60/40 Portfolio mit mehreren ETFs vs. Vanguard Lifestrategy 60

  • Kleine Ergänzung noch: Ich bin gespannt, wie groß der Spread zw. Global Aggregate und kurzlfd. Bundesanleihen sein wird, wenn sich die Zinskurve wieder normalisiert hat.

    Der Vergleich von Kursverläufen beinhaltet ja auch immer die Auswirkungen von Zinsänderungen. Ich würde allerdings davon ausgehen, dass die sich langfristig ausgleichen und deshalb für die Renditebetrachtung nicht relevant sind. Da finde ich den YtM interessanter.

    Solange man mit €str ETFs noch 3% bekommt und €Aggregate ETFs "nur" 2,75% enthalten, fühlen letztere sich nicht so sinnvoll an.

    Angenommen, der €str läge aber bei 1% und der € Aggregate weiterhin bei 2,5%, würden die Einschätzungen vielleicht wieder anders aussehen.

    Die Frage ist wie es auf lange Sicht ist ? Momentan haben wir noch die inverse Zinsstrukturkurve.

  • Hier wird ja sogar von 5% sicherer Entnahmerate ausgegangen. Das wäre tatsächlich interessant, wie sich diese Strategie in der Vergangenheit gegen andere Entnahmestrategien geschlagen hätte (mit Blick auf das Pleiterisiko).

    Der Durchschnitt der letzten 5-7 Jahre führt ja nicht nur zu einer Dämpfung besonders guter Ausreißerjahre, sondern auch zu einer Erhöhung der Entnahme in einem Crashjahr…

    ”Sicher” heißt in diesem Fall so wie ich das verstanden habe aber auch potentiell im Betrag sinkend, weil sich die 5 % ja immer auf den gleitenden Durchschnitt der letzten Jahre beziehen. Und der wird ja na unten gehen, wenn die Entnahmerate zu hoch gewählt wird. Andere Strategien gegen ja dagegen teilweise davon aus , dass der Bezugspunkt für die 3, 4, oder 5 % der Depotstand bei Beginn der Entnahme oder der Höchststand vor Beginn der Entnahme ist.

  • Zitat von John Bogle

    Ich würde jedoch das 75% und 25% Tagesgeld Portfolio bevorzugen da durch die höhere Aktienquote ich ein mehr an inflationsgeschützten Sachvermögen habe.

    Gerd Kommer meint ja, dass langfristig jedes Asset einen gleichwertigen und ausreichenden Inflationsschutz bietet. Also auch der Geldmarkt und Anleihen. Kurz- und mittelfristig gebe es kein Asset, das wirkungsvoll vor Inflation schütze. Auch Aktien und Immobilien nicht.

    Keine Ahnung, ob das so stimmt. :/

    Bei ,,normalen" Zuständen mag das richtig sein. Bei Hyperinflation kann ich mir das aber schwer vorstellen.

  • Hast du da einen guten Link? Im S&P500 - Bereich habe ich da zufällig mal eine interessante Aufstellung gesehen. Da war SPDR sehr gut.

    Leider nicht mehr. Ich weiß die Quelle nicht mehr nur dass die TD beim Vanguard bei null war also der etf dir nichts gekostet hat.

  • Als Finanz-Laie bin ich diesbezüglich etwas überrascht bzw. verwundert

    Mir wird in diesem Thread mehr und mehr bewusst, dass die Asset Allocation auf Level 1 die vielleicht wichtigste Entscheidung ist die ein Anleger treffen muss.

    Wird Dir dies erst durch diesen Thread "mehr und mehr bewußt" ?

    Paßt da ein "vielleicht", wo dies m. W. doch längst gesicherte-belegte Erkenntnis ist ?

    War das denn jemals anders sprich daß die Asset-Allocation das letztlich Entscheidende ist ?

    Auf den Ebenen darunter ...

    ... wird - neben den (wenn man denn mag unendlichen) Feinziselierungen noch innerhalb der einzelnen Anlageklassen - auch gerne und intensiv über einige Cent oder Euro bei Kontoführungsgebühren, Depotgebühren, Transaktionskosten, Fondskosten, Maklercourtagen usw. oder auch wenigen Basispunkte bei dem Zins einer Immobilienfinanzierung usw. heftig diskutiert.

