
60/40 Portfolio mit mehreren ETFs vs. Vanguard Lifestrategy 60
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Saarlaender -
1. Dezember 2024 um 20:36 -
Erledigt
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Wisst ihr, ob der ETF von Gerd Kommer für den risikoarmen Teil bereits raus ist?
Er wollte ihn ja nur mitentwickeln (ohne Marketing von GK wie bei seinem Multi-Faktor-ETF).
Ich dachte immer es wäre der hier.
https://fundcentres.lgim.com/de/de/adviser-…r-Ratings-0-2Y/
@John Bogle hatte den mal in einem anderen Kontext erwähnt. Aber jetzt sehe ich, dass der zu 75% auf USD läuft. Der kann es ja nicht sein...
Das mit den ex-banks, 2% issuer capped und ultra-short riecht aber schon nach Kommer...
Ich denke, mit dem Blogbeitrag von Gerd Kommer dürfte die Frage geklärt sein:
Ein Klumpenrisiko, das fast alle übersehenDieses Klumpenrisiko haben viele im Portfolio, ohne es zu wissen.gerd-kommer.de -
Hallo Finanztip-Forum,
ich habe zunächst einige Stunden damit verbracht, die vielen Seiten zu diesem Thema zu lesen (von alt nach neu). Bin aber noch nicht ganz durch.
Relativ zum Anfang dieser sehr interessanten Diskussion wurde auch einmal über den "Vanguard FTSE All-World High Dividend Yield ETF" diskutiert.
Ich möchte diesen ETF noch einmal aufgreifen und um euer geschätzte Feedback zu meinem persönlichen Portfolio bitten:
Kurz zu mir:
Männlich, 46 Jahre alt, seit über 20 Jahren selbständig und wohne in Köln. Ich habe die letzten 20 Jahre all meine Kraft und Zeit in mein Unternehmen gesteckt, habe auf sehr viel Freizeit verzichtet, aber mit der Selbständigkeit auch sehr gut verdient.
Leider musste ich aufgrund von gesundheitlichen Problemen meine Selbständigkeit beenden und gehe nun keiner Erwerbstätigkeit mehr nach.
Weil ich die letzten 20 Jahre sehr gut verdient und mangels der Freizeit sehr viel gespart habe, steht mir (Stand heute) ein üppiges Depotvermögen zur Verfügung. Da hat es natürlich auch gut geholfen, wie sich die Börsen in den letzten 15 Jahren entwickelt haben, trotz der aktuellen Korrektur.
Ich habe mein Depot bereits auf "Entnahme-Phase" umgestellt. Ich werde es hier gleich näher vorstellen und gehe schon jetzt einmal davon aus, dass es für viele hier sicherlich ungewöhnlich sein wird, wie ich mein Depot für meine "Entnahme-Phase" aufgebaut habe, die für mich mit 46 Jahren schon jetzt (seit 2025) begonnen hat. Weitere Einkünfte wie z.B. Gesetzliche Rente oder Betriebsrente habe ich übrigens nicht.
Feedback, Kritik, Diskussion und Verbesserungsvorschläge zu meinem Depot sind ausdrücklich erwünscht und eure geschätzte Meinung wird erbeten.
Grundsätzliches:
Ich verfüge aktuell mit den Aktien-ETFs über ein Depotvermögen, welches es mir erlauben würde, mit einer jährlichen Entnahme von 2,5% bis zum Lebensende (hoffentlich noch 40+ Jahre) gut leben zu können.
Ich kenne meine persönliche Risikotoleranz sehr gut und habe auch in der Vergangenheit aufgrund der sehr hohen Aktienquote stärkere Kursrückgänge, ja sogar Crashs ausgesessen. In meiner Ansparphase hatte ich immer 100% Aktien.
Persönlich halte ich nichts von Anleihen oder Assets, die mein Depot stabilisieren sollen und mir deutlich weniger Rendite bringen.
Wenn ich auf die langfristige, durchschnittliche Rendite des Weltaktienmarktes und auf mein Nervenkostüm vertraue, dann kann es für mich nur heißen, Aktien so hoch wie möglich + eine Liquiditätsreserve für unvorhergesehene Ausgaben oder für Ausgaben in längeren Schwächephasen.
Mir ist auch sehr wohl bewusst, dass ich mit meiner Situation absolut nicht den durchschnittlichen Anleger repräsentiere, der vielleicht in ein paar Jahren in den Ruhestand geht. Ich kann verstehen, dass es für viele da sehr wichtig ist, wie stark das Depot schwankt und wann ich welches Geld eventuell benötige.
Das ist bei mir nicht der Fall.
Mein Depot hat grob folgende Zielvorgaben und Parameter:
- Begonnen habe ich im Januar 2025 mit einem Depotbestand an X Aktien-EFT-Anteilen (ich rechne also immer in Anteilen). Alle Aktien-ETFs im Depot sind ausschüttende ETFs. Alle Anteile zusammen sollen mir durch Ausschüttungen (egal zu welcher Marktphase) jedes Jahr 2,5% Rendite auszuschütten. Diese 2,5% beziehen sich auf den Depotwert, den alle Anteile im Januar 2025 zum Beginn der Entnahme-Phase hatten. Ich benötige also jedes Jahr immer den gleichen Betrag in Euro ausgeschüttet. Zu den langfristigen Ausschüttungsrenditen meiner gewählten Aktien-ETFs komme ich noch weiter unten.
