehen will und dafür will, daß der Antragsteller sich finanziell nackig macht. Verkaufen ist nicht so einfach, wenn man selbst älter ist. Vom Festgeldkonto herunterzunehmen ist jedenfalls einfacher.

  • Nur am Rande aber in dem Kontext

    Ein- oder Zweifamilienhäuser sind i. d. R. nicht besonders rentabel, sie binden viel Kapital für verhältnismäßig wenig Miete.

    So pauschal kann man das nicht sagen. Auch wenn es teilweise stimmen wird.

    Ganz generell: Die Vermietung von "Ein- oder Zweifamilienhäusern" und die von "normalen Wohnungen" (Penthouses, sehr großen Wohnungen, Stilaltbauten mit Stuck usw. ggf. ausgenommen) sind zwar die gleiche "Sportart" (Vermietung von Immobilien) spielen aber in einem anderen "Stadion".

    Das fängt schon damit an, daß die Marktbreite eine völlig andere ist: In meiner Stadt sind derzeit ca. 1.250 Wohnungen im Angebot (Immoscout) - aber nur rund 30 Häuser ...

    Davon muß man dann noch die Rh und DHH abziehen, die eine Art "Schnittmenge" zwischen den "freistehenden Häusern mit Garten" und den "normalen" Wohnungen bilden. Was ich auch im Preis abbildet: Typische kompakte Wohnungen liegen hier vor Ort bei einem Schwerpunkt (Mietpreis betreffend) von 1.000 bis 2.000 € Kaltmiete, RH und DDH bei um die 2000 - 3.500 € und freistehende Häuser (das klassische EFH mit Garten) bei rund 5.000 bis 10.000 € (typische Villa, Altbauvilla). Ausnahmen und Zwischenstufen bestätigen die Regel und Range der Preisklassen.

    Entsprechend unterschiedlich ist das Klientel. Wer ein EFH (oder eine Villa) mietet kann oder will (aus diversen Gründen) oftmals nicht kaufen (Expats, befristete Arbeitsverträge von 3 oder 5 Jahren usw. oder hat irgendwo anders noch einen Erstwohnsitz). Nicht selten zahlt auch ein Dritter (Arbeitgeber, Unternehmen, Bank, Behörde, American Housing usw.) die Miete. Auch die Mietverträge haben meist Besonderheiten (angefangen von Regelungen zum Garten, Gartenpflege über Nebenflächen wie Garage, Stellplätze bis hin zur Kündigung des Vertrages (Stichwort: Diplomatenklausel)).

    Das Klientel bei den klassischen freistehenden EFHs (samt Villen) ist ein eher Spezielles (tendenziell anspruchsvoll bis teilweise auch anstrengend - wie man auch von einigen Leuten hört, die im Bereich Relocation-Service arbeiten oder die in dem Segment selbst als Vermieter aktiv sind).

    Es "kann" durchaus (sehr) rentabel sein solche Immobilien zu vermieten. Allein schon wegen dem sehr bis äußerst geringen Angebot (siehe oben 1.250 zu rund 30 Objekten - das wird aber tendenziell eher nur in gefragten Regionen der Fall sein und nicht "auf dem platten Land"). Dann ist es aber oft bis meist auch anspruchsvoll in der Betreuung des laufenden Mietvertrages (Mieter und Objekt betreffend).

    Und Mieterhöhungen sind oft auch nicht einfach durchzusetzen, weil Mietspiegel sich oft nicht auf Häuser anwenden lassen.....

    Seit einiger Zeit gibt es auch dazu höchstrichterliche Rechtsprechung (BGH-Urteil, im Jahr 2016 nach meiner Erinnerung; Urteils-Tenor: Soweit Mietspiegel vorhanden sind können diese als Anhalts- und Vergleichspunkte bei Mieterhöhungen im Bereich Häuser herangezogen werden (auch wenn bis dahin Mitspiegel nicht für Häuser galten).

    Das Ganze ist ohnehin in dem Bereich komplex (und die Vergleichbarkeit schwer), weil eben viele Dinge anders sind als bei Wohnungen (Grundstück, Garten, Nebenräume (wie Hobbyraum, Fitnessraum, Bar, Sauna etc.), Garage(n), PKW-Stellplätze usw. Manchmal werden auch bestimmte Sachen davon separat geregelt bzw. mit eigenem Mietvertrag vermietet. Eine dem Mietvertrag üblicherweise beigefügte Hausordnung gibt es dabei auch in praxi nicht.

    Miete und Mieterhöhungen sind in dem Bereich ein eigenes Thema, weil der Markt (jedenfalls in einer Metropolregion und/oder Großstadt) meist extrem klein und es oftmals auch anspruchsvoll ist überhaupt ein solches Objekt zur Miete zu finden.

    Aus diversen Gründen haben ich mich daher (beim Thema Vermietung) von diesem Bereich (fast) vollständig ferngehalten.

  • […]

    Versuch mal, Dich an die üblichen Zitierrichtlinien zu halten. Was man selbst anzumerken hat, schreibt man UNTER den Text des Vorredners, nicht etwa Text des Vorredners HINEIN.