    Kann man machen, da in dem Bereich nix "sicher" ist - außer den Kosten und Gebühren jeder Geldanlage halt, die sind immer "sicher" (neben den Steuern und der Inflation natürlich ...). Die Frage wäre nur, ob diese Energie nicht bei der Einstellung der Asset-Allocation ein deutlich besseres Aufwand/Ertrags-Verhältnis hätte ...

    Nur am Rande aber in dem Kontext

    Auf Level 1

    Man kann die Asset-Allocation - mit guten Gründen - als "Level 1" sehen.

    Man kann aber auch - mit guten Gründen und als eher einfach-schlichtes Gemüt - noch eine Ebene darüber beim "Grand Design" des Geld- und Finanzsystems im Allgemeinen und/oder auch beim Design der zu verwendenden Währung im Speziellen und dem Umgang der Verantwortlichen damit (Staaten und staatliche Notenbanken) ansetzen.

    Die passende Vorgehensweise wird - wie so oft - eine Entscheidung des Einzelfalls sein und damit im Auge des Betrachters liegen.


    "Die dümmsten Bauern haben die dicksten Kartoffeln"

    Das Wachstum der schmackhaften Knolle hat mitnichten (nur) etwas mit dem Intelligenzquotienten des Landwirts zu tun, sondern auch wesentlich mit der Bodenbeschaffenheit.

  • Ein Hinweis:

    Durch die Zinssenkung der FED und vor allem durch die Ankündigungen der zurückhaltenden Zinssenkungs- Politik in der Zukunft wird es vermutlich relativ schnell zu einer weiteren Schwäche des Euro kommen.

    Die EZB wird den Zinssatz voraussichtlich bis Ende nächsten Jahres auf 2 % zurückführen.

    Was ist jetzt die Folge für eine 60 zu 40 Anlage?

    Im Aktienanteil steigen bei gleichzeitigen, unveränderten Kursen die Werte der in Dollar berechneten Aktien.

  • Die EZB wird den Zinssatz voraussichtlich bis Ende nächsten Jahres auf 2 % zurückführen.

    Möglich ist vieles.

    Was ist jetzt die Folge für eine 60 zu 40 Anlage?

    Im Aktienanteil steigen bei gleichzeitigen, unveränderten Kursen die Werte der in Dollar berechneten Aktien.

    Der Vanguard LS wird automaisch umschichten wenn es erforderlich ist um die jeweilige Gewichtung wieder herzustellen.

    Die LS Produkte enthalten ja Anleihen weltweit (Sowohl Staats- als auch Unternehmensanleihen). Der ETF unterliegt daher dem 'normalen' Wechselkursrisiko, dass sich langfristig aber wieder ausgleichen dürfte.

  • Ein Hinweis:

    Durch die Zinssenkung der FED und vor allem durch die Ankündigungen der zurückhaltenden Zinssenkungs- Politik in der Zukunft wird es vermutlich relativ schnell zu einer weiteren Schwäche des Euro kommen.

    Die EZB wird den Zinssatz voraussichtlich bis Ende nächsten Jahres auf 2 % zurückführen.

    Was ist jetzt die Folge für eine 60 zu 40 Anlage?

    Im Aktienanteil steigen bei gleichzeitigen, unveränderten Kursen die Werte der in Dollar berechneten Aktien.

    Darauf kann und weiß ich keine Antwort. Nur, dass man sich vom Marktgeschehen nicht beeinflussen lassen und weiterhin prognosefrei unterwegs sein sollte. Markt Timing ist ein schlechter Ratgeber. Es ist mit Kosten und Steuern verbunden.

    Je stärker man versucht den Markt zu schlagen desto öfters wird man selber geschlagen.

    Alle Assetklasse haben ihre Zeiten.

    Aber der Vanguard balanciert Aktien und Anleihen automatisch aus in der gewählten Risikotragfähigkeit.

  • Möglich ist vieles.

    Der Vanguard LS wird automaisch umschichten wenn es erforderlich ist um die jeweilige Gewichtung wieder herzustellen.

    Die LS Produkte enthalten ja Anleihen weltweit (Sowohl Staats- als auch Unternehmensanleihen). Der ETF unterliegt daher dem 'normalen' Wechselkursrisiko, dass sich langfristig aber wieder ausgleichen dürfte.