- Es werden keine Anteile verkauft. Es ist nicht geplant das Kapital zu verbrauchen, Abflüsse erfolgen nur über Ausschüttungen
- Ich möchte auch weiterhin von den langfristigen Wachstumschancen des Weltaktienmarktes profitieren. Denn wenn alles gut läuft, dann habe ich ja noch Jahrzehnte Entnahme-Phase vor mir
- Der sicherlich über die Zeit stark schwankende Depotwert (nicht die Anzahl der Anteile) ist mir relativ egal, solange alle meine Anteile jedes Jahr die oben beschriebenen 2,5% Rendite auf den Anfangsdepotbestand bringen
- 10% des Depotbestandes liegen nicht im Aktien-Teil, sondern sollen sehr schwankungsarm, sicher und liquide angelegt werden. Mit diesen 10% können 4 Jahre Entnahme zu 100% finanziert werden, falls ein stärkerer Rückgang bei den Ausschüttungen auf ETF-Eben von der Fondsgesellschaft beschlossen werden würde. Oder für deutlich mehr Jahre, die Lücke zu den 2,5% bei den Ausschüttungen aufstocken
Nachfolgend mein aktuelles Depot für die Entnahme-Phase:
- 90% Aktien ETF ungleich verteilt
auf:
- "Vanguard FTSE All-World" Ausschüttend (IE00B3RBWM25). Der "Vanguard FTSE All-World" soll langfristig für mehr Depotwachstum in Form von Kursgewinnen sorgen, da hier auch Technologie und ganz allgemein die Trends der kommenden Jahrzehnte mehr vertreten sind und zukünftig sein werden. Meine aktuelle, persönliche Dividendenrendite für das Jahr 2024 lag hier auf die Ausschüttung pro Anteil bei 2,2%. Die langfristige, durchschnittliche Ausschüttung pro Anteil bei diesem ETF liegt bei ca. 1,6%, also unter meinen gewünschten 2,5%.
- Sehr lange Daten, z.B. für Börsencrash 2000 (Dotcom-Blase) und Börsencrash 2007/2008 (Immobilien- und Weltwirtschaftskrise) liegen mir bei diesen beiden Produkten (All World und All World High Div) leider nicht vor. Durch Vergleiche zwischen MSCI World und MSCI World Quality Dividend habe ich für die letzten 20 Jahre jedoch errechnet, das ein weltweiter Aktien ETF mit Fokus auf eine Dividendenstrategie im Durchschnitt ca. 1,1% mehr ausschüttet als der MSCI World Dis (nur hier liegen 20 Jahre Daten vor) und man somit bei einem weltweiten Aktien ETF mit Fokus auf eine Dividendenstrategie im Durchschnitt ca. 2,7% Ausschüttungsrendite erhält. Also auch über Krisen und längere Drawdowns.
- Der "Vanguard FTSE All-World High Dividend Yield" Ausschüttend (IE00B8GKDB10) ist der höhere Dividendenlieferant und sorgt dafür, dass die 2,5% jedes Jahr erreicht werden. Meine aktuelle, persönliche Dividendenrendite für das Jahr 2024 lag hier auf die Ausschüttung pro Anteil bei 3,87%.
- 10% im Geldmarktfonds (aktuell "Xtrackers II EUR Overnight Rate Swap UCITS ETF 1C Acc."). Keine Ausschüttungen, da nur als Liquiditätsreserve gedacht und nicht zum Erreichen der jährlichen 2,5% da. Evtl. Ergänzung um kurzlaufende deutsche Staatsanleihen (iShares eb.rexx 0,1 government Bond). Von dieser Liquiditätsreserve könnte ich 4 Jahre zu 100% leben oder deutlich mehr Jahre, die Lücke zu den 2,5% bei den Ausschüttungen aufstocken
Warum möchte ich hauptsächlich auf den "Vanguard FTSE All-World High Dividend Yield" setzen und nicht auf einen auszahlenden Anleihe-ETF?
- Sachvermögen
- 30% Teilfreistellung
- Mit über 2.000 Titeln weltweit breit diversifiziert und nicht so viel USA
- Diversifizierung über Länder, Branchen und Währungen
- Niedrigere Rendite als Weltaktienmarkt, aber deutlich höhere als Anleihen
- Teilhabe (teilweise) an der langjährigen Rendite des Weltaktienmarktes über Kurssteigerungen
- Über die Zeit steigende Dividenden und steigende persönliche Dividendenrendite, die über der langfristig im Durchschnitt zu erwartenden Inflation liegen dürfte (so zumindest bisher)
- TOP 10 Positionen nur 12%
- Technologie nur 7%
- Keiner der TOP 10 aus Vanguard FTSE All-World enthalten
- Somit für mich nicht nur eine bessere Alternative zu Anleihen, sondern auch der ideale Partner zum Vanguard FTSE All-World um Tech-Risiko und USA-Lastigkeit zu senken
So, nun habe ich wirklich viel geschrieben und bedanke mich bei jedem, der meinen Eintrag liest und freue mich auf Feedback und Diskussion.
Für mich ist natürlich insbesondere interessant, ob ich mit diesem Depot auch langfristig immer 2,5% Ausschüttungsrendite erreichen kann. Habt ihr Verbesserungsvorschläge?
Danke
Colonia
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Diese 2,5% beziehen sich auf den Depotwert, den alle Anteile im Januar 2025 zum Beginn der Entnahme-Phase hatten. Ich benötige also jedes Jahr immer den gleichen Betrag in Euro ausgeschüttet.
Nein, Du benötigst jedes Jahr den Betrag von 2025 plus Inflationsausgleich für jedes der Folgejahre!
Für mich ist natürlich insbesondere interessant, ob ich mit diesem Depot auch langfristig immer 2,5% Ausschüttungsrendite erreichen kann.
2,5% p.a. bezogen auf den aktuellen Ausgangswert 2025, wenn ich richtig verstanden habe.
Langfristig dürfte die Ausschüttungsrendite oberhalb der Inflationsrate steigen. Wenn also die Ausschüttungsrendite in den nächsten Jahren konstant bei 2,5% p.a. liegt dürfte sich durch die Kurssteigerungen ein Inflationsausgleich einstellen.
Habt ihr Verbesserungsvorschläge?
Liest sich für mich recht gut durchdacht. Auch das ein mehrjähriger Cashpuffer vorhanden ist.
Wenn Du die ersten Jahre problemlos überstehst, sinkt das Risiko stetig.
Zu Not könnte man irgendwann immer noch Anteile verkaufen, wenn es irgendwann im höheren Alter dann doch eng wird bzw. die Lebenshaltungskosten durch einen eventuellen Pflegefall extrem steigen.
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Colonia Ein sehr pflegeleichtes Depot, das man auch im fortgeschrittenen Alter gut betreuen kann.
Ich plane ähnliches für meinen selbständigen Mann, sofern er bereit ist, irgendwann mal über den Ruhestand nachzudenken. Im Moment ist sein Depot noch nicht sehr auf Dividende getrimmt, die derzeitige Dividendenrendite auf den Depotwert beträgt laut DivvyDiary 2% brutto, was an einigen Einzelaktien mit guter Kursentwicklung, aber geringer/null Dividende liegt. Hier steuere ich peu á peu um, deine oben genannten ETFs sind nun dabei. Interessehalber habe ich auch noch den VanEck Morningstar Developed Markets Dividend dazugenommen, um zu sehen, wie sich der sich im Vergleich schlägt.