    Wie Du oben im Zitat siehst, kann man mit dieser tollen Forensoftware auf Deine Äußerung überhaupt nicht mehr antworten.

  • Ich glaube dir gerne, dass sich für das Häuschen viele Interessenten finden. Es ist relativ günstig, da man ja kein Grundstück mitfinanzieren muss und da es nicht renoviert ist, kann man alles nach und nach in Angriff nehmen, evtl. sogar in Eigenarbeit. So etwas ist gefragt und lohnt sich schon, wenn man ansonsten 850 Euro Miete zahlen würde.

    Aber wenn das Haus jetzt 250.000 Euro wert ist, du noch 350.000 Euro reinsteckst, hat die Hütte einen Wert von 600.000 Euro ohne Grundstück.

    Glaubst du dass es dann auch noch viele gibt, die sich dafür interessieren, wenn du doch verkaufen möchtest?

    Du brauchst dann auch mindestens eine Netto-Kaltmiete von 2000 Euro plus Erbpacht plus Nebenkosten und Rücklagen sollten auch gebildet werden. Und die neue Grundsteuer solltest du auch im Blick haben.

    Aus meiner Sicht und aus meinen Erfahrungen wäre ich da sehr vorsichtig und würde lieber 3 x rechnen.

    Aber wie du oben auch lesen konntest, hat Sovereign ganz andere Erfahrungen und schätzt die Nachfrage ganz anders ein.

    Wir wissen eben beide nicht, welches Szenario auf die Immobilie deiner Frau zutrifft.

    Da wirst du selbst wohl den Markt beobachten müssen, die Entscheidung nimmt euch eh keiner ab.

    Aber wenn keine Emotionen daran hängen und die Kinder kein Interesse haben, warum willst du dir das antun?

    Bist du dir so sicher, dass es lukrativ ist?

  • Aber wie du oben auch lesen konntest, hat Sovereign ganz andere Erfahrungen und schätzt die Nachfrage ganz anders ein.

    Nur der guten Ordnung halber (siehe schon Nr. 55): Das gilt hier "vor Ort" (also für eine Großstadt innerhalb einer Metropolregion) und natürlich für EFHs in ordentlichem Zustand mit halbwegs solider Energie-Effizienzklasse (wie A bis D) und damit akzeptablen Nebenkosten. Aufwändiger als die Vermietung einer Wohnung wird es in der Regel aber meist sein.

    Siehe hier:

    Es "kann" durchaus (sehr) rentabel sein solche Immobilien zu vermieten. Allein schon wegen dem sehr bis äußerst geringen Angebot (siehe oben 1.250 zu rund 30 Objekten - das wird aber tendenziell eher nur in gefragten Regionen der Fall sein und nicht "auf dem platten Land"). Dann ist es aber oft bis meist auch anspruchsvoll in der Betreuung des laufenden Mietvertrages (Mieter und Objekt betreffend).

    (nachträglich gefettet von mir)

  • Ich glaube dir gerne, dass sich für das Häuschen viele Interessenten finden. Es ist relativ günstig, da man ja kein Grundstück mitfinanzieren muss und da es nicht renoviert ist, kann man alles nach und nach in Angriff nehmen, evtl. sogar in Eigenarbeit. So etwas ist gefragt und lohnt sich schon, wenn man ansonsten 850 Euro Miete zahlen würde.

    Wer es selber machen kann, kommt auf diese Weise möglicherweise zu einer günstige Immobilie. In USA gibt es Leute, die ganz bewußt renovierungsbedürftige alte Häuser kaufen, diese dann in Eigenarbeit renovieren (in USA sind die Häuser einfacher gebaut als hier), sie wieder verkaufen und in die nächste Baustelle ziehen.

    Wenn man alles von Handwerkern machen lassen muß, ist die Renovierung eines Hauses ggf. teurer als ein Neubau. Und hinterher hat man immer noch ein altes Haus.

    Aber wenn das Haus jetzt 250.000 Euro wert ist, du noch 350.000 Euro reinsteckst, hat die Hütte einen Wert von 600.000 Euro ohne Grundstück.

    Glaubst du dass es dann auch noch viele gibt, die sich dafür interessieren, wenn du doch verkaufen möchtest?

    Du brauchst dann auch mindestens eine Netto-Kaltmiete von 2000 Euro plus Erbpacht plus Nebenkosten und Rücklagen sollten auch gebildet werden. Und die neue Grundsteuer solltest du auch im Blick haben.

    Aus meiner Sicht und aus meinen Erfahrungen wäre ich da sehr vorsichtig und würde lieber 3 x rechnen.

    Aber wie du oben auch lesen konntest, hat Sovereign ganz andere Erfahrungen und schätzt die Nachfrage ganz anders ein.

    Immobilienmärkte sind hoch lokal. Ein Gebäude kostet im Hinterland von Mecklenburg-Vorpommern einen Bruchteil dessen, was sein Zwilling am Tegernsee kostet.

    Der Threadstarter ist ein bedächtiger Mensch. Auch wenn wirklich alle hier zum Verkauf raten, will er sich einen solchen erstmal reiflich überlegen.