    Nach welchen Kriterien werden die Anleihen für einen "globalen" Anleihen-ETF ausgewählt (und ggf. umgeschichtet)?

    Eine Balance zwischen Rating, Zinssatz und Inflation/Wechselkurs?

    Und wenn sich beispielsweise das Rating (signifikant) ändert, dann muss umgeschichtet werden? (Ähnliche Effekte die bei einem Delisting bei einem DAX Index?)

    Gibt's einen Link zu einem Überblick? Ein bisschen mehr "highlevel" im Vergleich zu einem konkreten ETF-Prospekt? Oder ein Fallbeispiel anhand eine prominenten Anleihen-ETF?

    Beim MCSI World hat man inzwischen eine Vorstellung, wie die Anpassung am Markt passiert.

    Aber bei "globalen" Anleihen-ETFs?

  • Nach welchen Kriterien werden die Anleihen für einen "globalen" Anleihen-ETF ausgewählt (und ggf. umgeschichtet)?

    Ich habe mich nicht eingehend mit den LS Produkten beschäftigt.

    Die aktuelle Gewichtung der Anteile (Aktien- und Anleihe-ETF) kannst Du z.B. bei Extra-ETF finden.

    Vanguard LifeStrategy 60% Equity UCITS ETF (Acc) | IE00BMVB5P51 | A2P7TK
    Alle wichtigen Informationen und Vergleiche zum Vanguard LifeStrategy 60% Equity UCITS ETF (Acc) (IE00BMVB5P51 | A2P7TK) – extraETF – Das ETF Portal
    extraetf.com

    Ob die Anteile immer so sind? Keine Ahnung.

  • M.E. ist der Anleihenanteil variable denn er bildet den Anleihenmarkt nach IG ab. Und der Gesamtanleihenmarkt nach IG ändert sich nun mal. Wenn Frankreich mehr Anleihen ausgibt dann sind sie auch stärker gewichtet.

    Ist die Summe der Anleihen kleiner als 40% dann verkauft der Lifestrategy eben soviele Aktien wie es bedarf um die 40% wieder zu erreichen.

  • Ist die Summe der Anleihen kleiner als 40% dann verkauft der Lifestrategy eben soviele Aktien wie es bedarf um die 40% wieder zu erreichen.

    Das bedeutet für verschiedene Szenarien dann etwas, was dir Privat Anliegen selbst aus psychologischen Gründen wahrscheinlich nicht durchführen würde.

    Wenn der Aktienmarkt drastisch zurückgeht, werden Aktien nachgekauft…

  • Das bedeutet für verschiedene Szenarien dann etwas, was dir Privat Anliegen selbst aus psychologischen Gründen wahrscheinlich nicht durchführen würde.

    Wenn der Aktienmarkt drastisch zurückgeht, werden Aktien nachgekauft…

    Genau, denn man hat mit dem gewählten Lifestrategy ein gewünschtes Rendite Risiko vorab gewählt, so beispielsweise 60% Aktien und 40% Anleihen.

    Crashed der Aktienmarkt dann verkauft der Lifestrategy soviele Anleihen bis die 60% Aktien wieder erreicht sind. Er macht das regelbasiert, automatisch und emotionslos. Anders als die meisten Anleger es in einem Crash tun würden.

    Dazu macht er es kostenlos und steuerneutral das Rebalancing. Das würde man mit zwei separaten ETFs im Portfolio nicht hinbekommen, denn der teilweise Anleihenverkauf müsste versteuert werden und es fallen Gebühren an.

    Wichtig: der Lifestrategy muss auch zwingend stetig rebalancen. Würde er unter 50% Aktienquote fallen wäre sonst die Teilfreistellung von 30% in Gefahr.

  • Wenn der Aktienmarkt drastisch zurückgeht, werden Aktien nachgekauft…

    Heißt umgekehrt aber auch, dass bei steigenden Kursen wieder Anteile verkauft werden. Das würde man dann u.U. privat auch nicht so schnell machen. Wobei ich nicht weiß, wie zeitgenau das automatisierte Rebalancing gemacht wird. Tageweise? Monatlich?