Du wirst hier für eine Dividendenstrategie nicht sehr viel Beifall finden, die einige Forenteilnehmer als suboptimal empfinden. Ich muss das nicht weiter ausführen, die dazugehörigen Einwürfe kommen garantiert.
Ich bin mit meinem eigenen Depot über Umwege bei der Dividendenstrategie gelandet, schlicht, weil meine Einzelaktien über die Jahrzehnte immer mehr Geld ausschütten, bis das nicht mehr zu ignorieren war. Ich persönlich, keiner muss meine Meinung teilen, finde das eine überaus entspannende Art der permanenten Geldentnahme im Alter ohne dass man sich über schrumpfende Depotwerte in späteren Lebensjahren Gedanken machen muss. Kurskapriolen wie derzeit sitzt man zudem auch locker aus.
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Mein Depot besteht aus nur zwei Positionen und es bleibt auch dabei:
Vanguard FTSE All-World
Ishares eb.rexx 0-1 y
Also der Gesamtmarkt und kurzlaufende deutsche Staatsanleihen.
Verhältnis momentan so 85% zu 15%.
Ich setze nicht auf Ausschüttungen sondern beim Aktien ETFs auf den Thesaurierer da ich mir hiermit eine Dividende in der jeweiligen Höhe und zu dem benötigten Zeitpunkt jederzeit auszahlen kann. Bei einem ausschüttenden Aktien ETFs würde diese vermutlich nicht langen und ich müsste dann auch Anteile verkaufen. Vorallem sind Dividenden nicht garantiert wie Kuponzahlungen (default ausgenommen).
Der High dividend etf ist halt nicht so breit gestreut und nur ein Teil des Aktienmarktes.
Ich würde an deiner Stelle nur auf den auschüttenden Vanguard FTSE All-World setzen.
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Hallo Colonia,
wenn Du von 10% Deines Vermögens 4 Jahre lang leben kannst, dann kannst Du von Deinem Gesamtvermögen 40 Jahre minus Inflation leben. Das hört sich solide an. Insofern unterhalten wir uns über Kleinigkeiten.
Für problematisch halte ich nicht Deine Geldanlage als solche, sondern die Gedanken, die Du Dir machst:
1.
- ich rechne also immer in Anteilen
Die Anzahl Deiner Anteile ist eine völlig zufällig entstandene Zahl, weil der ETF-Anbieter die Anteile nun einmal in einer bestimmten Größe ausgegeben hat. Wenn der ETF-Anbieter gewollt hätte, hätte die Zahl auch wesentlich größer oder kleiner sein können.
Diese Zahl spielt schlichtweg keine Rolle. Wichtig ist Dein aktuelles Gesamtvermögen. Wenn Dich das nicht interessiert, ist das ein gefährlicher Zustand.
2.)
Es werden keine Anteile verkauft. Es ist nicht geplant das Kapital zu verbrauchen, Abflüsse erfolgen nur über Ausschüttungen
Das glaube ich Dir gern, aber das hast Du nicht in der Hand. Eine Ausschüttung ist für das Vermögen das gleiche wie ein Verkauf. Unterschiede ergeben sich lediglich in steuerrechtlicher Hinsicht, und zwar indem die Ausschüttungen voll besteuert werden und Verkäufe nur anteilig, nämlich auf den Gewinnanteil.
Ob nach Ausschüttungen die Kaufkraft nachhaltig erhalten bleibt, ist fraglich. Und nur auf die Kaufkraft käme es an, nicht auf "das Kapital" als Nominalgröße.
3.)
30% Teilfreistellung
Die sind kein Geschenk für arme Anleger, sondern ein Ausgleich für die Besteuerung auf Fondsebene, die bei Anleihen nicht stattfindet.
4.)
- Niedrigere Rendite als Weltaktienmarkt, aber deutlich höhere als Anleihen
Immerhin hast Du verstanden, dass der Fokus auf Dividenden in der Tendenz zu einer geringeren Rendite führt. Hinsichtlich des Risikos muss man von dem normalen Aktienmarktrisiko ausgehen.
Warum man für das gleiche Risiko freiwillig auf Rendite verzichtet, werde ich nie verstehen.
Stattdessen bietet es sich an, den Aktienteil insgesamt ein wenig zu reduzieren und man erreicht das gleiche Ergebnis, nur sicher.
5.)
- Somit für mich nicht nur eine bessere Alternative zu Anleihen...
Aktien und Anleihen sind keine Alternativen, sondern grundverschiedene Dinge, so wie Butterbrot und Wurst. Es ist völlig sinnbefreit, das eine besser zu finden als das andere.
Im übrigen hast Du ja Anleihen in Deinen 10%, die da sicher sind und nicht ausschütten. Wie willst Du denn davon leben, wenn Du nichts verkaufen möchtest?
6.)
- Meine aktuelle, persönliche Dividendenrendite...
...ist ohne jede Bedeutung und sagt über den Erfolg der Geldanlage nicht das geringste aus.
7.)
Für mich ist natürlich insbesondere interessant, ob ich mit diesem Depot auch langfristig immer 2,5% Ausschüttungsrendite erreichen kann.
Niemand weiß es, und es ist völlig ohne Bedeutung.
Insgesamt ist da sicherlich keine schlechte Geldanlage. Aber Deine Gedanken dazu sind definitiv falsch. Das begünstigt in Zukunft Fehler.
Geschuldet ist das wohl der mentalen Buchführung, also der Neigung Geld je nach Herkunft unterschiedlich zu behandeln.
Es müssen unbedingt Ausschüttungen sein. Von etwas anderem will man nicht leben.
Man ist der überaus irrigen Auffassung, dass Kursschwankungen egal sind.
Man glaubt felsenfest, dass die Anzahl der Anteile irgendeine Bedeutung hat.
Man will keinen sicheren Anteil, glaubt aber unter den Aktien die Variante mit Garantien gefunden zu haben.
Und die persönliche Dividendenrendite ist wichtig.
Ja, das ist nun einmal alles völlig falsch. Das ist einfach nicht so.
Und das Weiterarbeiten mit diesen falschen Annahmen kann allenfalls zufällig zu einem guten Ergebnis führen. Im schlechtesten Fall führt es zu haarsträubenden Fehlentscheidungen.
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Guten Abend,
danke für die Rückmeldungen bis hier.
Dann formuliere ich meinen ersten Post etwas um:
Ich bin 46 Jahre alt und habe aktuell einen sehr hohen Depotwert. Ich möchte (muss) schon jetzt in den Ruhestand gehen.
Um mein Leben finanzieren zu können benötige ich jedes Jahr 2,5% von meinem aktuellen (also jetzigem) Depotwert plus Inflationsausgleich über die Jahre.
Ich habe keine große Lust mich ständig mit meinem Depot zu beschäftigen. Ich möchte mir keine Gedanken machen, wann ich welches Geld benötige und wann ich mir welches Geld auszahlen kann, denn mit den 2,5% die ich jedes Jahr aus meinem Depot benötige kann ich sehr sehr gut leben und mir auch was gönnen.
Es geht hier also nicht um Frugalismus (nichts gegen diese Lebenseinstellung/Führung, aber davon rede ich hier nicht).
Da ich davon ausgehe, dass bei einer jährlichen Entnahme von 2,5% das Depot nicht "Pleite" geht (zumindest lassen, dass Berechnungen nach der Monte Carlo Methode vermuten) möchte ich einfach jedes Jahr 2,5% entnehmen (immer gemessen auf den Stand von Januar 2025).
Da ich persönlich keine großen Erfahrungen mit Anleihen, und ein sehr hohes Depotvermögen habe, kam eben die Idee diese 2,5% jährliche Ausschüttung mit diesem Depot zu realisieren:
- 90% Aktien ETF ungleich verteilt auf:
- "Vanguard FTSE All-World" Ausschüttend (IE00B3RBWM25). Der "Vanguard FTSE All-World" soll langfristig für mehr Depotwachstum in Form von Kursgewinnen sorgen, da hier auch Technologie und ganz allgemein die Trends der kommenden Jahrzehnte mehr vertreten sind und zukünftig sein werden.
- Sehr lange Daten, z.B. für Börsencrash 2000 (Dotcom-Blase) und Börsencrash 2007/2008 (Immobilien- und Weltwirtschaftskrise) liegen mir bei diesen beiden Produkten (All World und All World High Div) leider nicht vor. Durch Vergleiche zwischen MSCI World und MSCI World Quality Dividend habe ich für die letzten 20 Jahre jedoch errechnet, das ein weltweiter Aktien ETF mit Fokus auf eine Dividendenstrategie im Durchschnitt ca. 1,1% mehr ausschüttet als der MSCI World Dis (nur hier liegen 20 Jahre Daten vor) und man somit bei einem weltweiten Aktien ETF mit Fokus auf eine Dividendenstrategie im Durchschnitt ca. 2,7% Ausschüttungsrendite erhält. Also auch über Krisen und längere Drawdowns.
- Der "Vanguard FTSE All-World High Dividend Yield" Ausschüttend (IE00B8GKDB10) ist der höhere Dividendenlieferant und sorgt dafür, dass die 2,5% jedes Jahr erreicht werden.
- 10% im Geldmarktfonds (aktuell "Xtrackers II EUR Overnight Rate Swap UCITS ETF 1C Acc."). Keine Ausschüttungen, da nur als Liquiditätsreserve gedacht und nicht zum Erreichen der jährlichen 2,5% da. Evtl. Ergänzung um kurzlaufende deutsche Staatsanleihen (iShares eb.rexx 0,1 government Bond). Von dieser Liquiditätsreserve könnte ich 4 Jahre zu 100% leben oder deutlich mehr Jahre, die Lücke zu den 2,5% bei den Ausschüttungen aufstocken
Persönlich bin ich ein ganz großer Fan von Kommer. Und natürlich ist mir seine Meinung zum Fokus auf Dividenden usw. bekannt. Und in meiner Aufbauphase habe ich über Jahre nur den Weltaktienmarkt (ohne Ausschüttungen und ohne Dividendenfokus) gefahren.
Ich habe sonst niemanden, mit dem ich über mein Depot offen sprechen kann, das muss ich hier auch mal ganz ehrlich sagen.
Daher bin ich über konkrete Verbesserungsvorschläge zu meinem aktuellen Depot sehr dankbar. Wichtig wäre hier sicherlich, sich dann in eben meine Situation (hoher Depotwert) und meine Wünsche (siehe oben) hineinzuversetzen.
Ja, die ersten Jahre sind natürlich die kritischsten.
Grüße
Colonia
- 90% Aktien ETF ungleich verteilt auf:
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Bin nur Finanz-Laie, wenn auch ein an solchen Themen Interessierter, mit zudem ein bißchen eigenen Erfahrungen. Habe nur Deinen Beitrag Nr. 1.243 überflogen.
Nach nur summarischer Prüfung liest sich das eigentlich recht vernünftig und solide und recht pflegeleicht von der Aufstellung bzw. Umsetzung her (langjährige Erfahrung mit Aktien vorhanden, subjektive Risikotragfähigkeit bekannt, nötige Risikotoleranz vorhanden, moderate geplante Entnahmerate, sehr hohe Aktienquote, risikoarm vorgehaltener Puffer).
Auch das Depot-Volumen dürfte kein ganz kleines bzw. ein eher dafür Passendes sein; siehe hier
Mit diesen 10% können 4 Jahre Entnahme zu 100% finanziert werden
Immerhin, würde ich dazu sagen.
Bei noch "überschaubarem" Vermögen - in Relation zu der anspruchsvollen Aufgabe - werfe ich daher nur einige Aspekte ein (angebrachte Lobhudeleien zum Erreichten werden Dich kaum weiterbringen).
Bei einer solchen (anspruchsvollen) Aufgabenstellung - immerhin kannst Du (Alter 46) noch ein halbes Jahrhundert Leben vor Dir haben (plus ggf. (deutlich) erhöhten Finanzbedarf in fortgeschrittenem Alter aufgrund eine (längeren) Pflegebedürftigkeit), sollte sorgfältig gerechnet und möglichst viele Szenarien (auch ungünstige) mit bedacht werden.
Nach Erfahrungen in meinem Umfeld können sich (nicht müssen oder werden sich) heftige und/oder längere Baisse-Phasen noch in der Erwerbsphase (mit Humankapital in vollem Saft) anders anfühlen, als mit geringem oder gen Null tendierendem Humankapital. Zumal ein Plan B (nochmal temporär arbeiten) vor dem Hintergrund vermutlich kaum realistisch ist:
Leider musste ich aufgrund von gesundheitlichen Problemen meine Selbständigkeit beenden und gehe nun keiner Erwerbstätigkeit mehr nach.
Sollte man sich zumindest bewußt machen und bewußt damit umgehen.
Die finanziellen "Nebengeräusche" sind bei einer solchen Aufgabenstellung auch nicht unbedeutend (dazu habe ich nichts gelesen oder das übersehen). Angenehm, wenn da etwa später noch ein kleines, risikoarmes und monatliches "Grundeinkommen" zu erwarten ist (aus der GRV, einer PRV, bAV etc. als sozusagen "Sockel- oder Basiseinkommen"). Das hier klingt eher nicht danach ... ?
Weitere Einkünfte wie z.B. Gesetzliche Rente oder Betriebsrente habe ich übrigens nicht.
Auch die Themen "Krankenversicherung" und "Wohnen" können einen nicht ganz unerheblichen Unterschied machen, da wiederkehrende monatliche Zahlungen (bei der KV also später weiter PKV bzw. freiwillig Versicherter in der GKV versus Staus KVdR (sollte es den bis dahin noch geben) und beim Wohnen "Mieter" in einer großen Stadt oder Ballungsgebiet oder lastenfrei im Wohneigentum (eine Binse, niemand wohnt kostenfrei, es macht aber in der Regel einen Unterschied, ob nur Hausgeld anfällt oder eine Miete plus Nebenkosten)). Allein bei den beiden Punkten kann es leicht um einen Unterschied von 1.500 oder 2.000 € monatlich gehen (ggf. auch aufwärts).
Zumal das Thema "Inflation" gerade beim Thema KV aber auch ggf. beim Thema Wohnen als Mieter (je nach Wohnort) eine unangenehme Wirkung entfalten kann (erst recht über derart lange Zeiträume).
Wäre ich in Deiner Situation würde ich ein paar Stunden Honorar für einen Profi - einen auf solche Fragen spezialisierten (unabhängigen) Honorarberater (Ruhestandsplaner) - vermutlich nicht scheuen.
Nur am Rande: Die (dogmatischen gemäß der reinen Lehre) Kritikpunkte aus Nr. 1.247 (letzte beiden Absätze) teile ich im Grundsatz. Es geht aber nicht um die reine Lehre oder Excel-Tabellen sondern um Dich und Deine Ruhestandsplanung. Entscheidend ist, daß Du mit Deiner Strategie klar kommst und diese durchhältst (als langjährig Selbständiger und Unternehmer dürfte eine selbst bestimmte und eigenverantwortliche Vorgehensweise zudem für Dich der Normalfall sein).
Gute Gedanken, gute Entscheidungen und dann gutes Gelingen wünsche ich !
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Ich würde an deiner Stelle nur auf den auschüttenden Vanguard FTSE All-World setzen.
Ja, egal ob als Ausschütter oder als Wiederanleger, der Vanguard FTSE All-World ist persönlich mein absoluter Lieblings ETF
.
Wenn ich diesen schon länger in der ausschüttenden Variante hätte und meine persönliche Dividendenrendite über die Jahre schon einen guten Puffer zur durchschnittlichen Dividendenrendite des Vanguard FTSE All-World aufgebaut hätte, sodass man relativ verlässlich davon ausgehen kann, das man jedes Jahr mindestens 2,5 % ausgeschüttet bekommt, dann würde ich nur diesen ETF + 4 Jahre Geldmarkt nehmen und mich (fast) "nie wieder" mit meinem Depot beschäftigen.
Aktuell liegt meine persönliche Dividendenrendite beim Vanguard FTSE All-World bei 2,2%.
Ich persönlich finde die persönliche Dividendenrendite absolut bedenkenswert. Über die Jahre steigt die Ausschüttung (auch real, also inflationsbereinigt) und das sorgt im Laufe der Zeit eben dafür, das man mit der persönlichen Dividendenrendite einen Puffer zu den (in meinem Fall) benötigten 2,5% aufbaut.
Dieser senkt das Risiko bezogen auf die mindestens benötigten 2,5% und könnte auch in extremen Marktphasen (wie z.B. Börsencrash 2000 Dotcom-Blase und Börsencrash 2007/2008 Immobilien- und Weltwirtschaftskrise dann dafür sorgen, dass man seine 2,5% in diesem und den folgenden Jahren mindestens dann doch erhält, während andere, mit einer geringeren persönlichen Dividendenrendite (vielleicht noch nicht so lange) eine Ausschüttung von unter 2,5% erhalten (eben zur persönlichen Dividendenrendite).
Unter anderem für solche Fälle dann ja auch noch der Geldmarktfonds.
Wie würdest du dein Depot in MEINER Situation aufbauen?
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Entscheidend ist, daß Du mit Deiner Strategie klar kommst und diese durchhältst...
Nein, dass ist leider nicht entscheidend, wenn die Strategie darin besteht, sich selbst zu belügen.
Wäre ich in Deiner Situation würde ich ein paar Stunden Honorar für einen Profi - einen auf solche Fragen spezialisierten (unabhängigen) Honorarberater (Ruhestandsplaner) - vermutlich nicht scheuen.
Dazu würde ich normalerweise ja auch raten. Aber was soll das hier bringen?
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Nein, dass ist leider nicht entscheidend, wenn die Strategie darin besteht, sich selbst zu belügen.
Für meinen Teil sind bei dem Thema (private Finanzen) nur die generierten Ergebnisse im Einzelfall "entscheidend" (um Deine Begrifflichkeit aufzugreifen).
Für diese Ergebnisse spielen aber - neben der fraglos sehr bedeutsamen "reinen Lehre" (selbst mir als Finanz-Laie sind übrigens einige dieser Basics bekannt und das seit sehr vielen Jahren) - auch subjektiv-emotionale Aspekte eine (oftmals sehr) wichtige Rolle. Dazu kommt das sehr (bis oftmals äußerst) bedeutsame Thema der Disziplin ("Compliance" den eigenen Finanzplan betreffend) samt dem Durchhalten. Was hilft beispielsweise die "reinen Lehre", wenn diese nicht durch- oder ausgehalten wird ... ? Und/oder nicht zum Anleger paßt ?
Wäre das anders, müßten viele Menschen (beispielsweise insbesondere solche ohne selbst genutzte Immobilie) Millionäre sein - theoretisch jedenfalls. In praxi sind das aber viele nicht (wie der Blick in Untersuchungen zeigt - und der anekdotische in mein weiteres Umfeld bestätigt).
Wenn sich jemand selbst "belügt" (nur um eine weitere Deiner Begrifflichkeiten aufzugreifen) und es damit schafft beispielsweise vom Raucher zum Nichtraucher zu werden - dann scheint mir das vom Ergebnis her "entscheidend" besser - als ein gescheiterter und/oder mehrfacher Therapieabbruch auf Basis der "reinen Lehre" zur Rauchentwöhnung.
Wenn es Dir Spaß und Freude bereitet die "reine Lehre" zu predigen (und alle, die dieser nicht folgen mit bestimmten Zuschreibungen zu bedenken), dann sei Dir dieses (aus meiner Sicht schale) Vergnügen von Herzen gegönnt (diesbezüglich stets "Recht zu haben"). Manche Deiner Hinweise (so weit diese sachlich bleiben) können dabei für Fragende (im Sinne des berechtigten Hinterfragens) meines Erachtens durchaus sehr sinnvoll sein. So gesehen ein
Nicht jeder kann, wird und will dies aber in praxi auch so umsetzen. Ob es dann zielführend ist mit solchen Zuschreibungen (wie den folgenden) zu agieren, mag jeder für sich selbst beurteilen. Mein Urteil ist dann eher ein
minder intelligenten Anlegern
nicht verstanden
Es sind halt Dummheiten
Wenn "glücklich werden" das Ziel ist, dann ist diese Person in einem Finanzforum falsch. Die sollten sich im Brigitte-Forum anmelden, heiraten und sich für ein Haus in der Pampa bis über die Halskraus verschulden. Dann werden die schon glücklich.
Eine zugegebenermaßen pointiert-bissige Frage, die sich mir in dem Kontext manchmal aufdrängt: Wenn doch so manche Anhänger und Kundige der reinen Lehre (nicht selten noch dazu auch noch "Kommer-Jünger") alles so perfekt verstanden haben, kennen und wissen - warum sind dann nicht wenige von diesen (trotz mittlerem oder fortgeschrittenem Alter) nie über kleine oder sogar nur homöopathische Portfolios hinausgekommen ... ?
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Ich habe zunächst einige Stunden damit verbracht, die vielen Seiten zu diesem Thema zu lesen (von alt nach neu). Bin aber noch nicht ganz durch.
Relativ zum Anfang dieser sehr interessanten Diskussion wurde auch einmal über den "Vanguard FTSE All-World High Dividend Yield ETF" diskutiert.
Ich möchte diesen ETF noch einmal aufgreifen und um euer geschätzte Feedback zu meinem persönlichen Portfolio bitten:
Es ist regelmäßig sinnvoll, für das eigene Problem einen eigenen Thread aufzumachen, statt sich in einen Mega-Thread einzuklinken (Zumal Deine Idee mit dem Thema dieses Threads nichts zu tun hat).
Das Lesen eines Threads mit 1250 Postings ist letztlich mühselig, das hast Du ja selber erfahren.
Männlich, 46 Jahre alt, seit über 20 Jahren selbständig [gewesen].
Leider musste ich aufgrund von gesundheitlichen Problemen meine Selbständigkeit beenden und gehe nun keiner Erwerbstätigkeit mehr nach.
[Ich habe die letzten 20 Jahre sehr gut verdient und ... ein üppiges Depotvermögen]
Ich habe mein Depot bereits auf "Entnahme-Phase" umgestellt. ... Weitere Einkünfte wie z.B. gesetzliche Rente oder Betriebsrente habe ich ... nicht.
Ich verfüge aktuell mit den Aktien-ETFs über ein Depotvermögen, welches es mir erlauben würde, mit einer jährlichen Entnahme von 2,5% bis zum Lebensende (hoffentlich noch 40+ Jahre) gut leben zu können.
Wunderschön! Jetzt muß nur noch die Inflation mitspielen.
[Geplant ist eine regelmäßige Entnahme von 2,5% ohne Kapitalverzehr]
Nachfolgend mein aktuelles Depot
- 90% Aktien ETF ungleich verteilt
auf:
- "Vanguard FTSE All-World" ausschüttend (IE00B3RBWM25).
- Der "Vanguard FTSE All-World High Dividend Yield" ausschüttend (IE00B8GKDB10) ist der höhere Dividendenlieferant und sorgt dafür, dass die 2,5% jedes Jahr erreicht werden.
- 10% im Geldmarktfonds
Kann man machen. Für wen möchtest Du das Vermögen erhalten, wenn Du ohne Kapitalverzehr nur von den Erträgen leben willst?
Warum möchte ich hauptsächlich auf den "Vanguard FTSE All-World High Dividend Yield" setzen und nicht auf einen auszahlenden Anleihe-ETF?
Du machst das, weil Du der Illusion nachhängst, daß Du Dein Kapital nicht ankratzt, wenn Du nur die Erträge verbrauchst. Du hat den "High Dividend Yield", weil Du glaubst, daß Du so aus Deinem Vermögen mehr Erträge herausholst, ohne das Kapital anzukratzen.
Das stimmt zwar so nicht, aber es ist Dein Geld, mit dem Du machen kannst, was Du möchtest.
Wie Depotfee schon schreibt, haben wir hinreichend oft mit Dividendenfreunden diskutiert und müssen das hier nicht wiederholen.
Ich selbst sehe Dividenden unemotional und verbrauche zumindest einen Teil von ihnen für Dinge, die man wohl am besten als Luxus bezeichnet.
Dein Text ist in der Tat lang, und trotzdem enthält er wenig Information. Schlechte Aussichten für eine Diskussion.
Du schreibst, Du hättest Deine Berufstätigkeit aus gesundheitlichen Gründen aufgeben müssen. Könnte sein, daß Deine Gesundheit (bzw. die nicht vorhandene solche) letztlich für Dich das größere Problem ist als das Geld.
- 90% Aktien ETF ungleich verteilt
auf:
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Was hilft beispielsweise die "reinen Lehre", wenn diese nicht durch- oder ausgehalten wird ... ? Und/oder nicht zum Anleger paßt ?
Was hilft es denn, durchzuhalten, wenn eine unsinnige Geldanlage in die finanzielle Katastrophe führt?
ZitatWäre das anders, müßten viele Menschen (beispielsweise insbesondere solche ohne selbst genutzte Immobilie) Millionäre sein - theoretisch jedenfalls.
Unfug!
Wenn sich jemand selbst "belügt" (nur um eine weitere Deiner Begrifflichkeiten aufzugreifen) und es damit schafft beispielsweise vom Raucher zum Nichtraucher zu werden - dann scheint mir das vom Ergebnis her "entscheidend" besser...
Ja, man kann durch eine solche Vorgehensweise aber auch vom Nichtraucher zum Raucher werden.
Eine zugegebenermaßen pointiert-bissige Frage, die sich mir in dem Kontext manchmal aufdrängt: Wenn doch so manche Anhänger und Kundige der reinen Lehre (nicht selten noch dazu auch noch "Kommer-Jünger") alles so perfekt verstanden haben, kennen und wissen - warum sind dann nicht wenige von diesen (trotz mittlerem oder fortgeschrittenem Alter) nie über kleine oder sogar nur homöopathische Portfolios hinausgekommen ... ?
...weil sie im Beruf nicht genug verdient haben, was natürlich überhaupt das Entscheidende ist. Mit Geldanlage hat das nichts zu tun. Damit wird man nicht reich.
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Was hilft es denn, durchzuhalten, wenn eine unsinnige Geldanlage in die finanzielle Katastrophe führt?
Was hilft es denn, eine bislang erfolgreiche Vorgehensweise samt Geldanlagen zu ändern, die zudem absehbar auch das nächste Finanz-Ziel mit an Sicherheit (so weit in dem Bereich "Sicherheiten" existieren - nach meinen Erfahrungen sind da nur Steuern, Inflation und Gebühren "sicher") grenzender Wahrscheinlichkeit erreichen wird ... ?
By the way: Der Fall "Colonia" beispielsweise "atmet" für mich nicht ansatzweise den Geist einer sich anbahnenden "finanziellen Katastrophe" ... Zudem hat man es da mit jemand zu tun, der über zwei Jahrzehnte als Selbständiger unterwegs war und offensichtlich erfolgreich ein eigenes Unternehmen geführt hat).
Unfug!
Quod erat demonstrandum ... (siehe Beispiele Nr. 1.250).
...weil sie im Beruf nicht genug verdient haben, was natürlich überhaupt das Entscheidende ist.
Daß Humankapital (bzw. die quantitative und qualitative Nutzung desselben) ein sehr bis äußerst bedeutsamer Hebel ist - eine Binse, geschenkt und von mir hier zig Mal an diversen Stellen betont und herausgehoben.
Zur subjektiven Seite: Disziplin und Konsequenz ("Compliance" bezüglich des eigenen Finanzplans) sind aber mindestens ebenso bedeutsam und damit letztlich entscheidend (kenne diverse Leute mit ordentlichem bis gutem Einkommen, die kaum oder wenig auf die "finanzielle Kette gebracht haben" - aber auch zig Leute, mit im Vergleich eher geringeren Einkommen, die (deutlich) mehr erreicht haben). So viel zum "Beruf" und dem daraus resultierenden "Verdienst" als das "überhaupt Entscheidende".
Mit Geldanlage hat das nichts zu tun. Damit wird man nicht reich.
Nach meinen Erfahrungen: "Reich" wird man, wenn überhaupt, nur mit einem (oder mehreren) Unternehmen und/oder einer (oder mehreren) genialen Idee, die einen Nutzen für eine breite Käuferschicht bieten und/oder sich zumindest gut vermarkten lassen (am besten international oder sogar global).
"Finanzielle Unabhängigkeit" (schon vor Erreichen des offiziellen Ruhestands nicht mehr für Geld arbeiten zu "müssen"; es aber natürlich zu "können") kann man auch als leitender Angestellter in der freien Wirtschaft, Selbständiger, Freiberufler, Klein-Unternehmer, Handwerker mit eigenem Betrieb usw. erreichen. Dazu kenne ich Beispiele in der Praxis.
Und natürlich kann auch mit Geldanlage der Vermögensaufbau (signifikant) beschleunigt werden. Ist dann aber natürlich wie beim Autorennen sprich wer generell schneller fährt und/oder auch riskanter überholt - kann schneller ins Ziel kommen - geht aber natürlich auch höhere Risiken ein (in meinem Fall waren beispielsweise Kredithebel eine Art "Turbo" beim weiteren Vermögensaufbau - um im Bild des Autorennens zu bleiben).
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Was hilft es denn, eine bislang erfolgreiche Vorgehensweise samt Geldanlagen zu ändern, die zudem absehbar auch das nächste Finanz-Ziel mit an Sicherheit (so weit in dem Bereich "Sicherheiten" existieren - nach meinen Erfahrungen sind da nur Steuern, Inflation und Gebühren "sicher") grenzender Wahrscheinlichkeit erreichen wird ... ?
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Das kann ich Dir sagen:
Man hat am Ende mehr Geld.
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Das kann ich Dir sagen:
Man hat am Ende mehr Geld.
Das wird in der Theorie auf jeden Fall so sein. Soweit "Rückspiegelbetrachtungen" auch für die Zukunft Gültigkeit haben werden. Gefahren wird ja durch Sicht in die "Frontscheibe".
Das kann ich Dir sagen:
Das Geld "am Ende" interessiert mich nur bedingt (erst recht, wenn das Finanzziel längst erreicht ist - für den typischen Durchschnittsanleger vermutlich der "finanziell auskömmliche Ruhestand" als das typische bzw. klassische Finanz-Ziel)
(In meinem Fall hat das "Geld am Ende" nur wegen der Stiftung noch eine gewisse Bedeutung)
Auf dem langen Weg bis "zum Ende" muß der jeweilige Anleger mit seiner Art der Geldanlage klar kommen und diese auch durchhalten. Das wird (theoretisch jedenfalls) am besten im Sinne von effizientesten mit der "reinen Lehre" gelingen. Nach meinen Erfahrungen paßt diese aber nicht für alle (und ist zudem auch nicht für alle erforderlich). Einfach "mehr Geld zu haben" ("Überrendite") ist kein Wert an sich - das eigene Finanzziel zu erreichen hat aber in der Regel einen sehr großen Wert. Hat der Anleger eine Vorgehensweise, die zum ihm paßt (und die ihn motiviert) und die er nicht zuletzt daher auch durchhält, kann das (mindestens) so hilfreich sein, wie die "reine Lehre" - in Bezug auf das Erreichen des eigenen Finanz-Ziels.
An der Stelle möchte ich diesen kleinen Austausch beenden. Da ich Dich von Nichts überzeugen will - und Du mich nicht überzeugen kannst (von der "reinen Lehre" bin ich - jedenfalls theoretisch - längst (fast vollumfänglich) eh überzeugt (an die EMH beispielsweise glaube ich aber nur mit gewissen Einschränkungen und auch nicht für alle Märkte) - bin aber selbst dennoch anders vorgegangen; so wie es eben meinen Vorstellungen entsprochen und zu mir gepasst hat). Daß Aktien beispielsweise auf lange Sicht die lukrativste Anlageklasse sind (wenn es auch in der Zukunft läuft, wie in der Vergangenheit), war mir schon vor ewigen Zeiten bewußt - dennoch wäre ich nie auf die Idee gekommen ausschließlich in Aktien zu investieren (oder gar da mit Lombardkrediten zu arbeiten). In der "finanziellen Katastrophe" ist das Ganze übrigens bei mir dennoch (präziser gerade deshalb) nicht geendet.
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Auf dem langen Weg bis "zum Ende" muß der jeweilige Anleger mit seiner Art der Geldanlage klar kommen und diese auch durchhalten. Das wird (theoretisch jedenfalls) am besten im Sinne von effizientesten mit der "reinen Lehre" gelingen. Nach meinen Erfahrungen paßt diese aber nicht für alle (und ist zudem auch nicht für alle erforderlich). Einfach "mehr Geld zu haben" ("Überrendite") ist kein Wert an sich - das eigene Finanzziel zu erreichen hat aber in der Regel einen sehr großen Wert. Hat der Anleger eine Vorgehensweise, die zum ihm paßt (und die ihn motiviert) und die er nicht zuletzt daher auch durchhält, kann das (mindestens) so hilfreich sein, wie die "reine Lehre" - in Bezug auf das Erreichen des eigenen Finanz-Ziels.
Im Prinzip hast Du natürlich recht.
Ganz allgemein ist Geld kein Wert an sich. Vielleicht sollte man dem Fragesteller besser dazu raten, die Geldanlage zu vergessen und mehr Zeit mit seiner Familie zu verbringen
Außerdem hat es schon immer Leute gegeben, die es möglichst kompliziert wollen. Manche Leute springen beim "Liebemachen" auch vom Kleiderschrank. Das ist zwar nicht der einfachste Weg, aber wenn es für die passt und wenn man es "durchhält" soll es mir recht sein.
Meine Rolle dabei kann ja nur darin bestehen, den einen oder anderen Verbesserungsvorschlag zu machen.
...an die EMH beispielsweise glaube ich aber nur mit gewissen Einschränkungen und auch nicht für alle Märkte
Ich würde vermuten, es gibt auf der Welt keinen einzigen Menschen, der daran glaubt, dass die EMH für alle Märkte gilt. Schön, dass Du auch dazu gehörst!
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Es ist als neues Mitglied hier leider sehr schwierig sich an der Diskussion zu beteiligen, wenn meine Postings fast 24 Stunden brauchen, bis sie von einem Moderator freigeschaltet werden.
Die Diskussion hier ist dann schon viel viel weiter und meine Antworten liest oben niemand mehr
Meine aktuellen Postings zu Diskussion:
#1.248 und #1.250wurden vor 20 Stunden geschrieben und eben freigegeben
Vielleicht hat ja jemand Lust auf #1.248 und #1.250 noch schreiben?
Würde mich freuen...
Grüße
Colonia
PS: Jetzt kann ich scheinbar sofort antworten
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Im Prinzip hast Du natürlich recht.
So wie Du im Prinzip auch.
Das reale Leben besteht aber oft nicht nur aus Prinzipien.
Außerdem hat es schon immer Leute gegeben, die es möglichst kompliziert wollen.
Das mag schon sein. Für meinen Teil bin ich einfach nur für verschiedene Szenarien möglichst gut sprich robust (neudeutsch resilient) finanziell aufgestellt. Das muß, kann, soll und mag jede(r) halten, wie es ihm (ihr) zusagt. Beim Blick in meine sehr lange Familiengeschichte hatte sich diese Haltung jedenfalls recht gut geschlagen und damit bewährt.
Meine Rolle dabei kann ja nur darin bestehen, den einen oder anderen Verbesserungsvorschlag zu machen.
Daß Deine Einwürfe - aus meiner Sicht als Finanz-Laie - im Sinne der "reinen Lehre" (so lange diese nicht in Diskreditierungen Andersdenkender und/oder anders Vorgehender abgleiten jedenfalls) durchaus sinnvoll und hilfreich und zum Hinterfragen anregen können - hatte ich schon konzediert (Nr. 1.250). Theoretisch im Recht sein oder Recht haben ist aber kein Wert an sich und hilft zudem nicht immer und allen Fragenden automatisch weiter - eine ihnen gemäße und/oder zu ihnen passende Vorgehensweise zu empfehlen, kann daher auch sehr hilfreich sein.
Ich würde vermuten, es gibt auf der Welt keinen einzigen Menschen, der daran glaubt, dass die EMH für alle Märkte gilt. Schön, dass Du auch dazu gehörst!
Wie man in Nr. 1.255 leicht nachlesen kann, glaube ich auch nicht, daß Aktienmärkte immer und überall "effizient" sind (zudem gibt es verschiedene (drei ?) Ausprägungen der EMH mit jeweils unterschiedlichem "Gültigkeitsgrad"). Darauf einzugehen würde hier den Rahmen sprengen und bringt auch zum Thema nix.
springen beim "Liebemachen" auch vom Kleiderschrank. Das ist zwar nicht der einfachste Weg, aber wenn es für die passt und wenn man es "durchhält" soll es mir recht sein.
Meine Rolle dabei kann ja nur darin bestehen, den einen oder anderen Verbesserungsvorschlag zu machen.
Hoffe mal vor diesem Vergleich und Hintergrund, daß Du Deine bislang finanziellen "Verbesserungsvorschläge" nicht auf andere Lebensbereiche ausweitest ...
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